Bodo Schiffmann im Interview mit Flavio von Witzleben von Rubikon (2020)
Bodo Schiffmann beim für fake news bekannten Trutherprojekt Nuoviso (2020)
Im Interview mit Ken Jebsen und mit Querdenkerkugel am 1. Mai 2020
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Protestpartei Widerstand2020
Anhänger von Bodo Schiffmanns Protestpartei Widerstand2020 am 1. Mai 2020 in Berlin, anlässlich einer Hygienedemo

Bodo Schiffmann ist ein deutscher promovierter Arzt, Sachbuchautor, Videoblogger und Politiker der deutschen Protest-Parteiinitiative Widerstand 2020, die er 2020 mitgründete. Er ist als HNO-Arzt Inhaber der Behandlungspraxis "Schwindelambulanz Sinsheim" in Sinsheim. Überregional wurde Schiffmann durch seine Äußerungen zur COVID-19 Pandemie durch das Coronavirus SARS-2 CoV-2, die er in fast täglichen Youtube-Videos verbreitet, und die auch in der Presse rezipiert wurden. Neben eigenen Videos verbreitet er auf seinem Kanal auch Beiträge des Verschwörungstheoretikers Ken Jebsen oder Filme mit Titeln wie "20 AUFGEFLOGEN! Die WAHREN Mächte Volksverrat schnell gucken".[1]

Seine Ansichten werden auch viral über facebook und Whatsapp verbreitet. Eine positive Rezeption für seine Ansichten zu CoV-2 und COVID-19 erfuhr Bodo Schiffmann bei KenFM von Ken Jebsen, Gloria TV, Nachdenkseiten und in impfgegnerischen Kreisen. KenFM interviewte ihn am 5. April 2020.

In einem Interview mit "Muslim-Markt" vom 27. April 2020 gibt Schiffmann an, seine Kassenzulassung zurückgegeben zu haben, da er mit der "Telematik-Infrastruktur" nicht einverstanden gewesen sei. Er hatte befürchtet, dass Behörden auf Patientdaten zugreifen könnten. Auch sei er mit einer Impfpflicht nicht einverstanden.

Engagement gegen Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie 2020

HNO-Arzt Bodo Schiffmann sieht in SARS CoV-2, dem 2019 in Wuhan enstandenen Coronavirus, keine Gefahr, die eine Grippewelle übertrifft. Jede Grippewelle sei bisher tödlicher verlaufen als die Coronavirus-Pandemie von 2020. (in einer Grippesaison sterben in Deutschland je nach Ausprägung pro Jahr zwischen 500 und 20 000 Menschen. Die Gesamtsterblichkeit pro Jahr erhöht sich dadurch um 0,05 bis 2%) Die COVID-19 Erkrankung, sei eine Art Lappalie, „nach allen verfügbaren Daten stirbt so gut wie niemand an COVID 19.“. Schiffmann ignoriert dabei in seinen Ausführungen, dass es bislang keine medikamentösen Behandlungsmethoden gibt.[2] Schiffmann beruft sich auch auf die Lage in Italien. Dort gebe es gar keine echte Corona-Krise, die Krankenhäuser seien wegen der Grippewelle voll, die COVID-19-Todesfälle meist nur aufgebauscht. Er ignoriert völlig die Tatsache, dass mit Stand vom 25. April 2020 in Italien bislang alleine mindestens 150 Ärzte und 54 Krankenpfeger und Krankenschwestern an der COVID-19 Erkrankung starben.[3] Die Dynamik der saisonalen Grippewelle lässt sich hingegen gut von der zeitlich späteren Coronavirus-Pandemie abgrenzen.

Schiffmann beruft sich bei seinen Angaben auf seinen Kollegen Wolfgang Wodarg sowie den Virologen Sucharit Bhakdi. Wie Wodarg beruft es sich auf das Netzwerk Euro-MOMO, welches jedoch eine deutliche Übersterblichkeit zur Zeit der andauernden Coronavirus-Pandemie belegt. Euro-MOMO warnt jedoch vor zu frühzeitigen Interpretationen, da Daten oft zeitverzögert eintreffen. Explizit wurde zur Zeit dieser Pandemie ein Hinweis eingebledet („Note concerning COVID-19 related mortality“):

„The number of deaths in the recent weeks should be interpreted with caution as adjustments for delayed registrations may be imprecise.“

Bei Euro-MOMO wird auf die bisher beobachtete Übersterblichkeit explizit hingewiesen:

The latest pooled estimates from the EuroMOMO network show a marked increase in excess all-cause mortality overall for the participating European countries, related to the COVID-19 pandemic. This overall excess mortality is driven by a very substantial excess mortality in some countries, primarily seen in the age group of 65 years and above, but also in the age group of 15-64 years.
Übersetzung: Die jüngsten gepoolten Schätzungen des EuroMOMO-Netzwerks zeigen einen deutlichen Anstieg der Übersterblichkeit in den teilnehmenden europäischen Ländern im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie. Diese Gesamtübersterblichkeit wird durch eine sehr starke Übersterblichkeit in manchen Ländern verursacht, die vor allem in der Altersgruppe der über 65-Jährigen, aber auch in der Altersgruppe der 15-64-Jährigen auftritt..

Schiffmann hält die meisten aktuellen Schutzmaßnahmen vor der Infektion durch das Coronavirus für falsch und übertrieben. Sie würden zu einer gezielten Massenpanik führen, angetrieben von Politik und Medien. Er vergleicht die Maßnahmen der demokratisch gewählten Bundesregierung gegen die Coronavirus-Infektionen in eine Reihe mit der ehemaligen DDR, der Türkei unter Erdogan, Nordkorea und Iran. Folge der gemeinten Massenpanik sei ein Zusammenbrechen von Krankenhäusern, welches jedoch bislang nicht stattfand. Behördliche Maßnahmen führten auch zur klammheimlichen Zulassung aktiver Sterbehilfe. Irreführend warf er dem französischen Staat und der französischen Ärzteschaft vor, sie betrieben „Euthanasie“. Alte Menschen, die den Rettungsdienst rufen, würden nach Schiffmann "tatsächlich mit einem Opiat-Cocktail getötet" Diese „Euthanasie“ sei aber nicht Folge von COVID-19 („das Virus ist ungefährlich!!!“), sondern die Folge der „gezielten Massenpanik“, „die von Menschen wie Professor Drosten verursacht wird.“

Protest-Parteiinitiative "Widerstand 2020"

Bodo Schiffmann engagiert sich in der in Gründung befindlichen Protestpartei Widerstand2020, Einzelheiten siehe dort. Seit dem 22. April 2020 wird er als Mitgründer genannt.

Werke

Werke von Bodo Schiffmann erscheinen im Verlag tredition.

  • Jetzt hole ich mir mein Leben zurück - Hilfe zur Selbsthilfe für Schwindelpatienten
  • Schwindel ist kein Schicksal

Siehe auch

Zitate

  • "Niemand stirbt an COVID-19"
  • "Wenn wir alle Einwohner von Afrika in ein Bundesland von uns setzen würden, hätten wir anschließend noch Platz."

Weblinks


Quellennachweise