Der angebliche Scanner, der einen Lichtimpuls auf die Haut sendet und dadurch Elemente im Spurenbereich messen können soll
Ergebnisse einer Oligoscan-Messung
Ergebnisse einer Oligoscan-Messung
Automatische "Interpretation" der Messergebnisse
Prinzip der Photometrie: eine monochromatische (einfarbige) Lichtquelle durchstrahlt die Probe. Dort wird ein Teil des Lichtes von dem zu bestimmenden Stoff (dem Analyten) absorbiert (geschluckt). Diese Lichtschwächung wird mit einem Detektor erfasst und ermöglicht (prinzipiell) eine Konzentrationsbestimmung des Analyten in der Probe. Alle hier gezeigten Grundsätze sind beim Oligoscan nicht erfüllt. Quelle: Wikipedia

Oligoscan (auch Zell-Check) ist der Name eines pseudomedizinischen Gerätes des Luxemburger Herstellers Luxometrix.[1] Wichtiger Handelspartner ist die französische Firma Physioquanta,[2] Mit Oligoscan soll es laut Werbung möglich sein, den "Mineralstatus" eines Kunden/Patienten und dessen Belastung mit Schwermetallen in kürzester Zeit (20 Sekunden) zu messen, ohne dass hierfür z.B. eine Blutprobe erforderlich wäre. In Deutschland wird das Gerät auch als Zell-Check vermarktet. Tatsächlich handelt es sich bei dem Gerät um ein für Fotografen und grafisches Gewerbe entwickeltes Kolorimeter (genauer: Spektralphotometer, siehe Farbmetrik bei Wikipedia) der Firma X-Rite (Modell i1Photo pro2).[3] Die Zusammenarbeit von Luxometrix und X-Rite wird von beiden Seiten nicht öffentlich gemacht.

Belege für die Tauglichkeit des Gerätes für den angegebenen Zweck gibt es nicht. In der deutschsprachigen Werbung zu Oligoscan wird ein Hinweis für Kunden veröffentlicht: "Hinweis: Die Oligoscan® Analyse kann/darf nicht als medizinische Diagnose genutzt werden."[4]

Geschäftsführer der Firma Physioquanta ist Guillaume Moreau (geb. 1972). Bereits im März 2010 wurde Physioquanta in Frankreich untersagt, Werbung für ihre pseudomedizinischen Geräte (darunter die Modelle Physiodétox, Physioscan (siehe Artikel Physiospect), Physioalcali, Quantarelax, Quantapulse) zu machen, da ein Nachweis der behaupteten Wirksamkeiten im Gesundheitsbereich fehlt. In den Niederlanden wurde im Juni 2017 nach einer Anzeige die Werbung für Oligoscan als gegen das niederländische Werberecht verstossend eingestuft.

Bei Oligoscan handelt es sich nicht um ein anerkanntes medizinisches Verfahren, daher können Oligoscan-Sitzungen nicht als "Laboruntersuchung" abgerechnet werden. Der Kunde/Patient muss also die Rechnung selbst bezahlen, Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht. Da Kunden bei jeder Messung ihren Namen sowie weitere Angaben (Gewicht, Alter, Blutgruppe usw.) machen müssen und bei jeder Messung über das Internet eine Verbindung zu einem entfernten Server hergestellt wird, bleibt unklar, wie der gesetzlich geforderte Datenschutz gewährleistet wird.

