Peak-Oil-Verschwörung: Unterschied zwischen den Versionen

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==Abiogene Entstehung von Erdöl==
 
==Abiogene Entstehung von Erdöl==
Ttheorien einer [[Abiogenetische Erdölentstehung|abiogenen Erdölentstehung]] wurden zuerst im 19. Jahrhundert formuliert. In den 1950er Jahren wurde eine entsprechende Theorie von dem sowjetischen Geologen Nikolai Kudryavtsev postuliert und fand danach Eingang in die Verschwörungstheorien. Deren Anhänger behaupten, dass die Erkenntnis der abiogenen Erdölentstehung absichtlich unterdrückt werde, um die Lüge vom Peak Oil durchzusetzen.
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Erdöl entsteht aus heutiger wissenschaftlicher Sicht aus Meeresorganismen in den Weltmeeren, die nach ihrem Absterben Schichten am Meeresboden bilden. Es existieren jedoch auch alternative Theorien zu einer [[Abiogenetische Erdölentstehung|abiogenen Erdölentstehung]], die jedoch nur von wenigen Personen vertreten werden. Vertreter dieser Theorien gehen zumeist davon aus, daß sich Erdöl ständig nachbilde und es daher nicht zu einer Knappheit an Erdöl kommen könne.
 
 
Ein weiterer Vertreter dieser Ansicht ist der Astrophysiker Thomas Gold, der vermutet, dass große Mengen Kohlenwasserstoffe seit Entstehung der Erde in großen Tiefen vorhanden waren und beim Entweichen in der Erdkruste die nach seiner Ansicht damit fast unerschöpflichen Erdgas- und Erdöllagerstätten bildeten ("Deep Earth Gas Hypothesis").
 
 
 
Später änderte er seine Theorie dahingehend, dass die gesamte obere Erdkruste bis ca. 10&nbsp;km Tiefe von Bakterien oder so genannten "Urbakterien" (Archaeen) besiedelt sei ("deep hot biosphere"<ref>http://www.gfz-potsdam.de/portal/-;jsessionid=59F8936A2AA7CF91BB7A729B451A0F1A?$part=CmsPart&$event=display&docId=2036517&cP=sec43.content.detail</ref><ref>http://www.pnas.org/content/89/13/6045.abstract</ref>). Bei Öl und Gas auf der Erde handele es sich um Stoffwechselprodukte dieser Kohlenwasserstoff verwertenden, hitzestabilen (thermophilen) und druckresistenten Mikroorganismen in der Erdkruste, also auch eine Form der biogenen (durch Lebewesen bedingte) Entstehung.
 
 
 
Seine Hypothese versuchte er im Jahr 1986 durch eine Probebohrung in einem alten Meteoritenkrater in Schweden zu beweisen. Diese Bohrung konnte aber wegen ungünstiger Umstände nicht die erforderlichen Nachweise liefern.
 
 
 
In neuerer Zeit gibt es zunehmend Belege für die Existenz von Mikroorganismen in großen Tiefen.<ref>http://www.scinexx.de/dossier-7-1.html</ref><ref>http://www.scinexx.de/inc/artikel_drucken.php?id=2169&a_flag=1</ref> Der Abbau von Kohlenwasserstoffen durch anaerobe Mikroorganismen wurde inzwischen bestätigt.<ref>http://www.gfz-potsdam.de/portal/-;jsessionid=59F8936A2AA7CF91BB7A729B451A0F1A?$part=CmsPart&$event=display&docId=2049220&cP=sec43.content.detail</ref>
 
 
 
In Laborexperimenten, bei denen die Bedingungen des oberen Erdmantels simuliert wurden (Temperaturen zwischen 700&nbsp;und 1.200°C; 20.000-facher Atmosphärendruck auf Meereshöhe), konnten Geophysiker um Anton Kolesnikov von der Carnegie Institution in Washington komplexere gasförmige Kohlenwasserstoffe (keine flüssigen, wie Erdöl) wie z.B. Ethan, Propan und Butan sowie Wasserstoff und Graphit herstellen. Organisches Material war dabei nicht vonnöten. Da Methan im Erdmantel in großen Mengen vorkommt, könnten die Prozesse zur Bildung von Erdöl- und Erdgaslagerstätten durchaus mit beitragen. Unklar ist allerdings noch, wie die Kohlenwasserstoffe in die Erdkruste aufsteigen können, ohne dabei wieder zu Kohlendioxid oxidiert zu werden.<ref>http://www.wissenschaft-online.de/artikel/1002864</ref>
 
