Juliane Sacher: Unterschied zwischen den Versionen

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==Behauptungen zum Impfadjuvans Squalen==
 
==Behauptungen zum Impfadjuvans Squalen==
Die Symptomatik des so genannten Gulf-War-Syndroms (GWS) führt Sacher in einer Spam-Rundmail von November 2009 (''Geben Sie dieses Email an möglichst viele ihrer Bekannten weiter'') auf [[Squalen]] in Anti-Anthrax-Impfstoffen bei amerikanischen Soldaten zurück. In der Email taucher falsche Behauptungen auf, die bereits vor Jahren widerlegt wurden. Die Spam-Aktion war auch eine Meldung in der Rheinischen Post wert<ref>http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/Eine-E-Mail-verunsichert-die-Patienten_aid_782122.html</ref>. Sacher beruft sich dabei offenbar auf eine kleine Studie aus dem Jahre 2000, in welcher die Autoren einen Zusammenhang zwischen den Symptomen bei amerikanischen Kriegsveteranen und der Verabreichung einer angeblich squalenhaltigen Anthrax-Impfung suggerierten<ref>Asa, P. B., Cao, Y. & Garry, R. F. (2000): Antibodies to squalene in Gulf War Syndrome. In: Experimental and Molecular Pathology. 68, 55-64</ref>. Die Autoren stellten aber gleichzeitig fest, dass sie keinen Anhalt dafür hätten, dass Squalen in irgendeinem Impfstoff enthalten war, der im Golf-Krieg eingesetzt wurde: ''It is important to note that our laboratory-based investigations do not establish that squalene was added as adjuvant to any vaccine used in military or other personnel who served in the Persian Gulf War era.'' Die Arbeit wurde wegen methodischer Mängel kritisiert. Die Autoren revidierten zwei Jahre später ihre Ergebnisse aus dem Jahr 2000.<ref>Asa PB, Wilson RB, Garry RF. Antibodies to squalene in recipients of anthrax vaccine. Exp Mol Pathol. 2002 Aug;73(1):19-27.</ref> Die amerikanische Behörde FDA stellt ebenfalls klar, dass Squalen nicht in den Anthrax-Impfstoffen als Adjuvans eingesetzt wurde und weist als mögliche Ursache für gefundene geringe Spuren auf Squalen im Hautschweiß hin, der über Fingerabdrücke auf Glasgefäße gelangt sein könnte<ref>http://www.fda.gov/ohrms/DOCKETS/dockets/80n0208/80n-0208-c000037-15-01-vol151.pdf</ref>. Später stellte sich heraus, dass Antikörper gegen Squalen auch natürlicherweise in der allgemeinen Bevölkerung vorkommen, unabhängig davon, ob sie mit squalenhaltigen Impfstoffenen geimpft wurden oder nicht.<ref>Giuseppe Del Giudice, Elena Fragapane, Roberto Bugarini, Maninder Hora, Thomas Henriksson, Emanuela Palla, Derek O'Hagan, John Donnelly, Rino Rappuoli, Audino Podda: Vaccines with the MF59 Adjuvant Do Not Stimulate Antibody Responses against Squalene. Clinical and Vaccine Immunology, September 2006, p. 1010-1013, Vol. 13, No. 9 1071-412X/06/$08.00+0 doi:10.1128/CVI.00191-06</ref><ref>Gary R. Matyas, Mangala Rao a, Phillip R. Pittman, Robert Burge, Iris E. Robbins, Nabila M. Wassef, Brandie Thivierge, Carl R. Alving: Detection of antibodies to squalene*1: III. Naturally occurring antibodies to squalene in humans and mice. Journal of Immunological Methods, Volume 286, Issues 1-2, March 2004, Seiten 47-67</ref><ref>http://www.anthrax.osd.mil/resource/qna/qaAll.asp?cID=319</ref> Eine Untersuchung aus dem Jahre 2002 stellte fest, dass in keinem Anthrax-Impfstoff, der bei Soldaten im Golfkrieg eingesetzt wurde, Squalen enthalten war: ''The results of these analyses provide direct evidence for the absence of squalene as an ingredient or a manufacturing contaminant in Anthrax Vaccine Adsorbed.''<ref>Spanggord RJ, Wu B, Sun M, Lim P, Ellis WY. Development and application of an analytical method for the determination of squalene in formulations of anthrax vaccine adsorbed. J Pharm Biomed Anal. 2002 Jun 20;29(1-2):183-93</ref> Im Jahre 2006 fand die gleiche Forschergruppe, nach einer Erhöhung der Empfindlichkeit der eigenen Messmethodik, Spuren von Squalen in einer einzigen Flasche (Bezeichnung FAV008) von 44 Flaschen insgesamt aus 38 Chargen. Die gemessene Squalen-Konzentration lag dabei jedoch unterhalb der Squalen-Konzentration im menschlichen Serum von 290 µg/l. Die Autoren zeigten damit, dass in fast allen Anthrax-Impfstoffen Squalen nicht nachweisbar war.<ref>Spanggord RJ, Sun M, Lim P, Ellis WY. Enhancement of an analytical method for the determination of squalene in anthrax vaccine adsorbed formulations. J Pharm Biomed Anal. 2006 Oct 11;42(4):494-9. Epub 2006 Jun 9</ref>
