Freie-Energie-Geschäftsmodelle

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Dennis Lee, Erfinder und Händler von Freie-Energie-Maschinen, mit einem angeblichen Generator

Mit Freie-Energie-Geschäftsmodellen sind in diesem Artikel Finanzanlagen (als stille oder aktive Beteiligungen) oder Produkte (meist "Generatoren" oder "Konverter") gemeint, bei denen eine so genannte Freie Energie zur Energieerzeugung zum Einsatz kommen soll. In der Regel wurden oder werden dazu Behauptungen aufgestellt, die nicht mit allgemein akzeptierten Gesetzmäßigkeiten der Physik in Einklang zu bringen sind.

Im Rahmen betrügerischer Anlagemodelle werden auch Behauptungen aufgestellt, die nicht seriös belegt werden. Oftmals konnte auch beobachtet werden, dass ein Funktionieren derartiger Produkte erst für die Zukunft angekündigt und zusätzlich der Termin immer wieder verschoben wurde.

In der Regel scheitern die entsprechenden Modelle nicht nur wegen Funktionslosigkeit, sondern auch weil sich im Laufe der Zeit die Zahl der gutgläubigen Anleger verringert oder staatsanwaltliche Ermittlungen beginnen.

Beispiele für aktuell am Markt befindliche, oder geplante Projekte

Steorn

Die irische Firma Steorn behauptet ein magnetisches Perpetuum mobile gebaut zu haben. Präsentationen und Überprüfungen dieses angeblichen Geräts wurden mehrfach verschoben.

LESA

Die deutsche LESA Maschinen GmbH bietet ein zukünftiges mit Holz befeuertes Blockheizkraftwerk (30 kW) an, das einen Wirkungsgrad erreichen soll, der mit den Gesetzmäßigkeiten der Physik nicht vereinbar ist. Kernstück der Erfindung ist ein "Mischdampf-Motor", eine Wärmekraftmaschine, die mit einem Gemisch aus Benzol und Wasser als Arbeitsmedium funktionieren soll.

Clean World Energies und der H-Reaktor

Screenshot der CWE-Webseite vom 10.2.2011

Die Jülicher Firma Clean World Energies GmbH (CWE)[1] sucht derzeit (2011) Anleger für ihr Geschäftmodell, das in der Zukunft vorsieht, so genannte "Super Cube"-H-Reaktoren zu produzieren. Der H-Reaktor wird als ein "Hochleistungs-Elektrolyseur" bezeichnet, der durch Zufuhr von elektrischer Energie eine Elektrolyse von speziell aufbereitetem Wasser in Wasserstoffgas und Sauerstoff derart realisieren soll, dass bei der anschließenden Verbrennung des Wasserstoffs mehr Energie freisetzbar sei, als zugeführt wurde. "Der Energieerhaltungssatz wird nicht angetastet", heißt es bei CWE.

EBM-Generatoren von Leslie Szabó

Der Ungar Leslie Szabó bietet über seine Firma "Gamma Manager Ltd." im ungarischen Budaörs und über die Schweizer TransAltec AG Wundergeneratoren an, die mehr elektrische Leistung abgeben sollen, als zu ihrem Antrieb erforderlich sei. Das genaue Funktionsprinzip seiner "Energy By Motion-Technologie" (EBM) wird nicht offengelegt. Szabó bietet Perpetuum-Mobile-Generatoren bis zu einer Leistung von mehreren hundert Megawatt an, bei Kosten, die in dreistellige Millionenbeträge gehen und zur Hälfte vorab zu zahlen sind. Damit dürfte er wohl Anbieter der teuersten Produkte des Sektors sein.

