Harald Walach im Interview mit Ken Jebsen
Harald Walach als "research consultant" für das Schalataneriekonzept ARHF von Peter Chappell[1]

Harald Walach (geb. 1957) ist ein klinischer Psychologe und derzeit an der Karol-Marcinkowski-Medizinische-Universität Posen tätig. Er ist auch Gastprofessor an der anthroposophisch geprägten Universität Witten-Herdecke. Zuvor war er Professor für die Forschungsmethodik komplementärer Medizin und Heilkunde an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder); dort leitete er von 2010 bis 2016 das Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften (IntraG), das einen Masterstudiengang Komplementärmedizin anbot. Eine Stiftungsprofessur an diesem Institut verlor Walach im April 2016.[2] Davor war er Professor für Psychologie an der Universität Northampton, bis 2005 war er Leiter der Arbeitsgruppe für Evaluation, Naturheilverfahren und Umweltmedizin an der Universitätsklinik Freiburg.[3] Harald Walach wird als Co-Autor des wikipedia-gegnerischen Werks "Schwarzbuch Wikipedia" des Krimiautoren Andreas Mäckler (siehe auch Free21) genannt, welches 2019 im Verlag zeitgeist print online von Thomas Röttcher erschien.

Tätigkeiten

Harald Walach ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen aus dem Bereich der Alternativmedizin. Sein besonderes Interesse gilt der Homöopathie, der Fernheilung und der Methodik zur Evaluation komplementärmedizinischer Methoden. Walach wirkt neben seiner Tätigkeit an der Viadrina in zahlreichen anderen Institutionen und Gremien mit:

  • Walach hat sowohl in klinischer Psychologie (Universität Basel, 1990) als auch in Philosophie und Geschichte der Wissenschaft (1995, Universität Wien) promoviert und sich in Psychologie habilitiert (1998, Universität Freiburg).
  • Er ist europäischer Leiter des "Samueli-Institute of Information Biology"[4] und Herausgeber der Fachzeitschrift "Forschende Komplementärmedizin und Klassische Naturheilkunde" sowie von "Spirituality and Health International".
  • Walach wurde im "Wissenschaftlichen Beirat" des privaten Internetprojekts "Psychophysik" des Werbetexters Claus Fritzsche genannt.
  • Er war lange Zeit Mitglied des Vorstands des deutschen "Kollegiums für transpersonale Psychologie".
  • Walach ist Präsident einer "International Society for Complementary Medicine Research".[5]
  • Er ist Mitglied der Kommission nach § 25 Abs. 6, 7 und 7a Satz 8 AMG für den humanmedizinischen Bereich, homöopathische Therapierichtung (Kommission D), Fachbereich medizinische Statistik im Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte.[6]
  • Die niederländische Homöopathie-Firma Amma Resonance Healing Foundation (ARHF) gibt Walach als "research consultant" an.[7] Die ARHF besitzt die Vermarktungsrechte an einem AIDS-Wundermittel namens "PC1" des britischen Medizinlaien und Erfinders Peter Chappell und bietet dieses auch zum Kauf an. Chappell behauptet, AIDS (aber auch Malaria und andere Infektionskrankheiten) nebenwirkungsfrei mit seiner Erfindung "resonance-healing" heilen zu können und behauptet sogar, dass eine absurde "Therapie" des Anhörens bestimmter Jazz-Musikstücke bei AIDS heilsam sei. Im Internet bietet er daher bestimmte MP3-Musikstücke zum kostenpflichtigen Download an und empfahl, diese per Rundfunksender in Afrika zu Heilzwecken auszusenden. Chappell sieht als Ursache von AIDS (das nachgewiesener Weise durch das HI-Virus ausgelöst wird) ein angenommenes "Ungleichgewicht zwischen männlichem und weiblichen Prinzip" ("AIDS is a disease born out of a disharmonious interaction between male and female principle"). Ohne dass für PC1, das offenbar der Homöopathie zuzuordnen ist, ein Wirksamkeitsnachweis bekannt wäre, wird das Mittel bei AIDS-Patienten in Afrika im Rahmen von Menschenversuchen eingesetzt.
  • Mehrfach erschienen von Walach Beiträge im Internetportal Symptome.ch, einer Werbeplattform für eine Vielzahl pseudomedizinischer Therapien. Im März 2013 beispielsweise verbreitete er dort die verschwörungstheoretische Ansicht, dass die Homöopathie deshalb "unter Beschuss" stehe, weil sie so sicher und kostengünstig sei ("dass das Widerstand erzeugt, liegt auf der Hand").[8]

