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Michael Grandt (geb. 1963) ist ein deutscher Buchautor und Enthüllungsjournalist, wie er sich selbst beschreibt, und fällt derzeit vor allem durch seine Verschwörungstheorien auf. Er ist wie sein Bruder Guido Grandt für den Kopp Verlag tätig.

Bekannt wurde Grandt vor allem durch sein viel beachtetes Schwarzbuch Waldorf, in dem er die Machenschaften der Steiner-Anhänger offenlegte und damit seriöse Aufklärung betrieb.

In vielen anderen Veröffentlichungen aber fällt Grandt durch Verschwörungstheorien, Sensationismus, verbunden mit unvollständigen, falschen Fakten oder Spekulationen auf. Beispielsweise veröffentlichte er im Kopp Verlag einen Artikel über UFOs, deren Existenz angeblich durch Geheimdienste verschleiert wird.[1]

Des Weiteren vertritt er in seinem Buch Antibiotika aus der Natur: Sanfte Heilung durch natürliche Medizin[2] die Ansicht, dass bestimmte Pflanzen moderne Antibiotika gleichwertig ersetzen können und sogar den angeblich giftigen Pharmazeutika vorgezogen werden sollten, weil die pflanzlichen Mittel nebenwirkungsfrei sein sollen. Dass aber Pflanzen nicht generell harmlos sind, kann man sehr leicht anhand der zahlreichen Giftpflanzen erkennen. Eine ähnliche Aussage macht er auch über Honig.[3]

In letzter Zeit fiel Grandt durch Verschwörungstheorien rund um die Themen Schweingrippe H1N1 und Impfen auf. Unter anderem behauptet er, dass Tamiflu, ein antivirales Medikament, schwere Nebenwirkungen hätte und dass Impfstoffe gegen die Schweinegrippe gepanscht sind. Besonders skurril sind seine Aussagen über die Impfstoffherstellung. Grand behauptet z.B., dass der Impfstoff unter tierquälerischen Bedingungen ("Fleischfabrik") direkt aus infizierten Nierenzellen der Westlichen Grünen Meerkatze (Chlorocebus sabaeus) gewonnen wird.[4] Damit enthüllt er aber lediglich seine Unkenntnis über die Impfstoffherstellung.

Impfstoffe gegen Viren können nicht, wie die gegen Bakterien, direkt aus auf Nährböden gezüchteten Erregerkulturen gewonnen werden. Viren haben keinen eigenen Stoffwechsel und sind daher für ihre Vermehrung auf eine lebende Wirtszelle angewiesen, deren Stoffwechsel dann auf Virenproduktion umgestellt wird.[5] Das bedeutet, dass Viren für die Impfstoffproduktion nur in Zellkulturen vermehrt werden können. Doch nimmt man dazu nicht, wie Grandt behauptet, kranke Affennieren aus lebenden Tieren, sondern Zellkulturen, in denen das Impfvirus vermehrt wird. Das können bebrütete Hühnereier sein, oder Zellen aus Zelllinien, die beliebig vermehrt werden können.[6] Es müssen also für die laufende Impfstoffproduktion keine neuen Tiere gezüchtet und getötet werden, sondern es werden nur die Zellen selbst vermehrt. Influenzaviren für den H1N1-Impfstoff Optaflu von Novartis werden auf Hundenierenzellen gezüchtet. Baxter benutzt für seinen Impftsoff CELVAPAN die Verocell-Linie, mit deren Hilfe auch schon lange inaktivierte Polioimpfstoffe hergestellt werden.[7]

Bei den für die Impfstoffherstellung gegen H1N1 verwendeten Affennierenzellen handelt es sich um Zellenlinien, die in den frühen 1950er Jahren aus einer einzigen Grünen Meerkatze gewonnen wurden und seitdem immer wieder vermehrt wurden.[8] Somit ist eine, wie Grandt es bezeichnet, "Fleischfabrik" nicht nur unnötig, sondern auch unwirtschaftlich.

Quellenverzeichnis