Rubens Farias

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Rubens Faria
Faria in Kontakt mit Dr. Fritz

Rubens Faria (Rubens de Faria Jr, auch bekannt als "Dr. Fritz III",geb. 14. Februar 1954, Sao Paulo) ist ein religiös inspirierter brasilianischer Geistheiler, Hellseher, Ingenieur und ehemaliger Programmierer aus Rio de Janeiro (Ortsteil Bom Sucesso), der auch in Deutschland auftrat. Faria führt, wie sein Landsmann João de Deus, so genannte spirituelle Operationen ohne Anästhesie mit Scheren und Schweizer Armeemessern durch. Dabei benutzte OP-Handschuhe fehlen völlig oder werden ohne Wechsel bei verschiedenen Patienten nacheinander eingesetzt. Die von Faria durchgeführten Scheinoperationen beschränken sich auf die Durchtrennung der oberen Hautschichten und auf Entnahme von etwas Unterhautfettgewebe ohne Notwendigkeit einer Schmerzstillung. Entnommenes Hautfett kann dann dem Patienten als Tumorgewebe präsentiert werden. Laut Anhängerschaft soll er "transformierende Energien in den feinstofflichen Körper eines Menschen leiten" können, die er Transbioenergie nennt. Hierdurch sollen "geistige Blockaden, Konditionierungen und Verhaltensmuster" gelöst werden.

Faria soll als Medium auch Channeling-Botschaften eines hypothetischen Dr. Fritz empfangen.

Wie bei fast allen Geistheilern fehlt auch Faria eine medizinische Ausbildung. Auch er beruft sich - wie in der Szene üblich - auf eine nicht nachprüfbare Wunderheilung, in diesem Falle die seiner Tochter. Als seine Tochter erkrankt war, soll ihn der Geistführer "Dr. Fritz" als Medium für eine Mission auserwählt und zur Heilung seiner Tochter beigetragen haben.

Um nicht in Gefahr zu geraten, mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen, heile laut eigener Aussage auch nicht er, sondern ein Gott. Faria: "Gott heilt, nicht ich!"

Faria tritt auch in Deutschland auf, wo er - anders als in seinem Heimatland - viertelstündiges Handauflegen praktiziert. Nach Patientenberichten bewegen sich die Kosten zwischen 60 und 100 Euro pro Viertelstunde. In Deutschland trat er unter anderem in der Behandlungspraxis eines Dr. Wörffel in Braunschweig-Waggum auf.

Behandlung

Gruppengeistheilen
Faria beim Geistheilen

Faria behandelt aus Effizienzgründen oft große Gruppen gleichzeitig durch kurze Ansprache und Händeauflegen. Mehrere hundert bis tausend Personen werden so täglich an Faria vorbeigeschleust, wobei es bis zu 14-stündige Wartezeiten bei etwa 20-30 Sekunden Behandlungsdauer gibt.[1] Laut Anhängerschaft sollen dann seine Augen scannerhaft über den Körper gleiten, um Tumoren oder andere Erkrankungen zu erspüren und dann eventuelle spirituelle Operationen durchzuführen, um „Energiefelder“ zu reinigen, aktivieren und auszubalancieren. Auch der gelähmte Filmschauspieler ("Superman") Christopher Reeve wollte ursprünglich den dubiosen Wunderheiler konsultieren.

Von mindestens drei Patienten ist bekannt, dass sie nach einer Faria-Behandlung starben.

Faria-Business

Wie bei anderen Geistheilern auch hat sich inzwischen ein Millionen Euro schweres Geschäft um Faria gebildet.

Ermittlungen gegen Faria

Faria wurde wegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche angeklagt. Des Weiteren gibt es Ermittlungen wegen Mordes gegen ihn.[2] Laut Presseagentur Reuters wurde eine private Faria Klinik in Rio de Janeiro von den Behörden 1999 geschlossen. Seine Webseite ist nicht mehr aktiv. In Brasilien wurde Faria wegen der illegalen Ausübung der Heilkunde verurteilt.

