Unkonventionelle Krebstherapien: Unterschied zwischen den Versionen

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*Immunstärkung. (''Mein Immunsystem hat versagt'') und Zytostatika werden als schwächende Beeinflussung des Immunsystems erlebt.  
 
*Immunstärkung. (''Mein Immunsystem hat versagt'') und Zytostatika werden als schwächende Beeinflussung des Immunsystems erlebt.  
 
*der Beschäftigung mit dem ''Grundproblem Psyche'', konventionelle Therapien werden als ''herumdoktoren'' an Symptomen erlebt.
 
*der Beschäftigung mit dem ''Grundproblem Psyche'', konventionelle Therapien werden als ''herumdoktoren'' an Symptomen erlebt.
*''Reinigung'' von schädlichen Stoffen oder Giften (Quecksilber/Amalgam/sogenannte [[Schlacke]]n)).
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*''Reinigung'' von schädlichen Stoffen oder Giften (Quecksilber/Amalgam/sogenannte [[Entschlackung|Schlacken]])).
 
*Zufuhr von Substanzen (zB Vitaminen oder Mineralien) die angeblich fehlen würden.
 
*Zufuhr von Substanzen (zB Vitaminen oder Mineralien) die angeblich fehlen würden.
  

Version vom 6. April 2008, 20:01 Uhr

Unter dem Begriff Unkonventionelle Krebstherapien werden unterschiedlichste alternativmedizinische und pseudomedizinische, aber auch schlicht nicht validierte oder bekanntermassen unwirksame Verfahren gegen Krebserkrankungen zusammengefasst, die sich selbst zumeist als sanft oder natürlich bezeichnen und sich entweder als Alternative oder komplementär (also begleitend) zu üblichen Verfahren der evidenzbasierten Medizin anbieten. Zumeist ist bei Anbietern, Anwendern oder Befürwortern der Methoden eine mehr oder weniger ausgeprägte Ablehnung der wissenschaftlichen, akademischen Medizin oder auch sämtlicher wissenschaftlicher Zugänge zum Phänomen Krankheit zu beobachten. Zu den unkonventionellen Methoden in der Onkologie werden per definitionem solche gezählt, deren Wirksamkeit fraglich oder erwiesenermassen nicht existent ist. Trotz durchgeführter Therapieprüfungen wurde also kein eindeutiger Wirksamkeitsnachweis erbracht.

Häufig ist bei diesen Verfahren zu beobachten, dass diese auf einen einzelnen (meist verkannten) Forscher oder Erfinder zurückgehen, der dann weiter jahrzehnte lang an seiner Methode festhält und von einem Kreis von Anhängern umgeben ist.

Die unkonventionellen Methoden unterliegen regelrechten „Moden“, bei denen „Klassiker“ wie die Mistel zwar langfristig für viele Patienten eine wichtige Rolle spielen, kurzfristig durch die Medien populäre Verfahren (Galavit oder Ukrain) aber fast ebenso große Bedeutung erlangen.

Unklare rechtliche Rahmenbedingungen, etwa bei der Zulassung oder der Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenversicherung, tragen in Deutschland zu einer Verunsicherung nicht nur von Patienten, sondern auch von Ärzten bei.

Verbreitung

Etwa zwei Drittel aller Krebspatienten nehmen zusätzlich zu etablierten Verfahren weitere Methoden in unkonventionelle verfahren Anspruch und somit sind diese Verfahren als populär anzusehen.

Sehnsüchte und Befürchtungen Betroffener

Häufig ist zu beobachten dass Betroffene ein subjektives Bedürfnis zeigen nach:

  • Immunstärkung. (Mein Immunsystem hat versagt) und Zytostatika werden als schwächende Beeinflussung des Immunsystems erlebt.
  • der Beschäftigung mit dem Grundproblem Psyche, konventionelle Therapien werden als herumdoktoren an Symptomen erlebt.
  • Reinigung von schädlichen Stoffen oder Giften (Quecksilber/Amalgam/sogenannte Schlacken)).
  • Zufuhr von Substanzen (zB Vitaminen oder Mineralien) die angeblich fehlen würden.

Risiken und Gefahren

Gerade bei der Behandlung von Krebs besteht die Gefahr, dass wirksame Standard-Therapien nicht durchgeführt werden und mögliche Nebenwirkungen von unkonventionellen Methoden noch nicht bekannt sind.

kommerzielle Aspekte und Scharlatanerievorwürfe

Krebserkrankte greifen bekanntlich oft nach jedem Strohhalm und sind daher leicht als Kunden für unkonventionelle Verfahren ansprechbar. In den Massenmedien werden häufig auch unseriöseste und vollkommen sinnlose Therapien als "sanfte" Therapie-Alternativen so dargestellt, als könnten sie genauso gut oder sogar noch besser - weil für die Patienten schonender - Krebsleiden heilen. Das Geschäft mit der Angst von Krebspatienten ist ein äußerst lukratives. Entsprechend viele Scharlatane tummeln sich auf diesem Gebiet, vom Edelsteintherapeuten über den Geistheiler bis hin zum Exorzisten.

Myten um postulierte Natürlichkeit unkonventioneller Krebstherapien

Gewebsnekrose nach Biss durch eine Lanzenotter

Eines der Stichworte, welche die gegen die orthodoxe Medizin gerichtete Kritik bestimmen, ist der Verweis auf die angestrebte Natürlichkeit alternativer medizinischer Konzeptionen. Dabei bleibt der Begriff des Natürlichen vage. »Natur«, so der Soziologe Norbert Elias in »Über die Natur«, sei eine Metapher, ein Symbol, auf das Menschen ihre Wunschphantasien projizieren. Was natürlich ist, gilt zugleich als stets als gut bzw. gesund. Die Natur wird allgemein als »gütig« eingeschätzt, als eine sich sorgende und nährende »Mutter« personifiziert, analog dem esoterischen Konzept der Subjektivierung der Natur (Mutter Erde / Gaia). Dabei bleibt ausgeblendet, dass Fressen und Gefressenwerden untrennbar zum Wesen der Natur gehören wie das synergistische-friedliche Zusammenlaben und beispielsweise Schlangenbisse tödlich sein können oder wie Pflanzen (Fass-)Gifte oder natürliche Radiaktivität (Monazidsande/Höhenstrahlung/Radon) bleibende gesundheitliche Schäden verursachen können. Elias schreibt: »Die Natur ist voller Wollust und Leiden. In ihrem blinden Entwicklungsgang ist sie auf tausenderlei Kniffe gestoßen, wie in dem gnadenlosen Überlebenskampf aller Lebewesen diese oder jene Art vor anderen einen Vorteil gewinnen kann.«. Das populäre mythische Verständnis von Natur ist allemal religiös grundiert. »Natur« symbolisiert Unsterblichkeit und unendliche Schöpferkraft, Regeneration und Gesundheit – kurz: Göttlichkeit.

Selbstheilung und Spontanremissionen

Die Rolle des Immunsystem

Krebs und Schuldzuweisungen

Julius Hackethal

bekannte unkonventionelle Krebstherapien und Krebsmittel


Literatur

  • Münstedt K. (Hrsg.) Ratgeber Unkonventionelle Krebstherapien. Ecomed
  • Federspiel Krista: Die andere Medizin Stiftung Warentest 1991

Weblinks