Das Verfahren

Der wesentliche Bestandteil von Oligoscan ist ein tragbarer optischer Scanner, mit dem der Behandler einige wenige Punkte der Haut des Patienten abtastet, z.B. vier Punkte der Handinnenfläche. Laut Sicherheitsdatenblatt Oligoscan[5] enthält das Gerät UV-Dioden bzw “Blue-Light small source” Dioden, die 200mal in der Sekunde Lichtblitze im Spektralbereich 380 - 730 nm aussenden. Die Rede ist aber auch von Wolframdraht-Glühlampen als Lichtquelle. Xrite gibt für das Kolorimeter i1pro ebenfalls 200 Messungen pro Sekunde an, bei Wellenlängen von 380 bis 730 nm[6], was die Herkunft des Oligoscan belegt. Mittels Spektralphotometrie soll so "intrazellular" (d.h. innerhalb der Zelle) die Konzentration von insgesamt 34 chemischen Elementen bestimmt werden. In Werbevideos sieht man bei der Benutzung des Scanners an dessen Unterseite kurz eine Lichtquelle aufblitzen; das von der Haut reflektierte Licht wird dann angeblich gemessen. Bei den Elementen handele es sich um die Mineralstoffe Calcium, Magnesium, Phosphor, Silizium, Natrium, Kalium, Kupfer, Zink, Eisen und Mangan und die Spurenelemente Bor, Chrom, Cobalt, Germanium, Jod, Lithium, Molybdän, Schwefel, Selen und Vanadium sowie um die "Schwermetalle" Aluminium, Antimon, Silber, Arsen, Barium, Beryllium, Bismut (Wismut), Cadmium, Quecksilber, Nickel, Platin, Blei, Thallium und Thorium. Möglicherweise weil Aluminium und Barium nicht zu den Schwermetallen zählen, verwendet Physioquanta in neuerer Werbung den Begriff "toxische Metalle".

Der Scanner ist an einen PC angeschlossen, der die gemessenen Daten "zum zentralen Sicherheitsserver von Oligoscan" sende. Von dort komme "innerhalb weniger Sekunden" ein Ergebnis zurück, das aus einem Zahlenwert für jedes der genannten chemischen Elemente besteht.[7] Dazu werden Sollbereiche genannt und bei den Mineralstoffen eine Klassizifierung des jeweiligen Wertes in Niedrig-, Niedrig, Norm-, Ok, Norm+, Hoch und Hoch+ vorgenommen. Bei den Schwermetallen wird in die Klassen Niedrig, Erhöht-, Erhöht+ und Überschuss eingeteilt. Zu den teilweise auf vier Dezimalstellen angegebenen Zahlen sind keine Einheiten genannt. Es ist nicht bekannt, ob es sich beispielsweise um Massen je kg Körpergewicht oder etwas anderes handelt; ebenso unklar ist, wie die Sollwerte festgelegt werden.

Weitere Tabellen enthalten "Interpretationen" der Zahlen in der Form "Stoffwechsel 33%", "Emotionaler Status 71%" oder "Prädisposition Diabetes 50%". Die Analyse könne "Grundlage für eine individuelle und wirksame Supplementierung" (d.h. die Einnnahme von Nahrungsergänzungsmitteln) sein. "Im Falle einer Schwermetallbelastung" wird dem Anwender empfohlen, eine Chelattherapie zu verordnen.

Fehlende Plausibilität und Validierung

 
Angebot im Schaufenster einer Apotheke (März 2018)

Als Verfahren zur Messung der Spurenstoffe im Körper bzw. in der Haut wird die Spektralphotometrie angegeben. Dabei wird mit Hilfe von gefiltertem (farbigem) Licht üblicherweise eine Probe durchstrahlt, um die Konzentration eines einzelnen Stoffes zu messen. Es ist dabei nur möglich, einen farbigen Stoff zu messen, da nur dieser einen Teil des eingestrahlten Lichts absorbiert und so eine Gehaltsbestimmung möglich macht. In der Praxis werden die meist an sich farblosen Substanzen, die gemessen werden sollen, mit speziellen Chemikalien angefärbt. Das Oligoscan soll angeblich verschiedene Elemente im Zellinneren ohne eine Zugabe von färbenden Reagenzien gleichzeitig messen können. Da die Elemente in den meisten Fällen nicht in ungebundener (elementarer) Form vorliegen, sondern in größere Moleküle eingebaut sind, ist es quasi unmöglich, diese mit Hilfe der Spektralphotometrie zu bestimmen. Jede Verbindung, in die das fragliche Element eingebunden ist, hätte - wenn überhaupt - eine andere Färbung.

Hinzu kommt das Problem der Kalibrierung. Die Absorption von Licht ist zwar abhängig von der Konzentration des zu messenden Stoffes (Analyt), hängt aber noch von vielen weiteren Faktoren ab, wie zum Beispiel von der Weglänge des Lichstrahls, der durch die Haut zurück in das Gerät reflektiert wird. Da jeder Mensch - und hier jede Körperstelle, selbst auf so kleinem Raum wie der Handfläche - unterschiedliche Hauteigenschaften (Dicke, Färbung, Durchlässigkeit etc.) aufweist, müsste man das Gerät für jeden Menschen und jede Körperstelle für jedes zu bestimmende Element speziell einstellen (Kalibrierung). Da dies beim Oligoscan nicht gemacht wird (der Aufwand dafür wäre extrem hoch), ist allein aus diesem Grund keine verlässliche Messung möglich.

