Ivette Pfeiffer: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Ivette Pfeiffer''' ist eine beurlaubte Berliner Kriminalpolizistin<ref>DIR&nbsp;3&nbsp;VB&nbsp;I Tagesdienst, Kruppstr.&nbsp;2-4, 10557&nbsp;Berlin</ref> und [[KRR]]-Aktivistin, die mit offenen Briefen, Rundbriefen an Kollegen über das Behördenintranet und Auftritten im Internet Ansichten zur angeblichen Nichtexistenz des Staates Bundesrepublik Deutschland auf sich aufmerksam macht und von diversen Anhängern aus der rechten und nationalen KRR-Szene zitiert wird.
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'''Ivette Pfeiffer''' ist eine beurlaubte Berliner Kriminalpolizistin<ref>DIR&nbsp;3&nbsp;VB&nbsp;I Tagesdienst, Kruppstr.&nbsp;2-4, 10557&nbsp;Berlin</ref> und [[KRR]]-Aktivistin, die mit offenen Briefen, Rundbriefen an Kollegen über das Behördenintranet und Auftritten im Internet Ansichten zur angeblichen Nichtexistenz des Staates Bundesrepublik Deutschland verbreitet und von diversen Anhängern aus der rechten und nationalen KRR-Szene zitiert wird.
  
 
Auf Pfeiffer machte insbesondere das auf [[Verschwörungstheorie]]n und [[Pseudowissenschaft]]en spezialisierte Internetprojekt [[Bewusst.TV]] des [[Braune Esoterik|Braunesoterikers]] [[Jo Conrad]] durch zwei Conrad-Interviews in Videoform (mit jeweils schlechter Tonqualität) im April 2010 aufmerksam.<ref>Interview zwischen Jo Conrad und Ivette Pfeiffer. Video-Aufzeichnung April 2010</ref> Wegen angeblich "hoher Serverbelastung" (offenbar durch interessierte Zuschauer aus der KRR/rechten Szene) wurde das Video inzwischen bei YouTube hochgeladen.
 
Auf Pfeiffer machte insbesondere das auf [[Verschwörungstheorie]]n und [[Pseudowissenschaft]]en spezialisierte Internetprojekt [[Bewusst.TV]] des [[Braune Esoterik|Braunesoterikers]] [[Jo Conrad]] durch zwei Conrad-Interviews in Videoform (mit jeweils schlechter Tonqualität) im April 2010 aufmerksam.<ref>Interview zwischen Jo Conrad und Ivette Pfeiffer. Video-Aufzeichnung April 2010</ref> Wegen angeblich "hoher Serverbelastung" (offenbar durch interessierte Zuschauer aus der KRR/rechten Szene) wurde das Video inzwischen bei YouTube hochgeladen.
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Nach eigenen Angaben sei Pfeiffer in der Direktion&nbsp;3 der Berliner Polizei als Kriminaloberkommissarin bei der dortigen Direktion für Verbrechensbekämpfung (VB&nbsp;I) in der Kruppstraße beschäftigt.
 
Nach eigenen Angaben sei Pfeiffer in der Direktion&nbsp;3 der Berliner Polizei als Kriminaloberkommissarin bei der dortigen Direktion für Verbrechensbekämpfung (VB&nbsp;I) in der Kruppstraße beschäftigt.
  
