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Marcus Schmieke (geb. 1966, Oldenburg) ist Gründer und Leiter der Veden-Akademie in Kränzlin in Brandenburg (mit Veda werden im Hinduismus die heiligen Schriften bezeichnet, die in Indien ab etwa 1.200 v.Chr. entstandenen sind). Nach eigenen Angaben hat er Physik und Philosophie studiert. Schmiekes Schwerpunkt ist das Vasati, darunter versteht er eine vedische Bau- und Wohnkunst auf der Grundlage von "zwölf universellen Naturgesetzen", die Ähnlichkeiten zum Feng-Shui aufweist. Mit seinen Vasati-Kenntnissen beseitigt er "energetische Defekte des Wohnraums" und hält auch Lehrgänge dazu ab.

Vasati ist im Wesentlichen eine Erfindung von Schmieke. Zwar gab er eine zeitlang auf seinen Internetseiten an, am "angesehenen südindischen Institut Vasatividyapratisthanam" ein Vasati-Studium absolviert zu haben, allerdings fand dieses Institut außer in seinen eigenen Darstellungen nirgendwo Erwähnung. In einem Schreiben an EsoWatch im August 2010 teilte Schmieke mit, dass es sich hier um eine falsche Angabe auf einer Webseite gehandelt habe; tatsächlich habe er ein Vastu-Studium absolviert (Vastu ist ein altes indisches Konzept über die richtige räumliche Gestaltung von Tempeln) und der Name des Instituts sei in Wirklichkeit Vastuvidyapratisthanam und ein Teil der Universität in der südindischen Stadt Kozhikode (früherer und noch gängiger Name: Calicut). An diesem Institut habe er 1999 sein Diplom gemacht. Es scheint dort eine Stiftung dieses Namens zu geben, aus der gelegentlich Veröffentlichungen hervorgehen. Die Existenz der solchen Einrichtung als Teil der University of Calicut ist jedoch fraglich. Auch aus einem von Schmieke als Beleg präsentiertem Zeitungsauschnitt[1] geht nur hervor, dass Vastuvidyapratisthanam im Jahr 2003 an der Veranstaltung eines Vastuvidya-Kurses beteiligt war.

Schmieke beschäftigt sich auch mit dem pseudowissenschaftlichen Konzept des Global Scaling. In seiner Doktorarbeit am Florida Vedic College (FVC) sei es ihm gelungen, "Global Scaling aus der vedischen Metaphysik abzuleiten und nachzuweisen, dass sowohl die vedische Kosmologie als auch die geometrischen Prinzipien des Vasati vollständig aus den Formeln des Global Scaling folgen". Am FVC sei er in der Folgezeit Professor für Vasati und für vedische Astrologie gewesen und habe Studenten in diesen Disziplinen über Bachelor und Master bis hin zum PhD ausgebildet. Es wird allerdings eingeräumt, dass die Abschlüsse, die dieses College vergibt, "nichttraditionell" sind. Mit einer Pseudo-Akkreditierung bei einer National Private Schools Accreditation Alliance (NPSAA) versucht das FVC den Anschein von Seriosität zu erwecken. Die NPSAA ist jedoch keine vom US Department of Education anerkannte Akkreditierungsstelle.

Unter anderem aus diesem Grund, so Schmieke zu EsoWatch, habe er inzwischen die Verbindung zum FVC beendet, möchte Hinweise darauf aus dem Internet getilgt sehen und sei zur Dev Sanskriti Vishwavidyalaya in Haridwar gewechselt, bei der es sich tatsächlich um eine in Indien akkreditierte Privatuniversität handelt. Dort sei er seit 2007 als Gastprofessor tätig, habe Fernkurse für die Universität entwickelt und gebe vor Ort jedes Jahr Vorlesungen über Vedische Architektur und Bewusstsein-Forschung. Außerdem würde die Universität unter seiner Leitung ein Labor zur Untersuchung von "Wechselwirkungen zwischen Materie und Bewusstsein auf wissenschaftlichem Niveau" aufbauen.

Inzwischen habe Schmieke auch einen Lehrauftrag an einer deutschen Universität. Gemeint ist vermutlich seine Beteiligung an der Veranstaltung "Energy Medicine" im Rahmen des Masterstudiengangs "Komplementäre Medizin" an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder (siehe auch: Universitäten mit pseudowissenschaftlichen Lehr- und Forschungsinhalten). Das insgesamt 9-tägige Wahlpflichtmodul Energy Medicine wird von der Deutschen Gesellschaft für Energetische und Informationsmedizin (DGEIM) unter Leitung von Hendrik Treugut organisiert. Schmieke referiert dort 1/2 Tag über Orgon-Therapie und Radionik.[2]

Schmieke will die vereinheitlichte Feldtheorie des wissenschaftlichen Außenseiters Burkhard Heim verstanden haben und hat mit diesen Erkenntnissen ein Radionik-Gerät mit dem Namen Timewaver entwickelt. Daneben hat er Bücher zu esoterischen Themen geschrieben mit Titeln wie Das letzte Geheimnis, Das Lebensfeld oder Feinstoffliche Energien in Naturwissenschaft und Medizin.

Quellen