Quantec

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Erfinder von Buengner

Quantec ist die markenrechtlich geschützte [1] Bezeichnung für Waren und Dienstleistungen der Radionik aus dem Überschneidungsbereich zwischen Scharlatanerie, Esoterik, Alternativmedizin und alternativer Veterinärmedizin, ergänzt durch Unternehmensberatung der Firma m-tec AG aus 82054 Sauerlach (Altkirchen) bei München. Erfunden wurde die Methode 1995 vom ehemaligen Münchener Grundstücksmakler und Heilpraktiker Peter-Raphael von Buengner (geb: 1958).

M-tec und Quantec-Consulting bieten neben Computerausrüstung und Software auch kostenpflichtige Ausbildungen an. Absolventen sollen befähigt werden, die "instrumentelle Biokommunikation2 durchzuführen und erhalten als Nachweis ein eigenes "Gütesiegel".

Ein wissenschaftlicher Nachweis der Eignung dieser Methode zur Diagnostik oder Therapie von Krankheiten existiert nicht. Darauf weist der Hersteller m-tec AG selbst hin:[2] Über die Quantec-Methode wird eigene Literatur verbreitet und Artikel von Quantec-Anwendern werden in Zeitschriften platziert. Literatur der m-tec AG ist im Verlag Franken Bücher erhältlich, der ansonsten auf rechtsextreme Literatur, Esoterikliteratur und Werke von Verschwörungstheoretikern spezialisiert ist.

Bekanntester Anwender und Werber für Quantec ist Rüdiger Dahlke, der einen Artikel dazu in CoMed veröffentlichte.[3]

Eigenverständnis

Screen Shot
Screen Shot

Die Firma m-tec AG gibt an, dass unter dem Begriff Quantec eine instrumentelle Biokommunikation eines Radionik-Gerätes [4] zu verstehen sei, die als diagnostische Methode zur Erkennung von Krankheiten geeignet wäre. Eine Quantec-eigene PC-Soft- und Hardware namens ExpertScan beansprucht, psychosomatische Komponenten von Erkrankungen anzuzeigen und automatisch geeignete Heilmittel vorzuschlagen. Hier zeigen sich Parallelen zu Radionik, Elektroakupunktur nach Voll und Bioresonanz.

Zusätzlich sei die bislang der Wissenschaft unbekannt gebliebene Quantec-Technologie auch therapeutisch nutzbar, wegen ihrer angeblichen Fernwirkung durch eine sogenannte automatische Quantec-Bewellung, des Aufschwingens gefundener Heilmittel auf die vergoldete Platine des Quantec-Rosenquarzdreiecks oder durch Radionisches Senden.

Die Quantec-Methode wird von der Firma Quantec-Consulting auch zur Unternehmensberatung, insbesondere zur Umsatzförderung, beworben. Daneben soll Quantec als Tausendsassa-System auch gegen Elektrosmog wirksam sein, Wasser beleben können sowie für Automobile benzinsparende Wundereigenschaften haben.

Methode

Quantec-Diode und Rosenquarzdreieck
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Quantec-Befürworter beziehen die besagte Methode auf verschiedene physikalische Phänomene und Hypothesen aus dem Bereich der Esoterik. Dazu gehören:

  • Stochastische, also rein zufällige, Vorgänge in Halbleiterbauteilen. Jede gewöhnliche Siliziumdiode (Kostenpunkt etwa 2 Eurocent) zeigt bei Stromdurchfluss ein weißes Rauschen im Nanoamperebereich. Dieses lässt sich problemlos mit einer einfachen Verstärkerschaltung auf Pegel von einigen Volt anheben. Weiter kann das Signal eines solchen Rauschgenerators beispielsweise in sog. Logikpegel umgewandelt werden, um zufällige Folgen von Nullen und Einsen zu erzeugen. Nach Ansicht des Quantec-Erfinders sollen derartige Zufallsgeneratoren überraschenderweise aufhören, zufällige Informationen abzugeben, wenn sie unter dem Einfluss jeglicher Art von Bewusstsein stehen [5]. Sie sollen dann zu Generatoren einer intrinsischen Intelligenz morphogenetischer Felder mutieren und Computer und Software gezielt steuern können. Um jegliche Zweifel an dieser der Wissenschaft unbekannten Wunderfunktion zu nehmen, wird einfach auf ein US-Patent aus dem Jahre 1998 verwiesen [6]. Patente (insbesondere US-Patente (siehe: [3]) werden auf Grund von Erfinder-Angaben und der erwiesenen Neuheit erteilt. Ein Nachweis der Wirksamkeit muss dabei nicht erbracht werden.
  • Informationsübertragung mit Hilfe von verschränkten Zwillingsphotonen (Radionisches Senden).

Darüber hinaus wird übergangslos Bezug auf Hypothesen von Konstantin Meyl zu bislang nie nachgewiesenen Skalarwellen genommen. Ein Sonderbereich ist die alternative Veterinärmedizin. Quantec wird insbesondere im lukrativen Marktsegment des Pferdesports eingesetzt. Ein Quantec-Imker ist sogar davon überzeugt, mit der Methode bei seinen Völkern das Bienensterben durch die Varroa-Milbe verhindert zu haben.

Der Patient oder Kunde wird digital fotografiert und muss eine Hand über eine Diode halten, die von drei Kugeln aus Rosenquarz umgeben ist (hochtrabend als Geist-Materie-Interface bezeichnet). Dadurch soll das morphogenetische Feld gescannt werden. Aber auch CT-Bilder oder schriftliche Befunde des Kranken sollen nach Digitalisierung zur Quantec-Potenzierung geeignet sein.