Im November 2009 hätte sie einen komplexen Fall zu bearbeiten gehabt, der auf einen Strafantrag eines bayrischen Beamten gegen einen Richter beim Berliner Amtsgericht Tiergarten zurückgegangen sein soll. Im Zuge ihrer Ermittlung habe sie sodann durch Recherche, insbesondere im Internet, festgestellt, dass es keine ''Gesetzesgrundlage für meine polizeiliche Sachbearbeitung'' gebe und sie daher ''kriminalpolizeiliche Sachbearbeitung ohne STPO'' durchführe. Dies hätte bei ihr zu einer Art Verwirrung geführt (Zitat: ''Allerdings wurde mir beim Lesen nicht so recht klar, was das alles bedeutet [...] Meine vermeintlich heile Polizistinnenwelt war plötzlich und ohne Vorwarnung völlig aus den Fugen geraten.'') und zum Glauben, dass ihre beruflichen Tätigkeiten auf dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) basierten. Auch sei sie in Wirklichkeit eine "Beamtin des Deutschen Reiches (mindestens Stand 31.&nbsp;Dezember 1937" und ''mein dienstliches Handeln erfolgt nach Gesetzgebung des Deutschen Reiches''. Demnach sei die Bundesrepublik Deutschland als eine NGO aufzufassen (Nichtregierungsorganisation, wie etwa das Rote Kreuz) und die Gesetze der Bundesrepublik seien in Wirklichkeit Regelungen vergleichbar mit den "Allgemeinen Geschäftsbedingungen" im BGB. Die Bürger der Bundesrepublik werden von Pfeiffer als "Personal der BRD" bezeichnet und die aktuelle Bundeskanzlerin Merkel sei “Geschäftsführerin”. Auch ist sie Anhängerin der irrigen Ansicht, dass es "fehlende Richterunterschiften" auf Dokumenten wie Durchsuchungsbeschlüssen gäbe und diese sich ebenfalls an den Bestimmungen des BGB zu orientieren hätten. Sie habe entsprechend vergeblich bei Vorgesetzten dagegen demonstriert, was zu einer Zerrüttung des Vertrauensverhältnisses zu den Vorgesetzten geführt habe. Auch hätte sie nun Angst vor einem Bürgerkrieg, drohte sie, falls die Berliner Bürger erkennen würden, dass es keine geltende Rechtsgrundlagen für polizeiliches Handeln gäbe. Stattdessen sei das Besatzungsrecht weiterhin für sie gültig (''Mein dienstliches Handeln erfolgt aufgrund Befehls der Alliierten''), auch dies eine typische KRR-Argumentation. In einem offenen Brief wandte sie sich an die britische Botschaft (sowie die Botschaften der ehemaligen Alliierten) in Berlin und fragte nach ihren "Einsatzbefehlen". In einem Folgeinterview mit Jo Conrad teilte Pfeiffer jedoch mit, auch die chinesische Botschaft angeschrieben zu haben. Hier bleibt ebenso unklar, warum sie als Berliner Polizistin "Anweisungen" aus dem fernen China erwarte. Letztendlich stellte sich Ivette Pfeiffer selbst unter "Selbstverwaltung gemäß UN-Resolution".
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Im November 2009 habe sie einen komplexen Fall bearbeiten müssen, der auf einen Strafantrag eines bayrischen Beamten gegen einen Richter beim Berliner Amtsgericht Tiergarten zurückgegangen sein soll. Im Zuge ihrer Ermittlung habe sie sodann durch Recherche, insbesondere im Internet, festgestellt, dass es keine ''Gesetzesgrundlage für meine polizeiliche Sachbearbeitung'' gebe und sie daher ''kriminalpolizeiliche Sachbearbeitung ohne STPO'' durchführe. Dies habe bei ihr zu einer Art Verwirrung geführt (Zitat: ''Allerdings wurde mir beim Lesen nicht so recht klar, was das alles bedeutet [...] Meine vermeintlich heile Polizistinnenwelt war plötzlich und ohne Vorwarnung völlig aus den Fugen geraten.'') und zum Glauben, dass ihre beruflichen Tätigkeiten auf dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) basierten. Auch sei sie in Wirklichkeit eine "Beamtin des Deutschen Reiches (mindestens Stand 31.&nbsp;Dezember 1937" und ''mein dienstliches Handeln erfolgt nach Gesetzgebung des Deutschen Reiches''. Demnach sei die Bundesrepublik Deutschland als eine NGO aufzufassen (Nichtregierungsorganisation, wie etwa das Rote Kreuz) und die Gesetze der Bundesrepublik seien in Wirklichkeit Regelungen vergleichbar mit den "Allgemeinen Geschäftsbedingungen" im BGB. Die Bürger der Bundesrepublik werden von Pfeiffer als "Personal der BRD" bezeichnet und die aktuelle Bundeskanzlerin Merkel sei “Geschäftsführerin”. Auch ist Pfeiffer Anhängerin der irrigen Ansicht, dass es "fehlende Richterunterschiften" auf Dokumenten wie Durchsuchungsbeschlüssen gebe und diese sich ebenfalls an den Bestimmungen des BGB zu orientieren hätten. Sie habe entsprechend vergeblich bei Vorgesetzten dagegen protestiert, was zu einer Zerrüttung des Vertrauensverhältnisses zu den Vorgesetzten geführt habe. Auch habe sie nun Angst vor einem Bürgerkrieg, drohte sie, falls die Berliner Bürger erkennen würden, dass es keine geltende Rechtsgrundlagen für polizeiliches Handeln gäbe. Stattdessen sei das Besatzungsrecht weiterhin für sie gültig (''Mein dienstliches Handeln erfolgt aufgrund Befehls der Alliierten''), auch dies eine typische KRR-Argumentation. In einem Offenen Brief wandte sie sich an die britische Botschaft (sowie die Botschaften der ehemaligen Alliierten) in Berlin und fragte nach ihren "Einsatzbefehlen". In einem Folgeinterview mit Jo Conrad teilte Pfeiffer jedoch mit, auch die chinesische Botschaft angeschrieben zu haben. Hier bleibt ebenso unklar, warum sie als Berliner Polizistin "Anweisungen" aus dem fernen China erwarte. Letztendlich stellte sich Ivette Pfeiffer selbst unter "Selbstverwaltung gemäß UN-Resolution".
  