Pseudowissenschaft

Schwache Quantentheorie

 
Bild aus einer unwissenschaftlichen Masterarbeit an der Europa-Universität Viadrina über den Kozyrev-Spiegel mit Bezug zur Betrugsmasche Global Scaling (Autor: Peter Conrad aus Berlin, Gutachter Prof. Harald Walach)
 
Abbildung aus der Masterarbeit von Peter Conrad. Die technisch sinnfreie Erklärung dazu ähnelt solchen von Radionik- und Skalarwellen-Anhängern: Die erste Idee war, bespielte DVD´s (mit Lehrvideos, z.B. Homöopathie) als Informationsträger zu benutzen. Deshalb bastelte ich einen Kozyrev-Spiegel aus einem leeren DVD-Spender. Im Zentrum des Spiegels befindet sich eine Bifiliarspule, welche elektrische und Magnetfelder löscht und dafür elektrische und magnetische Vektorpotenzialfelder produziert. (Oschman 2006, Bischof 2004) 2 Kabel der Bifiliarspule leiten die Information der modifizierten Zeitwelle nach außen. An diese Kabel werden Messing-Elektroden angeschlossen und in die Hände des Probanden gelegt.

Walach gehört zu den Urhebern der so genannten "Schwachen Quantentheorie" und benutzt diese Theorie u.a., um (angebliche) Phänomene aus dem Bereich der transpersonalen Psychologie zu erklären oder daraus ein Modell der Homöopathie zu entwickeln. Die "Schwache Quantentheorie" wird vor allem als theoretischer Unterbau von Ideen propagiert, die im Allgemeinen der Esoterik und der Alternativmedizin zuzuordnen sind.

Global Scaling

Walach ist oder war auch Anhänger des Global Scaling-Konzepts, das von dem vermeintlichen Physiker und Mathematiker Hartmut Müller erfunden wurde und beispielsweise von Herstellern pseudomedizinischer Geräte für scheinwissenschaftliche Erklärungen herangezogen wird. Befürwortet wird es auch von der Deutschen Gesellschaft für Energetische und Informationsmedizin DGEIM, mit der es eine Zusammenarbeit im Masterstudiengang Komplementärmedizin an Walachs Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften (IntraG) an der Viadrina gab. Nach der Verurteilung von Hartmut Müller wegen Anlagebetrugs im Zusammenhang mit der Global Scaling-Masche Anfang 2012 erklärte Walach, das Ganze sei ein "Missverständnis" gewesen. Global Scaling halte er für einen "Schmarrn" und meinte weiter: "Ich kenne mich damit nicht aus, und es ist mir auch zu kompliziert." Eine Zusammenarbeit mit der DGEIM gebe es nicht mehr: "Schließlich will ich damit nicht meinen Ruf zerstören."[10]
Marco Bischof, der zum wissenschaftlichen Beirat des Instituts für transkulturelle Gesundheitswissenschaften (IntraG) gehört und ca. 2010 - 2012 als wissenschaftlicher Mitarbeiter dort genannt wurde, hatte einen einführenden Beitrag zu dem Buch Global Scaling – Basis eines neuen wissenschaftlichen Weltbildes von Global-Scaling-Erfinder Hartmut Müller und Michael Köhlmann beigetragen.

