Braune Ökologie

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Braune Ökologie stellt die Verbindung rechtsextremen Gedankengutes mit Ideen des Umweltschutzes, mit dem Ergebnis einer Art "Blut-und-Boden"-Ideologie dar. Die braune Ökologie verfolgt einen biologistischen Gesellschaftsansatz, der seine Berechtigung vor allem daraus ableitet, dass er die Menschheit auf die Stufe eines Tieres reduziert, dessen gesellschaftliches Verhalten hauptsächlich durch naturwissenschaftliche Gesetzmäßigkeiten erklärbar sei (siehe auch Tierrechte). Auf dieser Basis werden auch rassistische und sozialdarwinistische Inhalte der rechten Bewegung begründet.

Ideen und Inhalte

Das Weltbild der Braune Ökologie vetritt konservative Aspekte des Natur- und Umweltschutzes, im Sinne des Heimatschutzes, Bodenständigkeit, Ökologismus und Neophobie, eingebettet in rechtes Gedankengut. Es werden Kernkraft, Gentechnik und industrielle Landwirtschaft abgelehnt. Gemeinsamkeiten mit brauesoterischen Vorstellungen sind in Form spiritualistischer bzw. mystischer Inhalte vorhanden. Charakterischischerweise sind auch viele Anhänger der braunen Ökologie Biobauern.

Braunökologisch Gesinnte geben sich nicht vordergründig duch Äußerung rechter Gesinnung zu erkennen. Sie versuchen Umweltverbände und Bürgerinitiativen zu unterwandern und zu instrumentalisieren.

Entstehung

Ursprünge braunökologischer Weltanschauungen finden sich unter Anderem in der Romantik des 18. und frühen 19. Jahrhunderts als die Bewegungen des Natur- und Heimatschutzes entstanden. Als ein weiterer Ursprung ist die Artamanen-Bewegung der Weimarer Republik, einer Jugendorganisation im deutschnationalen Flügel der Deutschen Jugendbewegung und radikal-völkischen Siedlungsbund zu sehen. Während der Zeit des Nationalsozialismus waren völkische Ideen von Blut und Boden populär, die sich auch mit Inhalten wie Natur- und Tierschutz sowie kleinbäuerlicher Wirtschaftsweise, Siedlerwesen, biologischer Landwirtschaft u.a. beschäftigten. Vertreter waren beispielsweise Walther Darré und Heinrich Himmler, Reichsführer der SS, der u.a. die Mineraldüngung von Feldern ablehnte.

Literatur

  • Geden, Oliver: Rechte Ökologie. Umweltschutz zwischen Emanzipation und Faschismus, Espresso Verlag; 2. erw. u. aktualis. Auflage, 1999, ISBN-10: 3885207591, ISBN-13: 978-3885207597

Quellenverzeichnis