Pfeiffer glaubt sich bei ihren Annahmen auf Angaben aus dem Internet stützen zu können, sowie auf Interpretation der Rechtsprechung. Letztlich vertritt sie die gleichen "Argumente" der so genannten "Reichsdeutschen"-Szene. Dies wird in dem genannten Conrad-Interview vom 8.&nbsp;April 2010 deutlich. Laut einer Analyse von KRR-FAQ<ref>http://blog.krr-faq.net/?p=623 KRR-Faq: ''Ivette ist nett, findet auch die Reichspolizei''</ref> beruft sich Pfeiffer auf die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Grundlagenvertrag aus dem Jahr 1973, welche von “Reichsideologen” durch Verkürzung wesentlicher Passagen und absichtlicher Fehlinterpretation als angeblicher Beleg für die Fortexistenz des Deutschen Reiches und die Nichtexistenz der Bundesrepublik Deutschland missbraucht wird.
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Pfeiffer glaubt sich bei ihren Annahmen auf Angaben aus dem Internet stützen zu können sowie auf Interpretation der Rechtsprechung. Letztlich vertritt sie die gleichen "Argumente" wie die so genannte "Reichsdeutschen"-Szene. Dies wird in dem genannten Conrad-Interview vom 8.&nbsp;April 2010 deutlich. Laut einer Analyse von KRR-FAQ<ref>http://blog.krr-faq.net/?p=623 KRR-Faq: ''Ivette ist nett, findet auch die Reichspolizei''</ref> beruft sich Pfeiffer auf die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Grundlagenvertrag aus dem Jahr 1973, welche von “Reichsideologen” durch Verkürzung wesentlicher Passagen und absichtlicher Fehlinterpretation als angeblicher Beleg für die Fortexistenz des Deutschen Reiches und die Nichtexistenz der Bundesrepublik Deutschland missbraucht wird.
  
 
Es kam zu einer polizeiärztlichen Untersuchung und Pfeiffer wurde befristet zunächst für eine kurze Zeit "uneingeschränkt dienstfähig" eingestuft. Auch sei Pfeiffer nach eigenen Angaben von einer Psychiaterin begutachtet worden, die ihr eine Therapie empfohlen habe. Allerdings befinde sie sich ''eh ständig'' in Therapie. Ab Januar 2010 berief sie sich auf das Grundrecht aus Artikel&nbsp;20&nbsp;IV des Grundgesetzes (so genanntes Widerstandsrecht nach dem GG) und reichte ein Urlaubsgesuch ein.
 
Es kam zu einer polizeiärztlichen Untersuchung und Pfeiffer wurde befristet zunächst für eine kurze Zeit "uneingeschränkt dienstfähig" eingestuft. Auch sei Pfeiffer nach eigenen Angaben von einer Psychiaterin begutachtet worden, die ihr eine Therapie empfohlen habe. Allerdings befinde sie sich ''eh ständig'' in Therapie. Ab Januar 2010 berief sie sich auf das Grundrecht aus Artikel&nbsp;20&nbsp;IV des Grundgesetzes (so genanntes Widerstandsrecht nach dem GG) und reichte ein Urlaubsgesuch ein.
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==Reaktionen der Szene und Trittbrettfahrten==
 
