Claus Wilhelm Turtur: Unterschied zwischen den Versionen

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Turtur verwendete mehrere leicht unterschiedliche Bauweisen. Auf Balsaholz aufgeklebte Aluminiumfolie ergibt das Material für das Flügelrad, das auf kleinen Styropolfläche auf einem Wasserbad schwimmt, mit dem es leitend verbunden ist. Durch die Hochspannung zwischen dem elektrisch leitenden Flügelrad und einer entgegengesetzt geladenen Platte darüber ergeben sich zunächst Coulombsche Kräfte, die das Flügelrad in eine Position des Energieminimums drehen (Drehrichtung zunächst unbestimmt). Anschliessend beginne das Flügelrad sich zu drehen. Dabei sei die Drehrichtung stets die gleiche und die Winkelgeschwindigkeit abhängig von der angelegten Hochspannung.
 
Turtur verwendete mehrere leicht unterschiedliche Bauweisen. Auf Balsaholz aufgeklebte Aluminiumfolie ergibt das Material für das Flügelrad, das auf kleinen Styropolfläche auf einem Wasserbad schwimmt, mit dem es leitend verbunden ist. Durch die Hochspannung zwischen dem elektrisch leitenden Flügelrad und einer entgegengesetzt geladenen Platte darüber ergeben sich zunächst Coulombsche Kräfte, die das Flügelrad in eine Position des Energieminimums drehen (Drehrichtung zunächst unbestimmt). Anschliessend beginne das Flügelrad sich zu drehen. Dabei sei die Drehrichtung stets die gleiche und die Winkelgeschwindigkeit abhängig von der angelegten Hochspannung.
  
Nach eigenen Schätzungen sei die beobachtete Leistung seines Motors in Luft im Bereich von 150 nWatt (Nanowatt) angesiedelt und in Luft (Wasserbad) hätten sich Umlaufzeiten von circa 1-16 Minuten ergeben, bei wenigen Kilovolt. Der von dem Hochspannungsnetzteil abgegebene Strom ist dabei unbekannt geblieben, jedoch wird eine Strombegrenzung von 50µA erwähnt. Ein Nachbau durch einen italienischen Experimentierung ergab bei 38 KV Hochspannung schwankende Ströme bis 7 mA. Bei späteren Versuchen im Vakuum und bei Verwendung eines Ölbades aus Vakuumöl wäre eine Erhöhung der Hochspannung auf 16-30 KV erforderlich gewesen und es hätte sich im Vakuum ein mittlerer Strom von lediglich 0,1 pA gezeigt (entsprechend knapp 3 nW Leistung) bei zusätzlichen Stromspitzen von mehreren Picoampere. Im Vakuum wäre die Drehgeschwindigkeit niedriger gewesen, es hätte sich dabei ein Umlauf in 2 bis 3 Stunden ergeben.
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Nach eigenen Schätzungen sei die beobachtete Leistung seines Motors in Luft im Bereich von 150 nWatt (Nanowatt) angesiedelt und in Luft (Wasserbad) hätten sich Umlaufzeiten von circa 1-16 Minuten ergeben, bei wenigen Kilovolt. Der von dem Hochspannungsnetzteil abgegebene Strom ist dabei unbekannt geblieben, jedoch wird eine Strombegrenzung von 50µA erwähnt. Ein Nachbau durch einen italienischen Experimentierung ergab bei 38 KV Hochspannung schwankende Ströme bis 7 mA<ref>v</ref>. Bei späteren Versuchen im Vakuum und bei Verwendung eines Ölbades aus Vakuumöl wäre eine Erhöhung der Hochspannung auf 16-30 KV erforderlich gewesen und es hätte sich im Vakuum ein mittlerer Strom von lediglich 0,1 pA gezeigt (entsprechend knapp 3 nW Leistung) bei zusätzlichen Stromspitzen von mehreren Picoampere. Im Vakuum wäre die Drehgeschwindigkeit niedriger gewesen, es hätte sich dabei ein Umlauf in 2 bis 3 Stunden ergeben.
  
