Phrenologie

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Die Phrenologie (Schädellehre nach Gall) ist ein pseudowissenschaftliche Lehre aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts nach dem schwäbischen Arzt Franz Josef Gall (1758–1828). Aus dem nicht nutzbaren Konzept der Phrenologie entwickelten sich jedoch im Laufe der Zeit weitere Verfahren:

  • Kraniometrie als Werkzeug der Rassenkunde.
  • Hirnlokalisationslehren der Neurologie.

Das System der Phrenologie

Gall glaubte an einen kausalen Zusammenhang zwischen Schädelform und Charaktereigenschaften einerseits, und an kleinräumig angeordnete Hirnareale andererseits, denen als Projektion auf die Oberfläche des Kopfes eine ganz spezifische Funktion zukäme.

Phrenologie als diagnostisches Verfahren: das phrenologische Beklopfen

In den USA wurde die Phrenologie auch pseudodiagnostisch eingesetzt: der Patient erfuhr dabei kurze und heftige Schläge gegen den Kopf mit einem grosen Holz- oder Gummihammer aus allen Richtungen. Anschliessend wurde aus den Widerhalltönen, Reflexen und Reaktionen des Beklopften und an Hand detaillierter phrenologischer Kataloglisten Schlüsse gezogen. So liessen sich ebenso Krankheitssymptome und -ursachen erklären wie Heiltherapien finden. Phrenologische Beklopfungshämmer wurden häufige Instrumente der amerikanischen Ätzte jener Zeit.

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