==Reaktionen der Szene und Trittbrettfahrten==
In einschlägigen rechtsextremen Internetforen wurde das Pfeiffer-Interview mit Jo Conrad intensiv diskutiert und gefeiert und führte zu vorübergehenden hohen Abrufzahlen des Videos bei Bewusst.TV (bei YouTube 2.500&nbsp;Abrufe innerhalb weniger Tage). Im Freigeistforum erklärte Jo Conrad danach stolz, dass innerhalb "weniger Tage" sich ein Traffic von 5.000&nbsp;GB (also 5&nbsp;Terabyte) bei Bewusst.TV ergeben hätte. Da Technikadmin Frank Himmelheber (alias Vocalist) jedoch von einer 10&nbsp;MBit-Anbindung des Servers an das Internet spricht, ist dies technisch nicht möglich. (eine 100%ige rund um die Uhr Auslastung würde eine Downloadzeit von knapp zwei Monaten ergeben).
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In einschlägigen rechtsextremen Internetforen wurde das Pfeiffer-Interview mit Jo Conrad intensiv diskutiert und gefeiert und führte zu vorübergehenden hohen Abrufzahlen des Videos bei Bewusst.TV (bei YouTube 2.500&nbsp;Abrufe innerhalb weniger Tage). Im Freigeistforum erklärte Jo Conrad danach stolz, dass sich innerhalb "weniger Tage" ein Traffic von 5.000&nbsp;GB (also 5&nbsp;Terabyte) bei Bewusst.TV ergeben habe. Da Technikadmin Frank Himmelheber (alias Vocalist) jedoch von einer 10&nbsp;MBit-Anbindung des Servers an das Internet spricht, ist dies technisch nicht möglich (eine 100%ige Auslastung rund um die Uhr würde eine Downloadzeit von knapp zwei Monaten ergeben).
  
Auch kursiert in diesen Kreisen ihr offener Brief an diverse Berliner Botschaften der ehemaligen Allierten des zweiten Weltkrieges.
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Auch kursiert in diesen Kreisen ihr Offener Brief an diverse Berliner Botschaften der ehemaligen Allierten des Zweiten Weltkrieges.
  
Hinzu kommen spam-artige Einträge in zahllosen Internet-Gästebüchern, mit der Absenderangabe "Ivette Pfeiffer" oder "Yvette Pfeiffer". In diesen Einträgen werden antisemitische und revanchistische Kommentare verbreitet wie etwa: ''Rothschild & Rockefeller Wir treiben seit 1815 die gesamte Weltbevölkerung in alle Kriege hinein, deshalb können nur Wir das arme Opfervolk sein!''. Die Anzahl und der Stil dieser Gästebuch-Beiträge lassen allerdings darauf schließen, dass sie nicht von Ivette Pfeiffer und vermutlich auch ohne ihr Wissen verfasst sind, sondern vielmehr aus dem Umfeld des verurteilten Volksverhetzers und EsoWatch- und KRR-FAQ-Gegners [[Norbert Steinbach]] (bfed) sowie seines Mitstreiters Alexander Müller (ein Body-Builder und Diskothekentürsteher aus Hannover) stammen. Auf einer rechtsextremen Internetplattform wird Pfeiffer in einem Kommentar im Vergleich zu "typische(n) BRD-Polizistenratte(n)" als ein "ganz anderes Kaliber" gelobt.
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Hinzu kommen spam-artige Einträge in zahllosen Internet-Gästebüchern mit der Absenderangabe "Ivette Pfeiffer" oder "Yvette Pfeiffer". In diesen Einträgen werden antisemitische und revanchistische Kommentare verbreitet wie etwa: ''Rothschild & Rockefeller Wir treiben seit 1815 die gesamte Weltbevölkerung in alle Kriege hinein, deshalb können nur Wir das arme Opfervolk sein!''. Die Anzahl und der Stil dieser Gästebuch-Beiträge lassen allerdings darauf schließen, dass sie nicht von Ivette Pfeiffer und vermutlich auch ohne ihr Wissen verfasst sind, sondern vielmehr aus dem Umfeld des verurteilten Volksverhetzers und EsoWatch- und KRR-FAQ-Gegners [[Norbert Steinbach]] (bfed) sowie seines Mitstreiters Alexander Müller (ein Body-Builder und Diskothekentürsteher aus Hannover) stammen. Auf einer rechtsextremen Internetplattform wird Pfeiffer in einem Kommentar im Vergleich zu "typische(n) BRD-Polizistenratte(n)" als ein "ganz anderes Kaliber" gelobt.
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==

Version vom 13. April 2012, 17:22 Uhr

Ivette Pfeiffer (Quelle: YouTube)

Ivette Pfeiffer ist eine beurlaubte Berliner Kriminalpolizistin[1] und KRR-Aktivistin, die mit offenen Briefen, Rundbriefen an Kollegen über das Behördenintranet und Auftritten im Internet Ansichten zur angeblichen Nichtexistenz des Staates Bundesrepublik Deutschland verbreitet und von diversen Anhängern aus der rechten und nationalen KRR-Szene zitiert wird.