eurosch GmbH

Eine eurosch GmbH aus Heilbronn[2] verspricht Stromerzeugung durch Generatoren, die durch einen "Druckaufbau durch die Erdanziehungskraft" und "Auftrieb durch die Erdanziehungskraft unter Ausnutzung der spezifischen Gewichte verschiedener Materialien" ihre Energie gewinnen sollen. Gegründet wurde die eurosch GmbH im März 2010 von Robert Schrade, der zuvor in Heilbronn eine Elektrofirma betrieb. Zuletzt gründete Schrade in der Schweiz die Rosch Energy AG.[3] Zu seiner Erfindung hat Schrade im September 2009 ein Patent angemeldet.[4] Danach sollen mit Wasser gefüllte Behälter in einem mit Wasser gefüllten Schacht nach unten sinken, dort mit Druckluft befüllt werden, dadurch wieder aufsteigen und dabei als "Energielieferant beispielsweise für einen Drehstromgenerator" dienen. Der Schacht werde zweckmäßigerweise in die Erde gebaut, wobei von einer Tiefe von mehr als 100 m die Rede ist. Erteilt wurde das Patent noch nicht. Im Februar 2011 wurde kurioserweise ein Mitglied des Internetforums overunity.de von Schrade abgemahnt. Dieses Forum steht Vorstellungen von Freier Energie aufgeschlossen gegenüber. Schrade untersagte zu behaupten, dass eurosch ein Patent angemeldet habe. Das Gegenteil zu behaupten untersagte er allerdings ebenfalls. In Zukunft will eurosch Kleinkraftwerke von 210 kW bis 560 kW und Kraftwerke von 10 MW bis über 250 MW anbieten. Ein Prototyp laufe bereits seit März 2010.[5]

Ingelheim Consulting

Die Firma "Ingelheim Consulting GmbH"[6] eines Peter Graf v. Ingelheim aus München bietet als "technischer Problemlöser" und "Technologieberater" Techniken zu einem "Sparmotor" an, dessen Wirkungsgrad durch Zwischenkühlung bei der Verdichtung, Rückgewinn der Abgaswärme und weitere Maßnahmen gesteigert werden soll. Im Ergebnis soll sich gegenüber einem Ottomotor mit gleicher Leistung eine Kraftstoff-Verbrauchssenkung von 30-40% ergeben. Auf der Webseite der Firma werden zudem Ansichten von Ingelheim wiedergegeben, die die spezielle Relativitätstheorie von Einstein widerlegen sollen.[7]

Ionic Magnetic Power‎

Eine hypothetisch erzeugbare Energieform, die durch "kopieren" von "Ladeinformation" entstehen soll um damit Kondensatoren oder Akkumulatoren zu laden, ohne dass dazu elektrische Energie aufgewendet werden müsse. Das windige Konzept wird von einer Münchner "IMP GmbH" propagiert, die zur Zeit (März 2011) Investoren sucht. Siehe Artikel Ionic Magnetic Power‎.

Focardi-Rossi-Energiekatalysator der EON srl

Der Focardi-Rossi-Energiekatalysator ist ein kompakter angeblicher Fusionsreaktor auf Basis einer "kalten Fusionstechnik", der von der italienischen Firma EON srl (nicht mit dem Energiekonzern E.ON zu verwechseln) im Jahr 2011 auf den Markt kommen soll. Er soll bei einer zugeführten elektrischen Heizleistung von einigen hundert Watt eine Wärmeleistung von über 10 kW abgeben. Nach Angaben der Erfinder Sergio Focardi und Andrea Rossi finde im Reaktor eine Fusion von Wasserstoff und Nickel statt, was zur Bildung von Kupfer führe. Als Begleiterscheinung soll auch ionisierende Strahlung auftreten. Bisherige Replikationsversuche des unterstellten Funktionsprinzips scheiterten. Zu öffentlichen Vorführungen gemachte Angaben der Erfinder stellten sich im Nachhinein oftmals als falsch heraus.