Kozyrev-Spiegel

Im Jahr 2011 hat Walach an der Viadrina eine Masterarbeitet betreut, die sich mit dem Kozyrev-Spiegel beschäftigt, einer abstrusen Vorrichtung, mit der man "einen Raum-Zeit-Kanal öffnen" könne und die u.a. telepathische Übertragungen ermögliche.[11][12] Als Quellen werden in der Arbeit nur außerwissenschaftliche Publikationen angegeben, z.B. mehrfach die Esoterikzeitschrift Raum & Zeit; rund zwei Drittel der Zitate stammen von den Autoren Marco Bischof, Nikolai Kozyrev, Vlail Kaznacheev und Alexander Trofimov (Miterfinder des Spiegels), Hartmut Müller, James Oschman, Marcus Schmieke und Harald Walach. Die Masterarbeit wurde in einem Newsletter von Walachs Institut IntraG im September 2011 als "hervorragend" gelobt:[13]

35 Studierende des ersten Jahrgangs 2009 haben nun ihr Studium abgeschlossen und Masterarbeiten geschrieben [...] Auch hervorragende experimentelle Arbeiten waren darunter wie die von Herrn Conrad, der in einem selbstkonzipierten Experiment die Hypothesen Kosyrevs überprüft hat [...] Wir werden die Autoren der Arbeiten ermutigen, diese in der wissenschaftlichen Literatur zu publizieren. Möglicherweise werden wir sogar eine eigene Reihe herausgeben.

In einem Interview mit der Berliner Tageszeitung (taz) lobte Walach Mitte Juni 2012 noch einmal die Masterarbeit:

Ich finde die Substanz dieser Arbeit gut. Wenn jemand ein Vierteljahr Zeit hat, so wie es die Prüfungsordnung vorsieht, und in diesem Zeitraum ein sehr aufwendiges Experiment realisiert, eine große Datenmenge generiert und diese korrekt auswertet, sind bestimmte Kriterien erfüllt.[14]

Während Conrad auf S. 29 seiner Arbeit unmissverständlich erklärt "Die Wirksamkeit der Spiegel halte ich für erwiesen [...]", meinte Walach später, Conrads Ergebnisse seien "aussagekräftig und kommen zu dem Fazit, dass kein signifikantes Ergebnis beobachtet werden konnte."[15]

Fernheilung

Walach war Hauptautor einer EUHEALS-Studie zur Fernheilung, an der auch Harald Wiesendanger beteiligt war.[16][17] 400 Geistheiler konnten sechs Monate lang 400 Patienten "fernheilen". Die Wunderheiler erhielten lediglich Informationen zu den jeweiligen Vornamen und eine Fotographie des Patienten. Den Forschern gelang es, für ihre Studie 300 000 Euro aus öffentlichen Geldern zu erhalten (europäischer Forschungsfond). Die Studie ergab keinen statistisch nachweisbaren Vorteil bei von Geistheilern behandelten Patienten mit chronischer Müdigkeit (CFS). Der Lübecker Geistheiler Jürgen Podey (alias "Mille Artifex") nahm seine Studienteilnahme zum Anlass, sich als staatlich geprüfter Geistheiler zu bezeichnen und wurde in diesem Zusammenhang später von der Studie ausgeschlossen. Ein weiterer beteiligter Fernheiler der Studie war Alexander Tarasov.

Autismus

Ein 2005 unter Mitarbeit von Walach erstelltes Paper versuchte zu belegen, dass wiederholte Exposition mit Quecksilber (auch in geringen Mengen) das Risiko für Autismus erhöht.[18] Dabei arbeitete Walach mit dem Chemiker Boyd Haley zusammen. Haley musste 2010 den illegalen Vertrieb einer von ihm als Medikament bezeichneten Industriechemikalie einstellen.[19] In dem Paper wird Chelation fälschlich als "bevorzugte" Therapie bei Autismus bezeichnet und dabei auf die Organisation Defeat Autism Now (DAN) verwiesen. Diese rekrutiert ihre Vertreter überwiegend aus den Reihen von Impfgegnern und alternativmedizinisch arbeitenden Therapeuten.

