Compact Magazin: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Psiram
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 22: Zeile 22:
 
[[image:Whois migrantenschreck.jpg|Whois migrantenschreck.net, später geändert auf eine Scheinadresse auf den Bahamas|320px|left|thumb]]
 
[[image:Whois migrantenschreck.jpg|Whois migrantenschreck.net, später geändert auf eine Scheinadresse auf den Bahamas|320px|left|thumb]]
 
[[image:Anonymous facebook admin.jpg|screenshot, der die Administratoren Mario Rönsch und [[Kai Homilius]] von Anonymous bei facebook zeigen soll (Bild: SZ/VICE)|320px|thumb]]
 
[[image:Anonymous facebook admin.jpg|screenshot, der die Administratoren Mario Rönsch und [[Kai Homilius]] von Anonymous bei facebook zeigen soll (Bild: SZ/VICE)|320px|thumb]]
Im Juni 2016 berichtete der Bayerische Rundfunk dass Kundendaten von Abonnenten des Compact-Magazins an den rechtsextremen Waffenversender "Migrantenschreck" weitergegeben worden seien. "Migrantenschreck" bot von Ungarn aus angeblich frei verkäufliche Waffen an. (Werbung: ''„60 Joule Mündungsenergie strecken jeden Asylforderer nieder“'') Laut Schweizer Tagesspiegel (22.8.2016) seien die Waffen jedoch überteuert angeboten worden: ''Die angebotenen Modelle gleichen stark den Produkten des ungarischen Waffenhändlers Keseru Muvek Fegyvergyár – werden aber für das Doppelte des Originalpreises verkauft.''<br>Zu Migrantenschreck wurde anfangs eine gefakte österreichische Impressumsangabe (die von mimikama) genannt, und als Inhaber der heute inaktiven Domains migrantenschreck.ch, migrantenschreck.at und migrantenschreck.net war, bzw. ist der Name „Mario Roensch” eingetragen. Der Händler soll die Emailadressen sodann für "militante" Spam Emails genutzt haben.<ref>http://www.br.de/nachrichten/migrantenschreck-compact-100.html</ref> Laut mimikama.at ist die österreichische Impressumangabe ein fake. Eine typische Email liest sich etwa so:
+
Im Juni 2016 berichtete der Bayerische Rundfunk dass Kundendaten von Abonnenten des Compact-Magazins an den rechtsextremen Waffenversender "Migrantenschreck" weitergegeben worden seien. "Migrantenschreck" bot von Ungarn aus angeblich frei verkäufliche Waffen des ungarischen Herstellers Keserű Művek Fegyvergyár an. (Werbung: ''„60 Joule Mündungsenergie strecken jeden Asylforderer nieder“'') Laut Schweizer Tagesspiegel (22.8.2016) seien die Waffen jedoch überteuert angeboten worden: ''Die angebotenen Modelle gleichen stark den Produkten des ungarischen Waffenhändlers Keseru Muvek Fegyvergyár – werden aber für das Doppelte des Originalpreises verkauft.''<br>Zu Migrantenschreck wurde anfangs eine gefakte österreichische Impressumsangabe (die von mimikama) genannt, und als Inhaber der heute inaktiven Domains migrantenschreck.ch, migrantenschreck.at und migrantenschreck.net war, bzw. ist der Name „Mario Roensch” eingetragen. Der Händler soll die Emailadressen sodann für "militante" Spam Emails genutzt haben.<ref>http://www.br.de/nachrichten/migrantenschreck-compact-100.html</ref> Laut mimikama.at ist die österreichische Impressumangabe ein fake. Eine typische Email liest sich etwa so:
 
