Kinesiologie: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Kinesiologie''' ist eine [[Esoterik|esoterisch inspirierte]] [[Alternativmedizin|alternativmedizinische]] Methode. Befürworter dieser Methode behaupten, man könne über die Muskelspannung eines Patienten (kinesiologischer Muskeltest) im Anblick z.B. eines Medikamentes herausfinden, ob es für ihn zuträglich oder schädlich ist.  
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'''Kinesiologie''' (auch "angewandte Kinesiologie", "applied kinesiology", "Muskelwiderstandstestung", "Muskelwiderstandstest", "Psychokinesiologischer Muskeltest" oder "Muskelrelaxationstest" unter Vermeidung des Begriffs "Kinesiologie") ist eine [[Esoterik|esoterisch]] inspirierte, [[pseudomedizin]]ische Diagnosetechnik, die Anfang der 1960er Jahre vom US-[[Chiropraktik]]er George J. Goodheart (1918–2008) entwickelt wurde. Ihre Befürworter behaupten, man könne über die Muskelspannung eines Patienten beim Anblick z.B. eines Medikamentes herausfinden, ob es für ihn zuträglich oder schädlich sei. Die Diagnose wird häufig erstellt, indem der Behandler eine Kraft auf den ausgestreckten Arm des Patienten ausübt und abschätzt, ob die zum Auf- oder Niederdrücken des Arms benötigte Kraft bei bestimmten zu testenden Substanzen größer oder kleiner wird.
  
Mehrere wissenschaftliche Studien haben gezeigt dass die diagnostischen Aussagen kinesiologischer Muskeltest nicht reproduzierbar waren. Die Ergebnisse wiesen häufig eine rein statistische Verteilung auf und sind willkürlich durch die Kinesiologen oder den Patienten beeinflussbar. So kamen unterschiedliche Kinesiologen nicht relevant häufiger zu der gleichen Diagnose und die empfohlenen Therapien führten nicht zu einer statistisch signifikanten Verbesserung<ref>Kenney JJ, Clemens R, Forsythe KD: ''Applied kinesiology unreliable for assessing nutrient status''. J Am Diet Assoc. 1988 Jun;88(6):698-704 PMID 3372923</ref> <ref>R Lüdtke: ''Test-retest-reliability and validity of the kinesiology muscle test'' complementar ther med, 2001, 9:141 PMID 11926427</ref> <ref>HJ Staehle, MF Koch, T Pioch: ''Doubleblind Study on Materials Testing with Applied Kinesiology''. J Dent Res, 84(11), 2005, S.1066-1069 PMID 16246943 ([http://www.zm-online.de/m5a.htm?/zm/19_06/pages2/zmed1.htm zm 96, Nr. 19, 1. Oktober 2006, Seite 52-58])</ref> <ref>MH Friedman: ''Applied kinesiology - double-blind study''. prosthetic dentistry, 42, 1981, S.321</ref> <ref>JS Garrow: ''Kinesiology and food allergy''. BMJ 1988,296:1573</ref> <ref>M Haas: ''Muscle testing response to provocative vertebral challenge and spinal manipulation: a randomized controlled trial of construct validity''. j manip physiol ther 1994,17:141</ref> <ref>R Pothmann: ''Evaluation der klinisch angewandten Kinesiologie bei Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten im Kindesalter''. Forsch Komplementärmedizin Klass Naturheilk 2001;8:336-344</ref>. Eine einzige nicht doppel-blinde Studie ergab ein positives Testergebnis <ref>DA Monti, J Sinnott, M Marchese, EJ Kunkel, JM Greeson: ''Muscle test comparisons of congruent and incongruent self-referential statements''. PubMed (National Library of Medicine and the National Institutes of Health) PMID10407911</ref>  
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Die Enquete-Kommission "Sogenannte Sekten und Psychogruppen" des Deutschen Bundestags ordnete die Kinesiologie 1998 den "esoterischen Heilmethoden" zu.<ref>[http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/13/109/1310950.pdf Deutscher Bundestag: Endbericht der Enquete-Kommission "Sogenannte Sekten und Psychogruppen". Drucksache 13/10950, 9. Juni 1998]</ref>
  