 
Vakuum-Versuche: An der Otto von Guericke Universität von Magdeburg führte Turtur mit Hilfe von dem dortigen Vakuumtechniker Wolfram Knapp Versuche im Vakuum durch, nachdem kritisiert worden war, dass sein Aufbau nur Biefeld-Brown Effekte zeigen. Er setzte dazu sein Flügelrad in einen Saure-Sahne-Becher der Marke Milbona, der auf Öl schwamm. Das Flügelrad war mit einem Draht mit einem Leiter zum Hochspannungsnetzteil verbunden. Nach eigenen Angaben sei dabei die Drehzahl zurückgegangen. Eingestellt worden sei ein Luftdruck von 10<sup>-3</sup> bis 10<sup>-5</sup> Millibar, eine weitere Herabsetzung des Druckes hätte zum Sieden des Öls geführt. das verwendete Vakuumöl vom Typ "Ilmvac, LABOVAC-12S" hätte einen Dampfdruck von 10<sup>-8</sup> Millibar und eine 40 Grad (C) Viskosität von 94 mPoise. Eine Messung der mechanischen Leistung im Vakuum unterblieb genauso wie ein Versuch ohne Anwendung von Öl- oder Wasserbad.  
 
Vakuum-Versuche: An der Otto von Guericke Universität von Magdeburg führte Turtur mit Hilfe von dem dortigen Vakuumtechniker Wolfram Knapp Versuche im Vakuum durch, nachdem kritisiert worden war, dass sein Aufbau nur Biefeld-Brown Effekte zeigen. Er setzte dazu sein Flügelrad in einen Saure-Sahne-Becher der Marke Milbona, der auf Öl schwamm. Das Flügelrad war mit einem Draht mit einem Leiter zum Hochspannungsnetzteil verbunden. Nach eigenen Angaben sei dabei die Drehzahl zurückgegangen. Eingestellt worden sei ein Luftdruck von 10<sup>-3</sup> bis 10<sup>-5</sup> Millibar, eine weitere Herabsetzung des Druckes hätte zum Sieden des Öls geführt. das verwendete Vakuumöl vom Typ "Ilmvac, LABOVAC-12S" hätte einen Dampfdruck von 10<sup>-8</sup> Millibar und eine 40 Grad (C) Viskosität von 94 mPoise. Eine Messung der mechanischen Leistung im Vakuum unterblieb genauso wie ein Versuch ohne Anwendung von Öl- oder Wasserbad.  

Version vom 8. Dezember 2009, 20:34 Uhr


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C.W. Turtur

Claus Wilhelm Turtur (geb. 26. März 1961 in Bonn) ist ein promovierter deutscher Physiker und Professor an der FH Wolfenbüttel (Ostfalia - Hochschule für Angewandte Wissenschaften), Buchautor und Visionär für nutzbare Energie aus unerschöpflicher Nullpunktenergie.

Tutur schrieb Mathematik-Trainingsbücher für Studierende und veröffentlichte bei book-on-demand und im Internet zum Thema einer aus seiner Sicht nutzbaren und unerschöpflichen Nullpunktenergie (Vakuumenergie, zero point energy, ZPE), die seiner Meinung nach der bislang nur ungenau bekannten "Dunklen Energie" des Universums entspreche und bei Anwendung eines von ihm erfundenen Flügelradmotors als mechanische Energie nutzbar gemacht werden könne, und führte dazu Experimente durch. Turtur beruft sich bei seinen Annahmen zur Nullpunktenergienutzung auf den in Österreich geborenen Kroaten Nikola Tesla, den französichen Graviflight-Bastler Jean-Louis Naudin, den Casimir-Effekt, den Erfinder (und Eigentümer der Firma InterStellar Technologies Corporation) Fabrizio Pinto, Robert Forward, Anders O. Wistrom und Armik V. M. Khachatourian, die Firma Gravitec und Experimente aus den letzten Jahrzehnten zu Wirkungen elektrostatischer Felder. Seine Aktivitäten will Turtur indess nicht als Forschung an einem Perpetuum Mobile oder analogen Wundermaschinen a la Jim Knopf gewertet wissen obwohl er selbst den Begriff eines over-unity Effektes seines Vakuumenergie-Rotors verwendet (Zitat: Es wurde mehr mechanische Leistung erzeugt als elektrische aufgewandt !). (Der Kinderbuchautor Michael Ende hatte Lukas den Lokomotivführer in einem Märchen eine Lokomotive fahren lassen, die einen starken Magneten an einem Ausleger vorausfahren liess).

