Unkonventionelle Krebstherapien

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Unter dem Begriff Unkonventionelle Krebstherapien werden unterschiedlichste alternativmedizinische und pseudomedizinische, aber auch schlicht nicht validierte oder bekanntermassen unwirksame Verfahren gegen Krebserkrankungen zusammengefasst, die sich selbst zumeist als sanft oder natürlich bezeichnen und sich entweder als Alternative oder komplementär (also begleitend) zu üblichen Verfahren der evidenzbasierten Medizin anbieten. Zumeist ist bei Anbietern, Anwendern oder Befürwortern der Methoden eine mehr oder weniger ausgeprägte Ablehnung der wissenschaftlichen, akademischen Medizin oder auch sämtlicher wissenschaftlicher Zugänge zum Phänomen Krankheit zu beobachten. Zu den unkonventionellen Methoden in der Onkologie werden per definitionem solche gezählt, deren Wirksamkeit fraglich oder erwiesenermassen nicht existent ist. Trotz durchgeführter Therapieprüfungen wurde also kein eindeutiger Wirksamkeitsnachweis erbracht.

Häufig ist bei diesen Verfahren zu beobachten, dass diese auf einen einzelnen (meist verkannten) Forscher oder Erfinder zurückgehen, der dann weiter jahrzehnte lang an seiner Methode festhält und von einem Kreis von Anhängern umgeben ist.

Verbreitung

Etwa zwei Drittel aller Krebspatienten nehmen zusätzlich zu etablierten Verfahren weitere Methoden in unkonventionelle verfahren Anspruch und somit sind diese Verfahren als populär anzusehen.

kommerzielle Aspekte und Scharlatanerievorwürfe

Krebserkrankte greifen bekanntlich oft nach jedem Strohhalm und sind daher leicht als Kunden für unkonventionelle Verfahren ansprechbar. In den Massenmedien werden häufig auch unseriöseste und vollkommen sinnlose Therapien als "sanfte" Therapie-Alternativen so dargestellt, als könnten sie genauso gut oder sogar noch besser - weil für die Patienten schonender - Krebsleiden heilen. Das Geschäft mit der Angst von Krebspatienten ist ein äußerst lukratives. Entsprechend viele Scharlatane tummeln sich auf diesem Gebiet, vom Edelsteintherapeuten über den Geistheiler bis hin zum Exorzisten.

Myten um postulierte Natürlichkeit unkonventioneller Krebstherapien

Eines der Stichworte, welche die gegen die orthodoxe Medizin gerichtete Kritik bestimmen, ist der Verweis auf die angestrebte Natürlichkeit alternativer medizinischer Konzeptionen. Dabei bleibt der Begriff des Natürlichen vage. »Natur«, so der Soziologe Norbert Elias in »Über die Natur«, sei eine Metapher, ein Symbol, auf das Menschen ihre Wunschphantasien projizieren. Was natürlich ist, gilt zugleich als stets als gut bzw. gesund. Die Natur wird allgemein als »gütig« eingeschätzt, als eine sich sorgende und nährende »Mutter« personifiziert, analog dem esoterischen Konzept der Subjektivierung der Natur (Mutter Erde / Gaia). Dabei bleibt ausgeblendet, dass Fressen und Gefressenwerden untrennbar zum Wesen der Natur gehören wie das synergistische-friedliche Zusammenlaben und beispielsweise Schlangenbisse tödlich sein können oder wie Pflanzen (Fass-)Gifte oder natürliche Radiaktivität (Monazidsande/Höhenstrahlung/Radon) bleibende gesundheitliche Schäden verursachen können. Elias schreibt: »Die Natur ist voller Wollust und Leiden. In ihrem blinden Entwicklungsgang ist sie auf tausenderlei Kniffe gestoßen, wie in dem gnadenlosen Überlebenskampf aller Lebewesen diese oder jene Art vor anderen einen Vorteil gewinnen kann.«. Das populäre mythische Verständnis von Natur ist allemal religiös grundiert. »Natur« symbolisiert Unsterblichkeit und unendliche Schöpferkraft, Regeneration und Gesundheit – kurz: Göttlichkeit.

Selbstheilung und Spontanremissionen

Die Rolle des Immunsystem

Krebs und Schuldzuweisungen

Julius Hackethal

bekannte unkonventionelle Krebstherapien und Krebsmittel


Literatur

  • K. Münstedt (Hrsg.) Ratgeber Unkonventionelle Krebstherapien. Ecomed

Weblinks