Die Behandlungskostenübernahme durch einige deutsche und schweizer Krankenkassen ist kein Beleg der Wirksamkeit einer Behandlung. Krankenkassen sind nicht dazu verpflichtet, nur wirksame Therapien zu bezahlen. In Entscheidungen, ob eine Krankenkasse etwas bezahlt, fließen auch Überlegungen ein, wie neue Mitglieder gewonnen werden können.<ref>Edzard Ernst: ''Falsch verstandene "Patientenfreundlichkeit"''. In: MMW - Fortschritte der Medizin.8 (2007). S.55</ref>
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==Abgrenzung zu medizinisch etablierten Muskeltests==
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Der hier thematisierte kinesiologische Muskeltest (bzw. der gleiche Test mit alternativen Bezeichnungen), der auch von vielen Medizinlaien durchgeführt wird, hat nichts mit den Kraftprüfungen im Rahmen der Erhebung des neurologischen Status in der Medizin zu tun. Solche Prüfungen (grobe Kraft, Feinmotorik, Halteversuch) werden in der Regel durch Neurologen durchgeführt und sind in der neurologischen Fachliteratur beschrieben. Dabei wird der Muskeltonus unter anderem gegen die Schwerkraft und gegen eine ausgeübte Kraft geprüft.
  
Es bestehen beim Muskeltest Fehler- und Fälschungsmöglichkeiten sowohl auf Seiten des Therapeuten als auch des Klienten. Da der Therapeut aktiv mit seiner eigenen Muskelspannung die des Klienten prüft, kann er seinen prüfenden Druck wissentlich oder unwissentlich anpassen. Gleiches gilt für den Klienten, der seine Muskelkraft willkürlich oder unwillkürlich verändern kann. Außerdem ermüdet der Testmuskel nach mehreren Testläufen.<ref>B Wüthrich: ''Unproven techniques in allergy diagnosis'' In:Journal of investigational allergology & clinical immunology, 2005 vol. 15 pp. 86-90 PMID 16047707 [http://www.jiaci.org/issues/vol15issue02/1.pdf PDF]: </ref>
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Ebenfalls nicht verwechselt werden darf die hier gemeinte Kinesiologie mit der wissenschaftlichen Bewegungswissenschaft als interdisziplinär angelegte Teildisziplin der Sportwissenschaft. Im englischen Sprachraum wird die Bewegungswissenschaft auch als "kinesiology" bezeichnet und von der "applied kinesiology" unterschieden, mit der die alternativmedizinische Methodik zumeist bezeichnet wird.
  
Die therapeutische Wirkung der Kinesiologie kann mit dem [[Placebo-Effekt]] verglichen werden. Die Wirksamkeit der Kinesiologie ging in Studien (s.o.) nicht über die Wirksamkeit eines solchen Placebos hinaus, d.h. die Kinesiologie besitzt keine ursächliche Eigenwirkung. Kritiker werfen Kinesiologen somit vor, unzureichende Instrumente zu benutzen und zu falschen Diagnosen und falschen Therapien zu kommen, mit möglicherweise schwerwiegenden Folgen für den Patienten, weil diese dazu ermutigt werden, gefährliche Therapien zu beginnen, wirksame Therapien zu spät oder gar nicht zu beginnen oder sie abzubrechen.<ref>Beyer K, Teuber SS: "Food allergy diagnostics: scientific and unproven procedures."in Curr Opin Allergy Clin Immunol, 2005 Jun;5(3):261-6 PMID 15864086</ref>
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==Kinesiologie aus Sicht der wissenschaftlichen Medizin==
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[[image:Viadrina3.jpg|Demonstration des kinesiologischen Muskeltests in einer Broschüre zum Masterstudiengang Komplementärmedizin des [[Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften der Europa-Universität Viadrina|Instituts für transkulturelle Gesundheitswissenschaften der Europa-Universität Viadrina]] in Frankfurt/Oder. Dort ist allerdings nicht mehr vom kinesiologischen Muskeltest die Rede, sondern von einer "Muskelwiderstandstestung".|320px|thumb]]
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Mehrere wissenschaftliche Studien zeigten, dass die diagnostischen Aussagen kinesiologischer Muskeltests nicht reproduzierbar waren. Die Ergebnisse weisen häufig eine rein statistische Verteilung auf und sind vom Kinesiologen oder dem Patienten willkürlich beeinflussbar. So kamen unterschiedliche Kinesiologen nicht relevant häufiger zur gleichen Diagnose und die empfohlenen Therapien führten nicht zu einer statistisch signifikanten Verbesserung.<ref>Kenney JJ, Clemens R, Forsythe KD (1988): Applied kinesiology unreliable for assessing nutrient status. J Am Diet Assoc 88(6):698-704, PMID 3372923</ref><ref>R Lüdtke (2001): Test-retest-reliability and validity of the kinesiology muscle test. Complementar ther med 9:141, PMID 11926427</ref><ref>HJ Staehle, MF Koch, T Pioch (2005): ''Doubleblind Study on Materials Testing with Applied Kinesiology''. J Dent Res 84(11), 1066-1069, PMID 16246943 ([http://www.zm-online.de/m5a.htm?/zm/19_06/pages2/zmed1.htm zm 96, Nr. 19, 1. Oktober 2006, Seite 52-58])</ref><ref>MH Friedman (1981): Applied kinesiology - double-blind study. Prosthetic dentistry 42, 321</ref><ref>JS Garrow (1988): Kinesiology and food allergy. BMJ 296:1573</ref><ref>M Haas (1994): Muscle testing response to provocative vertebral challenge and spinal manipulation: a randomized controlled trial of construct validity. J manip physiol ther 17:141</ref><ref>R Pothmann (2001): Evaluation der klinisch angewandten Kinesiologie bei Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten im Kindesalter. Forsch Komplementärmedizin Klass Naturheilk 8:336-344</ref> Wird ein Proband durch mehrere Kinesiologen untersucht, kommen diese zu voneinander abweichenden Diagnosen.<ref>Edzard Ernst (2005): Komplementärmedizinische Diagnoseverfahren. In: Deutsches Ärzteblatt, 2005; 102(44). [http://www.aerzteblatt.de/archiv/48961 online]</ref> Eine einzige nicht doppelblind durchgeführte Studie ergab ein positives Testergebnis.<ref>DA Monti, J Sinnott, M Marchese, EJ Kunkel, JM Greeson (1999): Muscle test comparisons of congruent and incongruent self-referential statements. Percept Mot Skills 88(3 Pt 1):1019-28, PMID 10407911</ref>
  