Radionisches Senden

Darunter wird eine angestrebte therapeutische Wirkung von im Sinne der Homöopathie potenzierten Digitalbildern verstanden, die zuvor sowohl vom Kunden als auch von den als geeignet empfundenen Heilmitteln gemacht wurden. Die Quantec-Anwender sind überzeugt, dass der Beobachtungsgegenstand die Photonen einer Lichtquelle nicht nur reflektiert, sondern dass am Beobachtungsgegenstand auch mit den reflektierten Photonen verschränkte Zwillingsphotonen verbleiben. Nach Einlesen des Bildes in den Computer bestehe durch diese Verschränkung nun die Möglichkeit, mit Hilfe des Quantec-Systems das gewünschte Objekt jederzeit und überall zu erreichen und zu beeinflussen. Mit Hilfe der Zwillingsphotonen gelinge auch die Verknüpfung der Patientenbilder mit denjenigen der verschiedenen auf dem Computer gespeicherten Bilder von Heilmitteln. Die radionischen Informationen sollen dabei durch Longitudinalwellen als Skalarwellen "nach Tesla" übertragen werden.

Bereits die Behauptung der Zwillingsphotonen ist abenteuerlich. Die Erfinder der Methode übersehen (oder unterschlagen) im Weiteren jedoch, dass Digitalkameras und Computer keine Photonen speichern und damit jegliche angebliche Verschränkung hinfällig ist. Ganz zu schweigen von der Veränderung der Bilddaten bei der Verarbeitung in der Kamera (Umwandlung der Sensordaten in z.B. ein komprimiertes JPEG-Bild).

Studie Schneider/Walach der Uni Freiburg

Harald Walach

An der Universität Freiburg wurde im Jahre 2006 unter der Leitung von Harald Walach Quantec versuchsweise in einer randomisierten und verblindeten Pilotstudie bei 34 Freiwilligen eingesetzt [7]. Die Untersucher befragten mit Quantec behandelte Personen in Selbstauskunft nach möglichen Verbesserungen in Allgemeinbefinden und Gesundheit sowie Erfüllung vorformulierter Wünsche. Zitat aus den Schlussfolgerungen der Studie: Die Behandlung durch QUANTEC kann von förderlichen gesundheitlichen Effekten begleitet sein. Diese müssen nicht ursächlich auf postulierte Wirkmechanismen der instrumentellen Biokommunikation zurückgehen, sondern könnten rein psychologischer Natur sein. Es besteht jedoch eine Reihe von ungelösten Fragen, die sowohl Qualität als auch Quantität solcher Effekte betrifft. Ein spezifischer Effekt des Quantec-System konnte demnach nicht von Placeboeffekten unterschieden werden.

Kommerzielles

Quantec zum Spritsparen

Das Quantec-System (Software, Rosenquarzdreieck, Diode mit Goldclip, USB-Konverter, 5 Standard-Datenbanken) ist zum Preis von 11.440,00 Euro (inkl. MWSt) erhältlich. Laptop und Digitalkamera müssen zusätzlich vorhanden sein oder können über M-tec erworben werden.

Ein billigeres Nachahmerprodukt ist das etwa 4.000 Euro kostende Radionikprodukt Bioresonanz-3000 von Hermann Grösser.

Literatur

  • R. Schneider; H. Walach: Randomized Double-Blind Pilot Study on Psychological Effects of a Treatment with ‘Instrumental Biocommunication’. Forsch Komplementmed 2006;13:35-40 DOI:10.1159/000090480 Online: [4]

Weblinks

Quellennachweise

  1. Deutsches Markenamt Nr 39926305.5. Quantec Wortmarke, Inhaber: Buengner, Peter-Raphael von Buegner, 82054 Sauerlach. Tag der Eintragung: 13.09.1999. (Widerspruchsverfahren abgeschlossen am: 28.12.2000). Und Nr. 30148839.8 Markentext: QUANTEC Wortmarke, Inhaber: m-tec AG Medizin- und Umwelttechnik, 82054 Sauerlach. Inhaber der Marke: m-tec AG Medizin- und Umwelttechnik, 82054 Sauerlach. Waren/Dienstleistungen: Computersoftware für die medizinische Diagnostik und Therapie sowie für die Umweltsanierung; Geräte für die drahtlose Übertragung von Schwingungen (Frequenzen) für baubiologische und umwelttechnische Zwecke; ärztliche Apparate für Diagnostik und Therapie, insbesondere solche für die drahtlose Übertragung von Schwingungen (Frequenzen); Druckereierzeugnisse, Bücher, Broschüren, Druckschriften. Anmeldetag: 14.08.2001, Tag der Eintragung: 04.10.2001. Tag der Veröffentlichung der Eintragung: 08.11.2001
  2. Obwohl in dieser Informationsbroschüre aufgezeigt wird, dass es Parallelen zu wissenschaftlich anerkannten Versuchen gibt, kann daraus nicht gefolgert werden, dass sich das bezüglich des Gerätes Quantec auch so verhalten muss. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Herzstück von Quantec eine Diode mit weißem Rauschen ist, die in der Industrie bisher als Zufallsgenerator Verwendung gefunden hat. Aus: [1]
  3. http://www.quantec.ch/deutsch/pdf/33%20Dahlke.pdf
  4. Zitat Erfinder von Buengner in: Romanazzi Claudio: Die Radionik Information - Jahrbuch 1999. Radionik-Verlag
  5. http://www.quantec.ch/deutsch/weisses_rauschen/weisses_rauschen_zugriffslogik.html
  6. US-Patent Nr. US05830064 von November 1998
  7. * R. Schneider; H. Walach: Randomized Double-Blind Pilot Study on Psychological Effects of a Treatment with ‘Instrumental Biocommunication’. Forsch Komplementmed 2006;13:35-40 DOI:10.1159/000090480 Online: [2]