Elektrosmog
Als Elektrosmog bezeichnen manche Personenkreise die Anwesenheit von künstlich erzeugten elektromagnetischen Feldern, denen sie auch bei geringer Feldstärke pauschal eine schädliche Wirkung auf Menschen oder Lebewesen allgemein unterstellen. Dabei wird stillschweigend der Frequenzbereich von Längstwellen (wenige Hertz) bis hin zu den Mikrowellen gemeint, die man vereinfacht als Radiowellen bezeichnen kann und der sich ausschließlich auf nichtionisierende Strahlung bezieht. Die wissenschaftliche Bezeichnung für mögliche Interaktionen zwischen elektromagnetischen Feldern (EMF) und biologischen Strukturen ist elektromagnetische Umweltverträglichkeit (EMVU). Diese ist Gegenstand aktueller Forschung. Bislang sind athermische (= nicht durch Hitzewirkung erzielte) pathogene Wirkungen von EMF trotz intensiver Suche nicht sicher belegt. Der Begriff "Smog" ist ein physikalisch ungenaues Kunstwort, zusammengesetzt aus dem englischen "smoke" für Rauch und "fog" für Nebel und soll den umweltbelastenden Faktor der künstlich erzeugten Felder herausstellen.
Bei einem Teil der unterstellten Elektrosmogwirkungen im athermischen Bereich muss von einem Noceboeffekt ausgegangen werden.[1]
Vom Diskurs ausgeschlossene elektromagnetische Felder
Überraschenderweise werden in Diskussionen zum Thema bestimmte Frequenzbereiche bzw. Erscheinungsformen elektromagnetischer Strahlung per Definition ausgeklammert, obwohl sie aufgrund des gleichen physikalischen Phänomens (Photonen) und einer hohen Intensität leicht messbar sind und erwiesenermaßen erhebliche Wirkungen auf den Mensch haben können. Als Beispiel sei hier nur auf den Sonnenbrand und die licht- und UV-induzierten Tumoren der Haut hingewiesen, die auf die Einwirkung des Sonnenlichts zurückgehen. Allgemein werden im Umfeld der Elektrosmog- und Elektrosensibilitätsszene mögliche Auswirkungen elektromagnetischer Strahlung von natürlichen Quellen (Sonne, Sferics) sowie die Emissionen alternativmedizinischer oder medizinischer Therapieverfahren anders beurteilt, als andere von Menschen geschaffenen Quellen (Rundfunk, Mobilfunk).
Quellen elektromagnetischer Strahlung natürlichen Ursprungs oder von Therapieverfahren sind beispielsweise:
- Licht allgemein
- Wärmestrahlung. Der erwachsene Mensch erzeugt kontinuierlich durch Wärmestrahlung 30 W/m2 Strahlungsdichte im Infrarotbereich (Terahertzbereich).
- Sferics (elektromagnetische Felder als Begleiterscheinung von Gewittern). Siehe auch Schumann-Strahlung
- EMF von elektrisch betriebenen Magnetfeldtherapiegeräten
Paradoxerweise wird im Elektrosmogumfeld dem Licht, aber auch der Wärmestrahlung sowie den Magnetfeldtherapien oftmals pauschal eine positive Wirkung zugeschrieben.
Wirkungen von elektromagnetischen Feldern
Eine wesentliche Unterscheidung elektromagnetischer Strahlung ist die Unterteilung in nicht-ionisierende Strahlung, wie die von Funk- oder Lichtwellen, und ionisierende Strahlung, wie etwa Röntgenstrahlung und Gammastrahlung. Die nicht-ionisierende Strahlung hat - im Gegensatz zur ionisierenden Strahlung - nicht genügend Energie, um Elementarbausteine wie Moleküle oder Atome zu verändern, insbesondere zu ionisieren. Die möglichen Auswirkungen schwacher bis intensiver EMF auf Mensch und Umwelt sind seit langem Forschungsgegenstand und es gibt zur Zeit (2008) mindestens 20.000 Fachartikel zum Thema[2] sowie unzählige populärwissenschaftliche und journalistische Veröffentlichungen. Darüber hinaus gibt es eine große Zahl pseudowissenschaftlicher oder unwissenschaftlicher Bücher und Artikel von Laien auf diesem Gebiet.
Wissenschaftlich werden zwei Arten von Interaktionen zwischen EMF und Mensch unterschieden:
- Thermische Wirkungen
- Athermische Wirkungen
Die thermischen Wirkungen beschreiben nicht stochastische (nichtzufällige, determinierte) Effekte aufgrund der Wärmeentwicklung bestrahlter Körperteile (dielektrische Erwärmung). Hier kann es bei Menschen bei Überschreitung einer kritischen Temperatur von etwas über 40°Celsius zu bleibenden Schäden, bis hin zum Tod, kommen. Als Beispiel können hier Radartechniker genannt werden, die sich aufgrund eines Irrtums an eingeschalteten Radaranlagen großer Leistung (Impulse im Megawattbereich) verbrannten oder starben. Mit Abschaltung der Felder endet der schädliche Effekt schlagartig. Zum Schutz von Mensch und Umwelt sind daher Grenzwerte und Schutzzonen eingeführt worden.
Die athermischen Wirkungen beziehen sich auf schwache elektromagnetische Felder, die keine thermischen Effekte hervorrufen und in nicht genau vorhersagbarer Weise Schäden oder Veränderungen bewirken sollen, wobei hier oftmals eine später einsetzende, verzögerte Wirkung unterstellt wird, was ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zu den thermischen Wirkungen ist. Es gibt derzeit kein allgemein akzeptiertes Wirkmodell, aus dem sich ein wissenschaftlicher Nachweis für gesundheitliche Schädigung durch schwache elektromagnetische nicht-ionisierende Strahlung führen ließe. So haben sich auch einzelne Berichte über eine erbgutschädigende Wirkung des Mobilfunks als plumpe Fälschung entpuppt [9]. Diskutiert wird eine athermische Wirkung auf die Melatoninsynthese und -Freisetzung (Melatonin ist ein Hormon). Berichte über Auswirkungen von intensiven elektromagnetischen Feldern auf das menschliche EEG sind widersprüchlich. Darüber hinaus wird eine mögliche Wirkung von natürlichen Sferics auf Wetterfühlige diskutiert.
