Selbstdarstellung von Guido Grandt auf eigener Homepage (2023)
Weiterverbreitung von Propaganda des russischen Staatssender Pervy Kanal gegen die Partei Die Grünen

Guido Grandt (geb. 21. April 1963) ist ein deutscher freier TV-Produzent, Autor von Sachbüchern und verschwörungstheoretischen Werken und lebt in Balingen-Frommern. Er ist Inhaber des gugra-Media-Verlags[1] in Balingen und war wie sein Bruder Michael Grandt für den Kopp Verlag tätig, der sich auf Verschwörungsliteratur und pseudowissenschaftliche Themen spezialisiert hat. Mit seinem Bruder und dem ehemaligen RTL-TV Nachrichtensprecher Hans Meiser ist Guido Grandt für das Internetprojekt Watergate TV der YES Investmedia GmbH (Yannick Esters und Robert Sasse) tätig, welches Verschwörungstheorien und geschäftsfördernde Panikmache verbreitet. Guido Grandt ist Autor beim rechtspopulistischen Blog Report24 von Florian Machl und der anonym vom DEURU Impresservice aus Uruguay betriebenen Lausitzer Allgemeine Zeitung, einem Blog, der sich als scheinbares Printmedium vorstellt.

Themen von Grandts Veröffentlichungen und von Vorträgen der Grandt-Brüder waren zunächst Anthroposophiekritik, mit Veröffentlichung im Alibri-Verlag ("Waldorf-Connection") sowie "Schwarzbuch Anthroposophie", in dem die Brüder Grandt Rudolf Steiner beispielsweise als Mitglied des "O.T.O." (Ordo Templi Orientis) bezeichnen.[2] Es folgte eine Phase, die Verschwörungstheorien um das Freimaurertum, das Winnenden-Massaker, den Tod von Uwe Barschel, den Unfall von Jörg-Haider (laut Grandt nicht ein Verkehrsunfall bei überhöhter Geschwindigkeit und Handynutzung, sondern ein "Ritualmord"), Satanismus und Kindesmissbrauch (siehe auch: Kindesmissbrauch-Fakes) hervorbrachte.[3] Durchgängige Merkmale sind der Konjunktiv, Worte wie "vielleicht", eine schwache Quellenlage sowie häufige Eigenzitate. Guido Grandt thematisierte auch Verschwörungstheorien um die im Grosshandel erhältliche Substanz Adrenochrom und veröffentlichte dazu 2024 einen Artikel beim rechtspopulistischen Report24. Er wich dabei dem eigentlichen Thema jedoch aus, indem er das Thema auf Erzählungen und Berichte zu "jungem Blut" und Satanismus (und "satanic panic") lenkte. Fälschlich beschreibt er seinen Artikel als "Eine überraschende Spurensuche zu einem brisanten, hochumstrittenen Thema".

Die Beachtung in den Medien blieb Grandts Publikationen und Theorien bislang bis auf Ausnahmen versagt. Auf seiner Webseite zeigt Grandt zwar eine Rubrik "Rezensionen", diese offenbart jedoch nur wenige ausgesuchte (und meist nicht zuordenbare) Lesermeinungen bei Amazon. Die zahlreichen negativen Amazon-Kommentare zu seinen Büchern sind nur bei Amazon selbst zu finden.

Aufmerksamkeit fand Guido Grandt mit seinen Ansichten zum Satanismus in einer Show des deutschen Privatfernsehens, der "Meiser-Show". Zitat G. Grandt: "Es gibt nach wie vor Ritualmorde, äh, auch letztes Jahr in Finnland, in Spanien und in Polen, aber auch in USA gibt es Belege. Da holen wir auch die ganzen Unterlagen ein. Es gibt nachweislich Ritualmord im satanistischen Kontext. In Deutschland ist es sehr schwierig, die Beweisbarkeit einzubringen, weil die Behörden es einfach nicht glauben wollen."[4]

