Govallo-Therapie

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Valentin Ivanovich Govallo

Die Govallo-Therapie (auch Krebsimmuntherapie oder Immuno-Plazental-Therapie - IPT) ist eine Krebstherapie des russischen Arztes Valentin Ivanovich Govallo (1932-2010, ru Говалло Валентин Иванович). Die Therapie wurde etwa 1975 entwickelt. Hauptbestandteil der Therapie ist das Mittel VG 1000 von Govallo. Er soll der Direktor eines Moskauer Laboratoriums für klinische Immunologie gewesen sein. Es finden sich auch Hinweise auf ein privates russisches "Institut für Immuntherapie Prof. V. I. Govallo" in Moskau[1], welches von einem Lukachevsky Pavel Lvovich gegründet wurde. In wissenschaftlichen Datenbanken finden sich Artikel von V.I. Govallo für den Zeitraum 1958 bis 1988. 1989 veröffentlichte Govallo ein Sachbuch mit dem Titel "Immunology of pregnancy and cancer".

Eine private Krebsklinik auf Teneriffa bietet eine einwöchige Kur zum Preis von 25.000 EUR an. Ebenso soll die Substanz von Holland und den Bahamas aus vermarktet werden. Sie wird auch in alternativmedizinischen Kliniken im USA-nahen Tijuana (Mexiko) angeboten.

Unterstellter Wirkmechanismus

Govallo ist der Meinung, dass bestimmte, aus der menschlichen Plazenta kurz nach der Geburt gewonnene Substanzen (Plazenta Abwehrfaktoren) zur Herstellung eines Krebsimpfstoffes geeignet seien. Sein Mittel VG-1000, mit so genannten Govallo-Extrakten wird als potenter Immunmodulator vermarktet.

Ein wissenschaftlicher Wirksamkeitsnachweis fehlt, klinische Studien wurden nicht durchgeführt.

"Placenta Research Foundation - Biologics International - Autobiologics" Van Ewijk

Ein Anbieter von Arzneimitteln, die dem VG 1000 von Govallo ähnlich sind, ist die Firma "Biologics International" von William H. van Ewijk in Singapur[2], die zuvor in den Niederlanden residierte[3] Van Ewijk bietet eine eigene "Immuno Embryo Therapy" (IET) an, und beruft sich explizit auf Govallo.[4] Der Niederländer Van Ewijk beruft sich auf Analogien zwischen dem Wachstum in der Schwangerschaft und dem Krebswachstum. Nach seiner Ansicht finde sich auch stets das Hormon Beta hCG (welches beim klassischen Schwangerschaftstest getestet wird) auf Krebszellen, seiner Meinung nach ein Zeichen dafür dass Krebs dem embyonalen Wachstum entspreche, nur zum falschen Zeitpunkt und Ort. Seine Produkte sind Extrakte der menschlichen Plazenta, kombiniert mit dem Rezept für das VG 1000 von Govallo. Die Firma von Van Ewijk wird in einer Liste von Anwendern der Erfindungen und Therapievorschläge von Hulda Clark (Directory of Dr.Clark Information Center) genannt.[5]

Gemeinsamkeiten im Verhalten embryonaler und bösartiger Zellen wurden bereits Ende des 19. Jahrhunderts von einem Schüler des deutschen Pathologen R. Virchow, J. Conheim, festgestellt (auch Konheim geschrieben). Er war der erste, der eine Theorie der Onkogenese (Entwicklung von Krebs) vorschlug, die auf Postulaten der Entwicklungsbiologie beruhte. Grundlage für viele "embryonale" Konzepte zu Krebs. Govallo hatte 1987 auf diese Analogien hingewiesen.

Literatur

  • William Kelly Eidem: "The Doctor Who Cures Cancer" (Sachbuch)

Quellennachweise

  1. Moskau, Kutuzovsky Prospekt, 36 Gebäude 8
  2. The Placenta Research Foundation - Biologics International, 10 Anson Road #15-14 International Plaza, Singapore 079903, Singapore
  3. Autobiologics The Placenta Research Foundation, Jol 2419, LELYSTAD, NL-8243 Niederlande
  4. https://ezinearticles.com/?Dutch-Doctor-Pioneers-Remarkable-Cancer-Cure-Based-on-Extracts-Taken-from-the-Human-Placenta&id=169809
  5. https://drclark.net/en-us/directory/146-dr-william-h-van-ewijk-m-d-m-a-singapore