Coimbra Protokoll

Harald Walach wird als Autor einer geplanten Studie zum Coimbra Protokoll angegeben. Das so genannte Coimbra Protokoll von Cicero Coimbra (Sao Paulo/Brasilien) beinhaltet Hochdosis- und Höchstdosis-Anwendungen von Vitamin D bei der Krankheit Multiple Sklerose. Der Erfinder Coimbra selbst lehnt selbst die Durchführung von kontrollierten Studien zu seiner Methode ab. Die Studie soll zusammen mit der anthroposophie-nahen Universität Witten-Herdecke durchgeführt werden. Der Titel der Veröffentlichung soll "There is no harm in Vitamin D highdose therapy" werden und nennt das Ergebnis der Studie bereits vorweg im Titel. Nach anderen Angaben soll der Titel jedoch "Walach H: Safety and clinical effects of vitamin D high dose therapy (Coimbra Protocol) - a retrospective audit study: Protocol and rationale" heißen und das "publishing" sei "in progress".

Comic-Namen Verschwörung (2017)

2017 trat Harald Walach mit Edgar Wunder und dem Wikipediagegner Hermann Ploppa als Interviewpartner in dem wikipedia-kritischen Film "Zensur" von Markus Fiedler auf. Bei dieser Gelegenheit ging Walach auch auf das Projekt Psiram ein und behauptete, dieses würde falsche Angaben verbreiten. Obwohl er in einem wikipedia- und psiramkritischen Umfeld interviewed wurde, wollte er bei dieser Gelegenheit nicht konkret die behaupteten Fehler benennen. Stattdessen stellte er unter anderem eine vage Hypothese auf, die im Internet unter dem Namen Comicnamen-Verschwörung sich verbreitete und in diversen Internetforen und Blogs für Erheiterung sorgte. Ohne Belege zu nennen, ist er davon überzeugt dass viele Autoren sowohl der Wikipedia als auch von Psiram als Usernamen den Namen von Figuren aus Comics verwenden würden. Walach erklärt, die Comicnamen seien eine Art geheimer Code, an denen sich Mitglieder der Skeptikerszene erkennen würden. Die Skeptiker würden auch zu einer Gruppe von Menschen zählen, die insgeheim ganz bestimmte Neigungen hätten, aus denen sich dann die entsprechenden Comicnamen als Erkennungszeichen ergeben würden. Einerseits würden die von ihm gemeinten Skeptiker energisch Aberglaube und Esoterik bekämpfen, gleichzeitig würden sie aber heimlich Anhänger dieser Weltanschauung sein. Die gewählten Comicnamen wären als eine Art Abwehrreflex von Skeptikern zu verstehen. Dass jedoch Namen von Comicfiguren als Benutzernamen in verschiedensten Foren (auch der rechtsoffenen Szenen) verbreitet sind, und rein statistisch gesehen keine Zuordnung zur Skeptikerszene erlauben, störte Walach nicht.

.."Die Comicnamen werden benutzt, weil das so eine Art Code ist, mit dem sich die Leute selber untereinander verständigen. Ich würde jetzt mal davon ausgehen, dass jetzt nicht die ganze Menschheit diese Romane kennt, oder so. Sondern nur so eine bestimmte Gruppe von Leuten, die auch bestimmte Neigungen haben. Und von daher eignen sie sich als Erkennungscode. Und zum anderen glaube ich, muss man es auch psychologisch sehen, diese Leute, die in dieser Skeptikerszene aktiv sind, die bekämpfen ja mit großer Vehemenz alle möglichen abergläubischen, esoterischen und sonstigen Systeme von denen sie denken, dass das Abendland dran zu Grunde gehen wird. Und gleichzeitig scheint mir, hofieren sie solche Themen in ihrer eigenen Weltanschauung und von daher ist es so was, wie ein Abwehrreflex, würde Freud vielleicht sagen. Also das, was ich bekämpfe, ist eigentlich das, was mir selber sehr nahe steht."..

