Emotionscan ist ein pseudomedizinisch-esoterisches Diagnose- und Therapiesystem der Offshore-Firma "Emotiontools Trading Ltd."[1] aus Limassol (Republik Zypern), das laut Werbung die Gefühle eines Menschen messen und auf Berufung auf eine "Quantenphysik" entstören könne.

Im Eigenverständnis soll laut Werbung EMOTIONSCAN® ein kontaktloses, schmerzfreies, bioenergetisches emotionales Erfassungssystem sein, dass es ermöglicht, den menschlichen Körper in kürzester Zeit (20 – 30 Min.) von Kopf bis Fuß energetisch und emotional zu bewerten.

Allgemeines

Emotionscan ist eine aktuellere Variante des Vorläufers Etascan, und ist nah mit einer Vielzahl ganz ähnlicher Verfahren wie Metascan, Oberon Diagnostik, Scenar oder EPFX verwandt. Analogien existieren auch zur Bioresonanz. Eine weitere Methode, die von Emotiontools angeboten wird, nennt sich "5d cell scan". Hierbei wird die gleiche Hardware eingesetzt, eine "Heilung" soll hier durch "Transformationssymbole" und "Kosmische Helfer" erfolgen. Noch nicht ausgearbeitete Unterseiten des Webauftritts von Emotiontolls deuten darauf hin, dass weitere Angebote wie "Emotionhorse" oder "Emotionbalance" offenbar folgen sollen.

Gemeinsam ist diesen Systemen ein unplausibles und oftmal dem Kunden nicht nachvollziehbar oder pseudowissenschaftlich erläutertes Funktionsprinzip, keinerlei seriöse oder nachprüfbare Nachweise einer Eignung oder Wirksamkeit und das Fehlen jeglicher Fachliteratur zum Thema.

Eine etwa zwei Stunden lange Emontionscan-Sizung kostet 150,- Euro, Folgesitzungen rund 40,- Euro. Die Methode scheint zur Zeit (2010) in Österreich verstärkt beworben zu werden. Der Anbieter nennt sowohl für Österreich als auch für Deutschland einige Personen, die sich als Emotionscan-Therapeuten bezeichnen. Ob dieser Personenkreis überhaupt eine medizinische Qualifikation hat, oder ob es sich um Laien handelt, wird dabei nicht ersichtlich,

Die Anbieter berufen sich bei der Bewerbung von Emotionscan auf die russische Raumfahrt sowie einen österreichischen Mit-Erfinder namens Thomas Grünwald. Laut Werbung sollen angeblich 1.100 Wissenschaftler 7 Jahre lang gearbeitet haben, allerdings wird dabei kein einziger namentlich erwähnt.

Direktor der "Emotiontools Trading Ltd." ist ein Hans Gulas. Auf den Emotiontools-Webseiten werden zwei "Emotiontools agents" genannt: ein Ingenieur Ing. Thomas Grünwald aus Österreich sowie ein Richard Hark aus Vancouver in Kanada. Limassol in der Republik Zypern ist bekannt für eine grosse Zahl an Off-Shore Firmen und gilt auch als Finanzzentrum. Beziehungen scheinen zwischen der Emotiontools und den Werbeseiten von ihreinkauf.at.

Methode

Der Emotionscan-Kunde soll sich einen so genannten Kopfhörer aufsetzen, in dem geheimnisvolle "Bio-Induktoren" aus einer "Quantenmedizin" sich befinden sollen, die zugleich Sender und Empfänger für "Emotionen" sein sollen, die einen angenommenen "Energiekörper des Menschen" belasten sollen, was zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führe.

Therapeutisch sollen die "Bio Induktoren" durch einen "Frequenz-Impuls" den Körper wieder "richtig stimmen" können.

EMOSS car

EMOSS Car ist ein weiteres obskures Produkt der Emotiontools Trading Ltd zur Einsparung von Treibstoff von Automobilen. Dabei handelt es sich um ein Klebeetikett im Sinne der verbreiteten Spritsparkarten. Das besondere an dieser Karte ist der Umstand dass Jedermann das Symbol sich garatis ausdrucken könne und selbst unter den Motor des Autos aufkleben könne.

Das alleinige Betrachten und die Anwesenheit der Plakette (letztere ist angebliche Bedingung) soll der Käufer 2-3 Liter Treibstoff auf eine Distanz von 100 Km weniger verbrauchen. Der Wundereffekt soll sich daraus ergeben, dass einerseits sich eine „Vibration“ durch den Aufkleber auf den Motor übertragen werde was zu einer besseren Verbrennung führen soll und durch die Betrachtung des sysmbols eine „innere Energie“ gestärkt werdeDaher muss das Symbol vor jeder Autofahrt durch den Spruch „ICH RUHE IN MIR“ - "I REST IN MYSELF"“ aktiviert werden. Ausserdem solle Musik nicht zu laut im Auto abgespielt werden. Falls es jedoch dem Käufer nicht gelinge das Symbol mit einem eigenen Gedankenmantra zu „aktivieren“, funktioniere die EMOSS car nicht. Der Käufer ist somit immer für ein Nichtfunktionieren verantwortlich.

EMOSS-Mantras:

  1. I am now and forever in harmony with myself and everything there is;
  2. I am now and forever free of conflicting thoughts, feelings and emotions;
  3. I am now and forever free and fill myself and my surroundings with vitality and joy!
  4. I AM IN HARMONY!

Emotionscan-Werbung beim öffentlich-rechtlichen österreichischen Rundfunk

Eine skandalös völlig unkritische und werbeähnliche Erwähnung fand Emotionscan im von den Hörern bezahlten Ö3 Programm des Österreischischen Rundfunk ORF. (Beitrag von Martina Rupp, Zitat: Die Grundlagen sind höchst wissenschaftlich. ... Ö3-Reporterin Gudrun Stindl aus der Ö3-Gesundheits- und Wissenschaftsredaktion: Der kleine Computer ist unauffällig, die Software nicht. An ihr haben 1.100 Wissenschaftler 7 Jahre lang gearbeitet.) Erst nachdem kritische Berichte über die Gratis-Werbung für diese pseudomedizinische Methode aufkamen, wurde eine Emotionscan-Erwähnung auf den ORF-Webseiten wieder gelöscht.

Zeitungsartikel und plazierte Werbung

  • Werbung und Erwähnung von Emotionscan in der April 2010-Ausgabe von MAXIMA

Weblinks

Quellennachweise

  1. Emotiontools Trading Ltd., Griva Digeni 37E, CY-3730 Limassol, P.O.B. 58059. Direktor: Dr. Hans Gulas