Defkalion Green Technologies

Die griechische start-up Firma Defkalion Green Technologies ist Entwickler und geplanter Anbieter von kleinen Fusionsreaktoren für den privaten Hausgebrauch und für Industrieanwendungen, die "Energiekatalysatoren" genannt werden und nach dem Prinzip des Focardi-Rossi-Energiekatalysators funktionieren sollen. Nach Angaben von Defkalion sollen die Reaktoren zwischen 6 und 30 mal mehr Energie abgeben können, als sie selbst an elektrischer Energie verbrauchen: The current range of products produces surplus energy from 6 to 30 times more heat than energy consumed during its operation. Als Markenname der Fusionsreaktoren wählte Defkalion "Hyperion".

HWCV Technologie Transfers

HWCV - Werbung

Die "HWCV Technologie Transfers" (HEALTH WORLD CAPITAL VENTURE - Vermarktung umweltfreundlicher und innovativer Technologien) ist ein Projekt des Perpetuum Mobile-Erfinders Hans Weidenbusch aus Ottobrunn bei München.[8] Weidenbusch bietet Anlegern jährlichen Renditen von 20%, plus Gewinnbeteiligungen. Die Gewinne sollen sich aus der Vermarktung von "umweltfreundlichen Technologien" ergeben, behauptet Weidenbusch. Ungenau werden in Werbebotschaften den Anlegern physikalisch unsinnige Begriffe wie "Energiegeneration" vermittelt, oder gar Techniken, die "die Effizienz von Kernkraftwerken um durchschnittlich 70% erhöhen" würden. Bezug nimmt Weidenbusch auf den Chefredakteur der Esoterikzeitschrift Raum & Zeit, Detlef Scholz, wobei Weidenbusch "Raum & Zeit" dabei fälschlich als "in Deutschland führendes unabhängiges Wissenschaftsmagazin" bezeichnet.

Hydrino-Prinzip von Randell Mills (USA)

Hydrino ist die Bezeichnung für eine Erfindung des amerikanischen Arztes und Elektroingenieurs Randell Mills (geb. 1957), mit der es möglich sei, die Energie eines Wasserstoffatoms noch unter seinen energetischen Grundzustand abzusenken, indem dieses komprimiert werde. Aus diesem Vorgang resultiere eine Wärmeabgabe, die für Hausheizungen nutzbar sei.

Purratio AG

Aqua Flame ist ein Produkt der deutschen Firma Purrratio AG aus Neuhausen a.d. Fildern. Dabei werde "durch Unterstützung von elektrischer Energie, Wasser in brennbaren Stoff" umgewandelt. Eine Umwandlung von Wasser in "brennbaren Stoff" ist elektrisch aber nur durch Elektrolyse möglich, also durch Spaltung des Wassers in die Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff. Dabei geht Energie verloren (siehe Artikel HHO). Da Aqua Flame der Werbung zufolge zur Gewinnung von Wärmeenergie dienen soll, ist das Verfahren fragwürdig, denn es bietet keinen Vorteil gegenüber der einfacheren direkten Umwandlung der zugeführten elektrischen Energie in Wärme. Das Konzept enthält außerdem einen nicht näher beschriebenen "Stromspeicher", der eine weitere Verkomplizierung und zwangsläufig weitere Verluste mit sich bringt. Die Aqua-Flame-Technologie werde "auf Basis sittlicher Grundsätze" in den Markt eingeführt, heißt es auch.

Das Produkt SOLFIRE sei eine "Technologie zur kontrollierten Nutzung der Fusionsenergie". Purratio behauptet, "kalte Fusionsprozesse" realisieren zu können, bei denen es zu einer Freisetzung von Wärme kommt. Es existiere ein funktionierender Prototyp im Labormaßstab.[9]

"Magnetmotor" von Muammer Yildiz

Der türkische ehemalige Polizist Muammer Yildiz behauptet diverse "Magnetmotoren" gebaut zu haben, die im Sinne eines Perpetuum Mobile ohne externe Zufuhr von Energie funktionieren sollen. Das genaue Prinzip hält Yildiz geheim. Für seine Magnetmotoren bot Yildiz Investoren Vermarktungsrechte an. Bei Vorführungen funktionierten die gezeigten Prototypen immer nur für wenige Minuten, oder wurde nur wenige Minuten lang betrieben, sodaß der Verdacht der Verwendung versteckter Batterien oder Antriebsfedern nicht ausgeräumt werden kann.

