Mario Mantese (Meister M oder Master M, geb. 1950[1] oder 1951[2]) ist ein schweizer ehemaliger Musiker, Satsang-Guru und Autor von spiritueller Esoterikliteratur. Mantese wurde als Bassist der Gruppe Heatwave bekannt, sowie durch ein Messerattentat im Jahre 1978. Im schweizer Biel betreibt Mantese die Organisation Mantese[3] und hält in verschiedenen Ländern Vorträge, Seminare und Darshans, bei welchen seine Erlebnisse und Einsichten weitergegeben werden. Seine Seminare finden hauptsächlich in der Schweiz (Zürich und Biel) und in Deutschland (München) statt. Laut der schweizer Esoterikzeitschrift Spuren unterhält Mantese auch Innere Kreise von Schülerinnen und Schülern. Laut gleicher Quelle wird den Schülern eine typische Guru - Vorstellung von Mantese vermittelt:

..Der wahre Meister ist das Kosmische, das Ungeformte, unbegrenzte Kraft. Der Meister ist kein Individuum, keine Person, kein Körper, sondern die untrennbare Verkörperung der Totalität. Die von ihm ausstrahlende Kraft ist Erlösung, sie bewirkt Erlösung für das scheinbar Unerlöste und Genesung für das scheinbar Kranke..[4]

Mantese ist ein typischer Vertreter esoterischer Spiritualität, die traumhafte Erlebnisse als Realität postuliert. Er orientiert sich mit seinen Vorträgen und Seminaren an der hinduistischen Advaita-Bewegung, dass die Realität nur Schein ist:

..Dieses ganze illusorische Ich-hafte Dasein – das ist der Tod. Das was ich wirklich bin, ist nie gestorben. Der Tod ist nur eine Vorstellung, eine subjektive Wahrnehmung, die durch Missverständnisse entstanden ist. Ich bin nie geboren, wie könnte ich gestorben sein?..

Die schweizer Verbraucherschutzorganisation Infosecta wart vor Seminaren und den inneren Kreisen von Mantese. Auf Grund von Meldungen ehemaliger Schüler bestehe demnach die Gefahr einer seelischen Abhängigkeit zu Mario Mantese:

..Aufgrund der starken Betonung der Meister-Schüler-Beziehung im Satsang – Erkenntnis geschieht durch die Beziehung zum erleuchteten Meister – besteht die Gefahr einer seelischen Abhängigkeit vom Meister. Dieses Risiko ist umso mehr gegeben, wenn der Meister die Meister-Schüler-Beziehung und ihre Dynamik nicht kritisch reflektiert..[..]..Mario Mantese trägt mit seinen Aussagen und seiner ungreifbaren Selbstdarstellung zu seiner eigenen Mystifizierung bei, die wiederum dazu führen kann, dass Anhänger/innen teilweise verzweifelt versuchen, zu ihm in Beziehung zu treten. Dies kann den Selbstzweifel der Betroffenen und deren Abhängigkeit vom Meister verstärken. Mario Mantese übernimmt dezidiert keine Verantwortung dafür, was er durch seine Aussagen bei seinen Anhänger/innen auslöst. Der Fachstelle infoSekta sind verschiedene Fälle bekannt, in denen Betroffene berichten, Mario Mantese habe sie „ins Leere laufen lassen“. Durch den Meister-Status in Verbindung mit der Ablehnung jeglicher Verantwortung kann für Betroffene eine Situation der Doppelbotschaft entstehen. Das Gebundensein an den Meister und dessen Haltung zu moderner medizinischer und psychologischer Hilfe kann ferner dazu führen, dass professionelle Hilfsangebote von Betroffenen nicht oder nicht rechtzeitig in Anspruch genommen werden..[5]