Im gleichen Jahr 2017 wurde im "gelben Forum" von einem anonymen Diskutanten "Loki" eine ähnliche Geschichte zum Projekt Esowatch/Psiram verbreitet, die sich möglicher Weise auf Walach und das Video bezieht. Diesmal sollen Mitglieder bei Esowatch oder Psiram an Namen von Scheibenweltroman-Figuren als vermeintlichem "Troll-Code" erkennbar sein. Ziel der "Trolle" sei es, Verschwörungstheorien verächtlich zu machen, indem die Idee einer scheibenförmigen Erde "zusammengesponnen" werde.[20]

Aktivitäten zur Zeit der Coronaviruspandemie 2020

Zum Zeitpunkt der weltweiten Coronavirus Pandemie 2020 stellte sich Harald Walach als Beirat für die Stiftung Corona-Ausschuss zur Verfügung. Dieses gehört zu den Organisationen die gegen staatliche Schutzmassnahmen gegen die Coronaviruspandemie 2020 vorgehen. Am 6. Mai 2020 verkündete Walach auf seiner Webseite: "Die Welle ist vorbei". Seine Ansichten zu staatlichen Massnahmen der deutschen Bundesregierung kommen in einer Anfrage an die Parteien des deutschen Bundestags (Gemeinsame Anfrage an die Fraktionen des Deutschen Bundestages zu den Regierungsmaßnahmen in der Corona-Krise, zusammen mit Sucharit Bhakdi, Stefan Hockertz, Stefan Homburg und Werner Müller, ein Betriebswirt aus Mainz) zum Ausdruck, mit einer Betonung finanzieller Aspekte. Darin heisst es:

..Die sich in dieser Situation aufdrängende Problemlösung, über eine fortschreitende Infektion eines überwiegenden Teils der Bevölkerung eine Herdenimmunisierung zu erreichen, wurde anscheinend ohne jede Prüfung verworfen..[..]..Weil es mit der Herdenimmunisierung ein geeignetes und minder schweres Mittel gibt, wie Schweden beweist, sind die Maßnahmen der Regierung unzulässig. Es wurde nicht dargelegt, dass die Durchseuchung der Gesellschaft schwerwiegendere Folgen haben sollte als die Zerstörung der Wirtschaft und insbesondere der Zusammenbruch des Mittelstandes..[..]..Wir zweifeln an, dass es überhaupt eine besondere Bedrohung der Bevölkerung und selbst der Risikogruppen gibt..[..]Die Maßnahmen der Regierung erscheinen angesichts der enormen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Schäden, die sie verursachen, auch unverhältnismäßig. Wenn wegen des überwiegend hohen Alters und der Vorerkrankungen jeder potentiell Gerettete noch durchschnittlich 1.000 Tage** Restlebenszeit hätte, würden selbst bei 200.000 vermiedenen Todesopfern nur 200 Mio. Lebenstage gerettet. Bei einem wirtschaftlichen Schaden von 1.000 Mrd. € wären das 5.000 € pro gerettetem Lebenstag, und das wahrscheinlich bei stark eingeschränkter Lebensqualität. Diese hohen Kosten sind durch nichts zu rechtfertigen. Die Maßnahmen, die einen wirtschaftlichen Schaden in solcher Größenordnung verursachen, sind deshalb unverhältnismäßig. Zudem ist zu berücksichtigen, wie viele Menschen durch die unnötige Absage lebenswichtiger Operationen bereits jetzt zusätzlich verstorben sind und wie viele aufgrund der absehbaren Kürzung der Gesundheitsausgaben nach einer tiefen Rezession zusätzlich versterben werden..[..]..Was waren die Gründe, wegen der die Regierung in der Covid-19-Pandemie eine Bedrohung für die Bevölkerung sieht, obwohl sich die Sterblichkeit nicht wesentlich von den alltäglichen Todesfällen unterscheidet und sie sogar wesentlich niedriger ist als im Januar/Februar 2017, März/April 2018 und Juli/August 2018, als die Regierung keinerlei Aktivität gezeigt hat..[..]..Mit welchen Gründen rechtfertigt die Regierung die hohen wirtschaftlichen Schäden und die zusätzlichen Sterbefälle, die aus ihren Maßnahmen resultieren, vor allem unter Berücksichtigung der geringen geretteten Lebenszeit..[..]..Was sind die Gründe für die Schließung von Kindertagesstätten, Kindergärten, Schulen und Hochschule, wenn die Erkrankung doch an jungen Menschen spurlos vorbeigeht und eine natürliche Immunität möglichst vieler Menschen eher hilfreich im Kampf gegen noch wenig bekannte Erreger ist?“[21]