Ein Sonderfall ist der Frey-Effekt (microwave auditory effect, microwave hearing effect). Er bezeichnet die direkte akustische Wahrnehmung von gepulster Hochfrequenzstrahlung wie z.B. Radarwellen, die bei sehr hohen Feldstärken auftreten kann. Der Effekt konnte inzwischen als Schalldruckwelle im Gewebe des Kopfes erklärt werden, die thermisch durch die pulsierende Bestrahlung ausgelöst wird und über die sog. Knochenleitung ins Innenohr gelangt. Der Mechanismus der Wahrnehmung ist also der gleiche wie beim "normalen" Hören; eine direkte Beeinflussung des Hörnervs oder von Sinneszellen durch die Hochfrequenzstrahlung ist nicht gegeben.[3]
Elektrosensibilität: Angst essen Seele auf
Ein Teil der Bevölkerung hält sich für elektrosensibel (englische Bezeichnung: EHS - electromagnetic hypersensitivity) und glaubt, durch schwache elektromagnetische Felder gesundheitlich gefährdet zu sein. Wissenschaftliche Studien zu möglichen athermischen Wirkungen zeigten bei angeblich elektrosensiblen Personen keinen Zusammenhang zwischen Strahlungsexposition und Auftreten von Beschwerden. Zudem traten mehrfach Beschwerden auch bei neuen, aber noch nicht angeschlossenen Sendemasten auf, und Elektrosensible konnten tatsächlich vorhandene elektromagnetische Felder nicht vom Gegenteil unterscheiden.[4][5][6][7][8][9][10][11][12][13][14]
An der englischen Universität Essex wurde in einer über drei Jahre dauernden Studie das Verhalten von 44 Versuchspersonen untersucht, die glauben, elektrosmogsensibel zu sein, sowie gleichzeitig 114 Personen, die noch nie negative Auswirkungen durch Mobilfunk an sich bemerkt hatten. In einem Labor wurden diese Personen in verschiedenen Experimenten elektromagnetischen Strahlen mit Frequenzen im GSM- und UMTS-Bereich ausgesetzt. In der Doppelblindstudie wurde den Versuchsteilnehmern gesagt, dass eine Antenne mit der entsprechenden Strahlung für 50 Minuten in Betrieb sei. Die Probanden, die sich für strahlungssensibel hielten, klagten anschließend über Übelkeit, Kopfschmerzen oder grippeähnliche Symptome. Ebenso konnten die Ärzte bei den Betroffenen Änderungen der Herzfrequenz und der Hautfeuchtigkeit messen. Diese subjektiv empfundenen Beschwerden und messbaren Symptome waren allerdings ganz unabhängig davon, ob die Antenne tatsächlich in Betrieb war oder nicht. Zwölf Personen mussten wegen massiver gesundheitlicher Beschwerden den Test beenden.[15][16][17][18]
Die Schweizer Qualifex Kohortenstudie (ab 2008, finanziert von der Swiss National Science Foundation) untersuchte Bewohner der Region Basel die sich für elektrosensibel halten und eine Vergleichsbevölkerung. Insgesamt nahmen über 1300 Personen an der zweijährigen Studie teil. Die Autoren fassen zusammen,
- ...dass die Expositionssituation bei Personen mit EHS ähnlich war wie in der Allgemeinbevölkerung, nur die Benutzung von Schnurlostelefonen war seltener. Unspezifische Beschwerden waren in der EHS-Gruppe häufiger, aber es ergaben sich wenig Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Hochfrequenzexposition und dem Auftreten von Symptomen. Die Autoren empfehlen eine Überprüfung der vereinzelt beobachteten Tendenzen in weiteren Studien.[19]
Subjektive Eindrücke sagen daher nichts über die Existenz einer Schädigung aus, da sie suggestiven Einflüssen unterliegen und deshalb nicht verwertbar sind. Da ein- und ausgeschalteten Mobilfunkanlagen zumeist eine Mastkonstruktion gemeinsam ist, wurde auch inzwischen von reinen "Mast-induzierten" Störungen der Befindlichkeit oder Gesundheit gesprochen. In Einzelfällen kam es zu erbitterten Auseinandersetzungen zwischen Nachbarn um angeblich strahlende Antennen auf dem Dach. Gerichte mussten sich mit diesen Fällen befassen.
Interessant ist ein geographischer Einfluss auf berichtete Elektrosensibilität: Eine Stichproben-Befragung aus dem Jahre 2004 bei 30.047 Personen in Deutschland im Alter von 14 bis 69 Jahren (51.444 waren angeschrieben worden) zeigte dass 9,5% der Antwortenden sich wegen Mobilfunk gesundheitlich beeinträchtigt fühlte. Dabei zeigte sich ein Nord-Süd-Gefälle: Der Anteil derer, die gesundheitliche Beeinträchtigungen auf Mobilfunksendeanlagen zurückführen, ist in Mecklenburg-Vorpommern mit 6,2% am geringsten und in Bayern mit 13,0% am höchsten.[20]
Die Deutsche Strahlenschutzkommission (SSK) kommt in ihrer Stellungnahme vom 13. Mai 2008 zum Deutschen Mobilfunk-Forschungsprogramm zu folgendem Schluss:[21]
- "[...] kann in der Zusammenschau mit der internationalen Literatur der Schluss gezogen werden, dass „Elektrosensibilität“ mit großer Wahrscheinlichkeit nicht existiert. Weitere Forschung sollte daher in einem Themenkreis außerhalb der EMF-Forschung erfolgen."
Äußerst erstaunlich ist auch eine 2011 erfolgte Diagnose einer deutschen Neurologin und Mobilfunkgegnerin namens Christine Aschermann aus 88299 Leutkirch, die behauptet, dass einer ihrer Patienten nicht nur in der Lage sei, hochfrequente Felder zu erkennen, sondern sogar die Quelle erkennen könne:
- "Elektrosensibilität: Ein Patient mit verbrennungsartigen Hautveränderungen - Es wird über einen Patienten berichtet, bei dem sich bei vorbestehender Chemikaliensensibilität eine ausgeprägte Elektrosensibilität entwickelt hat. Der Patient kann nach eigenen Angaben sogar die verschiedenen Quellen elektromagnetischer Strahlung (z.B. W-LAN, DECT- oder Mobiltelefon, DVBT-Fernsehen) unterscheiden. Die Symptome reichen von kontrollbedürftigen Hautveränderungen über Hypertonie und hirnorganisch bedingten Störungen bis hin zu Darmblutungen. Besonders beunruhigend erscheinen die mehrmals aufgetretenen ungewöhnlichen Hautreaktionen, die wie eine Verbrennung imponieren. Eine Erklärung, wodurch sie ausgelöst wurden, fehlt bisher."[22]
In ihrem Bericht der anstandslos im Blatt "umwelt medizin gesellschaft" (2011) veröffentlicht wurde, bezieht sich Aschermann unter anderem ausgerechnet auf ein Buch der Berliner Buchautoren und Ufologen Fosar und Bludorf[23], Autoren pseudowissenschaftlicher Bücher.
Fälle Ulrich Weiner, Wimplinger, Altenweger und in der Landwirtschaft
Hysterische Züge nimmt der Fall des elektrosensiblen Augsburgers Ulrich Weiner an, der sich nur noch in Strahlenschutzanzügen bewegen will und in Sachsen eine Pension für Elektrosensible in einem so genannten Mobilfunk-Funkloch plant.[24][25]
Angeblich elektrosmoggeschädigte Landwirte und einige Medien berichteten seit Mitte der 1990er Jahre von vermehrten Tumorerkrankungen, Fehlgeburten, Fehlbildungen, Unfruchtbarkeit, Aufzuchtverlusten, Verhaltensänderungen und Leistungsminderungen bei in der Nähe von Mobilfunkanlagen lebenden Nutztieren, insbesondere Rindern und anderen Tieren (beispielsweise Hauskatzen). Besondere Aufmerksamkeit erlangte hierbei der Landwirt Josef Altenweger aus Schnaitsee in Bayern. Anfang der 1980er Jahre wurde in unmittelbarer Nähe des Bauernhofs der Familie Altenweger ein Fernsehturm errichtet. Es kamen in der Nähe eine 25 Watt-Mobilfunkanlage hinzu und über 2.000 Watt Sendeleistung für andere Funkdienste neben den 40 Kilowatt Sendeleistung für das Fernsehen. Ab 1993 machte die Landwirtfamilie die Funkanlagen für Kopf- und Herzschmerzen verantwortlich und zog aus dem Hof aus, betrieb jedoch die Landwirtschaft weiter. Aber nun traten Probleme bei den Kühen auf: Sie magerten angeblich ab, ein Tier verendete. Tiere sollen nicht mehr trächtig geworden sein, und neugeborene Kälber sollen oft verkrüppelte Hinterläufe gehabt haben. Eine Fichte auf dem Altenweger Hof soll an der Spitze abgestorben sein, bekam immer wieder neue Triebe, die nur bis zu einer bestimmten Höhe wuchsen und dann durch das elektromagnetische Feld quasi "verbrannten". Obstbäume sollen zudem bereits im Sommer ihre Blätter abgeworfen haben.