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Die Symptomatik des so genannten Gulf-War-Syndroms (GWS) führt Sacher in einer Spam-Rundmail von November 2009 (''Geben Sie dieses Email an möglichst viele ihrer Bekannten weiter'') auf [[Squalen]] in Anti-Anthrax-Impfstoffen bei amerikanischen Soldaten zurück. In der Email werden falsche Behauptungen aufgestellt, die bereits vor Jahren widerlegt waren. Die Spam-Aktion war auch eine Meldung in der Rheinischen Post vom 12. November 2009 wert<ref>http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/Eine-E-Mail-verunsichert-die-Patienten_aid_782122.html</ref>. Sacher beruft sich dabei offenbar auf eine kleine Studie aus dem Jahre 2000, in welcher die Autoren einen Zusammenhang zwischen den Symptomen bei amerikanischen Kriegsveteranen und der Verabreichung einer angeblich squalenhaltigen Anthrax-Impfung suggerierten<ref>Asa, P. B., Cao, Y. & Garry, R. F. (2000): Antibodies to squalene in Gulf War Syndrome. In: Experimental and Molecular Pathology. 68, 55-64</ref>. Die Autoren stellten aber gleichzeitig fest, dass sie keinen Anhalt dafür hätten, dass Squalen in irgendeinem Impfstoff enthalten war, der im Golf-Krieg eingesetzt wurde: ''It is important to note that our laboratory-based investigations do not establish that squalene was added as adjuvant to any vaccine used in military or other personnel who served in the Persian Gulf War era.'' Die Arbeit wurde wegen methodischer Mängel kritisiert. Die Autoren revidierten zwei Jahre später ihre Ergebnisse aus dem Jahr 2000.<ref>Asa PB, Wilson RB, Garry RF. Antibodies to squalene in recipients of anthrax vaccine. Exp Mol Pathol. 2002 Aug;73(1):19-27.</ref> Die amerikanische Behörde FDA stellt ebenfalls klar, dass Squalen nicht in den Anthrax-Impfstoffen als Adjuvans eingesetzt wurde und weist als mögliche Ursache für gefundene geringe Spuren auf Squalen im Hautschweiß hin, der über Fingerabdrücke auf Glasgefäße gelangt sein könnte<ref>http://www.fda.gov/ohrms/DOCKETS/dockets/80n0208/80n-0208-c000037-15-01-vol151.pdf</ref>. Später stellte sich heraus, dass Antikörper gegen Squalen auch natürlicherweise in der allgemeinen Bevölkerung vorkommen, unabhängig davon, ob sie mit squalenhaltigen Impfstoffenen geimpft wurden oder nicht.<ref>Giuseppe Del Giudice, Elena Fragapane, Roberto Bugarini, Maninder Hora, Thomas Henriksson, Emanuela Palla, Derek O'Hagan, John Donnelly, Rino Rappuoli, Audino Podda: Vaccines with the MF59 Adjuvant Do Not Stimulate Antibody Responses against Squalene. Clinical and Vaccine Immunology, September 2006, p. 1010-1013, Vol. 13, No. 9 1071-412X/06/$08.00+0 doi:10.1128/CVI.00191-06</ref><ref>Gary R. Matyas, Mangala Rao a, Phillip R. Pittman, Robert Burge, Iris E. Robbins, Nabila M. Wassef, Brandie Thivierge, Carl R. Alving: Detection of antibodies to squalene*1: III. Naturally occurring antibodies to squalene in humans and mice. Journal of Immunological Methods, Volume 286, Issues 1-2, March 2004, Seiten 47-67</ref><ref>http://www.anthrax.osd.mil/resource/qna/qaAll.asp?cID=319</ref> Eine Untersuchung aus dem Jahre 2002 stellte fest, dass in keinem Anthrax-Impfstoff, der bei Soldaten im Golfkrieg eingesetzt wurde, Squalen enthalten war: ''The results of these analyses provide direct evidence for the absence of squalene as an ingredient or a manufacturing contaminant in Anthrax Vaccine Adsorbed.''<ref>Spanggord RJ, Wu B, Sun M, Lim P, Ellis WY. Development and application of an analytical method for the determination of squalene in formulations of anthrax vaccine adsorbed. J Pharm Biomed Anal. 2002 Jun 20;29(1-2):183-93</ref> Im Jahre 2006 fand die gleiche Forschergruppe, nach einer Erhöhung der Empfindlichkeit der eigenen Messmethodik, Spuren von Squalen in einer einzigen Flasche (Bezeichnung FAV008) von 44 Flaschen insgesamt aus 38 Chargen. Die gemessene Squalen-Konzentration lag dabei jedoch unterhalb der Squalen-Konzentration im menschlichen Serum von 290 µg/l. Die Autoren zeigten damit, dass in fast allen Anthrax-Impfstoffen Squalen nicht nachweisbar war.<ref>Spanggord RJ, Sun M, Lim P, Ellis WY. Enhancement of an analytical method for the determination of squalene in anthrax vaccine adsorbed formulations. J Pharm Biomed Anal. 2006 Oct 11;42(4):494-9. Epub 2006 Jun 9</ref>
  