Siehe auch: [[Edu-Kinestetik]]
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Die Übernahme der Behandlungskosten durch einige deutsche und Schweizer Krankenkassen ist kein Beleg der Wirksamkeit einer Behandlung. Krankenkassen sind nicht dazu verpflichtet, nur wirksame Therapien zu bezahlen. In Entscheidungen zur Kostenübernahme fließen auch Überlegungen ein, wie neue Mitglieder gewonnen werden können.<ref>Edzard Ernst (2007): Falsch verstandene "Patientenfreundlichkeit". In: MMW - Fortschritte der Medizin 8, 55</ref>
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Beim Muskeltest bestehen Fehler- und Fälschungsmöglichkeiten sowohl auf Seiten des Therapeuten als auch des Klienten. Da der Therapeut aktiv mit seiner eigenen Muskelspannung die des Klienten prüft, kann er seinen prüfenden Druck wissentlich oder unwissentlich anpassen. Gleiches gilt für den Klienten, der seine Muskelkraft willkürlich oder unwillkürlich verändern kann. Außerdem ermüdet der getestete Muskel nach mehreren Testläufen.<ref>B Wüthrich (2005): Unproven techniques in allergy diagnosis. Journal of investigational allergology & clinical immunology 15, 86-90, PMID 16047707 [http://www.jiaci.org/issues/vol15issue02/1.pdf PDF]</ref>
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Die therapeutische Wirkung der Kinesiologie kann mit dem [[Placeboeffekt]] verglichen werden. Die Wirksamkeit der Kinesiologie ging in Studien (s.o.) nicht über die Wirksamkeit eines solchen Placebos hinaus, d.h. die Kinesiologie besitzt keine ursächliche Eigenwirkung. Kritiker werfen Kinesiologen deshalb vor, unzureichende Instrumente zu benutzen und zu falschen Diagnosen und falschen Therapien zu kommen, mit möglicherweise schwerwiegenden Folgen für den Patienten. Diese werden dazu ermutigt, gefährliche Therapien zu beginnen, wirksame Therapien zu spät oder gar nicht zu beginnen oder abzubrechen.<ref>Beyer K, Teuber SS (2005): Food allergy diagnostics: scientific and unproven procedures. Curr Opin Allergy Clin Immunol 5(3):261-6, PMID 15864086</ref>
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==Varianten==
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Neben tatsächlichen Varianten der oben beschriebenen Prozedur gibt es zahlreiche Spielarten der Kinesiologie, die sich hauptsächlich durch unterschiedliche Marketingbegriffe unterscheiden. Viele Angebote erheben auch den Anspruch, eine Therapieform zu sein, gehen also über die reine kinesiologische Diagnostik hinaus. Auf dem Alternativmedizinmarkt findet man beispielsweise:
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* [[Arm-Längen-Reflex-Test]] (Armlängentest)
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* [[Bi-Digitaler O-Ring Test]]
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* [[Blueprint]]-Methode
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* [[Brain Gym]] und [[Edu-Kinestetik]]
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* [[Contact Reflex Analysis]] (CRA, Kontaktreflexanalyse) nach Dick A. Versendaal (1937-2014)
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* Entwicklungskinesiologie
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* Health Kinesiology nach Jimmy Scott
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* [[Hyperton X]]
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* Kinergetics, eine Erfindung des Australiers Philip Rafferty (geb. 1948 in England), die üblicherweise als "Kombination und heilender Energie" oder ähnlich erklärt wird
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* KinesiomusiX der Firma Internationale Kinesiologie Akademie GmbH in Frankfurt, ein Angebot für Musiker
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* Life-Lines. Eine Technik zur "Biographiearbeit"; es sollen Ereignisse auf der "eigenen Lebenslinie", aber auch Einflüsse von Mond und Planeten eine Rolle spielen.