Als die Meldung über die seltsamen Vorgänge aus dem entlegenen Schnaitsee in den Medien bekannt wurden, meldeten sich mehrere andere Landwirte mit vergleichbaren Problemen zu Wort. Untersuchungen der Fachhochschule Deggendorf ergaben aber, dass dabei eine Schädigung durch Mobilfunk auszuschließen sei, da die betroffenen Höfe nicht in anderer Weise elektromagnetischen Feldern ausgesetzt waren wie Vergleichsbetriebe. Außerdem konnten Haltungsmängel bei der Massentierhaltung, falsche Ernährung und falsche medizinische Behandlung nachgewiesen werden.[26][27]
Das Bayerische Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen beauftragte daraufhin zwei Studien. Eine erste Studie aus dem Jahr 1998 konnte keinen Zusammenhang zwischen EM-Feldern und Verhaltensänderungen bei Rindern im Schnaitseer Betrieb erkennen.[28] Eine zweite Studie hatte den Titel Untersuchungen zum Einfluss elektromagnetischer Felder von Mobilfunkanlagen auf Gesundheit, Leistung und Verhalten von Rindern und wurde auch als "Rinderstudie" bekannt. Beteiligt waren die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Ludwig-Maximilians-Universität München für die Tieruntersuchungen sowie die Ingenieurgemeinschaft für Geowissenschaften und Umwelttechnik (IGU) aus München für die Expositionsmessungen. Als Ergebnis zeigte sich: "Bei Milchleistung, Fruchtbarkeit und Schlafhormonausschüttung waren bei allen untersuchten Rinderherden keine Auffälligkeiten durch den Einfluss von Mobilfunk erkennbar. Für Stresssymptome aufgrund von Mobilfunkeinwirkungen gab es keine statistisch abgesicherten Hinweise."[29][30]
In der Studie wurden 38 Tierhaltungen untersucht, welche auf die Bundesländer Bayern und Hessen verteilt waren, im Verlauf der Perioden Sommer/Herbst 1998 und Sommer 1999 sowie in einer Nachprüfung im Sommer 2000. Die untersuchten Betriebe befanden sich etwa zu gleichen Teilen in unmittelbarer Nähe bzw. zum Vergleich in sehr weiter Entfernung zu Mobilfunksendeanlagen des D- und E-Netzes. Es wurden dabei auch Feldstärkemessungen durchgeführt. Die Studienautoren kamen zu dem Ergebnis, dass es keinen Zusammenhang zwischen den elektromagnetischen Felder und den beobachteten Vorfällen und Störungen gebe. Die Zusammenfassung der Ergebnisse des Bayerischen Umweltministeriums lautet folgendermaßen:
- Bei Milchleistung, Fruchtbarkeit und Schlafhormonausschüttung waren bei allen untersuchten Rinderherden keine Auffälligkeiten durch den Einfluss von Mobilfunk erkennbar. Für Stresssymptome aufgrund von Mobilfunkeinwirkungen gab es keine statistisch abgesicherten Hinweise. Lediglich beim Wiederkauverhalten zeigten vier der acht untersuchten Herden nach Auskunft der Wissenschaftler Auffälligkeiten. Ein Gefährdungs-Szenario durch Mobilfunk ist nach Auswertung der Studie nicht erkennbar, nach Ansicht der Wissenschaftler aber auch nicht auszuschließen.
Die Untersuchung ergab jedoch Haltungsmängel bei der Massentierhaltung und falsche medizinische Behandlung bei den Tieren. Es zeigte sich, dass in den meisten der 38 untersuchten Ställen die Haltungsbedingungen so schlecht waren, dass die unter Dauerstress leidenden Tiere von vornherein Gesundheitsstörungen und auch Verletzungen aufwiesen. Zudem waren die Tiere einiger Höfe mit der Rinderkrankheit Bovine Virusdiarrhoe (BVD) infiziert. Andere Betriebe wiesen erhebliche Managementmängel im Bereich des Reproduktionsgeschehens auf.[31]
Die österreichische Initiative Information - Natur - Gesellschaft aus Oberwang veröffentlicht auf ihren Webseite die Story der Bäuerin Anna Wimplinger, die davon übezeugt ist, dass der Gebrauch eines handelsüblichen schnurlosen Telefons zu drei Totgeburten und zu Unfruchtbarkeit bei den Rindern in ihrem Kuhstall geführt habe (Zitat: "Im Stall hat's richtig gespukt"). Nach Abschalten des Telefons hätte der Spuk ein Ende gehabt.[32][33] Die Totgeburten waren auch einen Artikel in Zeitenschrift wert.[34]
Geschäfte mit der Angst vor Elektrosmog I
Auf dem Esoterikmarkt und im Umfeld der Mobilfunkkritiker tummeln sich viele Anbieter von so genannten Elektrosmog-Schutzprodukten, die angeblich allein durch ihr Vorhandensein den Elektrosmog oder die angenommenen Schädigungen vermindern sollen. Dazu gehören Aufkleber, die an oder in Handys geklebt werden sollen oder spezielle Armbanduhren mit Wunderwirkung. Beispiele für solche Produkte sind: Atox Bio Computer, AlphaPrevent-System, Biophone und Bioguard, BIOPOL (hilft auch gegen Erdstrahlen und belebt Wasser), Bioshield, Coufal, E-MuneChip, Feldprozessor, Gabriel-Chip, Geo-Syn, Harmony Chip, ISEE ENERGYWATCH, Körbler IT-Stecker, Memon Transformer, Neutralizer (auch unter dem Namen Raysaver auf dem Markt), Nord-Süd-Gleichrichter (ein historisches Konzept aus der Anfangszeit derartiger Produkte), Phi-Lambda-Technology,Raymaster, Tesla Uhr.
Auch Produkte aus dem Umfeld der Wilhelm Reich-Anhänger sind dazuzuzählen, wie die so genannten Cloudbuster.
Auch gibt es eine Fülle von HF-dichten Tapeten oder Vorhängen, ferner Vorrichtungen, die Elektrosmog aus Steckdosen fernhalten sollen. Im Bereich der Alternativmedizin werden verschiedene, nicht validierte und stets von den Krankenkassen nicht erstattungsfähige Verfahren angeboten, die angebliche "Elektrosmogschäden" mit einem Bluttest nachweisen sollen. So wird beispielsweise behauptet, dass die Anwesenheit elektromagnetischer Felder zu einem stapelförmigen Aneinanderhaften (Rollenbildung) von roten Blutkörperchen führe. Es wird versucht, dies mit dunkelfeldmikroskopischen Untersuchungen zu belegen.
Mit esoterischen Begündungen wird auch ein angeblich "elektrosmog-resistentes" und "feinclusteriges" Mineralwasser auf Naturkostmessen präsentiert, das mineralarme Lauretana-Wasser mit Herkunft aus einer Quelle im entfernten Piemonte (Norditalien). Aufgrund seiner Mineralienarmut solle es eine entschlackende Wirkung haben und "Gifte und Schlackenstoffe" wie ein Schwamm aufsaugen und Zellen ausspülen können. Das Beste am Lauretana-Wasser sei aber, dass es "rechtsdrehende Energien" beinhalte, um "Blockaden im Meridiansystem zu lösen und damit Krankheiten vorzubeugen." Während alle anderen Flaschenwässer durch die Einwirkung eines Mobiltelefons in ihrer Struktur "destabilisiert" würden, "verstärke" sich die ideale Ausgangsstruktur von Lauretana "sogar noch". Dies habe an der Uni Stuttgart der Raumfahrtwissenschaftler Prof. Dr. Bernd Kröplin im Rahmen eines "Projektes Apollo" herausgefunden.
