Peter McCullough

Aus Psiram
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"Alle Geimpfte bekommen AIDS"
Peter McCullough und VAIDS bei X
Verwendung des undefinierten Begriffs VAIDS bei X (rote Markierung: Psiram)

Peter Andrew McCullough (geb. 29. Dezember 1962 in Buffalo / New York, USA) ist ein amerikanischer ehemaliger Kardiologe, der seit der weltweiten Coronaviruspandemie als Gegner von Impfungen gegen das neue Coronavirus SARS CoV-2 auftritt. Er ist Gründer der nach ihm benannten "McCullough Foundation". Die Foundation dient insbesondere der Verbreitung des Gedankenguts und Verschwörungstheorien ihres Gründers.

Peter McCullough ist Mitglied der Gruppe "American Physicians and Surgeons", bekannt für eine ablehnende Haltung zu Impfungen gegen das neue Coronavirus. McCullough ist seit Gründung 2022 Chief Scientific Officer bei "The Wellness Company", einem in Florida ansässigen Unternehmen für Nahrungsergänzungsmittel und Telemedizin.

Peter McCullough und die Coranavirus Pandemie

Während der Pandemie, ab 2020, befürwortete er den Einsatz der Mittel Hydoxychloroquin und von Ivermectin. Er begann zudem irreführende Behauptungen zur Pandemie zu verbreiten. Im Jahre 2021 stellte er die wissenschaftlich nicht untrmauerte Behauptung auf, dass Unterfünfzigjährige nicht geimpft werden müssten. Im gleichen Jahre behauptete er in "The New American" (John Birch Society) dass die erfolgten Impfungen eine grosse Zahl an Gesundheitsschäden in den USA verursacht hätten. Es folgte die Verbreitung mehrerer Falschinformationen und Verschwörungstheorien zur COVID-19-Pandemie 2019-2020. So glaubt er an eine "geplante Pandemie", dass verimpfte Spike Proteine tödliche Folgen hätten und es eine Verschwörung und "Unterdrückung" gegen die vermeintlich heilsamen Mittel Hydoxychloroquin und Ivermectin gebe.

Im Oktober 2022 empfahl das "American Board of Internal Medicine" ihm die Facharztanerkennung zu entziehen, da er Fehlinformationen über COVID-19-Impfstoffe verbreitet hatte. McCullough verlor inzwischen seine ABIM-Zertifizierung (USA) für Kardiologie und Innere Medizin.

I was terminated as the Editor-In-Chief of Cardiorenal Medicine and Reviews in Cardiovascular Medicine after years of service and rising impact factors. There was no phone call, no board meeting, no due process. Just e-mails or certified letters. Powerful dark forces are working in academic medicine to expunge any resistance to the vax.
Yesterday I was stripped of my board certifications in Internal Medicine and Cardiology after decades of perfect clinical performance, board scores, and hundreds of peer reviewed publications.
None of this will stop until there is a “needle in every arm.”

Mit Nicolas Hulscher (Mitglied der McCullough Foundation), verfasste McCullough einen Artikel "A Systematic Review of Autopsy Findings in Deaths after COVID-19 Vaccination", der auf einer reprint-Seite bei The Lancet erschien. Der Artikel wurde später wieder gelöscht, weil: “the study’s conclusions are not supported by the study methodology”. Hulscher ist auch Autor einer Veröffentlichung, in der er erkannt haben will, dass die Impfungen eine “negative efficacy” hätten, also eine zukünftige COVID-19 Krankheit verschlimmern würden. Auf seiner LinkedIn-Webseite gibt Hulscher bekannt bis 2023 "dental assistant" gewesen zu sein (Zahnarzthelfer), um danach "Epidemiologe" bei der McCullough Foundation geworden zu sein.

Peter McCullough und "VAIDS"

typische Desinformation VAIDS

Peter McCullough stellte 2024 die Behauptung auf, dass Coronaimpfungen falsch positive AIDS-Testergebnisse verursachen würden, was als Zeichen eines Immundefekts zu werten sei.

