Radiästhesie

Aus Psiram
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Radiästhesie bezeichnet die Lehre von esoterischen Konzepten einer Fühligkeit für angenommene geopathogene Phänomene (Störzonen) wie Wasseradern oder Erdstrahlen, über die einzelne bestimmte Personen verfügen sollen. Zum Nachweis wird in der Radiästhesie das Pendel und die Wünschelrute eingesetzt. Die entsprechende Wahrnehmung wird auch als Apperzeption oder muten genannt. Wahrnehmungsergebnisse werden gerne in sogenannten arbiträr-proprietären Bovis-Einheiten angegeben.

Geschichte

Zwei französische Provinzpfarrer, Abbé Bouly und Abbé Mermet, verhalfen Ende des 19. Jahrhunderts dem Pendeln zu enormer Popularität.

zu Grunde liegender Mechanismus

Entgegen der Überzeugung der Radiästheten hat der Ausschlag des Pendels allerdings keinerlei "mediumistische" oder sonstig paranormale Ursachen. Er wird vielmehr durch ideomotorisch induzierte Muskelimpulse ausgelöst: Allein die Vorstellung einer Bewegung - beispielsweise das Schwingen eines Pendels in eine bestimmte Richtung - führt zu geringfügigen, bewusst nicht registrierten Bewegungsimpulsen in jenen Muskeln, die zur Verwirklichung dieser Vorstellung erforderlich sind (Carpenter-Effekt). Darüber hinaus spielen rhythmische Impulse aus Muskeltonusänderungen eine Rolle: Den Resonanzgesetzen der Physik gehorchend, schaukeln sich die minimalen Impulsstöße zu einer harmonischen Schwingung des Pendels auf.

Anwendungen

Hauptzweck ist es meistens gegen Bezahlung sogenannte strahlenfreie Schlafstellen zu finden, Wasserbohrlöcher oder gar Bodenschätze zu muten. Ging es früheren Rutengängern um das Erspüren (Muten) von Wasseradern oder Bodenschätzen, so wird die Rute heute vor allem zum Auffinden angeblich krankmachender "Erdstrahlen" eingesetzt: Neuralgien, Ekzeme und nicht zuletzt Krebs sollen durch derlei (tatsächlich gar nicht existente) "Strahlen" verursacht sein.

Daneben dient die Wünschelrute als alternativheilerisches Diagnoseinstrument: Krankheiten jeder Art lassen sich angeblich mit ihrer Hilfe zuverlässig früherkennen.

Kritik

Die Radiästhesie ist wissenschaftlich nicht anerkannt und entsprechende radiästhetische Gutachten sind wissenschaftlich gesehen wertlos.