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Die Berliner Adresse wird bei facebook als Dienstleister bei Marken- und Urheberrecht dargestellt.<ref>https://www.facebook.com/neutrino.inc.energy</ref> Aktuell wirbt die Neutrino Inc. um Anleger für ein Geschäftsmodell zur Vermarktung einer physikalisch unmöglichen Erfindung zur [[Freie Energie|Energiegewinnung]] (siehe dazu auch: [[Freie-Energie-Geschäftsmodelle]]) und macht durch Sponsoring auf sich aufmerksam. So ist die Neutrino Inc. einer der drei Hauptsponsoren des Bundespresseballs im November 2014 in Berlin sowie von Filmfestivals im In- und Ausland.
 
Die Berliner Adresse wird bei facebook als Dienstleister bei Marken- und Urheberrecht dargestellt.<ref>https://www.facebook.com/neutrino.inc.energy</ref> Aktuell wirbt die Neutrino Inc. um Anleger für ein Geschäftsmodell zur Vermarktung einer physikalisch unmöglichen Erfindung zur [[Freie Energie|Energiegewinnung]] (siehe dazu auch: [[Freie-Energie-Geschäftsmodelle]]) und macht durch Sponsoring auf sich aufmerksam. So ist die Neutrino Inc. einer der drei Hauptsponsoren des Bundespresseballs im November 2014 in Berlin sowie von Filmfestivals im In- und Ausland.
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Nach eigenen Angaben entdeckte die Firma eine neuartige Technik zur Nutzung so genannter [[Freie Energie|freier Energie]] durch [http://de.wikipedia.org/wiki/Neutrino Neutrinos] von der Sonne, die es erlauben soll, Batterien kostenlos aufzuladen. Die entsprechenden Batterien sollen nach Firmenangaben 2016 oder 2017 angeboten werden. Funktionsfähige Produkte wurden bislang (Ende 2014) nicht vorgestellt, erst Recht fehlen jegliche Bestätigungen für das behauptete Funktionsprinzip von unabhängiger Seite. Im Eigenverständnis sieht sich das Unternehmen als "WORLD MARKET LEADER IN RESEARCH AND DEVELOPMENT OF NEUTRINO® TECHNOLOGY".
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Nach eigenen Angaben hat die Firma eine neuartige Technik zur Nutzung so genannter [[Freie Energie|freier Energie]] durch [http://de.wikipedia.org/wiki/Neutrino Neutrinos] von der Sonne entdeckt, die es erlauben soll, Batterien kostenlos aufzuladen. Die entsprechenden Batterien sollen 2016 oder 2017 angeboten werden. Funktionsfähige Produkte wurden bislang (Ende 2014) nicht vorgestellt, erst Recht fehlen jegliche Bestätigungen für das behauptete Funktionsprinzip von unabhängiger Seite. Im Eigenverständnis sieht sich das Unternehmen als "WORLD MARKET LEADER IN RESEARCH AND DEVELOPMENT OF NEUTRINO® TECHNOLOGY".
    
Auf Beachtung stieß die Neutrino Inc. mit der propagierten "Neutrino-Technologie" bislang nur bei der Wochenzeitschrift Focus und beim MMnews-Blog von [[Michael Mross]], der sämtliche Behauptungen kritiklos verbreitete.
 
Auf Beachtung stieß die Neutrino Inc. mit der propagierten "Neutrino-Technologie" bislang nur bei der Wochenzeitschrift Focus und beim MMnews-Blog von [[Michael Mross]], der sämtliche Behauptungen kritiklos verbreitete.
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==Behauptete Technologie==
 