Zitate

Faria:

  • Meine erste Erfahrung mit Heilung geschah dann im Jahr 1983, als ich mit meiner Frau zu Freunden ging, um in ihrem Haus zu beten. Während des Betens verspürte ich plötzlich eine sehr unangenehme Empfindung und fiel ohnmächtig um. Als ich wieder zu mir kam, sah ich die Leute lächelnd und glücklich um mich herumstehen. Ich sah ein blutiges Rasiermesser auf dem Tisch und fragte, "Was geht hier vor sich?" Ein Junge sagte, "Ein Geist erschien und hat meine Schwester am Auge operiert mit dem Rasiermesser, und nun ist ihr Auge geheilt." "Das ist fantastisch", sagte ich. "Aber wer hat das getan?" Sie sagten, "Du hast das getan." "Ich habe das Auge deiner Schwester aufgeschnitten?" "Ja!" "Das ist fantastisch", sagte ich, "aber ich muss jetzt gehen." Und ich ging [...]
  • 1990 wurde meine Tochter geboren. Als sie neun Tage alt war, bekam sie ein gefährliches Lungenleiden und der Arzt sagte, dass sie wohl sterben würde. Wir weinten und weinten. Eines Tages, als wir versuchten, sie zu füttern, sah ich ein weißes Licht in den Raum kommen und wir sahen eine Hand direkt vor meiner Tochter und hörten eine Stimme sagen, "Ich werde deine Tochter heilen, aber du musst mitarbeiten." Wir waren überwältigt und weinten nur noch mehr. Nach vielleicht zehn Sekunden verschwand das Licht. Wir nahmen meine Tochter zum Arzt, um sie untersuchen zu lassen, und ihre Lunge war vollständig geheilt. Heute ist meine Tochter stark wie ein Bulle. Ich verkaufte meine kleine Fabrik, und mit dem Geld startete ich die Arbeit mit dieser Energie, mit diesem Geist [...]
  • Ja, Krebs ist besonders leicht zu erkennen, denn rund um einen Tumor sind mehr Blut und sekundäre Venen, auch mehr Sauerstoff und Zellatmung aus Kohlenstoffdioxiden und Sauerstoff. Also mehr Energie und Aktivität. Das ist, was ich sehe. Somit ist es leicht, einen Krebs zu finden [...]
  • In einigen Ländern, in denen ich arbeite, etwa Großbritannien, Japan, Portugal und den USA, ist es illegal für mich, Instrumente zu benutzen. Doch bei Leuten mit schweren Problemen funktioniert das Energieheilen gewöhnlich, wenngleich das längere Zeit in Anspruch nimmt, als die Operation, vielleicht zwei bis vier Sitzungen. Du musst die Energie direkt auf das Feld des Problems lenken, um den Tumor schrumpfen zu lassen, indem du die Blutversorgung stoppst. Du musst hart arbeiten, um das zu erreichen. Deshalb ist operieren manchmal besser, weil ich dann den Tumor herausschneiden kann, nähen, fertig. Ich nenne das eine nicht-akademische Operation, weil du das Skalpell so schnell arbeiten siehst ohne Blut und Schmerz, dass es ganz unglaublich ist [...]
  • 14 Jahre zuvor hatte Dr. Fritz mir den Tag genannt, an dem ich sterben würde, genauso wie er meinen Vorgängern Arigo und Queiroz den ihren genannt hatte. Sie starben auch zum angegebenen Zeitpunkt. Meiner war der 5. Dezember 2000. Am 4. Dezember war ich auf Hawaii. Ich schloss meinen Tod erwartend alle Türen und Fenster. Na ja, ich bin immer noch hier [...]

Weblinks

Quellennachweise

  1. New York Times Artikel vom 12. Januar 1996
  2. The Press aus York, 26. Februar 1999