Turtur ist auch Urheber eines so genannten "Nullpunktenergiekreislaufs".

Beachtung fanden seine Ansichten zu einer hypothetischen Raumenergienutzung bei den "Freie-Energie" Anhängern, bei NuoViso und dem NET-Journal, auf deren Veranstaltungen er auch als Vortragsredner auftritt.

Kurzbiographie

Turtur studierte Physik mit den Nebenfächern Mathematik und Informatik an der Universität Bonn. Er promovierte in angewandter Festkörperphysik an der Universität Regensburg mit einem Thema der Werkstoffkunde (Lese-Schreibköpfe für Computerfestplatten). Es folgte eine Tätigkeit bei einem Automobilzulieferer. Tutur ist aktuell am Fachbereich Elektrotechnik der FH Wolfenbüttel-Braunschweig in der studentischen Lehre tätig.

Erweiterung des Casimir-Effekts

Turtur-Werk (Quelle:bod)

Turtur beruft sich bei seinen Annahmen und Behauptungen auf eine Erweiterung des bekannten und allgemein in der Physik anerkannten Casimir-Effekts des niederländischen Physikers Hendrik Casimir aus dem Jahr 1948. Laut Veröffentlichungen will Turtur eine praktische Nutzung der Energie von Nullpuntksoszillationen des Vakuums erreichen.

Durch zusätzliche Anwendung eines elektrischen Hochspannungsfeldes sollen die Wellenlängen der quantenmechanischen Nullpunktsoszillationen des Vakuums im Sinne der Energienutzbarkeit günstig verändert werden.

Vereinfacht ausgedrückt hatte ursprünglich Casimir herausgefunden, dass zwischen zwei im Vakuum parallel gelagerten Platten in einem sehr geringen Abstand (unter einem Mikrometer) eine schwache Kraft (Casimir-Polder Kraft) wirkt, die darauf zurückzuführen ist, dass selbst im leeren Raum laufend virtuelle Teilchen geboren werden und vergehen indem sie sich gegenseitig annihilieren. Ausserhalb der Platten herrschen Teilchen mit ganz beliebigem Impuls vor, zwischen den Platten jedoch nicht. Das führt im Ergebnis zu einem minimalen Druck, der die beiden Platten aufeinander zu bewegt, was auch bereits im Experiment nachgewiesen wurde und 1997 auf etwa 5% genau bestimmt werden konnte[1]. Die Quantenfeldtheorie betrachtet ein Vakuum nicht als völlig leer. Selbst im Grundzustand, dem niedrigstmöglichen Energieniveau, ermöglicht die Heisenbergsche Unschärferelation die Bildung von sogenannten "virtuellen Teilchen" und Feldern. Virtuelle Teilchenpaare sind Teilchen-Antiteilchen-Paare, die nur kurz bestehen und sich danach wieder auslöschen. Die ständig erfolgende gegenseitige Auslöschung (Annihilation) der entstehenden Teilchenpaare verhindert eine Verletzung des geltenden Energieerhaltungssatzes.