Geschäfte mit der Angst vor Elektrosmog II
Es existieren auch personelle Überschneidungen zwischen der Mobilfunkkritikerszene und Herstellern von Niedrigpreis-Geräten zur Anzeige elektromagnetischer Felder. Bekanntlich besitzen viele Elektrosmog-Sensible tragbare Geräte zum Nachweis hochfrequenter elektromagnetischer Felder und manche von ihnen tragen derartige Geräte bei sich wenn sie unterwegs sind.
So gibt Birgit Stöcker, 1. Vorsitzende des mobilfunkkritischen "Bundesverband Elektrosmog e. V." als eigene Kontaktanschrift eine Adresse in der Ortschaft Deisenhausen an: Dr. Birgit Stöcker, 1. Vorsitzende des Bundesverband Elektrosmog e. V., Am Grund 13, 86489 Deisenhausen. Dies ist die Anschrift der Herstellerfirma ROM-Elektronik GmbH (ROM-Elektronik GmbH, Am Grund 13, D-86489 Deisenhausen), in Eigensicht Der Pionier für baubiologische Messtechnik. Geschäftsführer der ROM Elektronik ist Prof. D. sc. Ing. Robert Mayr, der eigenen Angaben zufolge auch "Professor für Elektrosmog und Geobiologie" an einem "Instituto Tecnico Central" in Bogotá" (Kolumbien) ist (Zitat: ..Wie Sie auch in vergangenen Ausgaben unseres ROM-SPECIALs lesen konnten, bin ich mittlerweile Inhaber und Träger einiger akademischer Titel..Seit letztem Jahr bin ich auch noch Professor für Elektrosmog und Geobiologie am Technischen Institut in Bogotá..). Elektrosmogprofessor Mayr ist zugleich zweiter Vorsitzender des "Bundesverband Elektrosmog e.V.". Im "wissenschaftlichen Beirat" des Vereins ist auch Rainer Frentzel-Beyme zu finden. Mayr ist auch offizieller "Kooperationspartner" der "Gabriel-Gruppe", Hersteller von Scharlatanerieprodukten der Art Gabriel-Chip. Nicht verwunderlich auch das Engagement von Mayr für das pseudowissenschaftliche Global Scaling-Konzept.[36]
Vereinsvorsitzende Stöcker sorgte im März 2010 für Erstaunen, als über das Portal "hese" in einem Beitrag[37] bekannt wurde, dass sie befremdliche Ansichten zu einem Software-Updaten auf Bankkarten als vermeintliche Ursache für Schwindel, Übelkeit und dem Gefühl in einer Nebelglocke zu stehen nannte. Zum Jahreswechsel 2009/2010 traten bei vielen Bankkarten Softwarefehler auf, die letzendlich noch eine Folge des Jahr-2000-Problems waren. Die Banken tauschten entweder die Karten aus, oder das Software-Update geschah automatisch am Bankautomaten. Wortlaut der Stöcker-Nachricht:[38]
Elektromagnetische Felder und das Bienensterben (CCD)
Seit etwa 2006 gibt es vage Hypothesen, dass elektromagnetische Felder auch als Auslöser des weltweit in bestimmten isolierten Gegenden beobachteten Bienensterbens in Frage kommen. Beiträge zu dieser Hypothese lieferte der deutsche Biophysiker Ulrich Warnke aus Saarbrücken, der das Bienensterben mit dem Betrieb der Ionosphärenforschungesanlage HAARP in Alaska in Zusammenhang bringt. Neuere Forschungen lassen allerdings eine Virusinfektion als eine mögliche Ursache des Bienensterbens vermuten.[39]
Ein erhebliches Bienensterben war lange vor Einführung der Mobilfunktechnologie bereits beobachtet worden, beispielsweise 1880 oder 1920.
Die Hypothese, dass Mobilfunkstrahlung Schuld an CCD sein könnte, gilt als widerlegt.[40]
Baumsterben durch Elektrosmog?
Einige Mobilfunkgegner vermuten, Bäume würden durch Mobilfunk, Richtfunk, Radar usw. erkranken oder absterben. Als Belege führen sie Anekdoten ohne Aussagekraft an (früher, als die Funkstrahlung noch nicht da war, waren die Bäume gesünder) sowie vor allem Fotos von blattlosen Baumkronen. Häufig ist darauf ein Sendemast in beträchtlicher Entfernung zu sehen oder ein Baum mit Blättern auf der vom Sender abgewandten Seite eines Hauses.[41] Angaben beispielsweise dazu, ob diese Erscheinungen in geringerer Entfernung vom Sender häufiger auftreten, wo die Strahlungsdichte entsprechend höher ist, werden nicht gemacht. Dagegen wird behauptet, in funkarmen Gebieten hätten die Bäume grünere Blätter.
Eine Stellungnahme der Strahlenschutzkommission aus dem Jahr 1990 verneint einen Zusammenhang von Waldschäden mit Richtfunk- und Radarwellen.[42] In einer Studie der Universität München wurden Fichten und Buchen über drei Vegetationsperioden aus kurzer Entfernung mit einem Radargerät auf 9,4 GHz "befeldet". Dabei traten mittlere Leistungsflussdichten von etwa 6 bis 22 µW/cm2 auf, wobei die Spitzenwerte der gepulsten Strahlung rund 2.000-fach höher lagen. Es wurden verschiedene morphologische und physiologische Parameter gemessen. Ein Unterschied zu "unbefeldeten" Pflanzenteilen konnte nicht festgestellt werden.[43] Im Hinblick auf niederfrequente elektrische und magnetische Felder (z.B. von Leitungen zur Elektrizitätsversorgung) gibt es vereinzelt Studien, in denen eine Wirkung auf das Wachstum von Pflanzen festgestellt wurde. Allerdings liegen die berichteten Effekte an der Nachweisgrenze und es werden sowohl negative wie positive Einflüsse auf das Wachstum genannt.[44]
Elektrosmog und Quecksilber
Behauptet wird auch ein verstärkender Einfluss von Mobilfunkstrahlung auf die Quecksilberbelastung im Körper. Mobilfunkgegener führen dazu vor allem eine Untersuchung aus dem Jahr 2008 an, in der ein Anstieg der Quecksilberkonzentration im Urin gemessen wurde, nachdem die Probanden Zahfüllungen aus Amalgam erhalten und außerdem Mobiltelefone benutzt hatten.[45] Zahnamalgam besteht zu etwa 50% aus Quecksilber und der Quecksilbergehalt im Urin hängt tatsächlich von der Anzahl von Amalgamfüllungen im Mund ab, ferner von der Tageszeit und von Ernährungsgewohnheiten, vor allem dem Verzehr von Fisch, und vom Kaugummikonsum. Es bestehen aber große Schwankungen zwischen Individuen, die sich keiner Ursache zuordnen lassen.[46][47] Von 14 Probanden wurde an 4 Tagen nach einer Zahnbehandlung, bei der sie Füllungen aus Amalgam erhalten hatten, die Quecksilberkonzentration im Blut gemessen. Davon wurde die Hälfte, also 7 Personen, 15 Minuten am Tag der Strahlung eines Mobiltelefons ausgesetzt. Bei diesen sei die Quecksilberkonzentration im Urin in den 4 Tagen von 2.46 µg/l auf 4.50 µg/l angestiegen, bei den Probanden ohne Mobilfunkbestrahlung nur von 2.07 µg/l auf 2.76 µg/l. Wegen der vielen möglichen Einflussfaktoren ist die Methodik der Untersuchung, vor allem die geringe Anzahl von Probanden, ungeeignet, um einen ursächlichen Zusammenhang zum Mobilfunk herstellen zu könne. Um andere Einflussfaktoren auszuschließen, wurden die Versuchspersonen außerdem lediglich gebeten, für den Zeitraum der Untersuchung keinen Fisch und keinen heißen Tee oder Kaffee zu sich zu nehmen.