Ebenfalls zum Thema Ritualmorde veröffentlichte Guido Grandt 2022 einen Artikel (RITUALMORD in Malawi: Erstmals „hochrangige“ Mitglieder der Gesellschaft verurteilt!) für einen Blog "OutoftheBoxTV" des Österreichers Manuel Cornelius Mittas. Darin berichtet er über einen Prozess im afrikanischen Kleinstaat Malawi gegen mehrere Personen, die Menschen afrikanischen Ursprungs mit weisser Hautfarbe ("Albinos") aus Gründen eines Aberglaubens töteten. Der Umstand, dass zu den im April 2022 Verurteilten ein katholischer Priester, ein Arzt und ein Polizist gehören, wertet Grandt dabei als Beleg, dass "erstmals „hochrangige“ Mitglieder der Gesellschaft verurteilt" worden seien. Zu diesem Thema existiert ein ausführlicher Artikel der von Grandt gescheuten Wikipedia:[5] Als Quellen beruft sich dabei Grandt ausschliesslich auf "Mainstream"-Presseberichte wie Bild und ntv sowie auf eine Webseite des Bildungswerks der Erzdiözese Köln und die Publikation "Skeptiker" des Skeptiker-Vereins GWUP. Gleichzeitig vertritt Grandt in seinen Aufsätzen penetrant die Ansicht, dass "Mainstream"-Medien nicht zu glauben sei, und diese "lügen".

Grandt und die Freimaurer

Ein Schwerpunkt von Grandts Schaffen bezieht sich auf das Freimauerertum. In Anlehnung an geläufige Vorurteile (so Verwendung von Zitaten von Karl-Heinz Zunneck) beschreibt Grandt die Freimaurerei als eine die Politik und "Hochfinanz" infiltrierende und verschwiegene Gruppierung mit "Geheimpolitik", die möglicherweise für Revolutionen, Kriege und Wirtschaftskrisen verantwortlich zu machen sei. Eine Freimaurerverschwörung sieht Grandt auch beim Tod von Uwe Barschel (1987) am Werk. Grandt: "Inzwischen hat fast jeder begriffen, dass es Mord war", und: "Meine Mord-Theorie sieht folgendermaßen aus: Der vermeintliche Logenbruder Uwe Barschel, vielleicht in die Freimaurerei eingeführt durch den vermeintlichen Logenbruder Gerhard Stoltenberg, zollte in der politischen Affäre vor der Landtagswahl seinem vermeintlichen Logenbruder Björn Engholm keinen Respekt und verfiel in eine 'eitle Selbstbespiegelung' [...]". Eine "Kette von Indizien" habe sich aus seinen Recherchen für sein »Schwarzbuch Freimaurerei« ergeben. Grandts These ist, dass Freimaurer Barschel ermordet und eine Selbsttötung vorgetäuscht hätten. Laut Grandt sei er bei seinen Recherchen bedroht, observiert und "abgehört" worden. Ein "Fachmann" habe festgestellt, dass Grandts Telefonleitung "überlagert" wurde: "Bei Gesprächen gab es Dopplungen, Rauschen und Echos." Dies ist zwar kein Zeichen für eine Überwachungsmaßnahme, sondern für eine Störung, aber "belastendes Material" habe Grandt sicherheitshalber bei einem Anwalt hinterlegt. Grandt: "Die Leute wissen das und lassen mich in Ruhe". Angaben, die den Absatz seiner Werke fördern, und in der Bewerbung seines Freimaurerwerk daher stets nicht fehlen.

Freimaurer ständen möglicherweise auch in Kontakt zu "berüchtigten" Illuminaten-"Orden", für deren aktuelle Existenz jedoch kein Beleg vorliegt.

Grandt und der Amoklauf von Winnenden

Der in den Medien häufig thematisierte Amoklauf in Winnenden (Albertville-Realschule) mit 16 Todesopfern wurde laut Grandt möglicherweise von zwei Tätern durchgeführt. Statt eines wahllosen Massakers habe es sich um "gezielte Exekutionen" gehandelt. Pünktlich auf den Tag genau ein Jahr nach dem Ereignis brachte Grandt dazu ein Buch im Kai Homilius Verlag auf den Markt, in dem er seine Spekulationen über angebliche polizeiliche Versäumnisse und angebliche geheimnisvolle Vorgänge und Vertuschungen schildert, von dem Medieninteresse und dem Ausmaß des Massakers profitierend. So habe der Täter Tim eine Schusstechnik beherrscht, die "nur in der Polizeiausbildung in den USA gelehrt und von der britischen Armee im Kampf gegen die IRA angewandt werde". Tim K. habe sich auch wohl nicht selbst getötet, sondern sei "hingerichtet" worden und stand möglicherweise unter Drogen.