Relevante Kräfte zwischen den Platten sind nur bei sehr geringem Abstand vorhanden (etwa innerhalb von 1 µm), wobei der Abstand quadriert in die Berechnung eingeht. Im Bereich von Naometern kann die Kraft grosse Werte erreichen. Bei 10 nm ergibt sich ein Druck von einer Atmosphäre (101.3 kPa). In der Mikroelektronik macht sich der Casimir-Effekt bei Nanostrukturen bemerkbar. Zwischen benachbarten Bauteilen kann ein Unterdruck erzeugt werden. Alexej Weber von der Universität Heidelberg und Holger Gies von der Universität Jena konnten nachweisen, dass bei verkippten Flächen ein prinzipiell anderes Kraftgesetz gilt als bei parallelen Platten. Ausserdem zeigt sich eine Temperaturabhängigkeit[2][3].

Der niederländischen Physiker Sipko Boersma beschrieb den Casimir-Effekt im "American Journal of Physics"[4] fälschlich mit einem Phänomen aus der Schifffahrt. Boersma zufolge herrscht auch zwischen zwei Booten, die bei starkem Seegang parallel zueinander ankern, eine anziehende Kraft. Und zwar deswegen, weil außerhalb der Boote Wellen beliebiger Länge entstehen können, zwischen ihnen jedoch nicht. Boersma berief sich dabei auf den französischen Autor P. C. Caussée, der diese Kraft erstmals 1836 in seinem Buch "L'Album du Marin" beschrieben haben sollte. Die Boersma-Veröffentlichung wurde oft zitiert und fand als Zitat Eingang in der Fachzeitschrift "Nature"[5] erwähnt. Später stellte sich jedoch heraus, dass das anschauliche Beispiel weder physikalisch noch historisch begründet war, es war ein Physik-Mythos entstanden[6].

Raumenergie-Kreislauf

Laut Turtur würden unbewegte elektrische Ladungen mit ihrem elektrischen Feld mit Lichtgeschwindigkeit Energie emittieren, die sie zuvor aus der Raumenergie erhalten hätten. Somit ergebe sich ein Energiekreislauf. In der herkömmlichen Physik ist Energie jedoch nur bewegten elektrischen Ladungen zugeordnet.

Turtur-Rotor / elektrostatischer Flügelzellenmotor nach Turtur

Turtur88.jpg
Vakuumversuch

Zwischen April und Dezember 2008 führte Turtur privat finanzierte Experimente an einem von ihm erfundenen "Flügelradmotor" vor, der seiner Meinung nach von einer unerschöpflichen Raumenergie angetrieben sei, aber gleichzeitig die Anwendung einer Hochspannung (1-30 KV) erforderlich machen soll, die beim Casimir-Effekt jedoch nicht berücksichtigt ist. Ohne die angelegte Hochspannung solle sich sein Flügelrad nicht bewegt haben. Eine erfolgreiche Replikation seines Versuches durch andere Forscher ist bislang (Dezember 2009) unbekannt geblieben. Der Österreicher Harald Chmela (Borderlands) versuchte auf Anregung von Martin Tajmar eine Replikation, die jedoch misslungen sein soll.

Turtur verwendete mehrere leicht unterschiedliche Bauweisen. Auf Balsaholz aufgeklebte Aluminiumfolie ergibt das Material für das Flügelrad, das auf kleinen Styropolfläche auf einem Wasserbad schwimmt, mit dem es leitend verbunden ist. Durch die Hochspannung zwischen dem elektrisch leitenden Flügelrad und einer entgegengesetzt geladenen Platte darüber ergeben sich zunächst Coulombsche Kräfte, die das Flügelrad in eine Position des Energieminimums drehen (Drehrichtung zunächst unbestimmt). Anschliessend beginne das Flügelrad sich zu drehen. Dabei sei die Drehrichtung stets die gleiche und die Winkelgeschwindigkeit abhängig von der angelegten Hochspannung.