Werbung für Kosmetika: vorzeitige Hautalterung durch Funkfelder
In der Werbung zum Kosmetikprodukt Expertise 3P (Expertise 3P Brume Ecran) des französischen Herstellers Clarins wird spekulativ vom Anbieter behauptet, dass die Anwendung von Mobiltelefonen oder auch von Computern zu einer vorzeitigen Hautalterung führe. Dieser könne entgegengewirkt werden, wenn man das Elektrosmogschutzkosmetikum anwende. Unter der Anwendung komme es nämlich zu "Magnetic Defence Complex", wodurch die Widerstandsfähigkeit der Haut gegenüber angeblich gesundheitsschädigenden Effekten künstlicher elektromagnetischer Wellen gestärkt werden soll. Das Produkt wird auf die Haut gesprüht, und kostet je nach Händler zwischen 33 und 41 Euro pro 100 ml.
In der Frauenzeitschrift Cosmopolitan wurde Expertise 3P folgendermassen beworben:
- If you spend all day staring at a computer, or you’re a mobile phone addict Clarins Expertise 3P is a must-have.
Bad science oder die Wissenschaft vom Hörensagen
Im Januar 2008 wurde eine Umweltepidemiologische Untersuchung zur Krebsinzidenz in den Gemeinden Hausmannsstätten und Vasoldsberg (Österreich) durch den österreichischen Umweltmediziner und als Mobilfunk- und WLAN-Gegner bekannten Mitarbeiter der Salzburger Landessanitätsdirektion Gerd Oberfeld[48] veröffentlicht[49]. Diese erlangte kurzzeitig Beachtung in Fachkreisen und wurde international von Mobilfunkgegnern gefeiert. Oberfeld war vom Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Fachabteilung für das Gesundheitswesen beauftragt worden. Vorausgegangen war die Beobachtung eines so genannten Krebsclusters, für den eine Erklärung gesucht wurde.[50]
Die Oberfeld-Studie kam zu dem Ergebnis, dass ein erhöhtes Krebsrisiko in der Nähe eines einzigen Mobilfunksenders der Mobilkom Austria vorliege und führte fälschlicherweise eine signifikant erhöhte Krebsrate von Anrainern auf diese C-Netz-Mobilfunkanlage zurück (C-Netz: analoges, Schmalband-FM-moduliertes Dauersignal mit Frequenzen zwischen 451,3 und 465,74 MHz). Nach Oberfeld hätte die Anlage von 1984 bis 1997 gearbeitet.
Die methodisch schwache und umstrittene Studie[51][52] wäre nicht weiter der Rede wert gewesen, wenn sich nicht im Februar 2008 herausgestellt hätte, dass für den von Oberfeld genannten Zeitraum überhaupt kein Mobilfunksender am fraglichen Standort existiert hatte und sich die Studie mithin eine wissenschaftliche Farce war. Mitte Februar wurde von mehreren österreichischen Stellen (Mobilfunkbetreiber, Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) mitgeteilt, dass laut der Aufzeichnungen in den Daten der Post- und Telegraphendirektion im Untersuchungszeitraum kein C-Netz-Sender in Betrieb war.[53]
Mobilkom Austria legte drei eidesstattliche Erklärungen von sachverständigen Zeitzeugen und eine amtliche Chronologie dieses Standortes ("Wählamtsmappe") vor. Außerdem bestätigt ein Schreiben des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) an das Bundesministerium für Gesundheit, Jugend und Familie (BMGFJ), dass es keine C-Netz-Anlage im Raum Vasoldsberg/Hausmannstätten gegeben hat. Mobilkom verwies zudem auf ein Luftbild, das im Jahre 1989 keinen Mobilfunktmast am Standort zeigte.[54] Aufgrund des Sonnenstandes zeichnen sich auf dem Luftbild alle Lichtmasten als Schatten ab, ein Funkmast wäre also erkennbar gewesen. Die Oberfeld-Studie belegte zudem in keinster Weise, dass am genannten Standort je ein Sender aktiv war. Eine Anfrage beim BMVIT hatte Oberfeld zu seiner Recherche gar nicht erst gemacht. Mobilkom verklagte Oberfeld[55] und dieser musste im November 2008 seine ungenügend recherchierte Studie zurückziehen. Oberfeld gab an, sich auf einen Zeitzeugen berufen zu haben.
Um einer gerichtlichen Verurteilung zu entgehen, hat Dr. Oberfeld einen Vergleich abgeschlossen, in dem er zur Kenntnis nimmt, "[...] dass sich im Bereich des Wählamtes "Schemmerlstraße" in Hausmannstätten, Steiermark, zu keinem Zeitpunkt eine "C-Netz"-Mobilfunkanlage befunden hat."[56] Die Arbeit wurde von Oberfeld am 3. November 2008 zurückgezogen.
Datenfälschungen an der MedUni Wien
Zwei wissenschaftliche Studienarbeiten an der MedUni Wien zu Wirkungen von elektromagnetischen Feldern[59][60] basieren auf gefälschten Daten einer Mitarbeiterin (Elisabeth Kratochvil - vormals Diem)[61], die die Fälschungen auch zugab, wenige Stunden vor ihrer Entlassung selbst kündigte[62] und sich entschuldigte[63][64][65][66].
Die Wiener Forscher hatten 2005 und 2008 verkündet, dass sowohl GSM-Funkwellen wie auch UMTS-Felder in der Lage wären, Erbgut zu verändern. Auffallend waren extrem niedrige Standardabweichungen von 1-2%. Der Ordinarius für Statistik der MUW sprach in diesem Zusammenhang später - nachdem Zweifel aufkamen - in einem Gutachten von "unplausiblen sowie wenig wahrscheinlichen Datenmuster[n]" und schlussfolgerte: "Daher müssen an der Validität der beiden diskutierten Arbeiten fundamentale Zweifel angemeldet werden." Die Szene der Mobilfunkgegner feierte nichtsdestotrotz die veröffentlichten Angaben.