Messerverletzung 1978

Mario Mantese überlebte am 2. November 1978 eine schwere Messerverletzung von der verschiedene Angaben zur Entstehung kursieren. Laut Mantese habe ihn ein Unbekannter anlasslos angegriffen oder er hätte einen Autounfall erlitten. Zuvor hätte er laut Angaben aus seinem Buch „Vision des Todes“ den Konsum von Alkohol und Zigaretten eingestellt. Mantese erlitt eine Verletzung des Herzens und galt für rund sehs Minuten durch das Kreislaufversagen als klinisch tot. Er wurde am offenen Herzen notoperiert und überlebte. Mantese fiel in einen Komazustand und war schwer behindert und gelähmt. Über die Dauer des Komazustandes bis zur Gesundung sind verschiedene widersprüchliche Angaben verbreitet worden. Die Angaben variieren von "mehrere Wochen" bis "sechs Monate". Der Messerangriff beendete seine Karriere als Musiker. In seinem Buch Vision des Todes (1981) schildert Mantese Nahtodhalluzinationen zur Zeit der Behandlung. Seine Gesundung im Krankenhaus und seine Nahtoderlebnisse im Koma führten zu einem spirituellen Erweckungserlebnis. In seiner Autobiographie schrieb er später:

"Mein Bewusstsein war leuchtend, kraftvoll und klar. Gleichzeitig lag ich da in einem gelähmten Körper, ohne jegliche Möglichkeit, mit der Außenwelt zu kommunizieren. Durch das Blindsein lernte ich, nach innen zu schauen und wurde hierdurch in einer besonderen Weise sehend. Das Stummsein lehrte mich die aktive Kraft der Stille und dadurch, dass ich völlig gelähmt war, lernte ich die Geduld kennen, und in ihr tiefe Zufriedenheit."

Auf seiner eigenen Webseite wird der Vorfall wie folgt dargestellt:

..Der ganz grosse Wandel in seinem Leben geschah nach einem Galaabend in London. Auf seinem Heimweg wurde er niedergestochen, ein Messer mitten ins Herz. Bereits mehrere Minuten klinisch tot und mit einem grossen Blutverlust, wurde er in ein Spital eingeliefert. Während der langen Operation am offenen Herzen fiel er in ein tiefes Koma, das fast fünf Wochen dauerte. Während der Zeit des Todes durchlebte Mario eine gewaltige Reise durch das Jenseits. Dieses tiefgreifende Erlebnis transformierte ihn völlig. (Eindrücklich beschreibt er seine intensive Reise durch das Jenseits in seinem ersten Buch "Vision des Todes".)..[6]

Nach einer anderen Version war es seine damalige Freundin Mercedes Valentino, welche ihn in Notwehr verletzte. Nach Angaben der Webseiten "Rhetorik-Kurs" und "spiritueller Blog" soll Mantese 1978 eine Gala - Party der Englischen Plattenindustrie mit Elton John im Hilton Hotel besucht haben und dort "gefeiert" haben. Er soll dabei einen Drogencocktail aus Speed, Kokain und Heroin eingenommen haben und nach Hause zurückgekehrt sein. Er schlug seine Freundin Mercedes blutig und diese verschwand zunächst. Als seine Freundin in ihre gemeinsame Wohnung zurück kam, attackierte er sie im Drogenrausch mit dem Worten „I will kill you fucking bitch“. Die Freundin versuchte sich mit einem Messer zu schützen, worauf beim nachfolgenden Kampf das Messer in seinem Herz landete. Valentino soll zu dieser Angabe im Besitz von Gerichtsakten sein. Nach seiner Genesung erstatte Mantese keine Anzeige gegen den Unbekannten und zog zurück in die Schweiz. Seine Verletzung wurde als Folge eines Autounfalls dargestellt.[7] Die gleiche Quelle behauptet dass Mantese Vater eines männlichen Kindes derselben Frau sei, gezeugt Monate nach dem Angriff. Inzwischen gebe es keinen Kontakt mehr zwischen ihnen und Valentino bezeichnet ihn als "Betrüger": „Er ist ein Betrüger und Hochstapler.“[8] In seinem Buch „Vision des Todes“ schreibt Mario Mantese auf Seite 25, dass er einem Monat vor dem Konzert im Madison Square Garden (18. Oktober '78) das Rauchen aufgehört hat und kein Alkohol mehr getrunken hat.

