Verschwörungstheorien zum Absturz Flug Germanwings 4U 9525
Zum Absturz eines Germanwings Airbus am 24. März 2015 mit der Flugnummer 4U 9525 entstanden bereits Stunden danach verschiedene miteinander konkurrierende und sich gegenseitig ausschließende Verschwörungstheorien zum Absturz. Sämtliche bislang verbreiteten Verschwörungstheorien zeichnen sich durch fehlende Belege aus und bleiben somit reine Spekulation auf Kosten der Hinterbliebenen der Opfer. Eine kritische Auseinandersetzung mit den jeweils genannten dubiosen Quellen fehlt. Gemeinsam ist den Theorien der Versuch geheimnisvolle mächtige Kreise, Regierungen oder militärische Institutionen als Drahtzieher des Absturzes zu bezeichnen. Auffällig und verwunderlich ist, daß andererseits bestimmten Quellen wie dem privaten Internetdienst "Flightradar24" der schwedischen Firma Svenska Resenätverket AB völlig unvorbehalten vertraut wird. Die Einteilung in vertrauenswürdige und nicht vertrauenswüdige Quellen erscheint willkürlich.
Vermutet werden kann, daß die verschiedenen Theorien im Sinne der seinerzeit von IBM erfundenen FUD-Strategie (fear, uncertainty and doubt strategy, englisch: Furcht, Ungewissheit und Zweifel) leichtgläubigen Menschen ihr Vertrauen in Presse und staatlichen Institutionen beeinträchtigen soll, was insbesondere dem rechtslastigen politischen Bereich förderlich zu sein scheint. Bei einigen Verbreitungsmedien können auch kommerzielle Aspekte eine Rolle spielen, da in Suchmaschinen eingegebene Begriffe zum Absturz Leser zu den jeweiligen Anbietern lenken. Dort können dann entsprechende Produkte (beispielsweise Bücher) präsentiert und angeboten werden.
Dieser Artikel dokumentiert hier einige der absurdesten und skurilsten Verschwörungstheorien als Beispiele für die Nutzung einer Katastrophe für eigene Zwecke.
Niki Vogt: Co-Pilot war vor dem Start bereits tot
Am veröffentlichte Autorin Niki Vogt (Ehefrau von Michael Vogt) einen Artikel bei Quer-Denken TV in dem sie behauptete, daß der Copilot des Fluges Andreas L. bereits vor dem Flug tot gewesen sei und in seinem Auto am Barceloner Flugplatz gefunden worden sei. Als Quelle berief sie sich einzig auf einen sehr schlechten Video-Scherz des Amerikaners John Cairn. Videoproduzent Cairn hatte ein Video produziert und hochgeladen welches eine Nachrichtensendung des Senders CBS nachgeahmt und eine entspreche Story bei liveleak hochgeladen. Vogt fiel weder auf, daß es abwegig war anzunehmen daß der Düsseldorfer Copilot sein Auto in Barcelona geparkt hatte, noch daß das Video auf einer Webseite zu finden war die mit CBS nichts zu tun hat. Auch erwähnt sie keinen Kontaktversuch zu CBS. Auch fiel ihr als kritische Medienbeobachterin (Zitat: "wir haben ja in den letzten Tagen einiges über den Germanwings-Unglücksflug gehört und vieles davon gleich in die Schublade "pure Spekulation" gesteckt") nicht auf, daß im Video nur amerikanische Polizeiwagen an einem Flugplatz zu sehen waren, der der Flugplatz von Barcelona sein sollte. Auch daß Cairn das Video hochgeladen hatte bemerkte sie nicht. Erst nachdem in kritischen Kommentaren im Internet auf den schlechten Scherz von Cairn und die Widersprüche hingewiesen wurde[1], fügte Vogt nachträglich Kommentare im Artikel an und erkannte daß es sich um einen Fake handelte.
Abschuss durch US-Luftwaffe
Weblinks
Quellennachweise
Psiram distanziert sich von sämtlichen Inhalten der hier thematisierten Verschwörungstheorien und verlinkt daher nicht zu den originalen Quellen.