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* HNC-Therapie (engl. ''human neuro cybrainetics'') als Kombination aus [[Osteopathie]], Kinesiologie, [[Akupressur]] und [[NLP]] des New Yorker Chiropraktikers Carl Ferreri. Ursprünglich nannte Ferreri seine Methode N.O.T. (Neurale Organisationstechnik). Die Methode wurde nach Ferreri durch Clemens Künstner und Ruth Schwarz weiterentwickelt.
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* Musik-Kinesiologie von [[Rosina Sonnenschmidt]] und Harald Knauss, ursprünglich vor allem für Musiker gedacht, um z.B. Stress vor Auftritten zu verringern
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* Pädagogische Kinesiologie
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* [[Psycho-Energetics]]
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* KINSPORTH oder "Sport-Kinesiologie nach Dr. med. Klingelhöffer"
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* RESET, auch R.E.S.E.T. geschrieben, steht für "Rafferty Energy System of Easing the Temporomandibular Joint" (benannt nach dem australischen Kinesiologen Philip Rafferty und von dessen Methode "Kinergetics" abgeleitet) und ist eine Methode, mit der die Kiefermuskeln entspannt und das Kiefergelenk "balanciert" werden sollen. Dazu werde über die Hände "Heilenergie" zugeführt, was ein "Lösen alter Emotionen", aber auch z.B. eine Optimierung des Wasserhaushalts des Körpers bewirke.
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* Spirituelle Kinesiologie. Diese Erfindung der Heilpraktikerin Vera Schulze-Brockamp basiere auf "Botschaften vom Rat der jenseitigen Ärzte", die sie seit 2006 zu empfangen behauptet
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* [[Three in One Concepts]]
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* [[Tierkinesiologie]]
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* [[Touch for Health]] (TfH)
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* Transformationskinesiologie. Eine Psychotechnik, die es ermöglichen soll, [[Blockade|"Blockaden"]] und alte Verhaltensmuster zu "transformieren"
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* Transpersonale Kinesiologie. Damit soll ein Gleichgewicht zwischen physischer, mentaler und emotionaler "Ebene" sowie einer "transpersonalen Ebene" ("höheres Ich", Seele) hergestellt werden.
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* [[Visitest]]
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==Technische Hilfsmittel==
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[[image:KiMeter.jpg|thumb|KiMeter (Bild: Intec GmbH<ref>kimeter.de</ref>)]]
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[[image:KinesiologieWise1.png|thumb|Patentierte Vorrichtung von Raymond Wise, die einen kinesiologischen Muskeltest ohne fremde Hilfe ermöglichen soll<ref name="Wise">CA 2205249 C: Kinesiology testing apparatus. Anmeldedatum: 13.05.1997. Patenterteilung: 14.01.2003</ref>]]
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Es gab Versuche, den kinesiologischen Muskeltest mit technischen Methoden vorzunehmen. Einige Beispiele:
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* [[KiMeter]]: Mit diesem Gerät kann man laut Hersteller einen kinesiologischen Muskeltest ohne Hilfe einer zweiten Person bewerkstelligen. Dazu muss man mit dem Daumen mehrmals auf einen im Gerät eingebauten Kraftsensor drücken. Das KiMeter wird in Deutschland für etwa 170&nbsp;Euro verkauft.
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* Myostatiktest: Bei dieser von der Wiener Ärztin Maria Lack und dem Ingenieur Horst Konzelmann (Firma profi-systems, 72189&nbsp;Vöhringen) im Zusammenhang mit dem [[Bi-Digitaler O-Ring Test|Bi-Digitalen O-Ring Test]] vorgestellten Methode wird die Fingerkraft und die Reaktionszeit gemessen. Der Patient muss dazu zwei zangenartige Hebel mit den Fingern zusammendrücken.<ref>DE 3844523 C2: Gerät zum Erfassen von Unterschieden in der Leistungsfähigkeit der menschlichen Muskulatur. Anmeldetag: 12.12.1988. Patenterteilung: 04.06.1992 (1998 erloschen). Inhaber/Erfinder: Horst Konzelmann</ref> Die Methode soll eine Objektivierung der Muskeltests ermöglichen. Dennoch werden viele Faktoren genannt, die das Ergebnis beeinflussen können, z.B. Müdigkeit, Flüssigkeitsmangel, Narben, Brillen, die Temperatur von Getränken, "Stühle, bei denen das Metall die Körpermitte kreuzt" und Schuhe mit hohen Absätzen.
