Adolf Schneider

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Adolf Schneider (Vordergrund) mit dem verurteilten Betrüger Mike Brady (Perendev-Group)
Adolf Schneider mit Ehefrau und Andrea Rossi (links, siehe: Focardi-Rossi-Energiekatalysator. Bild: [1])
Bild, das ein Treffen mit dem russischen Geschäftsmann Viatcheslav Marukhin (2. von rechts) zeigt. Das Bild stammt von einem Treffen im Marriot-Hotel in Moskau 2016
Bestätigung der Geschäftsbeziehung zur Firma Rosch. (Bild:[1])

Adolf Schneider (geb. 21. Januar 1943) ist ein deutscher Ingenieur, Autor, Inhaber des Jupiter-Verlags sowie Geschäftsführer der Schweizer TransAltec AG. Er gilt als Anhänger von Hypothesen zur Existenz so genannter "Freier Energie". 2009 erwarb Schneider mit seiner Ehefrau die Vetropa AG. Er ist Vereinspräsident der Schweizerischen Vereinigung für Raumenergie (SVR).

Schneider arbeitete zunächst bei verschiedenen Firmen wie Siemens, Studer oder Ascom. Er gründete 1987 zusammen mit seiner Frau Inge den Jupiter-Verlag und gibt seit 1996 das Freie Energie-Szeneblatt NET-Journal heraus.

Schneider ist Verantwortlicher des Webauftritts Borderlands, der sich ausführlich, doch unkritisch mit so genannten "Freie Energie"-Hypothesen über Perpetua mobilia und kalter Fusion beschäftigt.

Nach eigenen Angaben sei er früher in der deutschsprachigen UFO-Szene aktiv gewesen und habe gemeinsam mit Illobrand von Ludwiger anfangs der siebziger Jahre die UFO-Gruppe MUFON-CES mitbegründet. Damals habe er Kontakt zu US-Piloten gesucht und zu Personen, die behaupteten, UFOs gesehen zu haben. 1973 brachte er das Buch "Besucher aus dem All" heraus, im Jahre 1976 "Das Geheimnis der Unbekannten Flugobjekte". Danach folgten noch weitere Bücher zum selben Thema (die "MUFON-Bände").

Geschäftsmodell

Das Engagement von Adolf Schneider und seiner Ehefrau für Perpetua Mobilia ist im Zusammenhang mit seinen geschäftlichen Interessen zu sehen. Schneider trat in der Vergangenheit mehrfach als Lizenznehmer von nicht funktionstüchtigen und die Gesetze der Physik verletzenden Maschinen auf, welche gutgläubigen Kunden angeboten wurden. Betrug (wie hier im Falle Perendev) kann für Beteiligte durchaus profitabel sein, z.B. auf Basis einer Provision oder einer Marge als Zwischenhändler. Derartige Geschäftsmodellen beruhen häufig darauf, so lange Anzahlungen für nie gelieferte Prototypen zu erhalten oder wertlose Firmenanteile zu verkaufen, bis der Anbieter in die Insolvenz geht. Organisierte kostenpflichtige Kongresse, eigene Bücher und die Publikationen des Jupiter-Verlags bieten gute Gelegenheiten, neue Kunden für derartige Geschäftsmodelle zu gewinnen.

Seit Ende der 1980er Jahre sammelt Schneider Geld für skurrile Erfinder und deren Wundermaschinen, die angeblich ohne Energiezufuhr im herkömmlichen Sinne auskommen sollen. Dafür organisiert Schneider Kongresse und Tagungen und versammelt Gleichgesinnte um sich, die sich beispielsweise mit "Energie aus dem All" oder aus dem Jenseits auseinandersetzen. Wenn Skeptiker oder Außenstehende hinter die Kulissen sehen wollten, versagten die als Sensation angekündigten Apparate bislang stets ihren Dienst. Das Ehepaar Schneider hat bis heute keine einzige Technologie vorgestellt, die (soweit aus Unterlagen erkennbar) theoretisch funktionieren könnte oder gar in ein am Markt erfolgreiches Produkt mündete.