Zitat: “The HIV test can turn positive after COVID-19 as well as the [COVID-19] vaccine”. (Januar 2024)

und dies sei kein Zeichen einer HIV-Infektion, sondern ..“maybe a form of immunodeficiency is there”... Dabei bezog er sich auf einen ansonsten in der Medizin unbekannten Zustand namens “vaccine-induced immunodeficiency”, der bei Gegnern von Schutzmassnahmen gegen das neue Coronavirus VAIDS seit etwa Dezember 2021 auftaucht (Robert W. Malone).[1] Bereits 2021 kursierten ähnliche Erzählungen in Afrika.[2] Zum Teil bezogen sie sich auf die australische Pharmafirma CSL, die mit der the University of Queensland UQ einen Corona-Impfstoff entwickelte, der tatsächlich falsch positive HIV-Tests auslösen konnte. Der Impfstoffkandidat wurde jedoch nie zugelassen oder in den Handel gebracht. Es gibt auch keine Belege dafür dass dieser Impfstoffkandidat sich schädlich auf das Immunsystem auswirkte. Bis auf diesen Einzelfall gibt es keine zitierbare Literatur, die die Behauptung von Peter McCullough belegen würde.[3][4] Bekannt ist allerdings, dass im Falle einer aktuten SARS CoV-2 Infektion HIV-Tests positiv ausfallen können.[5]

Unseriöse Internetplattformen wie "The People’s Voice" (vormals NewsPunch) griffen McCulloughs Aussagen auf:

Vaccinated people are developing full blown AIDS! ... Top Doctor Blows The Whistle, Admits Vaccinated People Are Developing Full Blown AIDS - A world renowned cardiologist and epidemiologist has blown the whistle, revealing that staggering numbers of vaccinated people around the world are now being diagnosed HIV positive. During a recent interview, Dr. Peter McCullough warned that a grand total of nine peer-reviewed studies have recently warned that the experimental Covid mRNA vaccines are causing a huge spike in the number of positive HIV tests in heavily vaccinated countries around the world...the mainstream media is attempting to sweep the information about mRNA under the carpet and continue the great cover up of this crime against humanity. The immune systems of vaccinated people are completely shot because the jabs cause a spike in vaccine-acquired immunodeficiency syndrome, or VAIDS. This in turn causes people to test positive for the human immunodeficiency virus, or HIV, which as you are no doubt aware, develops into acquired immunodeficiency syndrome, more commonly known as full-blown AIDS.

Hydroxychloroquin

Hydroxychloroquin ist ein seit langer Zeit bekanntes Malariamittel, das wiederholt als Arzneimittel gegen COVID-19 ins Gespräch gebacht wurde. Der damalige US Präsident Trump hatte mehrfach öffentlich zur Einnahme bei Covid19 Erkrankung aufgerufen. Hydroxychloroquin hat in Deutschland keine Zulassung für die Behandlung von COVID-19.

Eine am 7. Mai 2020 in der Fachzeitschrift The New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie des Irving Medical Center in Manhattan kommt zu dem Schluss, dass Hydroxychloroquin bei Covid-19 Erkrankungen weder schadet noch nützt. Das Medikament wurde bei 811 Patienten eingesetzt (Kontrollgruppe: 565 Patienten), was es zur mutmaßlich bislang weltweit größten Behandlungsserie macht. Nach Einschätzung des Deutschen Ärzteblatts werden die Erfahrungen „vermutlich dazu führen, dass Hydroxychloroquin nicht mehr zur Behandlung von COVID-19 eingesetzt wird“. Die Arbeitsgruppe COVRIIN am Robert-Koch-Institut bewertet die Datenlage mit Stand September 2021 dahingehend, dass kein klinischer Vorteil nachgewiesen sei, es in Studien aber einen Trend zu erhöhter Sterblichkeit gegenüber der Standardtherapie gebe. Seitens des RKI wird vom Einsatz des Medikaments außerhalb von klinischen Studien abgeraten. Die Leitlinie der Fachgruppe zur COVID-Therapie der National Institutes of Health rät (Stand September 2021) von der Behandlung von COVID-Patienten mit Hydroxychloroquin und Chloroquin sowohl bei ambulanten wie auch stationären Patienten ab.

Eine Französische Studie kommt 2023 zum Ergebnis, dass die Einnahme von Hydroxychloroquin für 17.000 Todesfälle während der Coronapandemie verantwortlich gewesen sein könnte, und das nur in den 6 untersuchten Ländern. das zeigt jetzt eine Französische Studie.[6][7] Die Einnahme soll demnach zu einer Erhöhung der Mortalität um 11 Prozent geführt haben. Unerwünschte Nebenwirkungen seien Herzrhythmusstörungen gewesen. Gleichzeitig hätte die Einnahme des Mittels eine sinnvolle Therapie verhindert.