Bemerkenswert ist der Satz:

.„Die Verlängerung einer Sterbephase ist kein überragend wichtiges Gemeinschaftsinteresse! Sie widerspricht wahrscheinlich sogar dem Interesse der Sterbenden.“..

Der beteiligte Betriebswirt Werner Müller schreibt auf seiner Webseite zum gleichen Thema:

..„Eine Gemeinsamkeit zwischen Medizin und Ökonomie sehe ich in dem Grundsatz: Vorbeugen ist besser als Heilen! Mir persönlich geht es um die Verhinderung oder mindestens Eindämmung der gigantischen wirtschaftlichen Schäden. Ich glaube, dass die Entscheidungsträger den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen haben. Politiker müssen bereit sein, auch das Undenkbare zu denken und sie dürfen sich nicht unbegrenzt von Moralvorstellungen leiten lassen. Sie müssen im Extremfall auch bereit sein, über Leichen zu gehen!“..

Zitate

  • Homöopathie ist meiner Meinung nach einfach sehr systematisierte Magie. Deshalb wird man auch wahrscheinlich auf Dauer keine kausalen Signale in homöopathischen Arzneien finden. Das ist auch das Problem einer experimentellen Homöopathieforschung, die genau von dieser Voraussetzung ausgeht.[22]
  • Zur Frage, weshalb in den Medien zunehmend auch kritisch über Alternativmedizin berichtet wird: Zunächst glaube ich, eine zeitliche Korrelation zu bestimmten Nachrichten aus der konventionellen pharmazeutischen Industrie zu beobachten. Ob das systematisch ist oder nur zufällig, das weiß ich nicht. Einiges deutet aber darauf hin, dass die konventionelle pharmazeutische Industrie derzeit nicht sonderlich viele neue Pfeile im Köcher hat, während ihre alten Patente allmählich auslaufen, von daher wäre es durchaus nachvollziehbar, dass ihr die Aufmerksamkeit an einer anderen Stelle nutzt.[15]
  • Die Tatsache, dass die Komplementärmedizin im Moment so viel Gegenwind bekommt, ist eigentlich ein indirektes Bekenntnis dessen, dass sie sehr erfolgreich ist. Denn wenn sie das nicht wäre, würde es diesen Widerstand nicht geben.[15]