Das von ihm favorisierte Wasserauto war von einem Daniel Dingel aus Manila vorgeschlagen worden. Das Dingel-Auto sollte seine Antriebsenergie aus der Implosion komprimierter Äther-Energie gewinnen. Dingel wurde inzwischen wegen Betrugs verurteilt. Die "Auto-BILD" berichtete darüber. [2]

Schneider gilt auch als Unterstützer von Mike Brady, dem Gründer der Perendev-Group. Brady bot von München und der Schweiz aus "Stromgeneratoren" an, die ohne Treibstoff elektrische Energie erzeugen sollten, und wurde wegen Betruges angezeigt. Am 29. März 2010 wurde er in der Schweiz aufgrund eines deutschen Haftbefehls festgenommen. Im November 2010 wurde Brady wegen Betrugs in 36 Fällen und versuchten Betrugs in 19 Fällen zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren und neun Monaten verurteilt.[3]

Schneider versuchte als Lizenznehmer von Andrea Rossi eine Art Mini-Fusionsreaktor für den Hausgebrauch (Focardi-Rossi-Energiekatalysator) zu vermarkten, der jedoch nie im beworbenen Sinne funktionierte. Ein amerikanischer Geschäftspartner von Rossi verlor mindestens eine Million Dollar, mehrere Mitglieder des österreichischen Vereins Gaia verloren insgesamt mehrere hunderttausend Euro, als sie Vorauszahlungen für den physikalisch unmöglichen Minifusionsreaktor leisteten.

Eine weitere Geschäftsbeziehung besteht zur Firma Rosch (siehe Abbildung rechts). Rosch sucht Geschäftspartner zur Vermarktung seines (ebenfalls physikalisch unmöglichen) Auftriebskraftwerks Kinetic Power Plant. Zur Vermarktung der physikalisch unmöglichen Auftriebskraftwerke der Firma Rosch gründeten Adolf und Inge Schneider zusammen mit Dietz von Hardenberg und Elfred Hilty die Firma NovaEnerTec AG, die einen Kooperationsvertrag mit Rosch einging.

Aktuell (2017) ist Adolf Schneider Lizenznehmer eines so genannten hydraulischen Resonanzwidders des russischen Erfinders Viatcheslav Marukhin, der - unvereinbar mit den Gesetzen der Physik - elektrische Leistungen im Megawatt-Bereich "aus dem Nichts" erzeugen soll. Obwohl die Wunderkraftwerke von Marukhin käuflich nicht erwerbbar sind, wird von Schneider bereits Werbung für das Projekt betrieben. Dabei schreckt er nicht davor zurück, Bildfälschungen zu tolerieren und weiter zu verbreiten. So wird auf einer Publikation seines Jupiter-Verlags wird das Bild eines angeblich funktionierenden Marukhin-Kraftwerks auf der Insel Teneriffa gezeigt; tatsächlich handelt es sich um zwei Zement-Silos (siehe dazu [2] sowie das Forum allmystery.de).

Positionen

Schneider gibt vor, der Meinung zu sein, dass die Gesamtenergie, die zum Auseinanderziehen zweier Magnete notwendig ist, davon abhänge, auf welche Weise die beiden Magnete im Raum bewegt werden. Würden zwei sich anziehende Stabmagneten in Richtung ihrer Orientierung bewegt, sei eine größere Gesamtenergie aufzuwenden, als wenn sie seitlich auseinandergezogen würden (jeweils als Integral über den Gesamtweg betrachtet). Aus dieser - den physikalischen Gegebenheiten widersprechenden - Hypothese lasse sich ein Magnetmotor als Perpetuum Mobile entwerfen.

Werke

  • Adolf Schneider: Besucher aus dem All - Das Geheimnis der unbekannten Flugobjekte, 1973 und 1976
  • Adolf Schneider: Besucher aus dem All. Erforschung und Erklärung des UFO- PhänomensMai 1986

Quellennachweise