Für Elemente bzw. Elementaranalytik ist die Spektralphotometrie generell nur eingeschränkt nutzbar, zumal es sich hier noch um eine Sonderform - der Reflexionsspektroskopie - handelt, die nur einen sehr begrenzten Anwendungsbereich (z.B. bei der Farbkontrolle) hat. Hinzu kommt, dass man Substanzen unter solchen Bedingungen (durch die Haut, in einem kaum durchsichtigen Medium: im Zellinneren) kaum in dem sehr niedrigen Konzentrationsbereich messen kann. Nicht ohne Grund ist die Bestimmung einiger der aufgezählten Spurenelemente nur in klinischen Labors mit spezieller Messausstattung unter Gewebe- und Blutentnahme möglich.

Die Grundlagen und Anwendungen der Spektralphotometrie sind bei Wikipedia eingehender beschrieben.[8] Die prinzipbedingten Einschränkungen und damit die Unmöglichkeit des Funktionierens des Oligoscan sind in den Lehrbüchern der Analytischen Chemie, insbesondere zur Instrumentellen Analytik, beschrieben.

Um die Eignung von Oligoscan für diagnostische Zwecke zu validieren, wären Untersuchungen erforderlich, welche die Messwerte mit solchen aus konventioneller Laboranalytik vergleichen, die aus Blut-, Urin- oder Gewebeproben gewonnen wurden. Sodann müsste beispielsweise auch geprüft werden, inwieweit Messungen an der Handinnenfläche die Konzentrationen im übrigen Körper widerspiegeln.[9] Solche Studien gibt es nicht. Physioquanta wirbt irreführend mit einer "Wissenschaftliche Referenzen" genannten Liste von 35 Veröffenlichungen.[10] In keiner davon geht es um derartige Untersuchungen oder überhaupt um das Oligoscan-Verfahren, vielmehr handelt es sich um Artikel zur physiologischen Bedeutung zur Mineralstoffen usw. Die Firma Projekt Gesundheit Consulting GmbH, welche das Gerät unter dem Namen Zell-Check vertreibt, argumentiert, dass das Feststellen von Mineralstoffmängeln anhand einer Blutprobe unsicher sei. Die Messung mit Zell-Check sei wesentlich genauer und habe den Vorteil, dass die Mineralstoffe intrazellulär erfasst würden und nicht nur im Blut.[11]

Zu Oligoscan liegen 2018 keine Validierungen vor, die seriös veröffentlicht sind. In Diskussionsrunden von Anwendern ist von gescheiterten Vergleichsmessungen die Rede. Vergleiche mit Laborergebnissen sollen demnach gescheitert sein. Auch liegen Berichte von Patienten mit handfesten chronischen Krankheiten vor, bei denen ein Oligoscan Werte "im Normbereich" ergab. Ob Wiederholungen mehrerer Messungen bei einem Patienten zu vergleichbaren Ergebnissen führen, ist nicht belegt. Der Hersteller scheint derartige Wiederholungsmessungen nicht zu mögen: zum einen muss zwingend mindestens eine Gebühr von 30 Euro pro Messung bezahlt werden, was kostspielig ist, und zum anderen behauptet der Hersteller, dass jede einzelne Messung zu angeblichen so genannten "quantenphysikalischen Veränderungen" führe, die einen Vergleich unmöglich mache. Auf diese Weise ist die Methode prinzipiell nicht falsifizierbar und daher außerwissenschaftlich. Ergebnisse müssen zwingend geglaubt werden. Eine Prüfung der Wiederholbarkeit/Replizierbarkeit ist somit von vorn herein unmöglich.

