Dorothee Osterhagen (geb. 1944) ist eine deutsche Juristin und ehemalige Richterin am Landgericht Köln. Obwohl selbst medizinischer Laie, hat sie gemeinsam mit der Heilpraktikerin Helga Schuler ein Sachbuch verfasst, das die alternativmedizinische Urintherapie propagiert. Das Werk erscheint im Jim Humble Verlag von Leo Koehof. Jim Humble ist Erfinder einer pseudomedizinischen Methode mit dem Bleichmittel MMS, vor dem zahlreiche Gesundheitsaufsichtbehörden warnen. Der Buchklappentext des Osterhagen-Buchs weist ausdrücklich auf MMS hin (Zitat): "Auch wenn man MMS eines Tages verbieten sollte, Ihren Urin haben sie immer mit dabei."

Im März 2018 trat Dorothee Osterhagen als Vortragsrednerin beim Spirit of Health Kongress 2018 in Berlin auf, der vom bereits genannten Jim Humble Verlag organisiert wird. In den Vorjahren wurden die "Spirit of Health Kongresse" zur Propaganda für MMS genutzt. Mehrere Ärzte und Anwender wurden in der Vergangenheit wegen der Anwendung an Patienten oder wegen des Verkaufs von MMS als nicht zugelassenem Arzneimittel von deutschen Gerichten verurteilt.

Dorothee Osterhagen gibt an, sich in ihrer Freizeit mit ayurvedischer Medizin befasst zu haben. Nach eigenen Angaben praktiziert sie Eigenanwendungen von "eingekochtem Eigenurin". Insbesondere empfiehlt sie Urin in einem Römertopf einzukochen. Solcher vor dem Trinken eingekochter, eigener Urin wird in der Szene auch "Shiva-Wasser", "Viertelharn" oder "Superharn" genannt. In einem Vortrag (Spirit of Health Kongress 2018) berichtete sie anekdotisch über einen angeblichen Heilerfolg durch Urin: so habe ihre Putzfrau, die an Verstopfung gelitten habe, aus einer Teekanne mit eingekochtem Fremdurin in ihrer Wohnung gekostet und hätte danach umgehend die Toilette aufsuchen müssen, was zum Ende der Verstopfung geführt hätte.[1]

Werke

  • Dorothee Osterhagen, Helga Schuler: – Shivawasser – Selbstheilung mit dem Superharn, Jim Humble Verlag; 2010

Quellennachweise