Andreas von Bülow

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Andreas von Bülow beim russischen Staatssender RT Deutsch (Bild: Youtube)
mit Flavio von Witzleben (Rubikon) bei RT Deutsch (2022)

Andreas von Bülow (geb. 17. Juli 1937) ist ein deutscher ehemaliger Politiker der SPD, Buchautor und Verschwörungstheoretiker.

Von Bülow ist seit 1960 SPD-Mitglied und war von 1976 bis 1980 parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium der Verteidigung und von 1980 bis 1982 Bundesminister für Forschung und Technologie. Von 1969 bis 1994 war von Bülow Mitglied des Deutschen Bundestages.

Aktuell ist von Bülow Mitglied von "Scholars for 9/11 Truth and Justice".

Anfang Oktober 2016 trat von Bülow auf einem Kongress (Kopp-Kongress) des auf die Verbreitung von Verschwörungstheorien spezialisierten Kopp-Verlags auf.

Kurzbiografie

Von Bülow studierte Jura in Heidelberg und München und trat in den höheren Verwaltungsdienst des Landes Baden-Württemberg ein. Er war in den Landratsämtern Heidelberg und Balingen sowie beim Regierungspräsidenten Württemberg tätig.

Tätigkeit als Buchautor

Seit 1994 veröffentlicht von Bülow zu den Themen Geheimdienste und verheimlichte Geheimdienstaktionen und wurde in diesem Zusammenhang mit der Kritik konfrontiert, sich dabei auf unsichere Quellen zu stützen, Material ungeprüft zu übernehmen und selbst wenig zu recherchieren. Insbesondere ist auffällig, dass sich von Bülow häufig auf nicht nachprüfbare Angaben auf Internetseiten beruft.

In seinem Werk "Im Namen des Staates" beschäftigt sich von Bülow mit dem Tod von Uwe Barschel und dem Attentat auf Papst Johannes Paul II. Laut von Bülow sei Barschel durch Geheimdienste ermordet worden.

Verschwörungstheorien um die Anschläge des 11. September 2001

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Auch zu den Anschlägen auf das World Trade Center am 11. September 2001 meldet sich von Bülow in seinem Werk Die CIA und der 11. September. Internationaler Terror und die Rolle der Geheimdienste im Jahr 2003 zu Wort. Das Buch wurde auch ins Arabische übersetzt und verkaufte sich gut. Auf dem Klappentext der arabischen Ausgabe wurde von Bülow fälschlich als "Chef der Geheimdienste in der deutschen Regierung" bezeichnet. Laut von Bülow sei die "offizielle Version" zum Hergang der Anschläge in Frage zu stellen. In Wirklichkeit seien die Anschläge von der amerikanischen Regierung geplant und vom US-amerikanischen Geheimdienst CIA und dem israelischen Mossad ausgeführt worden. Die Flugzeuge seien ferngesteuert und das World Trade Center durch innere Explosionen gesprengt worden. Die Attentäter hätten auch nicht auf den Passagierlisten der Flüge gestanden und lebten in Wirklichkeit zum Teil noch. Auch ging von Bülow der Frage nach, wieviele Israelis im World Trade Center umgekommen sind und verdächtigte die israelische Regierung, von den Anschlagsplänen gewusst und nur ihre eigenen Bürger gewarnt zu haben. Laut von Bülow habe die israelische Schiffahrtslinie "Zim" einige Wochen zuvor, also bereits Monate vor dem Auslaufen ihres Mietvertrages, ihre Büros im WTC geräumt. Daher sei nach anfangs überhöhten Angaben laut von Bülow nur ein Israeli unter den Opfern der Anschläge gewesen. Er zitierte zudem eine Meldung der Washington Post vom 27. September 2001, wonach die israelische Firma "Odigo" angeblich zwei Stunden vor den Anschlägen ihre Mitarbeiter zum Verlassen ihrer nahe dem WTC gelegenen Arbeitsstelle aufgefordert habe.[1] Die National-Zeitung griff diese Thesen auf.[2] Nach gültigen Opferlisten von 2002 wurden bis zu 400 Personen jüdischen Glaubens (etwa 15% aller Opfer) bei den Anschlägen getötet, darunter ein Israeli.[3] Die Religionszugehörigkeit konnte bei vielen Opfern nicht ermittelt werden. Unabhängige Recherchen widerlegen das unterstellte Vorwissen.[4]

Auch behauptet von Bülow, dass kein Mitarbeiter der Bankhäuser "Morgan Stanley" und "Oppenheim Stocks" im World Trade Center ums Leben gekommen sei.

Von Bülows Ansichten zum 11. September in seinem Buch wurden heftig kritisiert, unter anderem im Spiegel.[5]. Der Artikel im Spiegel zeigte auf, dass von Bülow nachlässig recherchiert, Zeugen einseitig ausgewählt und Fakten verfälscht habe. Auch war von Bülow Gast im deutschen ARD-Fernsehen und wurde bei dieser Gelegenheit ebenfalls kritisiert.[6]

Beachtung fand von Bülow beim amerikanischen Verschwörungstheoretiker Alex Jones, der ihn zum Thema des 11. September 2001 interviewte.[7]

Weblinks

Quellennachweise

  1. Andreas von Bülow, Die CIA und der 11. September. Internationaler Terror und die Rolle der Geheimdienste, München 2003, S. 216ff;
  2. http://www.national-zeitung.de/Artikel_03/NZ38_4.html
  3. Offizielle Angaben des israelischen Außenministeriums http://www.mfa.gov.il/MFA/History/Modern%20History/Historic%20Events/Israel%20Remembers%20September%2011
  4. http://www.snopes.com/rumors/israel.htm
  5. DER SPIEGEL 37/2003, Seite 58
  6. Sendung: Sandra Maischberger am 9. September 2003
  7. http://www.prisonplanet.com/021104vonbuelow.html