PI-Wasser

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PI-Wasser ist eine Werbebezeichnung für gefiltertes Wasser, welches von verschiedenen Anbietern beworben wird. Das PI-Wasser wird im Sinne der so genannten Wasserbelebung mit ausschliesslich positiven Wundereigenschaften beworben. In der Wissenschaft ist PI-Wasser unbekannt. So findet sich zu dieser Bezeichnung keine Fachliteratur.

Die Heilpraktikerin und Geschäftsführerin Maria Knoch behauptet eine "PI-Technologie" für die Firma Maunawai nach Europa gebracht zu haben. Knoch hat die Markenrechte für PI in Europa (04.02.1999/Nr.: 39906218) und hat auch die Markenrechte für die Marke MAUNAWAI (22.10.2009/Nr.: 008633761). PI-Wasser wird auch von Ralf Rischke aus Lauchhammer angeboten, der auch die Bioresonanzmethode TimeWaver anbietet.

PI-Wasser, PI-Filter und Methodik

Der Begriff PI-Wasser geht auf den Japaner Shoi Yamashita zurück, der 1964 glaubte eine "energetisierte" Form von (Zell-)Wasser in Pflanzenzellen entdeckt zu haben, das die Pflanze dazu anrege Knospen zu bilden. Ein weiterer Japaner, dessen Name im Zusammenhang mit Yamashita und PI-Wasser genannt wird, ist Shinji Makino. Beide sollen eine Art Katalysator entdeckt haben, der Eisen und andere Substanzen enthalte, und der herkömmliches Wasser "energetisiere". Behauptet wird in diesem Zusammenhang, dass das gemeinte PI-Wasser Eigenschaften aufweise, die durch Messungen objektiv nachweisbar wären.

Zur Herstellung von PI-Wasser liegen öffentlich nur wenige Informationen vor. Wasser (meist aus der öffentlichen Trinkwasserversorgung) wird in mehreren Stufen behandelt.

  • Vorfilterung, auch "Reinigung" genannt. Hier sollen relevante Schadstoffe ausgefiltert werden.
  • Verwirbelung und Harmonisierung. Das Wasser wird mit so genannten B.C.S. PI®-Keramikkugeln in Kontakt gebracht. B.C.S. steht für Bio Control System. Die Keramikkugeln sollen Fe²Fe³ Ionen an das Wasser abgeben. Dadurch soll laut Werbung ein "Elektronenspin" des Wassers verändert werden, der eine "energetische Struktur des Wassers" verändere zur Bildung von so genannten "bioenergetischen Wellen" haben.
  • Mineralisierungsphase durch Beimengung von Mineralstoffen, die als "natürlich" bezeichnet werden. Was "natürliche Mineralstoffe" von Mineralstoffen unterscheidet, wird nicht offengelegt. Zur gemeinten Mineralisierung werden Korallen und IMS®-PI-Keramikkugeln verwendet, die organisch gebundenes Kalzium aus Fischgräten enthalten sollen.
  • Energetisierung durch YMS®-PI®-Keramiken aus japanischen Hochgebirgskristallen, die das Wasser mit "natürlicher Energie aufladen" sollen. Das Wasser muss auch weitere B.C.S. PI®-Keramikkugeln in Kombination mit Zeolithkristallen passieren. Zuletzt passiert das Wasser einen Permanentmagneten als "Energieniveau-Regler" zur "energetischen Koordination", wie es in der Werbung heisst.

Als Resultat enstehe demnach eine wissenschaftlich bisher unbekannte "zellkonforme, klein-clustrige Wasserstruktur", welche gesundheitliche Vorteile habe.

