Electro Cancer Therapy: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 6. Dezember 2012, 19:17 Uhr

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Rudolf Pekar

Electro Cancer Therapy (ECT, Bio-Elektro-Therapie nach Pekar BET, elektrochemische Tumortherapie, perkutane Bio-Elektrotherapie PET, aseptische Bionekrose, "Weak Current" therapy, usw.) ist eine alternativmedizinische Methode ohne Wirksamkeitsnachweis aus dem Spektrum der Elektromedizin zur Behandlung von Krebserkrankungen mit Bezügen zur Galvanotherapie der physikalischen Medizin. Befürworter dieser wissenschaftlich nicht anerkannten Methode glauben mitunter, dass durch die Anwender der ECT herkömmliche bewährte Verfahren überflüssig seien. Dadurch können Patienten davon abgehalten werden sich einer sinnvollen Therapie zu unterziehen.

Die ECT soll von dem österreichischen Arzt Rudolf Pekar aus Bad Ischgl in den 1970er Jahren erfunden worden sein. Mehrere Quellen nennen den schwedischen Radiologen Björn Nordenström als den Erfinder des Vorläufers der ECT, der "Elektro-Chemo-Therapie" oder "electrochemical therapy" (EChT), die auch als "Electrolytic Ablation of Tumors" (EAT) bekannt ist. Nordenström behauptet zu dieser Methode durch ein Buch aus dem Jahre 1877 inspiriert worden zu sein (Rae JH (1877): The Application of Electricity as a Therapeutic Agent).

Der Ingenieur Andreas Schönfeld aus Karlsruhe besitzt Patente auf dieses Verfahren.[1][2]

Eine Sonderform der ECT ist die Kombination mit Zytostatika durch Iontophorese oder Elektroporation.

Nicht zu verwechseln ist diese Methode mit der HF-Chirurgie, bei der hochfrequente Wechselströme zur Gewebsverkochung und Zerstörung eingesetzt werden.

Die Kosten der ECT sind in der Bundesrepublik Deutschland weder in der gesetzlichen noch in der privaten Krankenversicherung erstattungsfähig, weil sie keine medizinisch notwendige Heilbehandlung darstellt.[3]. Auch die Kosten für eine im Zusammenhang mit der ECT durchgeführte CT oder MRT Untersuchung sind in der privaten Krankenversicherung aus denselben Gründen nicht erstattungsfähig.[4]

Methode

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Bei der ECT werden an das zuvor idenfizierte Tumorgewebe Elektroden angelegt, durch die ein Gleichsstrom fließt. Die eingesetzte Gesamtladungsmenge soll dabei zwischen 35 Coulomb und 90 Coulomb pro Milliliter Tumorgewebe liegen. Teilweise soll es sogar ausreichen, die Elektroden nicht direkt an der Tumoroberfläche zu plazieren, sondern auf die Hautoberfläche aufzusetzen, wie dies auch bei den Zappern nach Hulda Clark propagiert wird. Während der Behandlung kommt es zu einem leichten Schmerz oder Kribbeln in dem behandelten Gebiet.

Angaben zur Methode gehen soweit, zu behaupten, dass durch die den geringen Strom es zu einer ansonsten in der Medizin völlig unbekannten "Umwandlung" von Krebszellen in harmlose Fibroblasten (Zellen des Bindegewebes) käme.[5] Bei einem "Edith-Liebergeld-Institut" in Kiefersfelden hört sich das so an: Hauptindikationen - Mamma-Ca, maligne Melanome, Spinaliom, Merkelzell-Ca, Lymphome, Prostata-Ca, Tumore im Genitalbereich, Lungentumore - technische Einrichtung vorausgesetzt. [...] Durch die Stromeinwirkung findet ein stufenloser Übergang eines proliferativen, pathologischen und lokalen Gewebsprozesses in ein physiologisches Geschehen statt.[6]

Als Nebenwirkung können Verbrennungen ersten Grades mit oder ohne Brandblasen auftreten. Bei der Nadelgalvanotherapie bei der der Strom über Nadeln zugeführt wird, können starke Schmerzen auftreten.

ECT - BET Geräte

  • BET 7[7]
  • ECT 2000
  • Tumex
  • ECTPLUS der Firma BIOPHOX und GUTH Meditec GmbH[8]

Literatur

  • Rudolf Pekar: Die Perkutane Galvano Therapie bei Tumoren. ISBN: 3-85175-494-8
  • Pekar R: ECT used in treatment of solid cancer, Verlag Wilhelm Maudrich, Wien, 1996, ISBN 3-85175-657-6
  • Bernhard Weber: Heilender Strom: Biologische Elektro-Tumortherapie, Komplementäre und Integrative Medizin, Volume 49, 7, 1. Juli 2008, Seiten 25-28. doi:10.1016/j.kim.2008.05.015
  • Matsushima Y. et al., Clinical and experimental studies of anti-tumoural effects of Electrochemical Therapy (ECT) alone or in combination with chemotherapy, Eur.J.Surgery, Suppl. 574, Seiten 59-67, 1994, ISSN 1102-416X
  • Xin Yu Ling, Advances in the treatment of malignant tumours by Electrochemical Therapy (ECT), Eur.J.Surgery, Suppl. 574, 31-36, 1994, ISSN 1102-416X

Weblinks

Quellennachweise

  1. DE 10126509 C2: Vorrichtung zur Behandlung von Tumoren. Datum der Patenterteilung: 2. Oktober 2003
  2. US 7,204,843 B2: Apparatus for the treatment of tumors. Date of patent: Apr 17, 2007
  3. Urteil des OLG Frankfurt vom 25.02.2010, 3 U 168/09; OLG Köln, VersR 2010, 621
  4. OLG Frankfurt, Urteil vom 20.10.2012, 3 U 278/11
  5. Morton Walker: Galvanotherapy Percutaneous Bio-Electrotherapy for the Elimination of Malignant Tumors, Townsend Letter for Doctors and Patients, Nov. 2001. Zitat: Malignant tumors treated with electric current exhibit a change in their electrical charge. A portion of the cancer cells deteriorate and disappear almost immediately and sometimes they dissipate gradually in a relatively short time. Subsequently, the tissue becomes lighter as seen upon X-ray examination. Another part of the tumor's cells are inverted and reverted; i.e., they first undergo differentiation, then form fibroblasts, and these repair cells integrate the area to bring it back to normal.'
  6. http://www.edith-liebergeld-institut.de/perkutane_galvanotherapie.php
  7. Mess- und Regeltechnik Poduschka, Horst Poduschka, Gilgaustrasse 12, D-50374 Erftstadt
  8. Guth Meditec GmbH, Spitzenbergstr. 6, 73084 Salach