  
 
==Quellenverzeichnis==
 
==Quellenverzeichnis==

Aktuelle Version vom 24. Januar 2018, 15:06 Uhr

Peakoil.jpg

Die Peak-Oil-Verschwörung ist eine Verschwörungstheorie, die propagiert, dass Lügen über knapper werdende Erdölvorräte und die dadurch geringeren Fördermengen dazu dienten, die Ölpreise künstlich hochzuhalten oder geopolitische Ziele, wie z.B. die Herrschaft über den Nahen Osten, durchzusetzen. Als Verschwörer werden vor allem die Ölindustrie, aber auch die USA, die CIA und die Bilderberger genannt.

Vertreter der Peak-Oil-Verschwörung sind unter anderem Frederick William Engdahl, die Betreiber von Secret-TV und des Blogs Alles Schall und Rauch sowie Rolf Finkbeiner, der sogar behauptet, dass unser ganzer Kontinent auf Öl schwimme.[1]

Peak Oil

Peak Oil ist die Theorie des globalen Ölfördermaximums (Englisch: global oil peak). Sie überträgt die Erkenntnisse zu einem Ölfördermaximum eines einzelnen Ölfeldes auf den gesamten Erdölvorrat der Erde. Peak Oil ist der Zeitpunkt, zu dem weltweit keine Erhöhung der Förderquoten mehr möglich ist. Allerdings ist umstritten, wann ein solches Maximum erreicht und von welcher Relevanz dieses ist. Die Peak-Oil-Theorie dient zur Abschätzung, wie lange die globalen Ölvorräte reichen.[2][3][4]

Die Verschwörungstheorie

Die Anhänger der Peak-Oil-Verschwörungstheorie behaupten, dass Erdöl in unbegrenzten Mengen zur Verfügung stehe und die Knappheit nur künstlich vorgetäuscht werde. Sie sind der Meinung, dass Erdöl nicht aus fossiler organischer Substanz entsteht, sondern aus anorganischen mineralischen Ausgangsstoffen (abiogene Entstehung). Erdöl soll in der Erdkruste und im Erdmantel reichlich vorhanden sein und in kurzen Zeiträumen immer wieder neu entstehen. Die dazu vorgebrachten Argumente sind das Fehlen von Fossilien im Erdöl ("keine Dinosaurierskelette in Ölfeldern"); die Öllagerstätten befänden sich auch in sehr tiefen geologischen Schichten, die nicht durch Sedimentationsprozesse entstanden sind und Ölfelder sollen sich in Gebieten befinden, in denen kein Erdöl entstehen konnte. Allerdings gibt es keine wissenschaftlichen geologischen Erkenntnisse, die diese These stützen.

Erdöl entsteht nicht terrestrisch (auf dem Land) direkt aus Dinosauriern oder Großpflanzen, sondern bei Sauerstoffarmut in Faulschlämmen aus abgestorbenem Plankton (Algen und andere Kleinstlebewesen im Meer) in flachen Meeresbereichen im Laufe von mehreren hunderttausend bis mehreren Millionen Jahren.[5] Folglich sind auch keine Makrofossilien wie Dinosaurierskelette zu finden. Dagegen kommen im Erdöl chemische Fossilien (Abbauprodukte von Biomasse) wie z.B. Derivate von Chlorophyll und Hämoglobin vor, die als Biomarker für eine biogene Entstehung von Erdöl sprechen.

Da Erdöl im Verlauf von Jahrmillionen durch Poren in das Umgebungsgestein (Speichergestein) wandert (Migration), bis es durch undurchlässiges Gestein (Sperrschicht) gesammelt wird, ist es nur sehr selten (z.B. als Ölschiefer wie der Messeler Ölschiefer[6][7]) am unmittelbaren Entstehungsort zu finden. Im Ölschiefer sind auch zahlreiche, z.T. sehr gut erhaltene Fossilien enthalten.[8]

Abiogene Entstehung von Erdöl

Erdöl entsteht aus heutiger wissenschaftlicher Sicht aus Meeresorganismen in den Weltmeeren, die nach ihrem Absterben Schichten am Meeresboden bilden. Es existieren jedoch auch alternative Theorien zu einer abiogenen Erdölentstehung, die jedoch nur von wenigen Personen vertreten werden. Vertreter dieser Theorien gehen zumeist davon aus, daß sich Erdöl ständig nachbilde und es daher nicht zu einer Knappheit an Erdöl kommen könne.

Quellenverzeichnis

Weblinks