Im Internet finden sich (für Psiram nicht nachprüfbare) zahlreiche Kommentare und Berichte von Oligoscan-Anwendern in Diskussionsforen, zum Beispiel in französischer Sprache. Der französischsprachige Parallelartikel (Artikel in französischer Sprache) zitiert aus derartigen Berichten. Demnach ergeben sich andere Messwerte, wenn die gleiche Versuchsperson vor den Messungen andere Angaben zum Alter macht. (vor jeder Messung müssen Angaben zu Person gemacht werden). Je höher das angegeben Alter ist, umso höher erscheint ein vermeintliches Mineralstoffdefizit das durch einzunehmene Nahrungsergänzungsmittel auszugleichen sei, bei Kosten von mehreren hundert Euro (über mehrere Monate). Ein französischer Toxikologe (Dr. Comet) liess sich mehrfach an einem Tag mit verschiedenen Altersangaben mit Oligoscan messen und stellte fest dass er mit höherer Altersangabe höhere Defizite erzielte. Als er mit einer Anzeige wegen Betruges drohte, wurden ihm die Kosten für die Messungen sofort erstattet. Auch andere Kunden bestätigten, dass andere Altersangaben die Ergebnisse verändern.

Geschäftsmodell und Vermarkter

Für jede der automatisch erzeugten "Analysen" werden von den Behandlern etwa 40 bis 80 Euro (oder 60 US$) in Rechnung gestellt. Der Behandler muss sein Gerät bzw. den angeschlossenen PC über das Internet mit einem Server der Firma Oligoscan verbinden. Ob dabei Patientendaten übermittelt werden und wie der Datenschutz gewährt wird, bleibt unklar. Pro Verbindungsaufbau und somit für jede Messung muss der Anwender in Deutschland 30 Euro bezahlen. Der Oligoscan-Anwender muss dazu im Voraus ein Paket von z.B. 60 Analysen buchen. Für das Gerät selbst wurde 2015 in den USA ein Preis von 3000 $ genannt, hinzu kommen 500 $ für eine "Aktivierung" und weitere 250 $ für eine "Registrierung" und "Personalisierung" des Oligoscan-Online-Interface.[12] In Deutschland soll das Gerät knapp 2000 Euro kosten. Nach Angaben der niederländischen Verbraucherschutzorganisation Skepp soll ein Oligoscan-Scanner 6500 € kosten.[13]

Im deutschrachigen Raum wird Oligoscan von folgenden Unternehmen angeboten:

  • Oligotrade UG in D-76479 Steinmauern
  • HOD/OLIGOTRADE - Oligoscan Österreich in 76698 Ubstadt-Weiher
  • Mitocare GmbH in München (eigentlich Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln)
  • IMC UG - Innovative Medical Care in D-66111 Saarbrücken
  • Vertrieb Neue Medizin aus D-76344 Eggenstein-Leopoldshafen. Die Webseite vnm-gmbh.com ist mittlerweile offline.
  • Cellopart (Gabriele Flöck)
  • Schweizer Holigomed AG aus Küssnacht am Rigi[14]
  • Perfect health solutions in L-3937 Mondercange, Luxemburg
  • In den Niederlanden wird Oligoscan von Oligoscan Europa angeboten, einer Tochterfirma von Alethomantis (Health Optimization Devices BV, ALETHOMANTIS, Internationaal Biomedisch Centrum Leende des niederländischen Arztes Raymond Pahlplatz)

In Frankreich wird Oligoscan von der Firma la Nemopharm sarl angeboten. Direktor ist Guillaume Moreau.

Unter dem Namen Zell-Check wird ein analoges Produkt konkurrierend von der Projekt Gesundheit Consulting GmbH in D-14913 Schlenzer vertrieben.

Oligoscan wird in Hong Kong von der Spiren Ventures vertrieben.

Der Vertrieb in den USA (OligoScan North America, LLC) wurde 2014 von Rashid Buttar geleitet, einem umstrittenen Osteopathen, der wegen unwirksamer Krebs- und Autismustherapien ins Visier der Behörden des US-Bundesstaates North Carolina geriet und ebenfalls Impfgegner ist.[15][16][17][18]

Dietrich Klinghardt bewirbt Oligoscan in einem Werk zur Borreliose.

Die Rechte an der Wortmarke Oligoscan hielt zunächst ab März 2011 Guillaume Moreau für Frankreich, und ab September 2013 weltweit. Darauf übernahm die luxemburger Luxometrix die Markenrechte.