Werke und Veröffentlichungen

  • Harald Walach, Georg Juckel, Knut Hoffmann: Spiritualität in Psychiatrie und Psychotherapie
  • Walach, Harald: Weg mit den Pillen. Selbstheilung oder warum wir für unsere Gesundheit Verantwortung übernehmen müssen. Eine Streitschrift. Irisiana Verlag, München 2011
  • Walach, Harald: Wissenschaftliche Untersuchungen zur Homöopathie. Die Münchener Kopfschmerzstudie, Arzneimittelprüfung mit Belladonna. Edition Forschung. KVC Verlag, Essen 2000
  • Walach, Harald: Homöopathie als Basistherapie. Plädoyer für die wissenschaftliche Ernsthaftigkeit der Homöopathie. Karl F. Haug Verlag, Heidelberg 1986
  • Walach H: Ganzheitliche Heilkunde – theoretische Überlegungen und der Versuch einer Vision. In: Heilkunde versus Medizin. Hrsg. Albrecht, Henning, Hippokrates Verlag, Stuttgart 1993
  • Walach H: Magic of Signs: A Nonlocal Interpretation of Homeopathy. British Homeopathic Journal 2000; 89: 127-140
  • Walach H: Entanglement model of homeopathy as an example of generalized entanglement predicted by Weak Quantum Theory. Forschende Komplementärmedizin und Klassische Naturheilkunde 2003; 10: 192-200
  • Möllinger H, Schneider R, Walach H: Homeopathic Pathogenetic Trials Produce Specific Symptoms Different from Placebo: Forschende Komplementärmedizin und Klassische Naturheilkunde 2009; 16: 105-110
  • Walach H, Möllinger H, Sherr J, Schneider R: Homeopathic pathogenetic trials produce more specific than non-specific symptoms: results from two double-blind placebo controlled trials. Journal of Psychopharmacology 2008; 22: 543-552
  • Walach H, Lewith G.: “Homoeopathic remedies and drug-regulatory authorities”, Lancet 2010 Jan 23;375(9711):279
    Zitat: We agree with Silvio Garattini and Vittorio Bertelé (Nov 7, p 1578)1 that homoeopathy is a nuisance. But instead of shelving it, as suggested, we suggest thinking twice: why do perfectly rational people continue to use irrational science and seem to find it effective?”...Homoeopathy is a scientific anomaly.

Stellungnahmen

Rezeption, Zeitungsartikel und Blogartikel

Quellennachweise

  1. http://www.arhf.nl/research.php
  2. Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
    Abteilung für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Medieninformation Nr. 56-2016 vom 13. April 2016
    Viadrina-Kurznachrichten
    „Wiederholungszwang in der Geschichte? Roger Bacon, Hugo de Balma, Franz Brentano – Eine Spurensuche“ – Abschiedsvorlesung
    Prof. Dr. Dr. phil. Harald Walach, bisheriger Inhaber der Stiftungsprofessur Forschungsmethodik komplementäre Medizin und Heilkunde an der Viadrina, hält am Dienstag, dem 19. April, 18.00 Uhr, seine Abschiedsvorlesung. Der Philosoph spricht zum Thema „Wiederholungszwang in der Geschichte? Roger Bacon, Hugo de Balma, Franz Brentano – Eine Spurensuche“.
    Interessierte sind herzlich eingeladen in den Senatssaal im Viadrina-Hauptgebäude, Große Scharrnstraße 59, Raum 109.
  3. Claus Fritzsche: Coup: Prof. Dr. Dr. Harald Walach übernimmt Professur an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) [1]
  4. http://www.siib.org/
  5. http://www.iscmr.org
  6. http://www.bfarm.de/DE/Arzneimittel/2_zulassung/zulArten/besTherap/amAnthropo/mitglieder-kommission-d.html?nn=1013980
  7. http://www.arhf.nl/research.php
  8. Homöopathie ist kostengünstig und sicher – und deshalb unter Beschuss? Symptome.ch, 18. März 2013
  9. impf-report Nr. 103, II/2014
  10. Betrug mit „Gravitationswellen“: Erfolgreich, aber erfunden. FAZ.net, 21.04.2012
  11. Peter Conrad: Der Kozyrev-Spiegel in der Praxis. Masterarbeit Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Institut für Transkulturelle Gesundheitswissenschaften, Masterstudiengang "Komplementäre Medizin - Kulturwissenschaften - Heilkunde". Gutachter: Prof. Dr. Dr. Harald Walach, Prof. Dr. Stefan Schmidt. Berlin, 15. März 2011
  12. Bernd Kramer: "Esoterische Masterarbeit - Ich sehe was, was du nicht siehst", Spiegel Online, 7.5.2012
  13. INTRAG newsletter 2011 09, eingesehen April 2012 Verantwortlich für die Redaktion des INTRAG-Newsletter war Gutachter Harald Walach (Zitat aus dem Newsletter 2011 09: Redaktion dieser Ausgabe: Prof. Dr. Dr. Harald Walach, Prof Dr. Hartmut Schröder, Jochen Krautwald, Andreas Giesen - Verantwortlich: Prof. Dr. Dr. Harald Walach).
  14. Edith Kresta: "PROFESSOR ÜBER ALTERNATIVE HEILKUNDE - „Wir sind die Speerspitze der Aufklärung“, taz, 15.6.2012
  15. 15,0 15,1 15,2 Die Aufregung ist unbegründet Interview mit Harald Walach. Naturamed Heft 4/2013, 45-46
  16. Walach H, Bösch H, Haraldsson E, Marx A, Tomasson H, Wiesendanger H, Lewith G., "Efficacy of distant healing--a proposal for a four-armed randomized study (EUHEALS).", Forsch Komplementarmed Klass Naturheilkd. 2002 Jun;9(3):168-76
  17. Harald Walach, Holger Bösch, George Lewith, Johannes Naumann, Barbara Schwarzer, Sonja Falk, Niko Kohls, Erlendur Haraldsson, Harald Wiesendanger, Alain Nordmann, Helgi Tomasson, Phil Prescott, Heiner C. Bucher. "Effectiveness of Distant Healing for Patients with Chronic Fatigue Syndrome: A Randomised Controlled Partially Blinded Trial (EUHEALS)", Psychother Psychosom 2008;77:158–166 Volltext
  18. Mutter J, Naumann J, Schneider R, Walach H & Haley B, "Mercury and autism: Accelerating Evidence?", Neuroendocrinology Letters 2005 Oktober;Vol 26 No.5 439-446
  19. http://www.autism-watch.org/reg/fda/haley/osr.shtml
  20. Zitat:
    Meine Theorie zur Flachen-Erde-Theorie
    verfasst von Loki E-Mail, 12.11.2017, 13:22

