Kolloidale Mineralien

Aus Psiram
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Kolloidale Mineralien (KM, Colloidal mineral) sind Produkte aus Schiefergsteinaufschwemmungen, die als Nahrungsergänzungsmittel angeboten werden, und die laut Anbietern gesundheitsfördernde und heilende Wirkungen hätten.

Kolloidale Mineralien-Produkte sollen ein angebliches Mineraliendefizit ausgleichen, das angeblich Ursache einer Vielzahl von Erkrankungen sei. Für diese Behauptung werden allerdings keine seriösen Quellen genannt. Vielmehr ist ein Mineralienmangel in Ländern wie Deutschland unbekannt.

Kolloidale Mineralien stammen aus den USA, und zwar aus mehreren stillgelegten Kohlebergwerken im Emery Coal Field im Bundesstaat Utah. Sie wurden ab 1931 als colloidal minerals durch den Rancher Thomas Jefferson Clark als gewinnbringendes Produkt entdeckt und galten als Wundermittel. Heute werden die colloidal minerals in den USA vor allem von der Firma Light Energy Productions angeboten. Ein bekannter amerikanischer Promoter ist ein Heilpraktiker namens Joel D. Wallach, der auch Amygdalin und Wasserstoffperoxidanwendungen bewarb und in den KM ein Mittel zur möglichen Lebenszeitverlängerung sieht. Heute beherrscht eine T.J. Clark-Company den Handel von drei Einzelfirmen mit kolloidalem Mineralien Produkten nach dem MLM-Prinzip. Angeschlossen sind internationale Importeure. Allerdings erschien ein weiterer Konkurrent namens Rockland mit Beziehungen zur MLM-Szene in den achziger Jahren auf dem amerikanischen Markt.

Wissenschaftliche Literatur, die gesundheitsfördernde Wirkungen oder eine Eignung als zukünftiges mögliches Arzneimittel belegen würden, fehlen.

Zusammensetzung

Die aus Utah stammenden Kolloidalen Mineralien - Produkte ist in Wasser aufgeschwemmtes Schiefergestein, das als Überreste eines vorzeitlichen Regenwaldes bezeichnet wird. Das Gestein wird gemahlen und dem Gesteinsmehl wird sodann Wasser zugesetzt um die etwas bitter schmeckende gelbfarbige Aufschwemmung nach etwa 3-4 Wochen zu erzeugen. Nach Angaben der Anbieter solle die Aufschwemmung 75 unterschiedliche Mineralien enthalten, wobei allerdings häufig Mineralien mit chemischen Elementen verwechselt werden. Auch wird im Bereich der KM-Vermarkter zwichen den wissenschaftlich nicht definierten pflanzlichen Mineralien und metallischen Mineralien unterschieden. Nur die sogenannten pflanzlichen Mineralien seien gesundheitlich vorteilhaft.

Im Staate Utah ist die TJ Clark Company offiziell als Hersteller zur humic shale mining operation zugelassen.

Nach seriösen Angaben ist davon auszugehen, dass in dem in Frage kommenden Abbaugebiet eine etwa 10 Meter starke kohlehaltige Schicht aus der Kreidezeit abgebaut wird[1].

Bewerbung mit gsundheitsbezogenen Aussagen

T.J. Clark

Der Rancher Clark berief sich bei seinen Behauptungen um angebliche gesundheitlich relevante Wirkungen von bestimmten Wasserquellen auf einen Indianer-Medizinmann namens Aufsteigender Adler (Soaring Eagle - Stamm der Paiute). Beim heutigen Stamm der Paiute ist ein angeblicher Häuptling oder Medizinmann Chief Soaring Eagle genauso wie angebliche heilende Wirkungen von Schiefergesteinaufschwemmungen völlig unbekannt[2].

Die T.J. Clark Company bewirbt ihre Produkte auch mit pseudowissenschaftlichen Behauptungen um angebliche korrekte elektrische Frequenzen die von den KM ausgingen um Toxine anzuziehen und aus dem Körper zu entfernen.

Die häufigsten Behauptungen beziehen sich auf eine angebliche Fähigkeit die Lebenserwartung zu erhöhen, den Körper zu verjüngen und zu energetisieren.

Gefahren

Gefahren gehen von gelösten Kohlenwasserstoffen, und insbesondere Aromaten aus.

Siehe auch: Kolloidales Silber Kolloidales Gold Klinoptilolith

Literatur

  • Pontolillo J. Better Living through Shale Leachate? TSOP Newsletter 14(1)1:4-7, 1997.

Weblinks

Quellennachweise

  1. Doelling HH. Central Utah Coal Fields (Sevier-Sanpete, Wasatch Plateau, Book Cliffs and Emery). Utah Geological and Mineralogical Survey, Monograph Series No. 3, 1972.
  2. Alexander B. Colloidal minerals are flying off the shelves of health food stores -- and could be dangerous, Self Magazine, März 1997