Gillis Patrick Flanagan

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Patrick (Pat) Flanagan
Flanagan 2014 in einem Video auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo, auf der er für sein Gerät "Neo Neurophone" insgesamt über 1,6 Mio. $ einwerben konnte.

Gillis Patrick (Pat) Flanagan (geb. 11. Oktober 1944 in Oklahoma City USA, gest. 19. Dezember 2019) war ein amerikanischer Buchautor, Erfinder und Geschäftsmann für Nahrungsergänzungsmittel, Kosmetika und Esoterik-Produkte wie belebtes Wasser. In den USA betrieb er die Firma Phi Sciences.[1] Flanagan beschaffte sich einen alternativmedizinischen Abschluss der Titelmühle The Open International University of Complementary Medicines aus Sri Lanka. Auch ließ er sich aufgrund eines wertlosen Scheintitels, der ihm anlässlich eines Kongresses Multi Disciplinary World Medical Congress in Colombo verliehen worden sei, als "Doktor" titulieren. Eine akademische Ausbildung (Studium) ist nicht nachgewiesen und wurde auch nie direkt von Flanagan behauptet. Die Firma Flanagan Technologies, Inc. wurde inzwischen aufgelöst.

Er behauptete von sich selbst, eine Reinkarnation Nikola Teslas zu sein. Zitat Flanagan:

“When I was 8 years old, I told my mother—my name wasn’t Patrick, my name was Nikola Tesla,” explains Flanagan. “She said ‘who’s that?’ And I proceeded to try and tell her.”[2]

Flanagan gab an, er habe 15 Goldnadeln im Körper und sei daher unsterblich. Patrick Flanagan starb am 19. Dezember 2019 im Alter von 75 Jahren.

Mythen um Flanagan als Wunderkind

Neurophon
Ausstellung seines Guided Missile Detector auf einer Schulfeier

Flanagan verbreitete auf Webseiten und in seinen Büchern Anekdoten aus seiner Kindheit. Als Kind soll er in der Lage gewesen sein, sich 4.800 verschiedene Knoten zu merken, und träumte von UFO-Landungen, bei denen er anwesend war. Als er vierzehn Jahre alt war, soll er 14.500 Wörter in der Minute gelesen und somit eine tägliche Lektüre von etwa zehn bis fünfzehn Bücher bewältigt haben. Sein fotografisches Gedächtnis sei in der Lage gewesen, alles Gelesene nahezu vollständig im Gedächtnis zu behalten.

Ebenfalls als 14-jähriger habe Flanagan ein Gerät erfunden, das einen Einfluss auf kognitive Prozesse haben soll. Bei dem "Neurophone" genannten Gerät wird der Haut eines Menschen durch isolierte Elektroden eine Wechselspannung mit einer Frequenz von einigen zehn kHz zugeführt. Laut einer von ihm verbreiteten Anekdote habe er außerdem als elf- oder vierzehnjähriges Kind ein Gerät erfunden, das es ermöglichte, Atombomben und Raketen aufzuspüren, welches er dann angeblich an das US-Militär verkauft habe.

Für die Marine der USA will er ein Gerät erfunden haben, mit dem man mit Delfinen kommunizieren konnte. Er selbst beschreibt es als Übersetzer ("language translator"). So soll es ermöglicht haben, Delfinlaute in menschliche Sprache zu übersetzten und umgekehrt.

Mit der neuesten Verwendung für sein Neurophone behauptete Flanagan Wirkungen auf den menschlichen Organismus untersuchen zu können. Dafür wird das Gerät mit dem Scharlatanerieprodukt DINAMIKA der Fa. NilasMV kombiniert. Möglich sein sollen damit mittels einer neu entwickelten Methode und Wortschöpfung namens "fraktale Neurodynamik" eine Messung des Herzschlags, nach dessen Auswertung zum Beispiel ein "Aura-Portrait" erstellt werden soll. Behauptet wird, dass dies auf wissenschaftlicher Basis erfolgt. Fakt ist aber, dass es weder zitierbare Fachliteratur, noch seriös zu nennende Studienergebnisse bekannt sind; der angeblich wissenschaftliche Hintergrund völlig unbelegt und damit eine irreführende Falschaussage und Verbrauchertäuschnung ist. [3]

sogenanntes Auraporträt

Flanagan gilt auch als Erfinder von Pyramiden-eigenen besonderen Kräften (pyramid-power).

Flanagan und der Hunzamythos

1982 brachten Flanagan und seine Frau Gael Crystal "kolloidale" Silikate als "Microcluster" mit der Behauptung auf den Markt, diese seien in Gletschergewässern im Hunzagebiet (Pakistan) zu finden. Sie seien die Ursache für eine angeblich sehr hohe Lebenserwartung der dortigen Bevölkerung. Für eine regional höhere Lebenserwartung liegen indes keine belastbaren Quellen vor. In den dortigen Gewässern finde sich auch "negativ geladener Wasserstoff" als "Microhydrin", oder "FHES" (Flanagan Hydrogen Enhanced Silica); zuletzt hieß es dann 1990, es enthalte "aktiven Wasserstoff" ("Active-H") .

Weblinks


Quellennachweise

  1. Phi Sciences, 271 S. Airpark Road, Cottonwood on Arizona - U.S.A.
  2. https://www.dailydot.com/debug/indiegogo-flanagan-neurophone-crowdfunding/
  3. flanaganinfos.blogspot.ro/2015/05/neo-neurophone-test-teil-2.html