Öffentliche Distanzierungen

Im August 2013 distanzierte sich Guido Grandt aus einem nicht bekannten Anlass sowohl von dem Projekt Alpenparlament und Michael Vogt als auch von Martin Frischknecht und seinem Zapper mit Namen QuickZap.[6] Im Zusammenhang mit seiner Kritik an dem QuickZap veröffentlichte Grandt auch öffentlich seine Emailkorrespondenz mit Frischknecht.[7]

Bildbelege

Quellennachweise

  1. gugra-Media-Verlag, Guido Grandt, Friedrichstraße 4, D-72336 Balingen
  2. Werke: Schwarzbuch Anthroposophie und Waldorf-Connection
  3. Grandt, Guido und Michael: Satanismus. Die unterschätzte Gefahr, Patmos Verlag, Düsseldorf 2000
  4. http://rafa.at/19story4.htm
  5. https://de.wikipedia.org/wiki/Verfolgung_von_Menschen_mit_Albinismus
  6. https://guidograndt.wordpress.com/2013/08/23/offentliche-distanzierung-vom-schweizer-alpenparlament-und-alpenparlament-tv/
  7. Zitat:
    Am 06.08.2013 schrieb ich: Sehr geehrter Herr Frischknecht, aufgrund eines persönlichen Gespräches Ende letzten Jahres bei Ihnen in Forst wende ich mich heute an Sie und nicht an die Herren Schil und Husser, die als Agentur das Alpenparlament ja vertreten. Die Berichterstattungen über Sie in Folge des Vignetten-Streits in den Schweizer Medien (z.B. NZZ, Luzerner Zeitung, Berner Zeitung) hat auch in Deutschland zur Kritik von Journalistenkollegen an Quickzap geführt. Ich plane dazu eine Story. Bei unserem Gespräch in Forst sagten Sie mir, dass Sie Belege für die Wirksamkeit von Quickzap hätten. Es würden medizinische Berichte etc. von „Heilungen“ (…) etc. vorliegen (auch aus dem Ausland). Damit sind nicht die Studien gemeint, die auf Ihrer Homepage benannt sind, sondern Patientenberichte. Könnten Sie mir diese zur Prüfung bis zum 15.08.13 (am besten per Mail) zugänglich machen, damit wir diese überprüfen können? (…) ———————————————————————————————————————————————- Am 12.08.13 schrieb Martin Frischknecht an mich: Hallo Herr Grandt,(…) Zur QuickZap-Technik: Ich denke, dass Sie nicht die Kompetenz haben, über diese Therapietechnik zu schreiben resp. zu referieren. Ich bin daran auch nicht interessiert, weil das Verständnis fehlt, oder ARTIKEL ZUR DIFFAMIERUNG des Produktes der Anlass sind. Denken Sie immer daran, dass meine Geräte TÜV zertifiziert sind und QuickZap wie PowerTube geschützte Marken sind. Fragen Sie an der Universität München bei Prof. Dr. Dr. Parlar nach – der hat für mich 7 Studien verfasst und auch veröffentlicht. Bei Artikeln, die nicht der Wahrheit entsprechen und zu Misskredit führen, schalte ich unverzüglich den Patent-Anwalt ein. Kompetent wären Sie allenfalls, wenn Sie eine biologische und physikalische Ausbildung / Abschluss besässen. Dann wären Sie auch in der Lage, die Studien im Internet zu verstehen und Ihre Fragen nach der Wirksamkeit würde sich erübrigen. Als Interessent zu Anwendung / Kauf der Geräte stehen Ihnen meine Vertretungen in Deutschland zur Verfügung. Zudem können Sie ein Seminar für Anwender besuchen (…). Gruss, Martin Frischknecht ———————————————————————————————————————————————- Am 12.08.2013 schrieb ich zurück: Sehr geehrter Herr Frischknecht, (…)Zu Quick-Zap: Das auf den Geräten befindliche CE-Zeichen sagt nichts über seine Eignung als Medizinprodukt aus, sondern bezieht sich nur auf die Einhaltung von Vorschriften zur Produktsicherheit (z.B. elektrische Sicherheit, elektromagnetische