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* DRIA-Test, ein computerisierter kinesiologischer Test aus Italien, der speziell zum Feststellen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten dienen soll. Der Patient sitzt auf einem besonderen Stuhl ("Driaton"), wobei ein Fußgelenk über einen Riemen mit einem Kraftsensor verbunden ist.<ref>http://www.driatec.it</ref>
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* JET System, auch "4U2C Test Device" oder "Smart Stick Tester": Ein Federkraftmesser, der äußerlich einer durchsichtigen Fahrradluftpumpe mit aufgedruckter Skala ähnelt und in Verbindung mit Kursen zur "JET Technique for Kinesiology" von einer Firma ''JSI Institute of Michigan'' in den USA verkauft wird.<ref>http://makeperfectchoices.com/level_two_public/equipment_training/TheJETSystem.html</ref>
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* Eine kuriose Erfindung des Kanadiers Raymond Wise,<ref name="Wise"/> die ebenfalls einen kinesiologischen Muskeltest ohne Hilfsperson ermöglichen soll. Der zu testende Arm wird dabei durch eine Schlaufe geführt, die mit einem Fußpedal verbunden ist. Der ausgestreckte Arm wird dann mit Fußkraft heruntergedrückt. Wise beruft sich auf Bücher des australischen Psychiaters und Kinesiologen [[John Diamond]].
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* "Behavioral-kinesiologische Messvorrichtung" des Schweizer Erfinders Hugo Degen, der bis 2004 für die Lattoflex Sitz- und Liegemöbel AG tätig war. Es handelt sich um einen Hebel, der an einem verformbaren Behälter befestigt ist, der eine Flüssigkeit enthält. Beim Bewegen des Hebels, der durchsichtig und mit einer Skala versehen ist, steigt die Flüssigkeit im Hebel je nach aufgewendeter Kraft unterschiedlich hoch auf.<ref>DE 4337684 C2: Behavioral-kinesiologische Messvorrichtung. Anmeldetag: 04.11.1993. Patenterteilung: 05.06.2003 (2004 erloschen)</ref> Bewährt habe sich die Vorrichtung beispielsweise zur Wahl eines geeigneten Schlafplatzes und bei der "Verträglichkeitsprüfung von Medikamenten und Nahrungsmitteln".
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* Dynamometer des italienischen Erfinders Mario Ambrosone. Wie beim Myostatik-Test muss der Patient zwei Hebel, die dem Griff einer Zange ähneln, zusammendrücken. Die ausgeübte Kraft wird elektronisch gemessen.<ref>EP 1423050 B1: Dynamometer und zugehöriges Auswerteverfahren. Anmeldedatum: 06.09.2002. Patenterteilung: 15.03.2006</ref>
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==Siehe auch==
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*[[Homöo-Kinesiologie]]
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==Lobbyvereine von Kinesiologen==
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*Europäischer Verband für Kinesiologie e.V. EVfK
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*Internationale Kinesiologie Akademie GmbH (IKA)
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==Weblinks==
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* [http://de.wikipedia.org/wiki/Kinesiologie Kinesiologie] deutschsprachiger Wikipedia-Artikel
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* [http://www.sgipt.org/schulpsy/kines0.htm Hermann Meidinger: Kinesiologie - eine neue Therapieform in der Schule?] Postprint nach: Report Psychologie 1995 (10), S.16-22.
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{{OtherLang|ge=Kinesiologie|fr=Kinésiologie}}
  