Ivermectin

Ivermectin-Tabletten bei Kaufland. Das Anti-Wurmmittel wird als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Explizit wird in den Zeiten der Coronaviruspandemie auf eine Wirkung gegen Viren hingewiesen (Bild: Herbst 2021)

Im Internet finden sich viele, zumeist fragwürdige Empfehlungen für das Antiparasitenmittel Ivermectin (Ivermectina), für das kein unwidersprochener Beleg einer Wirksamkeit im Falle von COVID-19 vorliegt. Ivermectin enthält als Wirkstoffe ein Gemisch aus zwei chemisch ähnlichen Neurotoxinen, also Nervengiften. Für Ivermectin setzen sich im deutschsprachigen Raum insbesondere Sucharit Bhakdi, Maria Hubmer-Mogg, der Blogger Jens Bernert (Blog Blauer Bote), die Videoproduktionsfirma OVALmedia (Sendereihe "Das wilde Schaf"), Gesundheitsnetzwerk Aletheia und die Kleinpartei Basisdemokratische Partei Deutschland ein. Ivermectin hat sich in klinischen Studien letztendlich als unwirksam bei COVID-19 herausgestellt.[8][9][10][11][12] Das Deutsche Ärzteblatt schreibt im August 2021: Kein Beleg für Nutzen von Parasitenmedikament Ivermectin bei COVID-19.[13] Das Problem ist die Tatsache, dass gegen das SARS-CoV‑2 Virus eine Ivermectin-Dosis notwendig wäre, die schwerwiegende Nebenwirkungen im Menschen hervorruft.[14] Der Hersteller Merck warnte am 4. Februar 2021 selbst vor einer Anwendung seines Mittels Ivermectin bei COVID-19.[15] MSD Österreich (Merck Sharp & Dohme Ges.m.b.H, 1100 Wien) veröffentlichte eine Pressemitteilung, auf der es heisst:

MSD Österreich zu Ivermectin
MSD möchte betreffend der vermehrten Meldungen zur Einnahme von Ivermectin (Stromectol®) außerhalb der zugelassenen Anwendungen folgendes festhalten: Es gibt keine aussagekräftige Evidenz für die klinische Effektivität gegen SARS-CoV-2. Zahlreiche anerkannte Institutionen (wie z.B. BASG, RKI, WHO) weisen auf den niedrigen Evidenzgrad sowie methodische Limitationen der bisherigen Untersuchungen hin und sprechen sich klar gegen die Anwendung von Ivermectin bei SARS-CoV-2 aus. Das österreichische Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) hält fest: „Die Verwendung von Ivermectin kann (mit Ausnahme kontrollierter klinischer Studien) keinesfalls zu einer Vorbeugung oder Behandlung von COVID-19 empfohlen werden.“
„Zusammenfassend kann daher nur dringend von der Verwendung von Ivermectin für diesen Zweck abgeraten werden, da zusätzlich zur fehlenden Zulassung und Wirkung, die Möglichkeit schwerer Nebenwirkungen zu bedenken ist. Lieferengpässe durch den missbräuchlichen Einsatz von Ivermectin behindern darüber hinaus die korrekte Behandlung parasitärer Erkrankungen.“ hält Assoc.-Prof. Dr. Christoph Steininger von der Medizinischen Universität Wien zusammenfassend fest.
MSD möchte abschließend festhalten, dass die C19-Impfung bei der Pandemiebekämpfung an erster Stelle steht und MSD alle Maßnahmen zu einer höheren Durchimpfungsrate unterstützt.
[16]

Das amerikanische National Institutes of Health n(NIH) wies darauf hin, dass Studien die eine Wirksamkeit bei COVID-19 nahelegen, methodische Schwächen haben.[17] Eine doppelt verblindete Studie mit 400 Erwachsenen konnte keine Wirksamkeit gegenüber Placebo erkennen.[18] Auch die amerikanische Aufsichtebehörde FDA wies darauf hin, dass Ivermectin in den USA nicht zur Behandlung gegen COVID-19 zugelassen ist und warnte vor den Nebenwirkungen.[19] Das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) führt Ivermectin als potentiell wirksame Substanz auf, dennoch empfehlen aktuell beide Arbeitsgruppen des RKI, die STAKOB als auch die COVRIIN, Ivermectin nur im Rahmen klinischer Studien bei COVID-19-Infektionen einzusetzen. Eine sehr ähnliche Meinung vertritt die Weltgesundheitsorganisation WHO – auch hier werden weitere Daten aus laufenden Studien erwartet. In der entsprechenden deutschen Leitlinie ("S3-Leitlinie - Empfehlungen zur stationären Therapie von Patienten mit COVID-19 Stand 23.02.2021") wird explizit vom Einsatz von Ivermectin abgeraten.