Auf Pfeiffer machte insbesondere das auf Verschwörungstheorien und Pseudowissenschaften spezialisierte Internetprojekt Bewusst.TV des Braunesoterikers Jo Conrad durch zwei Conrad-Interviews in Videoform (mit jeweils schlechter Tonqualität) im April 2010 aufmerksam.[2] Wegen angeblich "hoher Serverbelastung" (offenbar durch interessierte Zuschauer aus der KRR/rechten Szene) wurde das Video inzwischen bei YouTube hochgeladen.

Eigenangaben von Ivette Pfeiffer

Pfeiffer im Gespräch mit Jo Conrad (8. April 2010, Quelle: YouTube)

Nach eigenen Angaben sei Pfeiffer in der Direktion 3 der Berliner Polizei als Kriminaloberkommissarin bei der dortigen Direktion für Verbrechensbekämpfung (VB I) in der Kruppstraße beschäftigt.

Im November 2009 habe sie einen komplexen Fall bearbeiten müssen, der auf einen Strafantrag eines bayrischen Beamten gegen einen Richter beim Berliner Amtsgericht Tiergarten zurückgegangen sein soll. Im Zuge ihrer Ermittlung habe sie sodann durch Recherche, insbesondere im Internet, festgestellt, dass es keine Gesetzesgrundlage für meine polizeiliche Sachbearbeitung gebe und sie daher kriminalpolizeiliche Sachbearbeitung ohne STPO durchführe. Dies habe bei ihr zu einer Art Verwirrung geführt (Zitat: Allerdings wurde mir beim Lesen nicht so recht klar, was das alles bedeutet [...] Meine vermeintlich heile Polizistinnenwelt war plötzlich und ohne Vorwarnung völlig aus den Fugen geraten.) und zum Glauben, dass ihre beruflichen Tätigkeiten auf dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) basierten. Auch sei sie in Wirklichkeit eine "Beamtin des Deutschen Reiches (mindestens Stand 31. Dezember 1937" und mein dienstliches Handeln erfolgt nach Gesetzgebung des Deutschen Reiches. Demnach sei die Bundesrepublik Deutschland als eine NGO aufzufassen (Nichtregierungsorganisation, wie etwa das Rote Kreuz) und die Gesetze der Bundesrepublik seien in Wirklichkeit Regelungen vergleichbar mit den "Allgemeinen Geschäftsbedingungen" im BGB. Die Bürger der Bundesrepublik werden von Pfeiffer als "Personal der BRD" bezeichnet und die aktuelle Bundeskanzlerin Merkel sei “Geschäftsführerin”. Auch ist Pfeiffer Anhängerin der irrigen Ansicht, dass es "fehlende Richterunterschiften" auf Dokumenten wie Durchsuchungsbeschlüssen gebe und diese sich ebenfalls an den Bestimmungen des BGB zu orientieren hätten. Sie habe entsprechend vergeblich bei Vorgesetzten dagegen protestiert, was zu einer Zerrüttung des Vertrauensverhältnisses zu den Vorgesetzten geführt habe. Auch habe sie nun Angst vor einem Bürgerkrieg, drohte sie, falls die Berliner Bürger erkennen würden, dass es keine geltende Rechtsgrundlagen für polizeiliches Handeln gäbe. Stattdessen sei das Besatzungsrecht weiterhin für sie gültig (Mein dienstliches Handeln erfolgt aufgrund Befehls der Alliierten), auch dies eine typische KRR-Argumentation. In einem Offenen Brief wandte sie sich an die britische Botschaft (sowie die Botschaften der ehemaligen Alliierten) in Berlin und fragte nach ihren "Einsatzbefehlen". In einem Folgeinterview mit Jo Conrad teilte Pfeiffer jedoch mit, auch die chinesische Botschaft angeschrieben zu haben. Hier bleibt ebenso unklar, warum sie als Berliner Polizistin "Anweisungen" aus dem fernen China erwarte. Letztendlich stellte sich Ivette Pfeiffer selbst unter "Selbstverwaltung gemäß UN-Resolution".