Verträglichkeit, Ungiftigkeit). Mit dem CE-Zeichen versichert der Hersteller lediglich, dass das Produkt den geltenden europäischen Richtlinien entspricht. Ob es auch wirklich entsprechend geprüft wurde, ist daraus nicht zu erkennen. Die Erwartungshaltung des Kunden beim Einsatz macht jedoch aus einem derartigen Gerät ein medizinisches Gerät im Sinne des Gesetzes über Medizinprodukte (MPG), und als solches muss das Gerät zugelassen werden. Im Rahmen einer solchen Konformitätsbewertung wird von einer sog. Benannten Stelle in der EU eine vierstellige Nummer erteilt, die auf dem Gerät angebracht sein muss. Auch eine derartige Nummer sagt jedoch nichts über eine therapeutische oder diagnostische Wirksamkeit des Produktes aus…Aus diesem Grunde interessiert uns die Wirksamkeit und die Nachvollziehbarkeit der „Heilungsgeschichten“, von denen Sie mir gegenüber ja gesprochen haben! Diese Unterlagen würden wir natürlich Fachleuten zur Überprüfung vorlegen. Wir sind davon überzeugt, wenn Ihr Gerät den Erwartungen entspricht, dann ist dies ein Sensation und wenn die Überprüfungen der einzelnen Krankheitsbilder der Patienten dies bestätigen, können Sie sich nach einer objektiven Berichterstattung gar nicht mehr vor dem Abverkauf retten. Sie sehen also, dass wir nichts „böses“ im Schilde führen, aber die negativen Berichterstattungen der (Schweizer) Medien der letzten Woche über Quick Zap gereichen uns zu einer objektiven Überprüfung. Aus diesem Grund würden wir gerne Einblick in die vielen hunderte positiven Erfahrungsberichte nehmen, die ja auch propagiert werden, z.B. hier: http://www.zeitenschrift.com/magazin/54-powerquickzap.ihtmlMit freundlichen GrüßenGuido Grandt ———————————————————————————————————————————————- Martin Frischknecht schrieb am selben Tag zurück: Hallo Her Grandt, Was geht in Ihrem Gehirn vor? Haben Sie ein Problem? Sind Sie nicht in der Lage zu lesen? Wenn Sie auf www.quickzap.ch gehen sehen selbst Blinde, dass neben dem CE Zeichen die Zahl CE 197, was die Nummer des TüV Rheinland-Köln bedeutet. Wenn Sie nicht zu bequem sind, dann sehen Sie auch bei TüV-Zeichen die Nummer meiner Firma FRITONEX AG mit den Zertifikaten zur Herstellung, Vertrieb etc. von Medizingeräten QuickZap und PowerTube. Meine Geräte sind seit 8 Jahren offiziell zugelassen und zertifiziert, merken Sie sich das, Sie Hobby-Polizist! Ich denke eher, dass Ihre Absichten destruktiver Natur sind dass man sich von Ihnen fernhaften muss. Denken Sie jedoch daran: ich hetze bei Misskredit ohne Vorwarnung meinen Patentanwalt auf Sie. Ich bin auch auf Ihre Prüfung der Geräte durch «Fachleute» absolut nicht angewiesen. Das haben sicher intelligentere Menschen vor Ihnen getan z.B. Prof. Dr. Dr. Parlar der Uni München. Sie haben mich auch vollkommen falsch eingeschätzt und somit ist Ihr Unterfangen zur Beurteilung meiner Geräte sowieso ein Blindgänger. Und wenn Schweizer Medien über mich mit Lügen mit viel Phantasie herfallen und Sie den Mist noch glauben, ist Ihnen auch nicht zu helfen. Dann gehören auch Sie zum «gläubigen Brot und Spiele-Fussvolk». Ich hoffe sehr, dass Sie in Ihrem Leben noch die Zeit finden, das Positive zu fördern, als alles zu bekämpfen. Und nun lassen Sie mich in Ruhe, Sie entwicklungsfähige Seele. (…)Und somit ist unsere Korrespondenz definitiv zu Ende.Martin Frischknecht, Dipl. El. Ing. HTL