:''.."Wurden Sie schon einmal kulturell ,bereichert'? Mit jeder neuen Fachkraft steigen Ihre Chancen auf ein einschneidendes Erlebnis der orientalischen Art. Was tun Sie, wenn soziale Unruhen ausbrechen? Bereiten Sie sich jetzt vor! Werden Sie aktiv und trotzen Sie der Krise! Beispielsweise mit einem MS60 Professional (Ohne lästige bürokratische Hürden oder ärgerlichen Papierkram)."''<ref>Aus einer E-Mail von Migrantenschreck vom 11. Juni 2016</ref> (Nach Einschätzung des Verbandes Deutscher Büchsenmacher und Waffenfachhändler handelt es sich bei der "MS60" um eine in Deutschland illegale Schusswaffe. In Deutschland ist für den Verkauf und den Besitz von sogenannten Solitärwaffen mit einer Mündungsenergie von mehr als 7,5 Joule eine Lizenz, bzw. eine Waffenbesitzkarte notwendig)
 
:''.."Wurden Sie schon einmal kulturell ,bereichert'? Mit jeder neuen Fachkraft steigen Ihre Chancen auf ein einschneidendes Erlebnis der orientalischen Art. Was tun Sie, wenn soziale Unruhen ausbrechen? Bereiten Sie sich jetzt vor! Werden Sie aktiv und trotzen Sie der Krise! Beispielsweise mit einem MS60 Professional (Ohne lästige bürokratische Hürden oder ärgerlichen Papierkram)."''<ref>Aus einer E-Mail von Migrantenschreck vom 11. Juni 2016</ref> (Nach Einschätzung des Verbandes Deutscher Büchsenmacher und Waffenfachhändler handelt es sich bei der "MS60" um eine in Deutschland illegale Schusswaffe. In Deutschland ist für den Verkauf und den Besitz von sogenannten Solitärwaffen mit einer Mündungsenergie von mehr als 7,5 Joule eine Lizenz, bzw. eine Waffenbesitzkarte notwendig)
  

Version vom 4. November 2016, 17:40 Uhr

Werbung für das Compact-Magazin durch Jürgen Elsässer vor dem Münchener Gerichtsgebäude des NSU-Prozesses am 6. Mai 2013 (Bild: Metaminimum-Blog)

Das Compact Magazin ist eine monatlich erscheinende Zeitschrift der Compact-Magazin GmbH aus dem deutschen Werder.[1] Herausgeber ist Kai Homilius vom Kai Homilius Verlag, der an der gleichen Adresse ansässig ist und auch die "COMPACT-Buchreihe" herausgibt. Chefredakteur ist Jürgen Elsässer. Seit 2015 präsentiert sich Compact als Sprachrohr der rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) und der islamfeindlichen Pegida-Bewegung.

Ende 2010 wurde die COMPACT-Magazin GmbH von Jürgen Elsässer, Kai Homilius und Andreas Abu Bakr Rieger (geb. als Andreas Rieger) gegründet, die das COMPACT-Magazin herausgibt.[2][3] Homilius war Geschäftsführer der GmbH. Rieger, Elsässer und Homilius hielten je ein Drittel der Anteile. Inzwischen schied Rieger nach Streit als Gesellschafter aus. Laut Handelsregister hält die „Nordheide Kontor GmbH“ ein Drittel der Compact-Anteile. Geschäftsführer dieses Unternehmens ist Jörgen-Arne Fischer-van Diepenbrock, Unternehmer aus dem Hamburger Umland. Im bürgerlichen Leben ist er Mitinhaber und Geschäftsführer des Unternehmens Jumbo-Fischer, das Nutzfahrzeugzubehör herstellt und vertreibt.[4]

Im Eigenverständnis will das Compact Magazin eine Brücke zwischen links und rechts schlagen und ist "ein unabhängiges Monatsmagazin, das sich nicht den Vorgaben der Political Correctness beugt." Die Null-Nummer vom Dezember 2010 zeigte ein Bild von Thilo Sarrazin.[5] Zur Premierenveranstaltung des Magazins waren Oliver Janich (Partei der Vernunft), Sulaiman Wilms (Chefredakteur Islamische Zeitung) und Dieter Stein (Chefredakteur Junge Freiheit) geladen. Im August 2016 hiess es zum Einverständnis: Jeder, der unser Magazin liest, stellt fest: COMPACT hat seinen aufrechten Oppositionskurs gegen das Regime immer beibehalten: für die Souveränität des Volkes, gegen Islamisierung, Amerikanisierung und Fremdherrschaft.[6]