    Servus Hopi,
    immer wieder mal lässt Du durchklingen, dass die Erde keine Kugel sei; einige Leser mögen das nur für eine harmlose Spinnerei halten, ich dagegen empfinde das als Faustschlag ins Gesicht der Wahrheit, weswegen ich nun auszuführen versuche, woher die Flachwelt-Theorie meines Erachtens nach geschi.. geschlittert kam:
    Vorbemerkung: Seit Aufkommen des Internet habe ich so gut wie keine Sachbücher mehr gelesen, weil man ja seitdem alles in geraffter Form im I-Net finden kann. Meine Lektüre in Buchform beschränkte sich seitdem (neben "geistigen Schriften") auf die Scheibenweltromane von Terry Pratchett und ich habe jeden einzelnen davon mindestens 2 mal und viele davon 3-4 mal gelesen (...als Bettlektüre).
    Nachdem ich dann anfing, in Foren zu schreiben, merkte ich irgendwann, dass viele offenbare Trolle den Namen von Scheibenweltroman-Figuren trugen. Bei einer damaligen Recherche zu EsoWatch fand ich dann, dass in deren Forum beinahe ausschließlich Nick-Namen von der Scheibenwelt vertreten waren (dies wird im heutigen Psiram-Forum fortgesetzt). Und da diese Namen auf unterschiedlichsten Plattformen (auch auf YouTube) vorkamen, sah ich darin eine Art "Troll-Code".
    ...
    Und nun vermute ich eben, dass diese "Welle der ach so einleuchtenden Flach-Erde-Theorien" von genau diesen Scheibenwelt-Liebhabern zusammengesponnen (ins Leben gerufen!) wurden und seitdem am Leben gehalten werden - mit dem einzigen Zweck, den ernsthaften und plausiblen Verschwörungstheorien den Wind aus den Segeln zu nehmen.
  21. https://harald-walach.de/2020/04/29/gemeinsame-anfrage-an-die-fraktionen-des-deutschen-bundestages-zu-den-regierungsmassnahmen-in-der-corona-krise/
  22. http://www.informationen-zur-homoeopathie.de/?p=502