MMS-Einlauf

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MMS Darmreinigungen sind Kombinationen der pseudomedizinischen so genannten Darmreinigungen mit Einläufen chlordioxhaltiger Flüssigkeiten (siehe MMS).

MMS Darmreinigung / "MMS-Einlauf nach Dr. Klinghardt und Dr. Kalcker"

Parasitenprotokoll nach Andreas Kalcker und Miriam Carrasco

Unter der Bezeichnung Parasitenprotokoll nach Andreas Kalcker und Miriam Carrasco (Kalcker Parasite Protocol) wird in der MMS-Szene auch ein Behandlungschema gegen Autismus empfohlen, welches die haarsträubenden Praktiken der Szene zeigt. Zur Anwendung kommen dabei ein verschreibungspflichtiges Anthelminthikum (Wurmmittel), MMS, Kieselgur (Hauptbestanteil Siliziumdioxid), Rizinusöl und Meerwasser. Als Wurmmittel wird Mebendazol oder Pyrantelpamoat genannt. MMS und Meerwasser sollen als Einlauf gegeben werden. Das Rizinusöl soll getrunken werden, zusätzlich auch weiteres Meerwasser.

Am erstaunlichsten dabei ist der genannte Anlass der komplizierten Prozedur: das so genannte "Wurmverhalten". Darunter wird von den Befürwortern nicht etwa der Nachweis eines Wurmbefalls bei Kindern verstanden, sondern ..Nervosität, Angst, Weinerlichkeit, Ärger.. bei Kindern.

Die genannten Wurmmittel sind verschreibungspflichtig, Medizinlaien wie Andreas Kalcker dürfen in Ländern wie der Bundesrepublik Deutschland oder Österreich keine Dosierungsvorschläge machen oder Diagnosen stellen. Die genannte Miriam Carrasco ist eine Händlerin für Zapper aus Wuppertal.[1]

MMS-Einlauf zur pseudomedizinischen Behandlung von Autismus

MMS-Anbieter bwerben MMS auch zu einer vermeintlichen Therapie des Autismus, vornehmlich des frühkindlichen Autismus. Ursprung dafür sind offenbar Einfälle der US-amerikanischen Laienbehandlerin und Impfgegnerin Kerri Rivera, die (ähnlich wie die Scharlatain Hulda Clark oder Walter Last) davon ausgeht dass Autismus durch Parasiten ausgelöst werde und somit eine Parasitose darstelle. Autismus entstehe aber nicht nur durch Parasiten, sondern auch durch Impfungen. Dies widerspricht jedoch dem Wissensstand zu Autismus und wird durch Rivera oder andere auch nicht nachvollziehbar belegt. Anstatt die behaupteten Parasiten durch entsprechende zugelassene Arzneimittel anzugehen, wählte sie Einläufe mit nicht zugelassenen MMS-haltigen Flüssigkeiten. Diese sollen die Parasiten aus dem Körper "herausspülen".

Methode

Eine Beschreibung von MMS-Einläufen findet sich in einem Nexus-Artikel von Walter Last vom August 2009.[2] Befürworter aus dem Alternativmedizinbereich wenden zunächst einen gewöhnlichen Einlauf mit Klistier an. Danach wird eine wässrige MMS-Lösund rektal zugeführt, die zehn bis 20 Minuten einwirken soll. Danach wird wieder ein gewöhnlicher Einlauf praktiziert und danach eine höhere MMS-Dosis rektal zugeführt der diesmal 30 Minuten gehalten werden soll.

Quellennachweise

  1. meditechnologies.com
  2. Walter Lasst: MMS eine gantheitliche Therapie, Nexus, August-Septermber 2009