Bisherige Autoren waren beispielsweise Walter K. Eichelburg, Daniele Ganser, Peter Gauweiler, Eva Herman, Ken Jebsen, Andreas Rieger, Karl Albrecht Schachtschneider, Stephan Steins, Udo Ulfkotte, Niki Vogt, Roger Willemsen (ein Beitrag, in der Null-Nummer[7]) und Gerhard Wisnewski.

Interviews wurden beispielsweise mit Xavier Naidoo geführt.

2015 nahmen der Buchhändler Thalia und die Lebensmittelkette Edeka das Magazin Compact aus dem Sortiment, weil es rechtspopulistisch sei. Elsässer klagte daraufhin über eine "Zensur".

2016 berichtet die Wochenzeitung Die Zeit über finanzielle Probleme des Compact-Magazins.[8]

Homophobe "Compact-Konferenz" im November 2013

Im November 2013 war Compact-Chefredakteur Elsässer Organisator einer eindeutig schwulen- und lesbenfeindlichen Konferenz "Werden Europas Völker abgeschafft?" seines Magazins Compact. Bei der Veranstaltung traten Thilo Sarrazin sowie die Russinnen Jelena Misulina (Mitverfasserin des Anti-Schwulen-Propaganda-Gesetzes in Russland) und Olga Batalina von der Putin-Partei Jedinaja Rossija auf. Eva Herman meldete sich per Audiobotschaft.[9] Auf Vorhalt des Bayerischen Rundfunks, dass Besteller bei Compact anschliessend Spam-Emails von "Migrantenschreck" erhalten hätte, verdächtigte Geschäftsführer Kai Homilius unbekannte Hacker Daten gestohlen zu haben.

Vorwurf der Zusammenarbeit mit Waffenhandel "Migrantenschreck" und Mario Rönsch

facebook Auftritt des Anonymous.Kollektiv, die nicht mit der internationalen Hacker-Gruppe Anonymous verwechselt werden darf. Die Gruppe fiel durch rechte Hetze im Internet auf. Gegen die Betreiber der gelöschten Seite wurde unter anderen wegen Volksverhetzung ermittelt
Kai Homilius (links) mit Mario Rönsch (Mai 2016 in Budapest, Bild: anonymousnews.ru)
Mario Rönsch (links) mit Jürgen Elsässer (Bild: Anonymousnews.ru)
Whois migrantenschreck.net, später geändert auf eine Scheinadresse auf den Bahamas
screenshot, der die Administratoren Mario Rönsch und Kai Homilius von Anonymous bei facebook zeigen soll (Bild: SZ/VICE)

Im Juni 2016 berichtete der Bayerische Rundfunk dass Kundendaten von Abonnenten des Compact-Magazins an den rechtsextremen Waffenversender "Migrantenschreck" weitergegeben worden seien. "Migrantenschreck" bot von Ungarn aus angeblich frei verkäufliche Waffen des ungarischen Herstellers Keserű Művek Fegyvergyár an. (Werbung: „60 Joule Mündungsenergie strecken jeden Asylforderer nieder“) Laut Schweizer Tagesspiegel (22.8.2016) seien die Waffen jedoch überteuert angeboten worden: Die angebotenen Modelle gleichen stark den Produkten des ungarischen Waffenhändlers Keseru Muvek Fegyvergyár – werden aber für das Doppelte des Originalpreises verkauft.
Zu Migrantenschreck wurde anfangs eine gefakte österreichische Impressumsangabe (die von mimikama) genannt, und als Inhaber der heute inaktiven Domains migrantenschreck.ch, migrantenschreck.at und migrantenschreck.net war, bzw. ist der Name „Mario Roensch” eingetragen. Der Händler soll die Emailadressen sodann für "militante" Spam Emails genutzt haben.[10] Laut mimikama.at ist die österreichische Impressumangabe ein fake. Eine typische Email liest sich etwa so:

.."Wurden Sie schon einmal kulturell ,bereichert'? Mit jeder neuen Fachkraft steigen Ihre Chancen auf ein einschneidendes Erlebnis der orientalischen Art. Was tun Sie, wenn soziale Unruhen ausbrechen? Bereiten Sie sich jetzt vor! Werden Sie aktiv und trotzen Sie der Krise! Beispielsweise mit einem MS60 Professional (Ohne lästige bürokratische Hürden oder ärgerlichen Papierkram)."[11] (Nach Einschätzung des Verbandes Deutscher Büchsenmacher und Waffenfachhändler handelt es sich bei der "MS60" um eine in Deutschland illegale Schusswaffe. In Deutschland ist für den Verkauf und den Besitz von sogenannten Solitärwaffen mit einer Mündungsenergie von mehr als 7,5 Joule eine Lizenz, bzw. eine Waffenbesitzkarte notwendig)

Der Verlag bestritt allerdings Daten weitergegeben zu haben und vermutete, dass ungenannte Geheimdienste Compact durch "Migrantenschreck" hätten schaden wollen: So arbeiten Geheimdienste, wenn sie Widerständige diskreditieren und kriminalisieren wollen.
Es gibt jedoch auch eine direkte Verbindung zwischen Kai Homilius und dem Waffenversender Migrantenschreck: die Facebook-Page Anonymous.Kollektiv hatte regelmäßig Compact-Artikel beworben. Der mutmassliche Inhaber von Migrantenschreck ist der in der neurechten Szene aktive Mahnwachenorganisator und langjährige AFD-Aktivist Mario Rönsch (Mario Roensch aka Maro), gegen den die Staatsanwaltschaft nicht ermitteln könne weil seine Adresse unbekannt sei. Auf der internen admin-Seite der Facebook-Seite des Compact-Magazins ist "Mario Roensch" "Werbetreibender" von Compact und Compact gab an, dass mit Rönsch ein Vertrag zur Abowerbung abgeschlossen wurde.
Laut Süddeutscher Zeitung ist Rönsch wie auch Kai Homilius und ein weniger bekannter Sänger und Manager einer Rechtsrock-Band aus Erfurt laut einem leak einer der drei geheimen Administratoren der Facebook-Hetzseite Anonymous.Kollektiv (nicht zu verwechseln mit der Hacker-Bewegung Anonymous).[12] Bereits zuvor gab es Berichte über die Hintermänner von Anonymous.Kollektiv von Seiten der Wochenzeitschrift Focus.[13] Im Mai 2016 hatte Facebook die Seite von "Anonymous Kollektiv“ nach Protesten und Anzeigen gelöscht. In einem inzwischen aus unbekannten Gründen gelöschten Artikel bei Compact online (2.6.2016) wird Rönsch als "Friedensaktivist" dargestellt. Rönsch behauptet in dem Interview, jemand habe seinen Namen missbraucht, um "migrantenschreck.net", die ursprüngliche Domain des Internetshops, zu registrieren. Was die Ziele von "Migratenschreck" sind und auf welche Weise Waffen mit Befürchtungen vor Ausländern beworben werden, wird nicht thematisiert.
Rönsch, der für die Staatsanwaltschaft nicht erreichbar ist, scheint inzwischen mit der russischen Seite Anonymousnews.ru weiter zu machen. Auch "Migrantenschreck" zog inzwischen auf die russische domain migrantenschreck.ru. Nach Angaben der Erfurter Meldebehörde sei Rönsch nach “Bahamas City / Bahamas” "ausgewandert".

Weblinks

Quellennachweise