Nach Zweifeln über die Konsistenz der Daten[67] (insbesondere durch den Bremer habilitierten Biologen Alexander Lerchl[68][69]) wurde eine Untersuchungskommission eingeschaltet, die die Fälscherin nach zweiwöchiger Überwachung auf frischer Tat ertappte. Mit der Untersuchung des Falles wurde der Rat für Wissenschaftsethik der Med.Uni.Wien (MUW) beauftragt, der feststellte, dass mehrere Messdaten von Experimenten zu "100% fabriziert" waren, etwa durch Berechnung aus anderen Messwerten (siehe nächster Abschnitt). Der durchführenden Experimentatorin war bekannt, wie bei einem Expositionsgerät eine Verblindung zu umgehen war; dazu fanden sich auch Angaben im Bedienungshandbuch.[70]
Den Studienleitern und Autoren (Hugo Rüdiger, Franz Adlkofer) waren hingegen die Fälschungen und Widerspüche nicht aufgefallen. Franz Adlkofer ist ehemaliger Leiter der wissenschaftlichen Abteilung vom Verband der Cigarettenindustrie (VDC)[71], bis August 2011 war er im Stiftungsrat der "Verum"-Stiftung. In den Arbeiten war von zehntausenden von Zellen auf dem Objekträger die Rede; eine Nachschau ergab jedoch Werte von 50 Zellen pro Objekträger. Die MUW informierte die Herausgeber der Zeitschriften International Archives of Occupational and Environmental Health und Mutation Research von ihren Erkenntnissen und empfahl ihnen, beide Publikationen zurückzuziehen. Des Weiteren forderte sie den korrespondierenden Autor (Hugo Rüdiger) auf, beide Publikationen zurückzuziehen. Rüdiger zog daraufhin angeblich eine einzige Arbeit zurück und unterstellte Kritikern, von der Mobilfunkindustrie bezahlt worden zu sein.[72]
Nach Angaben des "Der Spiegel" kam es zu einem "deal" (wörtlich: Agrément amiable) und "exit-Strategie" zwischen Rüdiger und der MedUni Wien. Bei einem "privaten Treffen" habe man eine Studien-Rücknahme aus formalen Gründen beschlossen, im Gegenzug wurde ein Fälschungsvorwurf fallengelassen.[73][74]
Franz Adlkofer war bis August 2011 Mitglied des Stiftungsrates und Geschäftsführer der vom Verband der Cigarettenindustrie gegründeten und finanzierten VerUm-Stiftung, die Interesse an Forschung zeigt, die andere Risiken als die des Tabakrauchs bei Krebs untersucht[75]. Die VerUm-Stiftung ist Nachfolgerin des "Forschungsrates Rauchen und Gesundheit".[76] Letzendlich stellte sich jedoch nach einer Recherche des Laborjournals im Juni 2009 heraus, dass keine einzige der Arbeiten zurückgezogen worden war.[77] Rüdiger ist auch Mitherausgeber von International Archives of Occupational and Environmental Health, die sich zumindest für eine der Arbeiten in einem "EXPRESSION OF CONCERN" bei den Lesern entschuldigte und ihre Zweifel an der Arbeit ausdrückte: "The editors of IAOEH wish to express their doubts about the results reported in the paper by Schwarz et al. (2008) in this EXPRESSION OF CONCERN and to apologize to the readers of IAOEH for publishing this paper".
Als weiterer Beleg für eine Datenmanipulation kann gewertet werden, dass EU-Fördergelder zurückgezahlt wurden, nachdem der Endbericht des Rates für Wissenschaftsethik der Medizinischen Universität Wien betreffend Publikationen über erbgutschädigende Wirkungen von Mobilfunkstrahlungen erschienen war. Dies wurde über den Studienkritiker Alexander Lerchl bekannt, der in der Angelegenheit die Europäische Kommission kontaktierte.[78][79]
Trotz der zahlereichen Belege versuchte der Impfgegner Torsten Engelbrecht die Vorwürfe der Datenmanipulation mit einem Beitrag bei Spiegel-Blog zu widerlegen.
Datenfälschung und "berechnete" Messdaten in umstrittener Studie
In der umstrittenen Publikation "Radiofrequency electromagnetic fields (UMTS, 1,950 MHz) induce genotoxic effects in vitro in human fibroblasts but not in lymphocytes" (Autoren: Schwarz C, Kratochvil E, Pilger A, Kuster N, Adlkofer F, Rüdiger HW, Int Arch Occup Environ Health. 81: 755-67 (2008)) sind ganz offensichtlich Daten auf nicht konventionelle Weise zu Stande gekommen. Der Artikel wurde vor Veröffentlichung in Teilen auf einem Kongress in Bordeaux als Kongress-Poster vorgestellt: "DNA-damaging effects of exposure to radiofrequency electromagneticfields (UMTS, 1950 MHz) in human fibroblasts in vitro" (Elisabeth Kratochvil, Claudia Schwarz, Alexander Pilger, Franz Adlkofer and Hugo Rüdiger). Das Poster war online verfügbar und wurde von einem interessierten Studenten gespeichert. Und zwar handelte es sich um eine Word-Datei, in der verkapselt ein Excel-Datenblatt intergriert war. In diesem Exceldatenblatt waren die Messwerte zu finden, auf deren Basis die Graphiken und statistischen Auswertungen beruhten. In "Eigenschaften" des Exceldatenblatt steht: erstellt am 13.7.2006 und zuletzt gespeichert von: Kratochvil. Betrachtet man die Messdaten, so fallen künstlich durch Berechnung erstellte Messwerte auf, die sich zwischen anderen Messwerten in der gleichen Spalte befinden. Entgegen den Angaben aus dem Artikel wurden auch Mittelwertbildungen auf Bais von 12 Messwerten gemacht und nicht auf Basis von 3. (siehe Abbildungen)
Datenfälschungen an der Charite Berlin 1999-2011
Mehrere Tageszeitungen[80][81][82][83][84][85][86][87] und der "Der Spiegel"[88] meldeten im Juli 2011 eine erkannte Datenfälschung in einer Studie zum Forschungsprojekt REFLEX, die auch in einer Dissertation der Berliner Charité (2006) veröffentlicht wurde (Dissertation Leila Violette Khubnazarder: DNA-Strangbrüche in humanen HL-60 Promyelozytenleukämiezellen zur Einschätzung biologischer Wirkungen nach Exposition mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (2450 MHz), Charité Berlin 15.12.2006). Erste Hinweise waren bereits 2010 in der Berliner Zeitung zu lesen[89]. Gutachter der Dissertation waren die Charite-Professoren Rudolf Tauber und Wolf-Karsten Hofmann. Seit Bekanntwerden der Fälschungsvorwürfe wurde die Dissertation "aus aktuellem Anlass" vom Webserver der FU Berlin gelöscht (siehe: [10]). Gedruckte Exemplare sollen auch aus der Bibliothek entfernt worden sein[90]. Bei der DNB ist die Arbeit jedoch noch vorhanden: [11]. Bereits zuvor war Beobachtern aufgefallen, dass die Studienergebnisse nicht in einem wissenschaftlichen Journal veröffentlicht wurden. Im Juni 2011 bat der Gutachter Tauber beim Ombudsmann der Charité um eine Untersuchung des Berliner Teils der Reflex-Studien.[91] Die Charite reagierte auch mit einer Pressemitteilung.[92]
In der Studie war über DNA-Strangbrüche im Zusammenhang mit einwirkenden elektromagnetischen Feldern berichtet worden. Untersucht wurde mit dem COMET-Assay (siehe Laborjournal-Artikel "Komische Kometen").Die Vorwürfe der Datenmanipulation beziehen sich auf einen fehlerhaft angewendeten Korrekturfaktor sowie auf Fälschungen von Bildern, die begutachtet wurden. Es wurden dabei offenbar "Doubletten" (also identische Bilder) mehrfach ausgewertet und um die Täuschung zu vertuschen wurden geringfügige Veränderungen an den Bildern durchgeführt. Auch wurde bekannt, dass Messwerte anhand von "Werten aus der Literatur" korrigiert wurden.
Wie das "Elektrosmog-Forum IZGMF" am 10. Juli 2011 meldete[93], stammten die Rohdaten aus den Jahren 1999-2006 nicht von der damaligen Doktorandin, sondern von Richard Gminski, der an dem "berliner Anteil" der REFLEX-Studie mitarbeitete. In den Metadaten einer Excel-Tabelle fand sich der Eintrag: (Firma) Universitätsklinikum Freiburg.[94] Gminski ist inzwischen am Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene der Universität Freiburg beschäftigt, sein Chef ist der Institutsleiter Prof. Volker Mersch-Sundermann. Mersch-Sundermann bekam in der Vergangenheit Forschungszuwendungen vom Verband der Cigarettenindustrie (VdC) in Höhe von 1 Mio. DM. Mersch-Sundermann wurde mehrfach als "Wissenschaftlicher Leiter des Verbandes der Cigarettenindustrie" und Nachfolger von Adlkofer bezeichnet. Die Datenbank "Biomed" bescheinigt Gminski die Mitwirkung an fünf wissenschaftlichen Publikationen zwischen 2001 und 2004, Mersch-Sundermann war jedes mal Co-Autor.
zurückgezogene Studien von Nader Salama
2012 mussten von Journalherausgebern nachträglich drei veröffentlichte Studien des Wissenschaftlers Nader Salama von der School of Medicine der Universität Tokushima in Japan und zugleich der Medizinischen Fakultät der Universität Alexandria in Ägypten zurückgezogen werden. Salama hatte über das Thema einer möglichen Spermienschädigung bei Kaninachenrammlern durch Mobiltelefone publiziert und war dabei zu erstaunlichen Ergebnissen gekommen.[95][96][97]
Mögliche genotoxische Effekte nicht-ionisierender Strahlung?