Nach eigenen Schätzungen sei die beobachtete Leistung seines Motors in Luft im Bereich von 150 nWatt (Nanowatt) angesiedelt und in Luft (Wasserbad) hätten sich Umlaufzeiten von circa 1-16 Minuten ergeben, bei wenigen Kilovolt. Der von dem Hochspannungsnetzteil abgegebene Strom ist dabei unbekannt geblieben, jedoch wird eine Strombegrenzung von 50µA erwähnt. Ein Nachbau durch einen italienischen Experimentierung ergab bei 38 KV Hochspannung schwankende Ströme bis 7 mA[7]. Bei späteren Versuchen im Vakuum und bei Verwendung eines Ölbades aus Vakuumöl wäre eine Erhöhung der Hochspannung auf 16-30 KV erforderlich gewesen und es hätte sich im Vakuum ein mittlerer Strom von lediglich 0,1 pA gezeigt (entsprechend knapp 3 nW Leistung) bei zusätzlichen Stromspitzen von mehreren Picoampere. Im Vakuum wäre die Drehgeschwindigkeit niedriger gewesen, es hätte sich dabei ein Umlauf in 2 bis 3 Stunden ergeben.

Vakuum-Versuche: An der Otto von Guericke Universität von Magdeburg führte Turtur mit Hilfe von dem dortigen Vakuumtechniker Wolfram Knapp Versuche im Vakuum durch, nachdem kritisiert worden war, dass sein Aufbau nur Biefeld-Brown Effekte zeigen. Er setzte dazu sein Flügelrad in einen Saure-Sahne-Becher der Marke Milbona, der auf Öl schwamm. Das Flügelrad war mit einem Draht mit einem Leiter zum Hochspannungsnetzteil verbunden. Nach eigenen Angaben sei dabei die Drehzahl zurückgegangen. Eingestellt worden sei ein Luftdruck von 10-3 bis 10-5 Millibar, eine weitere Herabsetzung des Druckes hätte zum Sieden des Öls geführt. das verwendete Vakuumöl vom Typ "Ilmvac, LABOVAC-12S" hätte einen Dampfdruck von 10-8 Millibar und eine 40 Grad (C) Viskosität von 94 mPoise. Eine Messung der mechanischen Leistung im Vakuum unterblieb genauso wie ein Versuch ohne Anwendung von Öl- oder Wasserbad.

Laut eigenen Angaben[8] hätten sich im Vakuum keine andauernde Rotation über beliebig viele Umdrehungen gezeigt, und die Zahl der Umdrehungen sei nicht reproduzierbar gewesen.

Die Raumenergie-Vision

Nach Angaben von Turtur müssten sich bei Vergrösserung und Perfektionierung seines experimentellen Aufbaus Leistungen im Wattbereich ergeben, die zusammengschaltet zu Stapeln Energieabgaben im Bereich von 100 Kilowatt führen sollen. Durch Einsatz eines starken Magnetfeldes an Stelle des Hochspannungsfeldes liesse sich die Energieabgabe noch vergrössern, da der Hochspannung durch Coronaentladungen und Funkenbildung Grenzen gesetzt seien.

Kritik am Flügelradmotor

Turtur machte andere Kollegen auf seine Versuche aufmerksam und wurde mit der Kritik konfrontiert, lediglich Biefeld-Brown Effekte nachgewiesen zu haben. Der Biefeld-Brown Effekt ergibt sich bei verwendeten asymmetrischen Kondensatorflächen mit angelegtem elektrischen Feld, und bezieht sich auf Kraft in Richtung der kleineren Platte des Kondensators. Der Biefeld-Brown-Effekt wird von im Feld beschleunigten Ionen erzeugt. An der kleineren Platte des Kondensators werden Moleküle des umgebenden Mediums aufgrund der dort hohen elektrischen Feldstärke ionisiert und in Richtung der größeren Platte beschleunigt.

Die reduzierte Drehzahl des Turtur-Flügelrades im Vakuum bei gleichzeitiger Spannungserhöhung liess den Erfinder zu der Überzeugung kommen, dass der Biefeld-Brown Effekt teilweise im Spiele sei, obwohl er selbst in Veröffentlichungen zu seinen in Luft durchgeführten Versuchen unzulässigerweise von einem erfolgreichen Nachweis der Nutzung einer Nullpunktenergie sprach. Andere Kräfte als die der Raumenergie seien jedoch bei seinen Vakuumversuchen nicht relevant. Zu 98% sei nach Turtur im luftleeren Raum die wirkende Kraft auf die Raumenergie im Quantenvakuum zurückzuführen. Den Strom von 0,1 pA (10-13 A) führt er dabei auf Verluste zurück. Die Versorgungsleistung des Hochspannungsnetzteils bleibt völlig unberücksichtigt und diese dürfte bei mindestens einem Watt liegen.