 
==Quellennachweise==
 
==Quellennachweise==
 
<references/>
 
<references/>
  
==Weblinks==
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[[category:Diagnostik in der Pseudomedizin]]
* http://de.wikipedia.org/wiki/Kinesiologie
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[[category:Kinesiologie]]
 
 
[[category:Diagnostik in der Alternativmedizin]]
 
[[category:Alternativmedizin]]
 

Aktuelle Version vom 1. Februar 2022, 11:05 Uhr

Kinesiologischer Muskeltest

Kinesiologie (auch "angewandte Kinesiologie", "applied kinesiology", "Muskelwiderstandstestung", "Muskelwiderstandstest", "Psychokinesiologischer Muskeltest" oder "Muskelrelaxationstest" unter Vermeidung des Begriffs "Kinesiologie") ist eine esoterisch inspirierte, pseudomedizinische Diagnosetechnik, die Anfang der 1960er Jahre vom US-Chiropraktiker George J. Goodheart (1918–2008) entwickelt wurde. Ihre Befürworter behaupten, man könne über die Muskelspannung eines Patienten beim Anblick z.B. eines Medikamentes herausfinden, ob es für ihn zuträglich oder schädlich sei. Die Diagnose wird häufig erstellt, indem der Behandler eine Kraft auf den ausgestreckten Arm des Patienten ausübt und abschätzt, ob die zum Auf- oder Niederdrücken des Arms benötigte Kraft bei bestimmten zu testenden Substanzen größer oder kleiner wird.

Die Enquete-Kommission "Sogenannte Sekten und Psychogruppen" des Deutschen Bundestags ordnete die Kinesiologie 1998 den "esoterischen Heilmethoden" zu.[1]

Abgrenzung zu medizinisch etablierten Muskeltests

Der hier thematisierte kinesiologische Muskeltest (bzw. der gleiche Test mit alternativen Bezeichnungen), der auch von vielen Medizinlaien durchgeführt wird, hat nichts mit den Kraftprüfungen im Rahmen der Erhebung des neurologischen Status in der Medizin zu tun. Solche Prüfungen (grobe Kraft, Feinmotorik, Halteversuch) werden in der Regel durch Neurologen durchgeführt und sind in der neurologischen Fachliteratur beschrieben. Dabei wird der Muskeltonus unter anderem gegen die Schwerkraft und gegen eine ausgeübte Kraft geprüft.

Ebenfalls nicht verwechselt werden darf die hier gemeinte Kinesiologie mit der wissenschaftlichen Bewegungswissenschaft als interdisziplinär angelegte Teildisziplin der Sportwissenschaft. Im englischen Sprachraum wird die Bewegungswissenschaft auch als "kinesiology" bezeichnet und von der "applied kinesiology" unterschieden, mit der die alternativmedizinische Methodik zumeist bezeichnet wird.

Kinesiologie aus Sicht der wissenschaftlichen Medizin

Demonstration des kinesiologischen Muskeltests in einer Broschüre zum Masterstudiengang Komplementärmedizin des Instituts für transkulturelle Gesundheitswissenschaften der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Dort ist allerdings nicht mehr vom kinesiologischen Muskeltest die Rede, sondern von einer "Muskelwiderstandstestung".

Mehrere wissenschaftliche Studien zeigten, dass die diagnostischen Aussagen kinesiologischer Muskeltests nicht reproduzierbar waren. Die Ergebnisse weisen häufig eine rein statistische Verteilung auf und sind vom Kinesiologen oder dem Patienten willkürlich beeinflussbar. So kamen unterschiedliche Kinesiologen nicht relevant häufiger zur gleichen Diagnose und die empfohlenen Therapien führten nicht zu einer statistisch signifikanten Verbesserung.[2][3][4][5][6][7][8] Wird ein Proband durch mehrere Kinesiologen untersucht, kommen diese zu voneinander abweichenden Diagnosen.[9] Eine einzige nicht doppelblind durchgeführte Studie ergab ein positives Testergebnis.[10]

