Armin Koroknay ist ein Schweizer promovierter Biologe und Erfinder aus St. Gallen. Koroknay ist Erfinder eines Mikroskops und einer pseudomedizinischen Methode, der Erregeraufstellung nach Koroknay, die er selbst als "phänomenlogisches Erregerstellen mit dem Vitalfeld-Mikroskop" bezeichnet. Auf Selbstdarstellungsportalen im Internet wie Xing wird Koroknay als Direktor und Entwickler bei der Firma "Living Microscopes" genannt, die möglicher Weise in der Schweiz existierte oder weiterhin existiert. Einzelheiten zur Living Microscopes lassen sich aktuell (Februar 2015) nicht finden. Auf gleichen Quellen wird Armin Koroknay mit HF Impedance Resonance Therapy, Geistheilung, Lichttherapiegeräten und Elektrosmogschutzprodukten in Verbindung gebracht.

Armin Koroknay war in den neunziger Jahren (offenbar von 1989 bis 1998) als Biologe an verschiedenen Einrichtungen der Universität München (u.a. am Institut für Anthropologie und Humangenetik der Universitat München) tätig, wie auch aus einem Artikel in der Fachzeitschrift Arthritis & Rheumatism von 1997 ersichtlich ist, bei dem er Co-Autor war.[1] Weitere Veröffentlichungen von Koroknay lassen sich in wissenschaftlichen Datenbanken oder bei Google Scholar nicht auffinden.

Ab 2001 tritt Koroknay als selbstständiger Unternehmer und Erfinder auf. Nachweislich war er für die Firma Tigon AG aus dem Schweizer Zug tätig, die bis zum Konkurs 2008 existierte. Über seine Erfindungen im pseudomediznischen Bereich berichtet Koroknay auf dem Videoportal Youtube sowie bei Vorträgen auf Messen der Alternativmedizin und fragwürdigen Videoprojekten wie der Sendung TimeToDo von Norbert Brakenwagen.

VFRV Mikroskop

 
Darstellung einer mehrere µm großen Spirochäte bei Youtube. Armin Koroknay behauptet hier eine Auflösung von 20 nm im Lichtmikroskop (Bild: Youtube. 1 µm entspricht 1000 nm)

Armin Koroknay ist Erfinder eines VFRC Mikroskops und Anmelder der Wortmarke VFRC Microscope. In Youtube Videos behauptet Kroknay mit seinem Mikroskop und seiner "Vitalmikroskopie" Auflösungen unterhalb der aus der Lichtmikroskopie bekannten Abbe-Beschränkung erreichen zu können und gibt dazu beispielsweise Auflösungen von 20 nm an bei Vergrösserungen von 2500x. Da es sich bei seinem Mikroskop aber um ein Lichtmikroskop (Dunkelfeldmikroskop) handelt, kann aus rein physikalischen Gründen nie eine Auflösung von etwa 300 nm unterschritten werden. In Ölimmersion lassen sich ca 200 nm erreichen. Die behaupteten physikalisch unmöglichen Eigenschaften seines Mikroskops will Koroknay durch einen besonderen Kondensator und eine besonders starke LED-Beleuchtung erzielt haben. Obwohl das von Koroknay erfundene VFRC Mikroskop eine Riesensensation auf dem Gebiet der Lichtmikroskopie darstellen würde mit zehnfacher Verbesserung bisheriger Bildauflösungen, findet sich bei eine Suche im Internet keinerlei Bezug zu anderen Anwendern oder Herstellern eines solchen Mikroskops als Armin Koroknay selbst. Koroknays Hinweis erzeugte Bilder mit einer hochauflösenden Videokamera darstellen zu können sind irreführend wenn er in diesem Zusammenhang eine höhere Bildauflösung verspricht: ein technisch optimales Lichtmikroskop mit niedrig auflösender Videokamera würde stets bessere Bilder zur Verfügung stellen als ein suboptimales Lichtmikroskop mit hochauflösender Videokamera. Es reicht nämlich aus die Auflösung der Videokamera über die notwendige Bildauflösung eines Bildausschnitts zu wählen. Die Firma I-Health B.V., die behauptet mit Hilfe eines Zappers Spirochäten der Gattung Borrelia burgdorferi (Erreger der Lyme-Borreliose) vernichten zu können, beruft sich bei ihren Argumentationen auf mikroskopische Untersuchungen von Armin Koroknay sowie pseudowissenschaftliche Annahmen von Royal Raymond Rife, Georges Lakhovsky und Hulda Clark.

Erregeraufstellung nach Koroknay

Mit Hilfe eines Mikroskops soll es dabei möglich sein angenommene oder tatsächlich anwesende Bakterien und Parasiten eines Patienten zu eliminieren. Koroknay behauptet mit seiner Methode den Beweis erbringen zu können dass schamanische Methoden eine naturwissenschaftlich nachweisbare Heilwirkung hätten.

Quellennachweise

  1. Wolfgang Kuon, Roland Lauster, Ute Böttcher, Armin Koroknay, Matthias Ulbrecht, Matthias Hartmann, Martina Grolms, Sanja Ugrinovic, Jürgen Braun, Elisabeth H. Weiss, Joachim Sieper: "Recognition of chlamydial antigen by HLA-B27-restricted cytotoxic T cells in HLA-B*2705 transgenic CBA (H-2k) mice", Arthritis & Rheumatism, Volume 40, Issue 5, Seiten 945–954, Mai 1997