Die mechanischen Abmessungen und unvermeidlichen Ungneuigkeiten des Flügelrades führen dazu dass bei angelegter Hochspannung das Flügelrad sich ruckartig eine Position minimalster Energie sucht. Die Bewegung des Rotors führt jedoch auch zu Kapazitätsänderungen und Strömen die ein nichtideales und unbelastetes HV-Netzteil dazu bringen können zusammen mit dem Rotor in "Schwingung zu geraten", was zu einer Art unfreiwilligem Elektrostatikmotor führt. Bestimmend sind dabei der Innenwiderstand der Spannungsquelle, die Kapazität der Schaltung und weitere Faktoren. Die Verwendung eines parallel geschalteten Kondensators sowie eines alternativen Vergleichs-Netzteiles anderer Bauart würde zu dieser Frage Aufschluss geben, was jedoch offenbar unterlassen wurde.

Auf die für Casimir-Versuche zu grossen Plattenabstände der Versuche sowie die durch die gekippten Flügel unvollständige Ausführung eines perfekten Plattenkondensators geht Turtur nicht ein. Der grosse Abstand von mehreren Millimetern schliesst Casimir-Polder Kräfte als Erklärung für Drehbewegungen aus. Auch sind keine Versuche von Turtur bekannt, die etwaige Kräfte bei verschiedenen Abständen zeigen.

Rezeption seitens der Wissenschaft

Eine wissenschaftliche Rezeption seitens der "Schulwissenschaft" (Turtur-Wortlaut) zu den Turtur-Experiemnten ist ausgeblieben. Laut Artikel Herrn Turturs Physik in "Die Tageszeitung" vom 11. Juli 2009[9] scheiterte ein Versuch von Turtur in der Zeitschrift "Annalen der Physik" am peer-review. Bei den Gutachtern hinterliess der von Turtur beschriebene Experimentaufbau im eingereichtem Artikel einen unprofessionellen Eindruck: ..The experimental setup is far away from professional standards... Kollegen ignorierten seine Experimente oder äusserten sich kritisch wie die Experimentalphysikerin Gisela Anton, die äusserte dass diese Energie nach den bisher gültigen Prinzipien der Physik nicht nutzbar sei. Auch Immanuel Bloch, Direktor des Münchner Max Planck Instituts, warnte: Ich wäre da eher vorsichtig. Auch war hinter vorgehaltener Hand von einem Hanebüchener Unfug die Rede, und jede Minute, die man sich damit befasst, sinnlos vertane Zeit.

Weblinks

Videos

Wikipedia-Links zum Thema

Quellennachweise

  1. Steve K. Lamoreaux: Demonstration of the Casimir Force in the 0.6 to 6 μm Range. In: Physical Review Lett. Volume 78, 5 - 8 (1997)
  2. Alexej Weber, Holger Gies: Interplay between geometry and temperature for inclined Casimir plates, Phys. Rev. D 80, 065033 (2009)
  3. Artikel in: Spektrum der Wissenschaft, September 2009
  4. "American Journal of Physics" Bd. 64, S. 541
  5. "Nature", Bd. 419, S. 119
  6. Nature, 4 Mai 2006. doi:10.1038/news060501-7. Popular physics myth is all at sea Does the ghostly Casimir effect really cause ships to attract each other?
  7. v
  8. Turtur CW: Conversion of vacuum-energy into mechanical energy, The General Science Journal (ISSN 1916-5382), 5. Juni 2008
  9. Benno Schirrmeister: Herrn Turturs Physik, Die Tageszeitung, 11.07.2009 [1]