Zur Geschichte von Oligoscan

 
Erste Version unter dem Namen Sensograma (Senso) von Victor Mattos / Quantum Salud mit dem X-Rite i1XTreme

Oligoscan entstand ursprünglich aus dem X-Rite Scanner i1XTreme, einem Spektralphotometer. Der Brasilianer Victor Mattos programmierte zum X-Rite Scanner eine Software mit Namen Sensograma (auch Senso genannt) im Auftrag der spanischen Firma Quantum Salud. Mattos wird dabei als Arzt und gleichzeitig Ingenieur bezeichnet, dabei ist er nach unserer Einschätzung tatsächlich kein Arzt. Er betrieb ein "quantenmedizinisches Institut" (IBMQ) zu welchem es eine Mitteilung einer basilianischen Gesundheitsaufsichtebehörde gibt, die in Frage stellt dass Mattos tatsächlich Arzt ist. Mattos behauptete sein "Diplom" verloren zu haben und an einer inzwischen aufgelösten Universität studiert zu haben. Die von ihm genannte Universität "Faculdade de Ciências Médicas da extinta Universidade do Brasil" existierte jedoch nie, und war eine Erfindung von Mattos. Über Mattos existiert ein Artikel in französischer Sprache bei Psiram.fr: Artikel Victor Mattos. Die erste Version, noch mit dem i1XTreme-Sensor von X-Rite, wurde auch irreführend als "Biophotonen" - Sensor (fr. capteur biophotonique) bezeichnet, was als Hinweis auf die hypothetischen Biophotonen zu verstehen ist.
Nachdem X-Rite den i1XTreme nicht mehr herstellte, wurde zum i1Photo Pro2 gewechselt. Die Software musste desshalb angepasst werden, wobei die Namen Moreau und Mattos genannt werden. Der Name Sensograma verschwand daraufhin wieder und wurde durch Oligoscan ersetzt. Angeblich soll Moreau den Namen gewählt haben. Einige Webseiten in spanischer sprache, die quasi verwaist sind, nennen noch heute (2020) den Namen Mattos und seine Software Sensograma.

Das französische Unternehmen hinter Oligoscan ist offensichtlich die Physioquanta aus Montpellier mit seinem luxenburger Ableger Luxometrix. Das in den USA aktive Unternehmen OligoScan North America wird offiziell als Exklusivpartner der USA von OligoScan Europe genannt. Der Sitz ist in Nevada mit Bezügen zu einer Off-Shore Firma in Nassau.[19] Es gibt offenbar keinen Eintrag bei der FDA zu Oligoscan.

Zum Vergleich: X-Rite Modell i1Photo pro2

 
Zum Vergleich: hier von Psiram rot markiertes Spektralphotometer i1Photo Pro2 der Firma X-Rite, mit Zubehör
 
Zell Check - Scanner

Die Firma X-Rite incorporated ist ein US-amerikanisches Unternehmen aus Grand Rapids im US-Staat Michigan.[20] X-Rite gehört seit 2012 zur Firmengruppe Danaher Corporation. Zum Unternehmen existiert ein Eintrag in der englischsprachigen Wikipedia.[21] X-Rite hat auch eine Vertretung in Deutschland, die X-Rite GmbH im bayerischen Planegg.[22] und in der Schweiz, die X-Rite GmbH (Europa-Vertrieb). Das Unternehmen stellt Geräte zur Farbmetrik - also zur Erfassung von Farbtönen - her. Das von X-Rite angebotene Spektralphotometer i1Photo pro2 kostet in Deutschland rund 1350 (Amazon) bis 1500 € (idealo.de) und wird über verschiedene Online-Shops angeboten. In der Werbung heisst es von X-Rite zum Produkt:

..Mit i1Photo 2 können Sie im Handumdrehen Kamera-, Monitor-, Projektor-, Scanner- und RGB-Druckerprofile erstellen – damit Farben präzise aufgenommen, angezeigt und ausgedruckt werden..[23][..]..i1Photo Pro 2 wurde speziell für anspruchsvolle Foto- und Film-Profis entwickelt. Mit i1Photo Pro 2 kann der Fotograf alles von der Kamera über die Darstellung auf dem Monitor/Projektor oder Mobilgerät*, dem Scanner bis hin zum RGB-Ausdruck regeln. Fotografen können sich über hervorragende Details in den hellen und dunklen Bereichen und über natürliche Hautfarben freuen, wobei die Graustufen neutral bleiben. Die neue Korrektur für optische Aufheller bezieht den Anteil der Aufheller, die oft in Fotopapiersorten verwendet werden, mit in die Berechnung ein, der oft in Fotopapiersorten verwendet wird. Es werden Ausgabeprofile erstellt, mit denen Fotografen Ausdrucke und Abzüge für die verschiedensten Lichtbedingungen optimieren können, zum Beispiel im Studio oder einer Galerie..[24]

