Protokolle der Weisen von Zion

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Ausgabe von 1912

Die Protokolle der Weisen von Zion (Протоколы сионских мудрецов) ist ein antisemitisches Pamphlet, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts vom russischen Geheimdienst als eine Verschwörungstheorie verbreitet wurde, und heute noch in rechtsgerichteten und judenfeindlichen Kreisen zitiert und weiterverbreitet wird.

Verwendung fand der Text zu Zeiten des Nationalsozialismus. In jüngerer Zeit wird das Pamphlet auch im Rahmen der in den USA verbreiteten ZOG-Verschwörungstheorie (Zionist Occupation Government) verwendet.

In der Kernaussage soll dieser Text eine weltumfassende jüdische Weltverschwörung belegen. Die Protokolle wurden als angebliche geheime Dokumente jüdischer Herkunft ausgegeben. Der text umfasst etwa achtzig Seiten mit 24 Abschnitten, die jeder einer angeblichen Sitzung jüdischer Führer entsprechen sollen mit einer fiktiven Rede vor einer Versammlung von Weisen von Zion.

Der Ursprung

Die Protokolle erschienen zu erst in zwei ähnlichen Versionen in Russland. Zunächst in Teilen im Jahre 1903 in der Zeitschrift Znamia (Знамя), und später in einer vollständigen Fassung 1905 und 1906 als Buch-Veröffentlichung Das Große im Kleinen, oder die Ankunft des Antichrist und die herannahende Herrschaft des Teufels auf der Erde eines mystischen Wander-Mönchs mit dem Namen Serghei Nilus. Im Jahre 1920 wurde eine deutsche, und später eine englische Übersetzung bekannt.

Über die Autoren oder den Autor liegen keine endgültigen Erkenntnisse vor. In jüngerer Zeit wird von einer gruppe von Autoren ausgegangen. Es gibt jedoch auch Stimmen die die Urheberschaft bei einem antisemitischen Russen in Paris sehen, dem Fälscher Mathieu Golovinski. Wie dem auch sei: die unbekannt gebliebenen Autoren der Protokolle fassten für ihr Pamphlet bereits vorliegende Texte verschiedener Autoren zusammen. Dazu gehören die satirischen Schrift Gespräche in der Unterwelt zwischen Machiavelli und Montesquieu von Maurice Joly (Brüssel 1864) und weitere fiktionale Texte. Der Text von Joly bezog sich dabei auf einen bonapartistisches Komplott.

Dass die Autoren dem russsichen Geheimdienst des Zaren zuzuordnen sind, wurde erst in den neunziger Jahren des 20. Jahrhundert durch den russischen Historiker Mikhail Lépekhine entdeckt. Diesem gelang es ab 1992 Einblick in sowjetische Archive zu erlangen. Aber bereits im Jahre 1939 hatte der französiche Geheimdienstmitarbeiter (IIeme buro) Henri Rollin eine Arbeit mit dem Titel L"apocalypse de notre temps (Nachdruck in Editions ALLIA 2005) in der er die Herkunft und Verwendung des Textes aufzeigte. Zunächst wurden die Protokolle auf Seiten des Zaren, und später von den Nazionalsozialisten für die eigene Propaganda verwendet. Heute besteht unter Historikern kein Zweifel über die Herkunft des Pamphlets mehr.

Inhalt

In den Protokollen erläutert ein fiktiver Sprecher, wie ein angebliches Weltjudentum plane, verschiedne Regierungen in unterschiedlichen Staaten und damit die Weltherrschaft mit Macht und List zu übernehmen, um eine Gewaltherrschaft und Terror zu verbreiten. Auch sei die Parole der Französischen Revolution Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit ursprünglich jüdischen Ursprungs und habe dem Ziel gedient wahre Freiheit und die Wohlfahrt des Staates zu zerstören.

Der Antisemitismus sei eine Erfindung der Juden selbst. Er diene dem Zweck, unsere Brüder aus den unteren Schichten zusammen zu halten.

Weblinks

Quellenachweise