Die Übernahme der Behandlungskosten durch einige deutsche und Schweizer Krankenkassen ist kein Beleg der Wirksamkeit einer Behandlung. Krankenkassen sind nicht dazu verpflichtet, nur wirksame Therapien zu bezahlen. In Entscheidungen zur Kostenübernahme fließen auch Überlegungen ein, wie neue Mitglieder gewonnen werden können.[11]

Beim Muskeltest bestehen Fehler- und Fälschungsmöglichkeiten sowohl auf Seiten des Therapeuten als auch des Klienten. Da der Therapeut aktiv mit seiner eigenen Muskelspannung die des Klienten prüft, kann er seinen prüfenden Druck wissentlich oder unwissentlich anpassen. Gleiches gilt für den Klienten, der seine Muskelkraft willkürlich oder unwillkürlich verändern kann. Außerdem ermüdet der getestete Muskel nach mehreren Testläufen.[12]

Die therapeutische Wirkung der Kinesiologie kann mit dem Placeboeffekt verglichen werden. Die Wirksamkeit der Kinesiologie ging in Studien (s.o.) nicht über die Wirksamkeit eines solchen Placebos hinaus, d.h. die Kinesiologie besitzt keine ursächliche Eigenwirkung. Kritiker werfen Kinesiologen deshalb vor, unzureichende Instrumente zu benutzen und zu falschen Diagnosen und falschen Therapien zu kommen, mit möglicherweise schwerwiegenden Folgen für den Patienten. Diese werden dazu ermutigt, gefährliche Therapien zu beginnen, wirksame Therapien zu spät oder gar nicht zu beginnen oder abzubrechen.[13]

Varianten

Neben tatsächlichen Varianten der oben beschriebenen Prozedur gibt es zahlreiche Spielarten der Kinesiologie, die sich hauptsächlich durch unterschiedliche Marketingbegriffe unterscheiden. Viele Angebote erheben auch den Anspruch, eine Therapieform zu sein, gehen also über die reine kinesiologische Diagnostik hinaus. Auf dem Alternativmedizinmarkt findet man beispielsweise:

  • Entwicklungskinesiologie
  • Health Kinesiology nach Jimmy Scott
  • Kinergetics, eine Erfindung des Australiers Philip Rafferty (geb. 1948 in England), die üblicherweise als "Kombination und heilender Energie" oder ähnlich erklärt wird
  • KinesiomusiX der Firma Internationale Kinesiologie Akademie GmbH in Frankfurt, ein Angebot für Musiker
  • Life-Lines. Eine Technik zur "Biographiearbeit"; es sollen Ereignisse auf der "eigenen Lebenslinie", aber auch Einflüsse von Mond und Planeten eine Rolle spielen.
  • HNC-Therapie (engl. human neuro cybrainetics) als Kombination aus Osteopathie, Kinesiologie, Akupressur und NLP des New Yorker Chiropraktikers Carl Ferreri. Ursprünglich nannte Ferreri seine Methode N.O.T. (Neurale Organisationstechnik). Die Methode wurde nach Ferreri durch Clemens Künstner und Ruth Schwarz weiterentwickelt.
  • Musik-Kinesiologie von Rosina Sonnenschmidt und Harald Knauss, ursprünglich vor allem für Musiker gedacht, um z.B. Stress vor Auftritten zu verringern
  • Pädagogische Kinesiologie
  • RESET, auch R.E.S.E.T. geschrieben, steht für "Rafferty Energy System of Easing the Temporomandibular Joint" (benannt nach dem australischen Kinesiologen Philip Rafferty und von dessen Methode "Kinergetics" abgeleitet) und ist eine Methode, mit der die Kiefermuskeln entspannt und das Kiefergelenk "balanciert" werden sollen. Dazu werde über die Hände "Heilenergie" zugeführt, was ein "Lösen alter Emotionen", aber auch z.B. eine Optimierung des Wasserhaushalts des Körpers bewirke.
  • Spirituelle Kinesiologie. Diese Erfindung der Heilpraktikerin Vera Schulze-Brockamp basiere auf "Botschaften vom Rat der jenseitigen Ärzte", die sie seit 2006 zu empfangen behauptet
  • Transformationskinesiologie. Eine Psychotechnik, die es ermöglichen soll, "Blockaden" und alte Verhaltensmuster zu "transformieren"
  • Transpersonale Kinesiologie. Damit soll ein Gleichgewicht zwischen physischer, mentaler und emotionaler "Ebene" sowie einer "transpersonalen Ebene" ("höheres Ich", Seele) hergestellt werden.