MAG8 - Magnetkraftwerk der Firma Energiemacher GmbH

Die Stuttgarter Firma Energiemacher GmbH macht auf ihren Webseiten Werbung für ihr Produkt "MAG8 Magnetkraftwerk". Nach Angaben der Firma soll ihr Magnetkraftwerk auf Basis einer so genannten Magnetvoltaik und "intermolekularen Quantenfeldfluktuation" funktionieren und als Magnetvoltaik-Konverter "unbegrenzt" Energie durch "Auskoppelung aus einem Quantenfeld" liefern. Erste Produkte sollten 2011 auf den Markt kommen.

Steho Energie AG

Die Luxemburger Steho Energie AG vermarktet so genannte "Leistungsverstärker", die zugeführte elektrische Blindleistung in Wirkleistung umwandeln sollen und somit vervielfachen sollen. Durch Kaskadierung sollen beliebig große elektrische Energiemengen gewinnbar sein, ohne dass Energie zugeführt werden müsse.

Beispiele gescheiterter Projekte

Big Biogas (Insolvenz)

Die Firma B.I.G. Biogas Innovations Gesellschaft mbH aus dem schleswig-holsteinischen Tellingstedt[10] behauptete, durch eine thermische Nachverstromung von Biogasanlagen unter Anwendung einer Hydrauliktechnik Carnot-Wirkungsgrade erzielen zu können, die mit dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik nicht in Einklang zu bringen sind. So wurde behauptet, mit Th 80°C und Tt 60°C einen Wirkungsgrad von 24% zu erreichen und zusätzlich noch Wärme abgeben zu können. Der 2. Hauptsatz der Thermodynamik sei in diesem Falle nicht anwendbar, hieß es.[11] Die B.I.G. Biogas Innovations Gesellschaft mbH wurde aufgelöst, nachdem auf Beschluss des Amtsgerichts Meldorf vom 23. August 2010 das Insolvenzverfahren eröffnet wurde.

John Keely

John Keely

Ende des 19. Jahrhunderts gab der US-Amerikaner John Keely (1827 - 1898) vor, einen "Kugelmotor" erfunden zu haben, der scheinbar ohne Zufuhr von Energie arbeitete. Keely war sehr erfolgreich darin, Investoren für die kommerzielle Umsetzung seiner Idee zu finden und konnte insgesamt 5 Millionen Dollar einwerben. Dass es sich um Betrug handelte, wurde erst nach seinem Tod offenkundig.

Perendev-Group (zerschlagen)

Artikel über Festnahme von Mike Brady in "Blick" 14. April 2010
Scheinprodukt "EMM-Motor" der Perendev-Group und unkritische Beschreibung in NET-Journal[12]

Die Perendev-Group war ein in München, später in der Schweiz ansässiges Unternehmen für Perpetuum-Mobile-Stromgeneratoren und Anbieter von esoterischen Gesundheitsprodukten. Die Perendev Power Group hieß ursprünglich Power Developments (Pty) Ltd und hatte ihren Sitz in Johannesburg (Süd-Afrika). Im April 2010 wurde die Perendev Power Holding AG insolvent. Gründer war der Südafrikaner Mike Brady, im Zusammenhang mit der Firma wird aber auch ein Rechtsanwalt Hans Badenhorst genannt. Die Firma bot Anlegern Wundergeneratoren zu hohen Preisen zur Miete an, konnte aber nie einen funktionstüchtigen Generator vorzeigen oder gar ausliefern. Stattdessen wurden zahlende Anleger stets aufs neue vertröstet. Bei den von Perendev gezeigten Generatoren soll es sich um Permanentmagnet- und Elektromagnetgeneratoren mit Leistungen von 100 kW bis 4 MW handeln. Nach Angaben von Perendev sollen die Generatoren in einem so genannten self-runner-Modus laufen, und bräuchten angeblich nicht mit extern zugeführter Energie oder chemisch gebundenen Energieträgern gespeist werden. Mike Brady wurde inzwischen wegen Betrugs verhaftet und von der Schweiz nach Deutschland ausgeliefert.