X-Rite stellt zum Produkt auch eine Bröschüre bereit.[25] X-Rite macht Angaben zu den technischen Spezifikationen des Produkts i1Photo Pro2. So wiegt der Scanner 245 Gramm. Zur Spektralphotometrie und den Abmessungen heisst es:

Spektralanalyse Holografisches Beugungsgitter mit einem 128-Pixel-Diodenraster
Spektralbereich 380 - 720 nm
Physikalisches Messintervall3,5 nm
Optische Auflösung 10 nm
Ausgabeintervall 380 .. 730 nm mit 10 nm Intervall
Messfrequenz im Scanmodus 200 Messungen pro Sekunde
Lichtquelle Gasgefüllte Wolfram-Glühlampe (Lichtart A) und UV LED
Reflexionsmessung Datenformat Spektrale Reflexion (dimensionslos)
Kalibrierung Manuelle auf externen Weißkachel (Keramik)
Schnittstelle und Stromversorgung Schnittstelle USB 1.1 Stromversorgung Versorgung durch USB
Abmessungen iPro-Messgerät 155 x 66 x 67 mm (L x B x H)
[26][27]

Zum Vergleich: Oligoscan mit dem Luxemburger Vertrieb Luxometrix SA[28] beschreibt die technischen Eigenschaften des Oligoscan-Sanners. Demnach wiegt der Scanner wie bei X-Rite genau 245 Gramm und die Abmessungen sind ebenfalls gleich. Auch wird der Oligoscan wie der X-Rite Scanner über USB mit Strom versorgt und übermittelt die Daten auch darüber. In der Oligoscan-Beschreibung heisst es:

OligoScan Hardware Spezifikationen
SPEKTRAL MESSMETHODE
Spektralbereich: 380 - 730 nm
Messfrequenz im Scanning-Modus: 200 Messungen pro Sekunde
Lichtquelle: UV und Wolframdraht
Stromversorgung: Gerät wird über USB versorgt. Kein zusätzliches Ladegerät oder Batterie erforderlich.
Abmessungen OligoScan Gerät: Länge 155 mm, Breite 66 mm, Höhe 67 mm
Gewicht OligoScan Gerät: 245 g
[29]

Einziger erkennbarer Unterschied ist ein Schriftzug bei einigen der angebotenen Oligoscan, zum Beispiel "Zell Check". Auch ist das Zubehör nicht gleich und die auswertende Software unterscheidet sich.

Ähnliche und gleiche Verfahren

Zu nennen sind:

  • Biozoom
  • Mevitec, auch CRS Cell Regulation Screening genannt
  • BioFinger
  • Physioscan
  • MiltaLed oder Milta Led (Quantapuls, Miltapod. In Russland: Rikta)
  • BioPhotonic Scanner

Neuerdings gibt es eine SCIO-Variante, bei der ein Gerät durch Messung reflektierter Lichtstrahlen Inhaltsstoffe von Lebensmitteln quantitativ erfassen soll. Das Messergebnis wird über eine App auf dem Display von Smartphones angezeigt.

Siehe auch

Literatur

Zu Oligoscan liegt keine seriös zu nennende Fachliteratur vor (Stand: Mai 2018). Einzig ist ein befürwortend-unkritischer Werbeartikel in der alternativmedizinischen Erfahrungsheilkunde aus dem Haug-Verlag auffindbar. Zu wichtigen Fragen, etwa Genauigkeit der Ergebnisse im Verhältnis zum Anzeigewert und Auflösung, Reproduzierbarkeit der Ergebnisse, mögliche Störgrößen, statistische Ergebnisse zu Messungen an gleichen Probanden und Vergleiche der Ergebnisse mit anderen Messverfahren fehlen. Auch werden keine konkreten Angaben zu den verwendeten Wellenlängen mitgeteilt. De Groodt ist ein Physiotherapeut und Osteopath, jedoch kein Fachmann auf dem Gebiet der klinischen Chemie oder Laboratoriumsmedizin. Er ist zudem Miteigentümer der Firma Holigomed AG und Lizenzinhaber zum Vertrieb des OligoScan in der Schweiz, dem Fürstentum Liechtenstein, Deutschland und Österreich.