Technische Hilfsmittel

KiMeter (Bild: Intec GmbH[14])
Patentierte Vorrichtung von Raymond Wise, die einen kinesiologischen Muskeltest ohne fremde Hilfe ermöglichen soll[15]

Es gab Versuche, den kinesiologischen Muskeltest mit technischen Methoden vorzunehmen. Einige Beispiele:

  • KiMeter: Mit diesem Gerät kann man laut Hersteller einen kinesiologischen Muskeltest ohne Hilfe einer zweiten Person bewerkstelligen. Dazu muss man mit dem Daumen mehrmals auf einen im Gerät eingebauten Kraftsensor drücken. Das KiMeter wird in Deutschland für etwa 170 Euro verkauft.
  • Myostatiktest: Bei dieser von der Wiener Ärztin Maria Lack und dem Ingenieur Horst Konzelmann (Firma profi-systems, 72189 Vöhringen) im Zusammenhang mit dem Bi-Digitalen O-Ring Test vorgestellten Methode wird die Fingerkraft und die Reaktionszeit gemessen. Der Patient muss dazu zwei zangenartige Hebel mit den Fingern zusammendrücken.[16] Die Methode soll eine Objektivierung der Muskeltests ermöglichen. Dennoch werden viele Faktoren genannt, die das Ergebnis beeinflussen können, z.B. Müdigkeit, Flüssigkeitsmangel, Narben, Brillen, die Temperatur von Getränken, "Stühle, bei denen das Metall die Körpermitte kreuzt" und Schuhe mit hohen Absätzen.
  • DRIA-Test, ein computerisierter kinesiologischer Test aus Italien, der speziell zum Feststellen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten dienen soll. Der Patient sitzt auf einem besonderen Stuhl ("Driaton"), wobei ein Fußgelenk über einen Riemen mit einem Kraftsensor verbunden ist.[17]
  • JET System, auch "4U2C Test Device" oder "Smart Stick Tester": Ein Federkraftmesser, der äußerlich einer durchsichtigen Fahrradluftpumpe mit aufgedruckter Skala ähnelt und in Verbindung mit Kursen zur "JET Technique for Kinesiology" von einer Firma JSI Institute of Michigan in den USA verkauft wird.[18]
  • Eine kuriose Erfindung des Kanadiers Raymond Wise,[15] die ebenfalls einen kinesiologischen Muskeltest ohne Hilfsperson ermöglichen soll. Der zu testende Arm wird dabei durch eine Schlaufe geführt, die mit einem Fußpedal verbunden ist. Der ausgestreckte Arm wird dann mit Fußkraft heruntergedrückt. Wise beruft sich auf Bücher des australischen Psychiaters und Kinesiologen John Diamond.
  • "Behavioral-kinesiologische Messvorrichtung" des Schweizer Erfinders Hugo Degen, der bis 2004 für die Lattoflex Sitz- und Liegemöbel AG tätig war. Es handelt sich um einen Hebel, der an einem verformbaren Behälter befestigt ist, der eine Flüssigkeit enthält. Beim Bewegen des Hebels, der durchsichtig und mit einer Skala versehen ist, steigt die Flüssigkeit im Hebel je nach aufgewendeter Kraft unterschiedlich hoch auf.[19] Bewährt habe sich die Vorrichtung beispielsweise zur Wahl eines geeigneten Schlafplatzes und bei der "Verträglichkeitsprüfung von Medikamenten und Nahrungsmitteln".
  • Dynamometer des italienischen Erfinders Mario Ambrosone. Wie beim Myostatik-Test muss der Patient zwei Hebel, die dem Griff einer Zange ähneln, zusammendrücken. Die ausgeübte Kraft wird elektronisch gemessen.[20]

Siehe auch

Lobbyvereine von Kinesiologen

  • Europäischer Verband für Kinesiologie e.V. EVfK
  • Internationale Kinesiologie Akademie GmbH (IKA)

Weblinks

Anderssprachige Psiram-Artikel

Quellennachweise

  1. Deutscher Bundestag: Endbericht der Enquete-Kommission "Sogenannte Sekten und Psychogruppen". Drucksache 13/10950, 9. Juni 1998
  2. Kenney JJ, Clemens R, Forsythe KD (1988): Applied kinesiology unreliable for assessing nutrient status. J Am Diet Assoc 88(6):698-704, PMID 3372923
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