Vladimir Zagriadski

W. A. Zagradski

Vladimir Zagriadski (auch Wladimir A. Zagryadski bzw Zagriadskij) ist ein russischer Erfinder von pseudomedizinischen Diagnose- und Behandlungsgeräten.

Zur Biographie von Zagriadski sind im Internet keine gesicherten Angaben zu finden. Ebenso sind wissenschaftliche Veröffentlichungen von Zagriadski unbekannt. Nach eigenen Angaben habe er ein Medizinstudium an einer "Russischen Medizinischen Akademie" absolviert, dem ein Ingenieurstudium an einer Moskauer "Akademie für Radiotechnik und Elektronik" gefolgt sei. "Prof. Dr. sc. med." Zagriadski soll Facharzt für Chirurgie und Onkologie und gleichzeitig Professor für See-, Flug- und Raumfahrtmedizin, Oberarzt und Mitbegründer einer "Abteilung für Nadelreflextherapie" eines Moskauer "Zentralklinikums" sein.

Neben seinen Erfindungen wird Zagriadski auch als Autor esoterischer Ansichten genannt. Nach Zagriadski habe "die russische Raumfahrtmedizin" belegbar gezeigt, dass biologische Organismen in einem ständigem Austausch mit einem morphogenetischen kosmischen Hintergrundfeld standen, welches sie "versorge".

In Deutschland tritt Zagriadski regelmäßig auf Symposien und Konferenzen mit Vorträgen auf, beispielsweise auf Einladung von Ex-Fernsehpfarrer Jürgen Fliege. Zu Vorträgen erschien Zagriadski zusammen mit Reinhard Werner, Hartmut Müller (Global Scaling), Marco Bischof, Karl Hecht oder Jakob Bösch.

Aktivitäten im Umfeld von Scheinuniversitäten

Vladimir Zagriadski fungiert als Vizepräsident einer Internationalen Interakademischen Vereinigung (IIAU, MMC, International Interacademic Union). Diese vergibt Zertifikate an Scheinuniversitäten, die Scheintitel verkaufen. Die IIAU vergibt auch selbst wertlose Orden und Professoren- sowie Doktortitel. Zagriadski gibt an, in einer "Obersten Interakademischen Attestationskommission" (VMAK) und im "Obersten Sachverständigen- und Qualifikationsausschuss" (ANOWEKK bzw. ANO VEKK) der Internationalen Interakademischen Vereinigung zu sein. Scheinakademische Titel, die sich auf eine russische angebliche "Oberste Interakademische Attestationskommission" (VMAK) oder ein russisches angebliches "Oberstes Sachverständigen- und Qualifikationskomitee" (VEKK) beziehen, mit den Titeln "Doktor Nauk" und "Professor" sind in der Bundesrepublik Deutschland nicht staatlich anerkannt i.S.v. § 34 a BerlHG. Sie dürfen deshalb in Deutschland auch nicht mit Hinweis auf die verleihende Stelle (VEKK Moskau oder VMAK) geführt werden. Dies ergibt sich aus dem Urteil des Berufsgerichts für Heilberufe Berlin vom 3.12.2014 im Fall (Az. 90 K 7.13 T).[1]

Undurchsichtige akdemische Titel und Beziehungen zu Scheinuniversitäten

Zagradski wird als Professor und Doktor tituliert ("Prof. Dr. med. Wiss."), der Mitglied und Vizepräsident der Russischen Akademie der Naturwissenschaften (RANS) sei. Die RANS ist jedoch eine Privatorganisation und darf nicht mit der anerkannten Russischen Akademie der Wissenschaften verwechselt werden. Weitere Tätigkeiten und Mitgliedschaften:

Erfindungen

Zagriadski werden mehrere Erfindung zugeschrieben:

  • BioGraph, ein Gerät, das an Hand von Hautwiderstandsmessungen Diagnosen und "Energiebestimmungen" ermöglichen soll.
  • Introspect, ein "quantenphysikalisches" Gerät, das einen "Rauschgenerator des PC" nutze, um kurzfristig eine "Störwelle des körpereigenen Biofeldes und der Neuronen" zu erzeugen, was sodann Messergebnisse liefern soll.
  • Prognos
  • Vitalpunktdiagnose

Quellennachweise

  1. Vor der Obersten Interakademischen Attestationskommission (VMAK) verteidigte und von dem Obersten Sachverständigen- und Qualifikationskomitee (VEKK) verliehene akademische Grade (Doktor Nauk) und Titel (Professor) sind nicht staatlich anerkannt i.S.v. § 34 a BerlHG. Sie dürfen deshalb in Deutschland auch nicht mit Hinweis auf die verleihende Stelle (VEKK Moskau) geführt werden. § 34a Abs 1 HSchulG BE, § 34a Abs 5 HSchulG BE, § 2 Abs 5 ÄBerufsO
    https://www.juris.de/jportal/prev/JURE150000341