Luftionisation: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 9. April 2010, 22:01 Uhr

Als Luftionisation wird die technische Anreicherung der Luft durch Ionen bezeichnet.

Ein sehr geringer Teil der in der Luft kursierenden Moleküle – die Anzahl liegt in der Größenordnung 1.000 je m3 – sind nicht elektrisch neutral, sondern, sind Ionen, weisen also eine positive oder negative Ladung auf. Manchmal schiebt man diesen ionisierten Luftmolekülen eine gesundheitsschädliche Wirkung zu. Häufig wird aber auch behauptet, dass vor allem negativ geladene Moleküle vorteilhaft für die Gesundheit seien. Es werden deshalb Ionisatoren genannte Geräte angeboten, die den Anteil an Ionen in der Luft erhöhen, vor allem den Anteil an Sauerstoffionen. Mit den Geräten soll man angeblich

  • Wetterfühligkeit bzw. Föhnbeschwerden lindern,
  • Reizbarkeit, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Depressionen lindern,
  • die Leistungsfähigkeit steigern und
  • Asthma sowie Bronchitis bessern können.

Diese behaupteten Wirkungen wurden bis heute nicht wissenschaftlich glaubhaft bewiesen. Grund dafür mag sein, dass die geladenen Moleküle kaum über die Atemluft in die Bronchiolen gelangen. Sie werden nämlich in der Regel bereits im Nasen-Rachen-Raum abgeschieden und entladen. Es treffen maximal 5 Ionen pro cm2 Lungenoberfläche auf, die spätestens dort entladen werden. Es wird immer wieder gerne behauptet, dass bei bestimmten Wetterlagen die Konzentration an Ionen besonders hoch sei. Aber bisher konnte noch keine Studie diese Behauptung untermauern.

Die Beliebtheit der Ionisatoren erklärt sich aus einem banalen Effekt. Nach Einschalten des Ionisators baut sich innerhalb von Sekunden eine Raumladung von einigen kV/m Feldstärke auf. Dadurch wird die Eliminationsgeschwindigkeit von (Rauch-)partikeln etwa verdoppelt. Als Folge bilden sich Schmutzfilme an den Zimmerwänden und an geerdeten Einrichtungsgegenständen. Gleichzeitig wird durch die Geräte Ozon in nicht unerheblicher Menge produziert, nämlich bis zu 1011 Ozonmoleküle pro cm3. Diese Ozonkonzentration, die aber nur in direkter Umgebung des Ionisators diese Werte erreicht, kann vom Menschen wahrgenommen werden und wird als "frische Luft" empfunden.

Siehe auch

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