 
Die gleiche Argumentationsweise ist auch vom Paderborner Arzt [[Jürgen Seefeldt]] bekannt.
 
Die gleiche Argumentationsweise ist auch vom Paderborner Arzt [[Jürgen Seefeldt]] bekannt.

Version vom 12. November 2009, 23:03 Uhr

Juliane Sacher.jpg
Sacher und H. Kremer

Juliane Sacher (geb. 19. Dezember 1945) ist eine deutsche Ärztin und lebt in Frankfurt. Sie ist eine AIDS-Kritikerin,[1] betreibt Impfkritik[2] und bietet in ihrer Praxis unter anderem biologische Krebsbehandlungen, Krebsbehandlung durch Ernährung und orthomolekulare Therapien an.[3][4] Ihre Ansichten vertritt sie in der Esoterikpostille Raum & Zeit[5][6] und CoMed[7]. Ihre Kassenzulassung gab sie inzwischen zurück.[8]

Beziehungen existieren zu Heinrich Kremer und Ralf Kollinger. Mit Hans Tolzin trat sie 2007[9] und 2008[10] auf einem Impfsymposium von Impfgegnern auf.

Im Internet wird Sacher mit der Angabe zitiert, dass Patienten der Schulmedizin ihre Krebs-Diagnose um durchschnittlich 4 Jahre überleben würden, während es bei Patienten alternativer Therapeuten oder Therapieverweigerern 12 Jahre wären.[11][12] Die AIDS-Erkrankung wäre laut Sacher die Folge einer intestinalen Dysbiose (also einer abnormalen Zusammensetzung der Darmflora)[13], die sie "ganzheitlich" behandelt[14].

Behauptungen zum Impfadjuvans Squalen

Die Symptomatik des so genannten Gulf-War-Syndroms (GWS) führt Sacher in einer Spam-Rundmail von November 2009 (Geben Sie dieses Email an möglichst viele ihrer Bekannten weiter) auf Squalen in Anti-Anthrax-Impfstoffen bei amerikanischen Soldaten zurück. In der Email werden falsche Behauptungen aufgestellt, die bereits vor Jahren widerlegt waren. Die Spam-Aktion war auch eine Meldung in der Rheinischen Post vom 12. November 2009 wert[15]. Sacher beruft sich dabei offenbar auf eine kleine Studie aus dem Jahre 2000, in welcher die Autoren einen Zusammenhang zwischen den Symptomen bei amerikanischen Kriegsveteranen und der Verabreichung einer angeblich squalenhaltigen Anthrax-Impfung suggerierten[16]. Die Autoren stellten aber gleichzeitig fest, dass sie keinen Anhalt dafür hätten, dass Squalen in irgendeinem Impfstoff enthalten war, der im Golf-Krieg eingesetzt wurde: It is important to note that our laboratory-based investigations do not establish that squalene was added as adjuvant to any vaccine used in military or other personnel who served in the Persian Gulf War era. Die Arbeit wurde wegen methodischer Mängel kritisiert. Die Autoren revidierten zwei Jahre später ihre Ergebnisse aus dem Jahr 2000.[17] Die amerikanische Behörde FDA stellt ebenfalls klar, dass Squalen nicht in den Anthrax-Impfstoffen als Adjuvans eingesetzt wurde und weist als mögliche Ursache für gefundene geringe Spuren auf Squalen im Hautschweiß hin, der über Fingerabdrücke auf Glasgefäße gelangt sein könnte[18]. Später stellte sich heraus, dass Antikörper gegen Squalen auch natürlicherweise in der allgemeinen Bevölkerung vorkommen, unabhängig davon, ob sie mit squalenhaltigen Impfstoffenen geimpft wurden oder nicht.[19][20][21] Eine Untersuchung aus dem Jahre 2002 stellte fest, dass in keinem Anthrax-Impfstoff, der bei Soldaten im Golfkrieg eingesetzt wurde, Squalen enthalten war: The results of these analyses provide direct evidence for the absence of squalene as an ingredient or a manufacturing contaminant in Anthrax Vaccine Adsorbed.[22] Im Jahre 2006 fand die gleiche Forschergruppe, nach einer Erhöhung der Empfindlichkeit der eigenen Messmethodik, Spuren von Squalen in einer einzigen Flasche (Bezeichnung FAV008) von 44 Flaschen insgesamt aus 38 Chargen. Die gemessene Squalen-Konzentration lag dabei jedoch unterhalb der Squalen-Konzentration im menschlichen Serum von 290 µg/l. Die Autoren zeigten damit, dass in fast allen Anthrax-Impfstoffen Squalen nicht nachweisbar war.[23]