Zu PI-Wasser wird die Behauptung aufgestellt, es handele sich um "dichtes Wasser". Dies ist jedoch ein Begriff, der wissenschaftlich unbekannt ist. Der Begriff "dichtes Wasser" geht auf Peter Augustin zurück. Augustins Begriff dichtes Wasser wurde auch z.B. von Stefan Lanka aufgenommen. Der als Viren- und HIV-Leugner bekannt gewordene Stefan Lanka legte in der Vergangenheit eigenen Veröffentlichungen Werbung für Produkte der Firma Maunawai und PI-Wasser an und verfasst eigene Werbetexte.[1][2]

Behauptete Wundereigenschaften

In der Werbung für PI-Wasser werden nur positive Wundereigenschaften genannt, unwerwünschte Wirkungen erzeugten demnach die PI-Produkte nicht. Zu den Wundereigenschaften werden genannt:

  • PI-Wasser soll kleinere moklekulare Cluster aufweisen. Dadurch könnten laut Werbung Sportler bis zu 3x schneller rehydrieren
  • PI-Wasser soll "durchlässiger" für Zellmembranen sein
  • Zunahme an Produktivität und Leistungsfähigkeit
  • gesundheitlich relevante, stets positive Effekte

Vermarktung

In Deutschland wird PI-WAsser von der Firma Maunawai GmbH von Maria und Daniel Knoch aus dem brandenburgischen Werder[3] beworben. Maria Knoch ist seit 1999 Inhaberin der Wortmarke PI[4] und betreibt den LK-Verlag (Werder). Zuvor hatte sie auch die Rechte an einem PI-Symbol sowie an der Wortmarke "Acqua d'or".

Vermeintliche Nachweise für Wundereigenschaften

Zu PI-Wasser werden mehrere Gutachten präsentiert.

  • Firma International Institute for Research on Electromagnetic Compatibility (IIREC) von Walter Medinger (Österreich). Medinger stellte im gefilterten Wasser PI-Wasser "ein positives Resonanzsignal bei 22.5 Hz" fest, was eine "Bestätigung der besonderen Qualität dieses Wassers" sei. Die IIREC und Medinger verfassten in der Vergangenheit zahlreiche und stets positive Gutachten zu verschiedenen Produkten, darunter eindeutige Scharlatanerieprodukte. Die Firma nutzt unter anderen Untersuchungsmethoden wie "Verdunstungsbilder" (gemeint ist das Evapo-Image-Verfahren nach Kübler, siehe auch: Bildschaffende Methoden der Anthroposophie), "Feldkohärenzmuster (FKM)", "Magnetfeld-Ausgleich", "Kohärenzspektroskopie", "Phasenkohärenz-Resonanzspektroskopie" oder "Crownscopy test", die in der Wissenschaft unbekannt sind. Die IIREC verfasst auch ein positivse Gutachten für so genanntes Hexagonwasser und Aqua Power Joint. Wörtlich schreibt Medinger über "Verdunstungsbilder" nach Kübler, die von einem Berthold Heusel gefertigt wurden: ..Um zu untersuchen, ob Wasser, das in einem MAUNAWAI®- Gerät gefiltert wurde, auch solch „harter“ elektromagnetischer Belastung standhält bzw. dagegen geschützt werden kann, wurden zwei Proben der Strahlung einer DECT-Basisstation ausgesetzt. Bei Leitungswasser-Tropfen waren sehr auffällige Veränderungen zu sehen. Der Rand wird breit und zerreißt. Beim MAUNAWAI® gefiltertem Wassertropfen ist der umgekehrte Vorgang zu beobachten. Die Ausgangsstruktur wird verstärkt, das Tropfenbild wird prägnanter, als würde sich das MAUNAWAI® Wasser gegen die Strahlen wehren..[5] Berthold Heusel wird dabei als Mitarbeiter des Instituts für Statik und Dynamik der Luft- und Raumfahrtkonstruktionen (ISD) der Universität Stuttgart dargestellt, was auf Bernd Kröplin hinweist. Im aktuellen Mitarbeiterverzeichnis des ISD taucht der Name Heusel nicht auf.
  • Die Firma Hagalis AG fertigte ebenfalls ein Gutachten zu PI-Wasser.
  • Bernd Kröplin fertigte ebenfalls ein positives Auftragsgutachten für PI-Wasser, wobei er sich aber nur auf einen PI®-Cell Vitalizer bezieht. Das Kröplin-Gutachten mit der Evapo-Image-Verfahren nach Kübler von Ruth Kübler wird dabei als ein Gutachten des Instituts für Statik und Dynamik der Luft- und Raumfahrtkonstruktionen (ISD) der Universität Stuttgart dargestellt, an welches Kröplin zuvor tätig war.

Quellennachweise