  • Jesse De Groodt: OligoScan - Messen von Mineralien, Spurenelementen und toxischen Metallen auf Gewebsebene, Erfahrungsheilkunde (Haug Verlag), 2016; 65(03): S. 156-162, DOI: 10.1055/s-0042-105092 pdf-Volltext

Weblinks

Anderssprachige Psiram-Artikel

Quellen

  1. Luxometrix SA, 3, rue d’Arlon, L-8399-Windhof, LUXEMBOURG
  2. Physioquanta, Centre Nemo, 1086 Avenue Albert Einstein, 34000 Montpellier
  3. Zum Vergleich: [1] Amazon-Angebot für 1559 €]
  4. Angabe der deutschen Vertriebsfirma VNM Vertrieb Neue Medizin, Inhaber: Roland Stolzmann, Hauptstr. 104, 76344 Eggenstein-Leopoldshafen
  5. http://cellopart.de/wp-content/uploads/2016/10/OligoScan_sicherheitsdatenblatt_edit_april_2013_2.pdf
  6. https://my.xrite.com/documents/apps/public/Manuals/EO2UV-QSG_i1Pro_UVcut_User_Manual.pdf
  7. Von Physioquanta verbreitetes Beispielergebnis einer Messung mit Oligoscan
  8. Wikipedia: Photometrie
  9. Stephen Barrett: A Skeptical Look at the OligoScan. Device Watch, 17. November 2013
  10. http://www.oligoscan-europa.com/Scientific%20references.pdf
  11. Die Firma Projekt Gesundheit Consulting GmbH versucht, die medizinische Brauchbarkeit von Zell-Check vor allem mit einer Abhandlung des Heilpraktikers und Biologen Dirk Kuhlmann aus Flensburg zu begründen "(Dr. Dirk Kuhlmann: Zell-Check in der täglichen Praxis – spektralphotometrische Mineralstoff- und Metallanalyse. Sonderdruck, Bio-Medoc-Verlag, 12/2016, 1-6)". Allerdings handelt es sich dabei nicht, wie die Quellenangabe suggerieren kann, um einen Sonderdruck aus einer etablierten Fachzeitschrift. Der Bio-Medoc-Verlag wird von Kuhlmann selbst betrieben und für den Eigenverlag seiner Bücher z.B. zur Orthomolekularen Medizin oder zur Bioresonanz-Therapie genutzt.
  12. Preisliste von Oligoscan North America aus dem Jahr 2015
  13. https://skepp.be/nl/apparatuur/oligoscan
  14. Holigomed AG, Luzernerstrasse 12, CH-6403 Küssnacht am Rigi, Schweiz
    Geschäftsführer: Jesse De Groodt
  15. Beware, North Carolina. Beware. Dr. Rashid Buttar is free to practice medicine. Respectful Insolence, Scienceblogs.com, 7. April 2010
  16. http://media.wcnc.com/documents/032610-ButtarConsentForm.pdf
  17. http://skepdic.com/buttar.html
  18. http://americanloons.blogspot.de/2010/07/45-rashid-buttar.html
  19. https://www.devicewatch.org/reports/oligoscan/overview.shtml
  20. X-Rite, Inc., 4300 44th St SE, Grand Rapids, MI 49512, United States
  21. https://en.wikipedia.org/wiki/X-Rite
  22. X-Rite GmbH, Fraunhoferstraße 11B, D-82152 Planegg
    Tel. 089 857070
  23. https://www.xrite.com/categories/calibration-profiling/i1photo-pro-2
  24. https://www.xrite.com/-/media/xrite/files/literature/l7/l7-500_l7-599/l7-519_i1professional_solutions/l7-519_i1_family_de.pdf
  25. https://www.xrite.com/-/media/xrite/files/literature/l7/l7-500_l7-599/l7-519_i1professional_solutions/l7-519_i1_family_de.pdf
  26. https://www.teltec.de/x-rite-i1photo-pro-2.html
  27. http://www.northlight-images.co.uk/i1photo-pro-2-review/
  28. Luxometrix SA ipc-eu, 3, rue d’Arlon, L-8399-Windhof, LUXEMBOURG
  29. https://cellopart.de/wp-content/uploads/2016/10/OligoScan_sicherheitsdatenblatt_edit_april_2013_2.pdf