Harmopathie (eingetragenes Markenzeichen) bezeichnet eine alternativmedizinische Methode mit Bezügen sowohl zur Homöopathie als auch zum Geistheilen die auf den Geschäftsmann und Erfinder Wolfgang Zönnchen zurückgeht, aber auch von dem Lübecker Geistheiler Jürgen Podey betrieben wird. Zönnchen geht indes wenig harmonisch davon aus, daß sein Harmopathie-Konkurrent Podey ein nicht ungefährlicher Quacksalber sei [1].

Wissenschaftliche medizinische Studienergebnisse zu dieser Behandlungsmethode fehlen.

Harmopathie nach Zönnchen

 
Zönnchen
 
homöopathische Pflanzenstärkung per Hubschrauber

Laut deutschem Markenamt ist die Wortmarke Harmopathie seit Januar 1994 auf den Esoteriker Wolfgang Zönnchen eingetragen [2], der behauptet als Stimmenhörer die Methode auf medialem Wege erfahren zu haben. Zuvor war Zönnchen als Anbieter von Kreditkarten und Betreiber eines Videoverleihs in Erscheinung getreten. Der Begriff Harmopathie soll sich dabei auf Harmonie und Homöopathie beziehen und soll einen Prozeß der Selbstfindung anregen, der zu tieferer seelischer Harmonie und auf diese Weise zu körperlicher Genesung führen soll.

Zönnchen und Befürworter glauben aus dem Puls des Menschen energetische Codeworte aus einem Satz von 64 Energie-Codes ablesen zu können. Das persönliche Codewort soll sodann Bei der anschliessenden Geistheilung Verwendung finden, bei der dem Kunden das Wort 10-20 mal vorliest. Ein Blutstropfen des Kunden wird verdünnt und daraus wird ein Heilmittel hergestellt, bei der der Heiler das Codewort einsetzt. Die Verdünnungen ähneln denen der Homöopathie. Nach Zönnchen werden aber nur bestimmte Verdünnungen eingesetzt: wie zum Beispiel der C 27, C 49, C 81 und C 343 (insg. sieben Potenzschritte der Zahl 3 oder 7). Durch die Verdünnung soll eine Ur-Information als individuelles energetisches Programm, das in den Blutzellen gespeichert sei, freigelegt und aktiviert werden. Der Patient erhält sieben Tropfen dieses Präparats auf die Zunge. Das Blut soll dabei von energetischen Störungen befreit und neu aufgeladen" werden, meint Zönnchen. Als eine Besonderheit des Verfahrens soll die harmopathische Behandlung aber auch ohne Blutstropfen gehen: Die Potenzierung des Blutes können zwar mit einem tatsächlich vom Patienten entnommenen Blutstropfen im Reagenzglas erfolgen, aber auch ausschließlich imaginativ erfolgen, also alleine in der Vorstellung des Behandlers. An der Wirksamkeit ändere sich dabei nichts.

Nach Zönnchens trage jeder Mensch das harmonisierende „Gegenmittel" für eigene Gebrechen mit seinem Blut in sich. „Jeder hat damit eine vollständige 'Apotheke' in sich, man muß diese Informationen nur dem Patienten wieder unverfälscht zugänglich machen, was mit der Harmopathie nach und nach erreicht werden kann."

Nach Erfindung seiner Methode erprobte er diese 1990 um das um sich greifenden „Waldsterben" zu kurieren. Er ließ aus Regenwasser nach traditionellem homöopathischem Verfahren ein Präparat herstellen. Dieses homöopathische Mittel sprühte er in Zusammenarbeit mit dem „Forschungs-Förderungs-Fonds der österreichischen Wirtschaft", der 120.000 DM spendete, von einem Hubschrauber aus auf einen Teil des erkrankten Hochgebirgswaldes in Nenzing/Vorarlberg. Vier Fernsehstationen (SAT 1, RTL-PLUS, ARD und das Österreichische Fernsehen) berichteten darüber, sowie die Esoterikpostille Esotera [3]. Eine Anwendung auf grösserer Fläche wollte aber Zönnchen nicht durchführen: ...Dieses Projekt war gewissermaßen eine Vorbereitung auf meine eigentliche Aufgabe, nämlich eine neue Behandlungsmethode für Menschen zu verbreiten. Medial wurde mir klargemacht, daß die Erkrankung des Waldes ein Spiegel für den Menschen sei, damit er seine tiefe Desorientierung und Erkrankung der Seele wahrnimmt...

Nach Zönnchen's Angaben will er mittlerweile mehrere hundert Personen in seiner Methode in Wochenendkursen eingewiesen haben.

Harmopathie nach Podey

Der Lübecker Wunderheiler und Harmopath Jürgen Podey ist neben Zönnchen der zweite, der in Deutschland mit der Harmopathie auf sich aufmerksam machen will. Poley meint dazu: ....der ganze Mensch wird per Potenz-Impuls (Handy-Technik) über seine persönliche Grundschwingung erhoben (das elektrische neuronale Energiepotenzial des Behandlers ist dazu völlig ausreichend. Nichts lässt sich leichter übertragen, als eine geistige INFORMATION). Dies hat zur Folge, das Krankheits-STOFFE (Erreger, Schadstoffe aus der Umwelt, unverträgliche Impfmittel, schädliche Übermedikation etc.) die diese höhere Schwingung (Potenz) nicht - und nie - erreichen, abgestoßen, ausgeleitet werden, was über die Stuhl- und Harnausscheidung geschieht (der Nachweis darüber kann von jedem medizinischen Labor erbracht werden). Dazu gehören auch anlagebedingte Erbkrankheiten, die von Generation zu Generation vererblich als Miasma weitergegeben werden. Dies als Hinweis an diejenigen, die sich Kinder ohne Erbdefekte wünschen...

Quellennachweise

  1. Die einzig befugten, sich mit ´Harmopathie´ zu titulieren ist der Gründer der Harmopathie, Dr. phil. rel. Wolfgang Zönnchen. Er allein ist der Innhaber des Wortschutzes vom Europäischen und Deutschen Patentamt. Ein mille artifex ist ein nicht ungefährlicher Quacksalber. gez Wolfgang Zönnchen am 1. Juni 2005, Dr. phil. rel. Wolfgang Zönnchen, 83607 Holzkirchen
  2. Abfragezeitpunkt: 16.01.2009 17:32:02. Registernummer/Aktenzeichen: 2050050 Altes Aktenzeichen: Z11460 Markentext: HARMOPATHIE Markenform: Wortmarke Inhaber: Zönnchen, Wolfgang, 83607 Holzkirchen Letzter Verfahrensstand: Marke eingetragen. Verlängerungsdatum: 21.07.2003 Kategorie: Waren/Dienstleistungen (gegenwärtiger Stand): Ausbildung, Erziehung und Unterricht, Fernkurse, Weiterbildung, Veröffentlichung und Herausgabe von Büchern, Zeitungen und Zeitschriften; pharmazeutische und veterinärmedizinische Erzeugnisse sowie Präparate für die Gesundheitspflege, insbesondere Präparate zur physikalischen Umwandlung oder Elektronenstruktur in Lebewesen und Biomechanismen. Anmeldetag: 20.07.1993 Tag der Bekanntmachung: 31.12.1993 Tag der Eintragung: 22.11.1993 Tag der Veröffentlichung der Eintragung: 15.01.1994
  3. esotera 4/91, S. 13