Swiss Policy Research

Aus Psiram
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SPR-Schautafel, die die Beherrschung Deutscher Medien durch NATO, Bilderberger, Trilaterale Kommission und einer Atlantikbrücke nahelegen soll (Bild: SPR, Mai 2017)

Swiss Propaganda Research (SPR oder kurz swisspropaganda) ist ein von Unbekannten betriebener Blog aus der Schweiz, der seit Januar 2016 existiert. Der Blog weist weder ein Impressum auf, noch eine Kontaktadresse. Die Betreiber nennen sich «unabhängige Medienwissenschaftler». Nach eigenen Angaben würde Swiss Propaganda Reasearch von einer halben Million Leser gelesen. Im Eigenverständnis heisst es:

Swiss Propaganda Research ist ein Forschungs- und Informations­­projekt zu geo­po­li­tischer Pro­pa­ganda in Schweizer Medien. Alle Studien und Bei­trä­ge wurden von einer politisch und publi­zistisch unab­hängigen, wissen­schaft­lichen Forschungs­gruppe ohne Beauftragung oder Fremdfinanzierung er­stellt.

Trotz Anonymität ist Swiss Propaganda Research eine häufig von Truthern und Internetprojekten aus deren Umfeld zitierte Internetadresse. Artikel bei SPR wurden beispielsweise wohlwollend bei Nachdenkseiten verlinkt, oder von Rubikon News[1]. Auch das von Daniele Ganser betriebene SIPER-Institut verlinkt zu einer auf SPR-"Studie" mit dem nicht zitierbaren Hinweis Erschienen Oktober 2016 Umfang 21 Seiten Autor Sw

Erst die Nennung des Autors einer zitierten Quelle ermöglicht es, durch Kontaktaufnahme herauszufinden wie eine Studie methodisch durchgeführt wurde, und auch in wessen Auftrag. Ganser selbst bewarb SPR mehrfach, so in einem Interview.[2] Nach für Psiram nicht nachprüfbaren Angaben aus anderen Internetblogs soll das Projekt Swiss Propaganda Research dem Umfeld von Ganser zuzuordnen sein.

Profil und Tätigkeitsfeld

Im Blog finden sich medienkritische Artikel, die beweisen sollen, dass Schweizer und deutsche Medien wahlweise von der NATO, Bilderbergern, der Trilateralen Kommission oder einer Atlantikbrücke gesteuert werden und westliche Propaganda verbreiten würden. Häufiges Ziel der Kritik sind die Neue Zürcher Zeitung sowie das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Die anonymen Autoren beurteilen deutschsprachige Medien nach nicht ersichtlichen Kriterien bezüglich ihrer Position gegenüber der NATO und bezeichnen die grossen Medienkonzerne pauschal als Propagandainstrumente in einem transatlantischen Netzwerk.
Dazu werden eigene Schautafeln und selbst gefertige Studien verbreitet. Auf der Webseite wird dazu behauptet, sich bei Studien eines "Modells von Professor Anne Morelli" zu bedienen. Anne Morelli ist Autorin des Werks Die Prinzipien der Kriegspropaganda (2001, Principes élémentaires de propagande de guerre)[3].

Insbesondere wird den Schweizer und Deutschen Medien vorgeworfen fehlerhaft über den Bürgerkrieg in Syrien zu berichten und den aktuellen Staatspräsidenten Assad zu verunglimpfen.

Unüblich für eine Schweizer Quelle ist die Verwendung des ansonsten in Deutschland üblichen ß.

Siehe auch

Weblinks

  • ehemalige Adresse des Blogs Swiss Propaganda Reasearch: swisspropaganda.wordpress.com
  • aktuelle Adresse: swprs.org

Quellennachweise

  1. Zitat Daniele Ganser bei Rubico: ....Der Mediennavigator der Website Swiss Propaganda Research zeigt, dass die NZZ als NATO-konform einzustufen ist...Ich empfehle jedem, dass er immer wieder den Medien-Navigator konsultiert, um zu sehen, aus welcher Perspektive die Zeitung schreibt, welche er gerade liest..
    Rubicon, Daniele ganser: Medien für den Krieg - Warum unterstützt die NZZ Angriffskriege?, 7.5.2017
  2. Zitat: ..Es gibt jetzt eine Webseite, die heißt swisspropaganda.com die müssen sie sich mal anschauen, dort wird eigentlich Medienanalyse sehr genau gemacht, man nimmt das Schweizer Fernsehen, die Mittagsausgabe, Abendausgabe, 10 vor 10 und die Radiosendung „Echo der Zeit“ und diese vier Sendungen werden analysiert, und es gibt ein ganz klares Bild, dass man eigentlich mehr oder weniger die NATOPropaganda hier in der Schweiz hat..
    Quelle: Vincent Kretschmer: Interview mit Daniele Ganser, 10.12.2016, [www.danieleganser.ch]
  3. Anne Morelli: Die Prinzipien der Kriegspropaganda. Zu Klampen, Springe 2004