Farblichttherapie

Aus Psiram
(Weitergeleitet von Farblicht-Therapie)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Farblichttherapie oder Farbtherapie, auch Chromotherapie, ist eine pseudomedizinische Methode, bei der bestimmten Farben bestimmte Eigenschaften eines Menschen zugeordnet werden.

Die Tradition, Farben mit heilenden oder das Leben bestimmenden Attributen zu belegen, ist ausgesprochen alt. In jedem Kulturkreis wird farbiger Schmuck getragen. Farben spielen ferner bei religiösen Riten oder politischen Veranstaltungen eine große Rolle. Der römische Kaiser war der Einzige, der damals purpurfarbene Gewänder tragen durfte, dem chinesischen Kaiser hingegen war die Farbe Gelb reserviert.

In der ägyptischen und chinesischen Antike wurden Farben als magische Heilmittel verwendet. Man bestrich beispielsweise Darmkranke mit gelber Farbe und ließ Licht durch gelbe Schleier in den Raum scheinen, Herzkranke wickelte man in rote Tücher, Epileptiker wurden mit violetten Tüchern behandelt. Man ordnete der Galle die Farbe Gelb zu.

Heute hat sich die Farbtherapie in der esoterischen und alternativmedizinischen Szene gewandelt. Es werden Verfahren wie Aura-Soma, Farbpunktur,, Bionic, Bioptron, Eichotherm-Behandlung, Farbtherapie nach Dinshah,Hydrosun - Farbtiefenwärme, Supertuning, Vacu Color, ZMR oder Colortherapie vermarktet, die teilweise auch unter dem Schlagwort Esogetische Medizin beworben werden. Eine Methode mit der Bezeichnung Protonenresonanztherapie (Protolight Therapy) basiert auf dem Global-Scaling-Prinzip nach Hartmut Müller.

Hinter diesen Farblichttherapien steht die Vorstellung, dass den jeweiligen Wellenlängen (also den Farben) des Lichtes bestimmte Eigenschaften zugeordnet werden könnten. Im Vergleich mit antiken Therapien wurde also die Idee der Zuordnung von Eigenschaften vor dem Hintergrund, dass im Jahre 1666 der Physiker und Astronom Isaac Newton die einzelnen Farben im Sonnenlicht entdeckte, den wissenschaftlichen Realitäten angepasst. Dies geschah in der von Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) begründeten Tradition. Schon er entwarf eine Farbenordnung, die Komplementärfarben und Farbschattierungen enthielt und dazu diente, "warme" und "kalte" Farben bzw. deren Wirkung auf das Gemüt zu klassifizieren.

Die Farblichttherapie übernimmt diesen Gedanken und überträgt ihn auf Licht. Die angeblichen therapeutischen Eigenschaften der Farben sind wie folgt:

  • Rot: dynamisch, anregend und wärmend
  • Gelb: stimulierend, aufheiternd
  • Blau: entspannend, beruhigend, kühlend, hemmend
  • Grün: beruhigend und ausgleichend
  • Orange: aufheiternd
  • Violett: inspirierend

Diese Einordnung ist willkürlich, da es in den diversen Farbenlehren viele Widersprüche und kulturell bedingte Aspekte gibt. So kann die Farbe Rot für Liebe, Blut, den Henker, die Revolution oder schlicht für "Halt!" stehen. Die Farbe weiß steht in der westlichen Kultur für Unschuld, in anderen Kulturen ist sie eine Farbe der Trauer.

Anderssprachige Psiram-Artikel