Marion Kammer

IN-ES (IN-ES - Verein „Impfnebenwirkung – Elterlicher Sorgerechtsentzug) ist ein Impfgegnerischer Verein nach Schweizer Recht mit Sitz in CH-9470 Buchs. Der Verein hat auch einen Sitz in Deutschland (D-93149 Nittenau). Mitglieder des Vereins IN-ES gehen davon aus, dass in zahlreichen Fällen von Impfschäden von Behörden fälschlich ein so genanntes Schütteltrauma bei Kleinkindern festgestellt werde, was dann zum Sorgerechtsentzug und Kindsentzug führe. Der Verein gibt auch ein entsprechendes Buch heraus mit dem Titel "Schütteltrauma – Gewaltanwendung oder Impffolge?". Das Buch wird über einen Verlag Netzwerk Impfentscheid vertrieben, der oder die Autoren werden nicht genannt.

Im Vorstand des Vereins finden sich Impfgegner. Vereinsvorsitzende ist die Deutsche Marion Kammer, eine Sozialpädagogin mit zwei ungeimpften Söhnen. Kammer ist davon überzeugt dass sämtliche Symptome eines Schütteltraumas (engl. shaken baby syndrome - SBS) mit angeblichen "Impffolge"-Symptomen identisch seien. Sie nennt als Symptome Hirnschwellung, Hirnblutung, Krampfanfälle, Atemprobleme und Apathie. Tatsächliche Schütteltraumen im Rahmen von Kindesmisshandlungen führen zu subduralen Einblutungen / abgerissenen Brückenvenen im Gehirn, die im CT erkennbar sind. Ein weiteres typisches (85% der Fälle) Symptom sind Einblutungen in die Retina (Netzhaut) sowie Papillenödeme, die von einem Augenarzt diagnostiziert werden können. Das Klinikmanual Kinder- und Jugendpsychiatrie von Fegert u. Kölch gibt an, dass das shaken baky syndrom zu den häufigsten Todesursachen im 1. und 2. Lebensjahr gehört. Das langanhaltende Schreien eghört dabei zu den Risikofaktoren für die spätere Misshandelung.

Mitglieder des Vorstands des Verein sind Daniel Trappitsch, Rolf Kron und Sabine Neugebauer.

Der deutsche Medizinlaie, Buchautor, Filmemacher, Impfgegner und HIV-AIDS Leugner Michael Leitner ist ebenfalls ein Anhänger der Hypothese dass Behörden das kindliche Schütteltrauma und Impfschäden verwechseln würden. Er produzierte 2017 den Film "Fehldiagnose Schütteltrauma?: Impf-Schäden systematisch vertuscht".

Schütteltraumafälle die als Impfschaden bezeichnet wurden

  • 2012: Fall des Kindes Leon. Im Dezember 2012 wurde der Vater (Andreas S.) des damals drei Monate alten Leon zu zwei Jahren Haft verurteilt, weil er laut eigenem Geständnis seinen Sohn geschlagen und fast tot geschüttelt hatte.[1] Sein Sohn Leon hatte geschrien und ließ sich nicht beruhigen. Der Vater reagierte darauf mit Schlägen und dem Schütteln des Kindes, bis es leblos zusammensackte. Der Vater führte eine Mund-zu-Mund Beatmung durch und rief den Arzt. Das Kind konnte gerettet werden und offenbar geht es ihm inzwischen wieder gut (mit ein Grund für das milde Urteil). Vor Gericht räumte der Angeklagte auch ein, dass er seinen Sohn bereits zwei Wochen zuvor schon einmal geschüttelt hatte. Auch dabei war es zu Blutungen im Kopf des Kindes gekommen, wie ein Rechtsmediziner feststellte. Im Krankenhaus verschwieg der junge Mann, dass er das Kind misshandelt hatte und behauptete: Es ist ein Impfschaden. Die Impfgegner Michael Leitner und Daniel Trappitsch versuchten diesen Kriminalfall für ihre Impfgegnerschaft zu nutzen. In einem 15 Minuten dauernden Video wird Andreas S. als das Opfer dargestellt. In Wirklichkeit hätte das Kind einen Impfschaden erlitten und der Kindsvater werde nun von den Behörden terrorisiert, die Mutter des Kindes hätte sich von ihm auf richterliche Anordnung trennen müssen. Als Expertin tritt im Film der Medizinlaie Angelika Müller (vormals Kögel-Schauz) auf, die als Softwareentwicklerin keinerlei Kompetenzen als medizinische Gutachterin hat.
  • Alan Yurko (geb. 1969) wurde 1999 in den USA wegen Mordes (manslaughter) an seinem zehn Wochen alten Sohn Alan Ream zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. 2005 wurde er nach sechs Jahren Haft entlassen. Im Prozess wurde beim verstorbenen Kind ein subdurales Hämatom, Einblutungen in die Augen, Rippenbrüche und Schürfwunden am Kopf festgestellt. Yurko gab zu das Kind an den Füßen gehalten zu haben und geschlagen zu haben, kurz bevor es starb. Alan Yurko war zuvor bereits als bewaffneter Einbrecher zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Amerikanische Impfgegner organisierte eine Free Yurko Kampagne und stellten die Behauptung auf, dass das Kind an einer Nebenwirkung einer Impfung verstorben sei.

Weblinks

Quellennachweise