Pfeiffer glaubt sich bei ihren Annahmen auf Angaben aus dem Internet stützen zu können sowie auf Interpretation der Rechtsprechung. Letztlich vertritt sie die gleichen "Argumente" wie die so genannte "Reichsdeutschen"-Szene. Dies wird in dem genannten Conrad-Interview vom 8. April 2010 deutlich. Laut einer Analyse von KRR-FAQ[3] beruft sich Pfeiffer auf die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Grundlagenvertrag aus dem Jahr 1973, welche von “Reichsideologen” durch Verkürzung wesentlicher Passagen und absichtlicher Fehlinterpretation als angeblicher Beleg für die Fortexistenz des Deutschen Reiches und die Nichtexistenz der Bundesrepublik Deutschland missbraucht wird.

Es kam zu einer polizeiärztlichen Untersuchung und Pfeiffer wurde befristet zunächst für eine kurze Zeit "uneingeschränkt dienstfähig" eingestuft. Auch sei Pfeiffer nach eigenen Angaben von einer Psychiaterin begutachtet worden, die ihr eine Therapie empfohlen habe. Allerdings befinde sie sich eh ständig in Therapie. Ab Januar 2010 berief sie sich auf das Grundrecht aus Artikel 20 IV des Grundgesetzes (so genanntes Widerstandsrecht nach dem GG) und reichte ein Urlaubsgesuch ein.

Nach Auskunft der Berliner Polizei laufe derzeit ein Disziplinarverfahren gegen Pfeiffer wegen "Ansehensschädigung und Verstoß gegen die Wohlverhaltenspflicht".

Reaktionen der Szene und Trittbrettfahrten

In einschlägigen rechtsextremen Internetforen wurde das Pfeiffer-Interview mit Jo Conrad intensiv diskutiert und gefeiert und führte zu vorübergehenden hohen Abrufzahlen des Videos bei Bewusst.TV (bei YouTube 2.500 Abrufe innerhalb weniger Tage). Im Freigeistforum erklärte Jo Conrad danach stolz, dass sich innerhalb "weniger Tage" ein Traffic von 5.000 GB (also 5 Terabyte) bei Bewusst.TV ergeben habe. Da Technikadmin Frank Himmelheber (alias Vocalist) jedoch von einer 10 MBit-Anbindung des Servers an das Internet spricht, ist dies technisch nicht möglich (eine 100%ige Auslastung rund um die Uhr würde eine Downloadzeit von knapp zwei Monaten ergeben).

Auch kursiert in diesen Kreisen ihr Offener Brief an diverse Berliner Botschaften der ehemaligen Allierten des Zweiten Weltkrieges.

Hinzu kommen spam-artige Einträge in zahllosen Internet-Gästebüchern mit der Absenderangabe "Ivette Pfeiffer" oder "Yvette Pfeiffer". In diesen Einträgen werden antisemitische und revanchistische Kommentare verbreitet wie etwa: Rothschild & Rockefeller Wir treiben seit 1815 die gesamte Weltbevölkerung in alle Kriege hinein, deshalb können nur Wir das arme Opfervolk sein!. Die Anzahl und der Stil dieser Gästebuch-Beiträge lassen allerdings darauf schließen, dass sie nicht von Ivette Pfeiffer und vermutlich auch ohne ihr Wissen verfasst sind, sondern vielmehr aus dem Umfeld des verurteilten Volksverhetzers und EsoWatch- und KRR-FAQ-Gegners Norbert Steinbach (bfed) sowie seines Mitstreiters Alexander Müller (ein Body-Builder und Diskothekentürsteher aus Hannover) stammen. Auf einer rechtsextremen Internetplattform wird Pfeiffer in einem Kommentar im Vergleich zu "typische(n) BRD-Polizistenratte(n)" als ein "ganz anderes Kaliber" gelobt.

Weblinks

Quellenangaben

  1. DIR 3 VB I Tagesdienst, Kruppstr. 2-4, 10557 Berlin
  2. Interview zwischen Jo Conrad und Ivette Pfeiffer. Video-Aufzeichnung April 2010
  3. http://blog.krr-faq.net/?p=623 KRR-Faq: Ivette ist nett, findet auch die Reichspolizei