Diskutiert wird eine mögliche direkte Schädigung der im Zellkern befindlichen DNA, insbesondere als Einzel- oder Doppelstrangbruch. Die biologische Bedeutung der DNA-Strangbrüche an sich ist jedoch unklar, da diese zum Beispiel auch bei sportlichen Aktivitäten wie Laufen auftreten und vom Körper meist effektiv durch Enzyme repariert werden können. Untersuchungen mit ionisierenden Strahlen zeigen eine rasche und vollständige Reparatur der Schäden durch die entsprechenden Reparaturenzyme an.
Mögliche krebsinduzierende Wirkungen von elektromagnetischen Feldern, wie sie für Mobil- oder Rundfunk genutzt werden, können nicht auf direkte mutagene oder direkte genotoxische Wirkungen zurückgeführt werden. Die technisch verwendeten Frequenzen (und somit Energien) reichen bei der im Mobilfunk verwendeten Technik nicht aus, um Biomoleküle wie die DNA durch eine Spaltung kovalenter Atombindungen oder durch "Brüche" direkt zu schädigen.[98][99][100][101][102][103]
Dennoch liegen Ergebnisse aus regulär publizierten Untersuchungen vor, die mit Hilfe eines Testverfahrens namens "neutraler oder alkalischer Comet-Assay" DNA-Strangbrüche nachwiesen. Diese Laborergebnisse ließen oder lassen jedoch keinen Schluss auf die Entstehung von Krankheiten zu, die durch derartige Strahlung hervorgerufen werden.[104] Teilweise wurde bei den Studien unterstellt oder vermutet, dass "freien Radikalen" (reaktive Sauerstoffradikale / ROS) dabei eine Bedeutung zukäme, oder die Modulationsart der Strahlung. Zu zitieren sind Versuche an Ratten oder Zellkulturen von Lai und Singh[105][106] und von Verschaeve et al.[107] Thermische Einflüsse sowie Artefakte (Einflüsse durch unterschiedliche Tötungsarten bei den Tierversuchen) konnten dabei nicht immer ausgeschlossen werden.
Den positiven Versuchsergebnissen steht jedoch eine große Zahl an publizierten Versuchsergebnissen gegenüber (darunter auch direkte Replikationsversuche oben genannter Arbeiten), die zeigen, dass bei hochfrequenter Befeldung (sogar bis 100 Watt/kg) es nicht zu DNA-Strangbrüchen kommt. Allerdings konnten als Nebenergebnis Einflüsse durch verschiedene Tötungsarten von Versuchstieren gezeigt werden.[108][109][110][111][112][113][114][115][116][117][118][119][120][121][122]
Hirntumoren und Mobiltelefone
Mobilfunkgegner und Personenkreise, die vor schädlichen Wirkungen schwacher Hochdrequenzfelder warnen, verweisen oft auf mögliche Hirntumoren als Folge der Nutzung eines Mobiltelefons. Eine Untersuchung aus Skandinavien verglich die Häufigkeit des Auftretens von Hirntumoren (Gliome und glioma and meningioma Meningiome) im Zeitraum von 1974 bis 2003 in Abhängigkeit zur Verbreitung des Mobilfunks, der sprunghaft etwa ab der Mitte der 1990er Jahre zunahm. Erfasst wurden knapp 60.000 Erkrankungsfälle. Unter der Annahme einer Latenzzeit von 5-10 Jahren zeigte sich keine Korrelation zwischen Mobilfunk und Hirntumoren.[123][124]
EMF-hoaxe
Mögliche Effekte schwacher elektromagnetischer Felder waren immer wieder Gegenstand von Internet-Hoaxen, die von Elektrosensiblen geglaubt werden. So wurde von russischen Spaßvögeln ein fiktives Experiment verbreitet, das belegen sollte, dass zwei miteinander verbundene sendende Handys ein dazwischen angeordnetes Ei zum Garen bringen könnten.
Mitte 2008 wurden nahezu gleichzeitig mehrere Videos bei youtube eingestellt, die zeigten, wie man angeblich mit Handys Popcorn zum Platzen bringen könne.[125][126] Einfache physikalische Überlegungen zeigen, dass das behauptete Handy-Eierkochen nicht möglich ist.[127][128] Mittlerweile hat die Firma Cardo - Produzent von Bluetooth-Headsets - zugegeben, diese Videos als Werbegag ins Netz gestellt zu haben. Der "Pop-Effekt" in den Filmen wurde offenbar durch digitale Nachbearbeitung erzeugt: Bereits geplatzte Körner wurden ins Bild fallen gelassen, digitales Entfernen der Körner auf dem Tisch, Richtungsumkehr der betreffenden Sequenzen.[129][130] Auch gibt es eine Internetquelle, die beschreibt, wie man mit einem umgebauten Mikrowellenofen unter dem Tisch die gezeigten Effekte erzeugen kann: [12].
Verbreiter dieses absurden Hoax ist auch der deutsche Mobilfunkkritiker und Allgemeinmediziner Hans-Christoph Scheiner. Zitat Scheiner: "Die Russen beispielsweise haben links und rechts neben einem Ei zwei Handys miteinander kommunizieren lassen. Nach 40 Minuten war das Ei gekocht." Scheiner geht auch davon aus, dass durch die Funkwellen des Mobilfunks ab 100 µW/cm2 die Blut-Hirn-Schranke aufbreche und damit, laut Scheiner, Giftstoffe ins Gehirn gelangen und Nervenzellen zerquetscht würden.[131]
Scheiner ist auch bekannt für Zitatfälschungen[132] und für unbelegte Horrormärchen um Schaden anrichtende Skalarwellen. So schreibt Scheiner: "Diese Wellenform nimmt in ihrer Intensität nicht mit dem Quadrat der Entfernung ab; sie ist schneller als Lichtgeschwindigkeit, "tunnelt" ungehindert durch Materie, also auch den Körper und entlädt ungebremst ihre Zerstörungskraft im Gewebe, etwa einem Organ oder im ungeborenen Kind einer schwangeren Frau. Der Abstand der Entfernung von der Strahlenquelle eines Handys oder einer Basisstation verringert also nicht das Ausmaß der Schädigung, "sondern nur die Wahrscheinlichkeit getroffen zu werden".
Auch Franz Alt fiel auf den Hoax herein und veröffentlichte ihn kommentarlos im April auf seiner Webseite. Als Quelle nannte er: "kp.ru / Dr. Scheingraber 2008".
Diathermie und Hochfrequenzanwendungen in Medizin und Pseudomedizin
Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts und mit Beginn des "Radiozeitalters", spätestens aber seit etwa 1908 (Zeyneck) werden elektromagnetische Felder hoher Intensität zur therapeutischen Gewebserwärmung angewandt. Bei der Diathermie werden entweder Elektroden auf die Haut aufgesetzt, die mit der Hochfrequenzquelle verbunden sind, oder das betreffende Hautareal wird über eine an den Generator angeschlossene Antenne bestrahlt. In diesem Falle gelangt ein Anteil auch in die Tiefe und kann im Gewebe Wirbelströme induzieren, die zur Wärmeentwicklung führen. Die Wahl der Frequenz bestimmt, inwieweit die Wärmeentwicklung in der Tiefe erfolgt (Dielektrische Erwärmung). Eingesetzt wird die Diathermie zur lokalen Durchblutungssteigerung, lokalen Stoffwechselbeeinflussung, bei Muskelverspannungen und bei anderen Indikationen.