Die gleiche Argumentationsweise ist auch vom Paderborner Arzt Jürgen Seefeldt bekannt.

Weblinks

Quellennachweise

  1. http://aids-kritik.de/aids/zeitungs-serie/3_cocktails.htm
  2. http://www.praxis-sacher.de/index.php?id=55
  3. http://www.praxis-sacher.de/index.php?id=8
  4. http://www.praxis-sacher.de/index.php?id=43
  5. Raum & Zeit Nr. 141, Mai/Juni 2006; Artikel: "AIDS - Chronologie der Irrtümer" [1]
  6. Raum & Zeit 150/2007: Mit Hopfen und Kakao gegen Allergien und Krebs [2]
  7. SACHER, Juliane: AIDS-Forschung in der Sackgasse. Hemmt das HIV/AIDS-Dogma heilberufliche Hilfe? in CoMed 11, 1999, S. 80 ff
  8. http://www.homoeopathie-akademie.de/Diplomarbeiten/Das%20Phaenomen%20Aids.pdf
  9. http://www.impf-report.de/symposium/2007/index.php
  10. Impfsymposium 2008 5. Stuttgarter Impfsymposium; Referenten: Hartmann, Tolzin, Sacher, Kneißl u.a. http://www.impfkritik.de/pressespiegel/2008060402.htm
  11. http://www.wunschfilme.net/sacher-krebs.html
  12. http://www.kollinger-partner.de/html/juliane_sacher_arztin_nhv.html
  13. http://hivskeptic.wordpress.com/2008/02/25/alternative-treatments-for-aids/
  14. http://www.praxis-sacher.de/index.php?id=8
  15. http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/Eine-E-Mail-verunsichert-die-Patienten_aid_782122.html
  16. Asa, P. B., Cao, Y. & Garry, R. F. (2000): Antibodies to squalene in Gulf War Syndrome. In: Experimental and Molecular Pathology. 68, 55-64
  17. Asa PB, Wilson RB, Garry RF. Antibodies to squalene in recipients of anthrax vaccine. Exp Mol Pathol. 2002 Aug;73(1):19-27.
  18. http://www.fda.gov/ohrms/DOCKETS/dockets/80n0208/80n-0208-c000037-15-01-vol151.pdf
  19. Giuseppe Del Giudice, Elena Fragapane, Roberto Bugarini, Maninder Hora, Thomas Henriksson, Emanuela Palla, Derek O'Hagan, John Donnelly, Rino Rappuoli, Audino Podda: Vaccines with the MF59 Adjuvant Do Not Stimulate Antibody Responses against Squalene. Clinical and Vaccine Immunology, September 2006, p. 1010-1013, Vol. 13, No. 9 1071-412X/06/$08.00+0 doi:10.1128/CVI.00191-06
  20. Gary R. Matyas, Mangala Rao a, Phillip R. Pittman, Robert Burge, Iris E. Robbins, Nabila M. Wassef, Brandie Thivierge, Carl R. Alving: Detection of antibodies to squalene*1: III. Naturally occurring antibodies to squalene in humans and mice. Journal of Immunological Methods, Volume 286, Issues 1-2, March 2004, Seiten 47-67
  21. http://www.anthrax.osd.mil/resource/qna/qaAll.asp?cID=319
  22. Spanggord RJ, Wu B, Sun M, Lim P, Ellis WY. Development and application of an analytical method for the determination of squalene in formulations of anthrax vaccine adsorbed. J Pharm Biomed Anal. 2002 Jun 20;29(1-2):183-93
  23. Spanggord RJ, Sun M, Lim P, Ellis WY. Enhancement of an analytical method for the determination of squalene in anthrax vaccine adsorbed formulations. J Pharm Biomed Anal. 2006 Oct 11;42(4):494-9. Epub 2006 Jun 9