GFE mbH in Nürnberg (zerschlagen)

Durchsuchung bei der GFE (Bild: Abendzeitung 30. November 2010[13])

Die Firma GFE (Gesellschaft zur Förderung erneuerbarer Energien mbH, Nürnberg[14]) bot Kunden in Containern montierte kleine mit Rapsöl betriebene Blockheizkraftwerke (BHKW) zu extrem hohen Preisen an und gleichzeitig, über einen Zeitraum von 20 Jahren an die Kunden monatlich eine Aufstellmiete zwischen 1.000 und 2.500 Euro zahlen zu wollen. Der Kauf eines BHKW hätte sich demnach für die Kunden als gute und vermeintlich sichere Rendite gelohnt. Aus einer einmaligen Investition von beispielsweise 40.000 Euro wären binnen 20 Jahren 240.000 Euro geworden. Angeboten wurden BHKWe mit Leistungen zwischen 30 und 100 Kilowatt, bei Kosten von etwa 12.000 Euro pro 10 kW Leistung. GFE-Berater, die Kunden gewinnen sollten, sollten zudem monatlich über die 20 Jahre 600 Euro pro Kunde erhalten. Insgesamt flossen von etwa 1.000 Kunden etwa 30 bis 50 Millionen Euro an die GFE. Nach Presseberichten fuhren die GFE-Hintermänner um den Hauptdrahtzieher Horst Kirsten PKW der Marken Bentley, Maserati oder Ferrari. Die eingesammelten Gelder, davon geht die Staatsanwaltschaft aus, verwendeten die Verdächtigen größtenteils für sich selbst. Nur so viele Kraftwerke wurden gebaut, wie nötig war, um einen Geschäftsbetrieb vorzuspiegeln. Hinter dem Firmengeflecht der GFE Group in Franken (GFE ENERGY AG, GFE mbH, GFE Distribution GmbH und GFE Production GmbH) mit zwei Aktiengesellschaften in der Schweiz stecken teils schillernde Figuren, einer der Geschäftsmänner war in eine Firmeninsolvenz verwickelt. Kern des merkwürdigen Versprechens war der Wunder-Dieselmotor mit einem angeblichen Wirkungsgrad von 75%, der zu ein Viertel mit Rapsöl und zu Dreivierteln mit herkömmlichen Wasser betrieben werde.

Wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Betruges im Zusammenhang mit dem Vertrieb von Blockheizkraftwerken wurde von der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ein Ermittlungsverfahren gegen 17 Beschuldigte eingeleitet.[15] 8 Verdächtige wurden verhaftet.[16][17] Die GFE wies jede Schuld von sich und beschuldigte vielmehr den Erfinder des Wundermotors, ZSB-Mitglied Karl Meyer und dessen Lebensgefährtin, die Heilpraktikerin Claudia Aumüller-Karger (DIE PROFIS ltd). Karl Meyer soll bei der Motorentwicklung von einem Hans-Ullrich Strunk unterstützt worden sein, selbst Erfinder eines "Sauerstoffmotors". Erfinder Strunk (Liste der Patente: [1]) ist aktuell (2012) immer noch von der Seriösität der GFE überzeugt und versucht dies durch eigene Webseiten im Internet zu beweisen[18][19]. Strunk trat bei Secret-TV auf[20] und ist Leiter einer esoterischen "Projektgruppe Genesis-enfowa" (auch Akademie für ganzheitliche Wissenschaft und naturrichtige Technik), die an ein "elektrisches Weltbild und ein elektrisches Verständnis der Abläufe im Kosmos" glaubt[21]. Strunk gründete auch einen "Volksgerichtshof für Erneuerung", der eine inzwischen anonyme Webseite betreibt, die Verschwörungstheorien verbreitet, nach denen die GFE Opfer eines Komplotts der Behörden und von der Elektroenergieversorgerbranche sei.[22] 2011 war Strunk noch als Inhaber der domain "volksgerichtshof-fuer-erneuerung.de" ausgewiesen.[23] Karl Meyer und Aumüller-Karger hatten für den Motor 300.000 Euro erhalten, ohne den versprochenen revolutionären Rapsölmotor mit Wunderwirkungsgrad zu liefern. Angebliche positive Gutachten von TÜV-Süd, der TU Wien und Graz und von der DEKRA existierten nicht. Im Juli 2011 wurden GFE-Verantwortliche verurteilt Käufer zu entschädigen.[24]