Zitat: Bewertung: Evidenzbasierte Empfehlung, neu erstellt 02/2021
Ivermectin soll bei hospitalisierten COVID-19-Patienten zur COVID-19-Behandlung nicht verabreicht werden..
[20]

Auch das pharmakritische Arzneitelegramm (at) äussert sich kritisch zur Anwendung.[21]

Der Rückgang hoher Coronavirusinzidenzen in Indien wurde auch mit der behaupteten häufigen Einnahme von Ivermectin in Indien zu begründen versucht. Das indische Gesundheitsministerium warnt indes vor der Einahme von Ivermectin im Falle einer Infektion. Nachdem Ivermectin als vermeintliches Geheimmittel in Impfgegner- und Massnahmengegnerkreisen propagiert wurde, stiegen in den USA die Preise an. Die Belegungen der Vergiftungshotline in Texas stieg um 550% an wegen Anfragen zu Überdosierungen mit der Ivermectin-Wurmkur. Käufer nahmen Dosen von Ivermectin ein, die für Rinder oder Pferde berechnet waren und mischten sie in Getränke zur Einnahme. Gleichzeitig gibt es eine Zunahme an Parasitenbefall bei Nutztieren, weil Ivermectin knapper und teurer wurde. Ivermectin ist ein Antiwurmmittel und wird zu Wurmkuren bei Rindern, Schafen und Pferden eingesetzt. Ein häufiger Grund zur Einnahme ist der Bandwurmbefall.

Mit Stand von 2025 ist die Behauptung, dass Ivermectin bei der Behandlung von Krebs beim Menschen wirksam sei, wissenschaftlich unbelegt. Klinische Studien beim Menschen zu einer Wirksamkeit bei Krebs fehlen vollständig. Eine Zulassung zur Krebstherapie existiert daher ebenfalls nicht.

Siehe auch

Weblinks

Quellennachweise

  1. https://science.feedback.org/review/false-positive-hiv-tests-dont-imply-person-immunodeficient-contrary-claim-peter-mccullough/
  2. https://africacheck.org/fact-checks/meta-programme-fact-checks/no-approved-covid-19-vaccine-will-cause-you-test-positive
  3. https://www.reuters.com/article/idUSL1N2UM1C7/
  4. https://apnews.com/article/fact-checking-330111634396
  5. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10089928/
  6. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S075333222301853X
  7. https://www.politico.eu/article/hydroxychloroquine-could-have-caused-17000-deaths-during-covid-study-finds/
  8. https://www.tagesspiegel.de/wissen/diskussion-um-moegliches-covid-19-medikament-ist-ivermectin-ein-wundermittel-oder-scharlatanerie/27211960.html
  9. https://correctiv.org/faktencheck/2021/09/10/keine-belege-dass-das-medikament-ivermectin-gegen-covid-19-wirkt
  10. https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2115869?query=featured_home
  11. https://en.wikipedia.org/wiki/Ivermectin#Research
  12. https://en.wikipedia.org/wiki/COVID-19_misinformation#Ivermectin
  13. https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/126345/Kein-Beleg-fuer-Nutzen-von-Parasitenmedikament-Ivermectin-bei-COVID-19
  14. https://medwatch.de/2022/02/04/ivermectin-kein-covid-19-heilmittel/
  15. https://www.merck.com/news/merck-statement-on-ivermectin-use-during-the-covid-19-pandemic/
  16. https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20211117_OTS0244/msd-oesterreich-zu-ivermectin
  17. https://www.covid19treatmentguidelines.nih.gov/antiviral-therapy/ivermectin/
  18. López-Medina E. and others. Effect of ivermectin on time to resolution of symptoms among adults with mild COVID-19: A randomized clinical trial. JAMA, 4. März 2021
  19. https://www.fda.gov/consumers/consumer-updates/why-you-should-not-use-ivermectin-treat-or-prevent-covid-19
  20. https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/113-001l_S3_Empfehlungen-zur-stationaeren-Therapie-von-Patienten-mit-COVID-19__2021-02.pdf
  21. https://www.arznei-telegramm.de/html/2021_01/2101006_02.html