==Behauptete Technologie==
Nach unklaren Angaben der Neutrino Inc. habe man (laut Focus "durch Zufall"<ref name="focusraetsel">[http://www.focus.de/auto/elektroauto/raetselhafter-durchbruch-in-der-batterie-branche-2000-kilometer-ohne-nachladen-diese-firma-verspricht-das-elektroauto-wunder_id_4229796.html Rätselhafter Durchbruch in der Batterie-Branche: „2.000 Kilometer ohne Nachladen“: Diese Firma verspricht das Elektroauto-Wunder] Focus Online, 6. November 2014</ref>) eine spezielle Nano-Oberfläche (N cell foil) für eine "N-Cell" (bzw. "N' trino-Zelle") erfunden, welche wie ein Fotovoltaikkollektor von der Sonne stammende Neutrinos aus der Umgebung "filtern" und nutzbar machen könne. Da Neutrinos die Erde durchqueren können, sei es laut Firmenwerbung auch möglich, in der Nacht von der Neutrinostrahlung zu profitieren. Fälschlich behauptet die Neutrino Inc., dass der Entdecker der Neutrinos [[Nikola Tesla]] gewesen sei. Tatsächlich wurden die Neutrinos erst ab 1930 theoretisch vorhergesagt und 1956, lange nach dem Tod von Tesla, mit dem Cowan-Reines-Neutrinoexperiment erstmals nachgewiesen.  
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Nach unklaren Angaben der Neutrino Inc. habe man (laut Focus "durch Zufall"<ref name="focusraetsel">[http://www.focus.de/auto/elektroauto/raetselhafter-durchbruch-in-der-batterie-branche-2000-kilometer-ohne-nachladen-diese-firma-verspricht-das-elektroauto-wunder_id_4229796.html Rätselhafter Durchbruch in der Batterie-Branche: „2.000 Kilometer ohne Nachladen“: Diese Firma verspricht das Elektroauto-Wunder] Focus Online, 6. November 2014</ref>) eine spezielle Nano-Oberfläche ("N cell foil") für eine "N-Cell" bzw. "N'trino-Zelle" erfunden, welche wie ein Fotovoltaikkollektor von der Sonne stammende Neutrinos aus der Umgebung "filtern" und nutzbar machen könne. Da Neutrinos die Erde durchdringen können, sei es auch möglich, in der Nacht von der Neutrinostrahlung zu profitieren. Fälschlich behauptet die Neutrino Inc., dass der Entdecker der Neutrinos [[Nikola Tesla]] gewesen sei. Tatsächlich wurden Neutrinos erst ab 1930 theoretisch vorhergesagt und 1956, lange nach dem Tod von Tesla, mit dem Cowan-Reines-Neutrinoexperiment erstmals nachgewiesen.  
    
Eine technische Nutzung von Neutrinostrahlung ist unbekannt und physikalisch nicht plausibel, denn [http://de.wikipedia.org/wiki/Neutrino Neutrinos] wechselwirken so gut wie nicht mit Materie. Selbst der experimentelle Nachweis von Neutrinos ist deshalb ein extrem aufwändiges Unterfangen.<ref name="Neutrinodetektor">Bisher gebaute Neutrinodetektoren sind mehrere 100 bis mehrere 1000 Tonnen schwer, bestehen teilweise aus über 100000 einzelnen Sensoren, und funktionieren nur an gut abgeschirmten Örtlichkeiten. Siehe z.B. die Experimente BOREXINO, ICARUS und OPERA am [http://de.wikipedia.org/wiki/Laboratori_Nazionali_del_Gran_Sasso Laboratori Nazionali del Gran Sasso] in Italien, die sich 1400&nbsp;m unter dem Gebirgsmassiv Gran Sasso d’Italia befinden. Dennoch werden damit je nach untersuchter Neutrino-Art nur höchstens wenige 10 Neutrinos pro Tag detektiert.</ref> Von der Wochenzeitschrift Focus zum Thema befragte Physiker hielten das von der Neutrino Inc. behauptete Prinzip für unmöglich.<ref name="focusraetsel"/>
 
Eine technische Nutzung von Neutrinostrahlung ist unbekannt und physikalisch nicht plausibel, denn [http://de.wikipedia.org/wiki/Neutrino Neutrinos] wechselwirken so gut wie nicht mit Materie. Selbst der experimentelle Nachweis von Neutrinos ist deshalb ein extrem aufwändiges Unterfangen.<ref name="Neutrinodetektor">Bisher gebaute Neutrinodetektoren sind mehrere 100 bis mehrere 1000 Tonnen schwer, bestehen teilweise aus über 100000 einzelnen Sensoren, und funktionieren nur an gut abgeschirmten Örtlichkeiten. Siehe z.B. die Experimente BOREXINO, ICARUS und OPERA am [http://de.wikipedia.org/wiki/Laboratori_Nazionali_del_Gran_Sasso Laboratori Nazionali del Gran Sasso] in Italien, die sich 1400&nbsp;m unter dem Gebirgsmassiv Gran Sasso d’Italia befinden. Dennoch werden damit je nach untersuchter Neutrino-Art nur höchstens wenige 10 Neutrinos pro Tag detektiert.</ref> Von der Wochenzeitschrift Focus zum Thema befragte Physiker hielten das von der Neutrino Inc. behauptete Prinzip für unmöglich.<ref name="focusraetsel"/>
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