Raum-Quanten-Motoren AG (Schweiz, Konkurs)

Bild:[25]

Die Schweizer "Raum-Quanten-Motoren AG" (RQM) von Hans Lehner (der auch Präsident eines Institut für Raum-Quanten-Forschung ist) aus Rapperswil hatte zu Beginn der 1990er Jahre den Bau eines "Raumquantenmotors" mit sensationellem Wirkungsgrad angekündigt. 1995 sollte der erste Prototyp des neuen Motors fertiggestellt sein, "Strom aus dem großen Nichts" produzieren und eine Art elektromagnetisches Perpetuum Mobile sein. Ein Blick in die Konstruktionspläne zeigte bereits zu Beginn, dass die Theorie des neuen Motors fundamentale Naturgesetze missachtete (z.B. die der Thermodynamik). Am 21. Juli 1999 ging die RQM in Konkurs. Etwa 850 Anleger hatten den Versprechungen der Firma geglaubt und Investitionen in der Höhe von 11 Millionen Schweizer Franken getätigt. Das Geld ist verschwunden, die RQM wurde zahlungsunfähig. Der Schwindel wurde zunächst als EAVCF[26] und derzeit unter den Namen "Supernova-Energie AG"[27] und "Resonance Power, Inc."[28] weitergeführt.

Felix Würth AG (Konkurs)

Würth-Getriebe

Die inzwischen in Konkurs geratene Firma Felix Würth AG des Transportunternehmers Felix Würth war eine nicht börsennotierte deutsche Aktiengesellschaft, die Anleger suchte und fand, um Produkte zu entwickeln, die Energie "nur aus Schwerkraft und Massenträgheit" erzeugen sollten. Behauptet wurde, ein Wundergetriebe entwickelt zu haben, das mehr Leistung abgibt als man hineinstecke. Die Anteile wurden mit Network-Marketing-Methoden vermarktet, bis die Felix Würth AG finanziell zusammenbrach. Die Einlagen der gutgläubigen Einzahler waren verloren. Während der Existenz der Firma bestanden Beziehungen zu Alfred Evert, der selbst ein Perpetuum Mobile nach dem Vorbild von Johann Bessler aus dem Jahr 1714 durch Remote Viewing rekonstruieren wollte, zum Institut für Raum-Energie-Forschung GmbH (IREF), zum Ehlers Verlag. In der "Kent-Depesche" des Scientologen Michael Hinz und in Raum & Zeit wurden die Anteile an der Würth AG beworben. Die Leipziger Firma SVI GmbH und ihr Geschäftsfüher Gerhard Steinbach warben mehrere Tausend Anleger für die Felix Würth AG an.

Magnetmotor von George Soukup (zurückgezogene Behauptung)

Der deutsche Kraftfahrzeugmechaniker und Erfinder George Soukup (Georg Soukup) glaubte einen Magnetmotor erfunden zu haben, der wie ein Perpetuum-Mobile nach einer "V-Gate Magnetbeschleunigung" funktionieren sollte, und die er bei Youtube vorstellte. Mitte März 2010 verkündete Soukup im Internet sich "geirrt" zu haben. Er ist damit einer der wenigen Erfinder der Szene, die selbstkritisch einen eigenen Mißerfolg zugestanden haben. Der Soukup-Motor hat somit nur noch eine historische Bedeutung im Bereich der angeblichen Perpetuum Mobile.