Die englischsprachige Wikipedia schildert den Vorgang wieder etwas anders und beruft sich dabei auf eine Fernsehsendung Unsong - "The Story of Heatwave" bei TV One Network vom 27. September 2010. Nach Wikipedia habe Mantese mit seiner Freundin eine Feier im Haus von Elton John in London besucht. Die Freundin habe die Party vorzeitig verlassen. Als Mantese nach Hause kam sei es zum Streit gekommen und diese habe ihn dabei mit einem Messer verletzt. Eine Anzeige gegen seine Freundin habe er nicht gestellt.[9]

Auf die Frage in einem Interview mit der Esoterikzeitschrift Spuren, ob er sich bei gesundheitlichen Problemen in Zukunft in medizinische Behandlung begebe, antwortete der mit einer Notoperation gerettete Mario Mantese:

„Das nützt nichts (...) Mein Körper funktioniert anders. Er ist reines universelles Licht. Mein Herz schlägt beispielsweise nicht. Mein Herz atmet.“[10]

Kurzbiographie

Überzeugender erscheint ein Geburtsjahr 1951, obwohl einige Quellen das Jahr 1950 angeben. In den 1970er Jahren war Mario Mantese Bassist der britisch-amerikanischen Soul- und Funk-Band "Heatwave". Während seiner Musikkarriere lebte Mantese in Deutschland, England und später in den USA. Nach dem Attentat besuchte Mantese mehrmals Indien und den Ashram von Sathya Sai Baba. Zudem soll er eine Zeitlang Mitglied des Lectorium Rosicrucianum gewesen sein.

Werke

  • Mario Mantese: Vision des Todes, CH-Biel, 1981 und 1993
  • Aufbruch in die Ewigkeit. Das Leben der unsichtbaren Meister. Hammelburg: Drei Eichen, 1993
  • Im Land der Stille. Meine Lehrzeit bei den Meistern im Himalaya. Hammelburg: Drei Eichen, 1998
  • Licht einer Großen Seele. Begegnungen mit einem Meister aus dem "Land der Stille". Hammelburg: Drei Eichen
  • Die Welt bist du Perlen der Liebe Hammelburg: Drei Eichen
  • Das Geheimnis vom weissen Stein - Ergolding : Drei-Eichen-Verl., 1988
  • Die Welt bist Du. Perlen der Liebe. Hammelburg: Drei Eichen
  • Flugstunden für Engel, Winterthur 2010, Edition Spuren
  • Die Kunst des Nicht-Seins, Hammelburg 2010, Drei Eichen Verlag
  • Gebete aus der Heiligen Quelle, Hammelburg 2010, Drei Eichen Verlag
  • Lebenstiefen Deiner Seele, Hammelburg 2009, Drei Eichen Verlag
  • Das, was du wirklich bist, Hammelburg 2008, Drei Eichen Verlag
  • Im Herzen der Welt, [Autobiographie] Hammelburg 2007, Drei Eichen Verlag
  • Im Land der Stille, Hammelburg 2005, Drei Eichen Verlag
  • Die Welt bist du [Aphorismen] Hammelburg 2007, Drei Eichen Verlag
  • Licht einer großen Seele, [Biographie, div. Autoren] Hammelburg 2006, Drei Eichen Verlag
  • Aufbruch in die Ewigkeit [Roman] Hammelburg, 2006, Drei Eichen Verlag
  • Vision des Todes, Hammelburg 2005, Drei Eichen Verlag
  • Das Geheimnis vom Weissen Stein [Ein märchenhafter Roman] Hammelburg 2005, Drei Eichen Verlag

Weblinks

Quellennachweise