Benutzt werden folgende Frequenzbereiche:
- 27,12 MHz (Wellenlänge 11 m) Kurzwellen-Therapie
- 434 MHz (Wellenlänge 69 cm) Dezimeterwellentherapie
- 2.450 MHz (2,45 GHz, Wellenlänge 12 cm) Mikrowellen-Therapie
Beispielhaft sei hier das Diathermiegerät Radarmed 12 S 230 der Firma Robert Bosch aus dem Jahr 1967 erwähnt, das bei einer Frequenz von 2,45 GHz im Mikrowellenbereich arbeitete, genau im gleichen Frequenzbereich heutiger Mikrowellenherde und unter Anwendung eines Magnetrons.[133] Eine aktuellere Ausführung ist hier zu sehen: [13].
Seit über 100 Jahren werden Patienten mit Kurzwellen- oder Mikrowellentherapiegeräten behandelt.
Ein typisches Beispiel aus der Pseudomedizin sind Anwendungen hochfrequenter und hoher Ströme zur vermeintlichen Krebstherapie im Rahmen der Pap-Imi Therapie des Griechen Panos Pappas, sowie Nachbauten unter anderen Bezeichnungen. Nach Angaben von Pappas sollen dabei hochfrequente Ströme von 1000 A auftreten, die durch eine Spule geleitet werden. Der Patient wird sodann dem entstehenden kräftigen hochfrequenten Wechselfeld ausgesetzt. Ein Konkurrenzprodukt ist unter dem Handelsnamen TheraCell/Rehatron auf dem Markt.
Historische Konzepte und einzelne historische Hochfrequenzanwendungen mit zum Teil erheblichen Feldstärken haben sich bis heute in der Alternativmedizin erhalten. Zu nennen seien hier beispielhaft:
- D'Arsonvalisationen des französischen Physikers Jacques-Arsène d'Arsonval
- Hochfrequenz-Koronaentladungen bei hunderttausenden Volt bei der Zeileis-Methode
- Hochfrequenz-Anwendungen nach Vorbild des Erfinders Georges Lakhovsky
Radaranlagen im Freizeit-Bootssport
Radaranlagen im Leistungsbereich bis etwa 5 Kilowatt Impulsleistung finden sich auf vielen Sportbooten, um die Sicherheit bei unsichtigem Wetter und in der Nacht zu erhöhen. Aus Platzgünden werden die Radarantennen dabei oft am Heck des Bootes auf einem Geräteträger so montiert, so dass ein stehender Segler nahe an die Antenne herankommt. Das dazugehörige Sichtgerät ist unter Deck eingebaut.
Über etwaige Beschwerden der Freizeitskipper ist bislang nichts bekannt geworden.
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- Leidet Adlkofer unter Wahrnehmungsverlust?
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- ↑ Alexandra Kilian: "Schwere Vorwürfe gegen Charité-Professor", Berliner Morgenpost, 11. Juli 2011
- ↑ Alexandra Kilian: "Charité-Professor wegen Doktorarbeit in der Kritik", Morgenpost Berlin 11. Juli 2011
- ↑ A. Kilian und I. Brzoska: "GEFÄLSCHTE DATEN - Doktortitel - Charité-Ärztin unter Betrugsverdacht", Morgenpost, 12. Juli 2011
- ↑ A. Kilian und I. Brzoska: "FÄLSCHUNGSVERDACHT - Charité prüft Aberkennung des Doktortitels", Morgenpost, 12. Juli 2011
- ↑ Jakob Hein: Wie gemein!, Taz Blog, 11.07.2011
- ↑ Adelheid Müller-Lissner, Hartmut Wewetzer: "MOBILFUNK - Studie zu Handystrahlung wohl "grob manipuliert", Zeit DATUM 14.7.2011
- ↑ Interview mit Charité-Dekanin - "Hier wurden Prinzipien verletzt", Tagesspiegel, 14.7.2011
- ↑ "Fälschung an der Charité", Artikel in "Der Spiegel", Heft 28/2011
- ↑ Thorkit Treichel: "Von Forschern und Fehlern", Berliner Zeitung, 2010
- ↑ http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/detritus/sonstiges/2011-07-13/handystrahlung-und-der-umgang-mit-unliebsamen-publikationen-an-der-charit
- ↑ http://www.laborjournal.de/editorials/517.html
- ↑ "Stellungnahme zur Kritik an Dissertation zur Handynutzung"
Im August 2010 wies Prof. Alexander Lerchl von der privaten Jacobs-Universität in Bremen die zuständige Institutsleitung auf Unstimmigkeiten in einer Doktorarbeit zur biologischen Wirkung elektromagnetischer Felder hin, die zwischen 1999 und 2006 angefertigt worden war. Die hierdurch ausgelöste Überprüfung der circa zehn Jahre alten Daten durch die Institutsleitung ergab Hinweise auf Mängel. Daraufhin bat Prof. Rudolf Tauber im November 2010 den Ombudsmann für gute wissenschaftliche Praxis, entsprechend den Grundsätzen der Charité um Durchführung einer förmlichen Untersuchung. Diese Untersuchung wurde von Beginn an in enger Zusammenarbeit mit Prof. Lerchl durchgeführt. Prof. Tauber hat in jeder Phase des Verfahrens alle notwendigen Maßnahmen zur lückenlosen Aufklärung der Vorwürfe ergriffen. Im Zuge der Untersuchungen wurde im April 2011 die Promotionskommission hinzu gezogen. Diese wird unmittelbar nach der Sommerpause in ihrer nächsten ordentlichen Sitzung die Doktorandin, die Institutsleitung, den Ombudsmann und Prof. Lerchl anhören und danach entscheiden, ob die Dissertation aberkannt wird. Zu diesem Termin wurde Prof. Lerchl am 26. Juni von der Promotionskommission als externer Gutachter eingeladen und mit der Erstellung eines gerichtsfesten Gutachtens betraut. Diese Einladung zur weiteren Teilnahme am Verfahren nahm Prof. Lerchl dankenswerter Weise an. Gleichwohl bedauert die Charité, dass die gebotene Vertraulichkeit und Wahrung der Persönlichkeitsrechte im laufenden Verfahren nicht gewahrt wurde. Die Charité ist der schnellen und sachgerechten Aufklärung der Vorwürfe verpflichtet und wird diese in allen Konsequenzen in dem dafür vorgesehen ordentlichen Prüfungsverfahren abschließen. Teil dieses Verfahrens ist naturgemäß der Schutz der Persönlichkeitsrechte der Betroffenen und das Gebot rechtlichen Gehörs." Quelle: [6] - ↑ http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=46745
- ↑ http://www.laborjournal.de/editorials/517.html
- ↑ Effects of exposure to a mobile phone on sexual behavior in adult male rabbit: an observational study. Salama N, Kishimoto T, Kanayama HO, Kagawa S. Int J Impot Res. 2010; 22:127-33.
- ↑ The mobile phone decreases fructose but not citrate in rabbit semen: a longitudinal study. Salama N, Kishimoto T, Kanayama HO, Kagawa S. Syst Biol Reprod Med. 2009; 55:181-7.
- ↑ Effects of exposure to a mobile phone on testicular function and structure in adult rabbit. Salama N, Kishimoto T, Kanayama HO. Int J Androl 2010; 33:88-94.
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