Quellennachweise

  1. Clean World Energies GmbH, Gartenweg 3, 52428 Jülich. Webseiten: clean-world-energies.de 4cleanenergy.de. HRB 5097 beim Amtsgericht Düren. Geschäftsführer Bodo Oepen
  2. eurosch Technik GmbH i.G., Klosterstrasse 63/1, 88430 Rot an der Rot
  3. http://www.monetas.ch/htm/655/de/SHAB-Publikationen-Rosch-Energy-AG.htm?subj=2205221
  4. DE 102009043356 A1: Drehstromgeneratorantrieb. Anmelder/Inhaber/Erfinder: Schrade, Robert, Heilbronn. Anmeldedatum: 29.09.2009
  5. http://www.eurosch.com
  6. Peter Graf v. Ingelheim, INGELHEIM CONSULTING GmbH, Poschinger Straße 14, 81679 München
  7. http://ingelheim-consulting.de/Historie/MINKOW_1/minkow_1.HTM
  8. HWCV / Hans Weidenbusch, Rosenheimer Landstraße 75b, D-85221 Ottobrunn
  9. http://www.purratio.ag/pdf/SOLFIRE_KALTE%20FUSION_Deutsch.pdf Abruf am 5. März 2012
  10. B.I.G. Biogas Innovations Gesellschaft mbH, Rendsburger Straße 1, 25782 Tellingstedt, Geschäftsführer: Bernd Schlagregen
  11. Zitat von http://www.big-biogas.de/german/downloads/090307octopusanlagenbeschreibungrgb.pdf: "Das angewandte Verfahren entspricht lediglich im Reaktionsbereich dem sogenannte isochoren Verfahren innerhalb der Thermodynamik, und kann NICHT direkt oder indirekt vom 2. Gesetz der Thermodynamik abgeleitet werden. Es findet hier KEIN CARNOT-Prozeß statt. Dafür fehlen in diesem Verfahren die Voraussetzungen."
  12. Artikel: Perendev-Magnetmotor startet in den Markt! Sensationelle Technologie im Leasing und Contracting, von Adolf und Inge Schneider, NET-Journal Heft 3/4 März/April 2007
  13. http://www.abendzeitung.de/nuernberg/lokales/230933
  14. Gesellschaft zur Förderung erneuerbarer Energien mbH, Nürnberg, Dieselstraße 24, 90441 Nürnberg. www.gfe-info.de/index.php/gfe-group.html
  15. Pressemitteilung der der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth vom 30. November 2010
  16. http://www.gomopa.net/Pressemitteilungen.html?id=627&meldung=GFE-Nuernberg-Geschaeftsleitung-wegen-bandenmaessigen-Betruges-festgenommen
  17. http://www.nordbayern.de/nuernberger-zeitung/nuernberg-region/zockte-nurnberger-firma-1000-anleger-ab-1.351623/kommentare-7.251986
  18. http://gfe-skandal.de/index.html
  19. http://www.hans-ullrich-strunk.de
  20. www.secret.tv/artikel1822655/player.swf
  21. http://www.genesis-enfowa.de/
  22. http://www.volksgerichtshof-fuer-erneuerung.de
  23. volksgerichtshof-fuer-erneuerung.de, Domaininhaber: Hans Ullrich Strunk, Adresse: Rxxxxxstr. 9, PLZ: 57627 Hachenburg
  24. http://www.nordbayern.de/nuernberger-zeitung/nz-regionews/olg-bamberg-gibt-klagerin-recht-1.1393579?searched=true
  25. http://www.horusmedia.de/1996-strom/strom.php
  26. http://www.rqm.ch/eavcf_inc_.htm
  27. http://www.supernova-energie.com/
  28. http://www.resonancepower.info/