BPS (Quelle:[1])

Die Biopsychosymmetrie (BPS, additive BPS-Therapie) ist ein ausserwissenschaftliches Verfahren mit psychotherapeutischen und medizinischen Ansprüchen, das nach Ansicht der Anwender und Befürworter heilende Effekte habe und zu einer Entspannung bei Klienten beitrage. Ziel sei es "Selbstheilungskräfte" des Klienten zu wecken.

Gleichzeitig wird von den Anbietern betont, dass es sich um keine diagnostische, ärztlich oder heilkundliche Tätigkeit handele. Auf diese Weise aus Sicht der BPS die Methode unabhängig von einer ärztlichen Approbation oder einem Heilpraktikerschein von Laien durchgeführt werden, was die Methode attraktiver auf dem Psychomarkt macht (siehe analoge Situation und Diskussion bei der Synergetik-Therapie).

Erfinder der Methode sind seit 1980 Margot und Rainer Binder aus Ottendorf bei Schwäbisch Hall, die entsprechende kostenpflichtige BPS-Kurse anbieten.

Der Name Biopsychosymmetrie leite sich aus der Annahme ab, dass biologische und psychische Vorgänge im Körper immer symmetrisch ablaufen und sich deshalb gegenseitig beeinflussen.

Als "Referenzen" für die Biopsychosymmetrie werden neben ausschliesslich positiven Klientenmeinungen auch der Schauspieler Klausjürgen Wussow genannt, der im ZDF als "Professor Brinkmann" in der Serien "Schwarzwaldklinik" auftrat. Wussow war bereits zuvor in Sachen Nikolaus Klehr werbend in Erscheinung getreten.

Methode

Der Klient nimmt entweder auf einem Hockeroder auf einer Liege platz und erfährt ein spezielles BPS-Entspannungsmusikangebot das in in einen Entspannungszustand bringen soll. Um "Verspannungen" zu lösen und nicht näher erläuterte "Energien" fliessen zu lassen, führt der BPS-Therapeut sodann an die Osteopathie erinnernde langsame Dreh- und Dehnbewegungen an Kopf, Armen und Beinen durch und macht so genannte "Ausstreichungen".

Postulate

Nach Ansicht ihrer Erfinder nutze das BPS-Konzept jahrmillionenalte Selbsterhaltungsprogramme des Menschen, um bei Klienten Selbstheilung zu fördern. Jeder Mensch habe demnach ein absolut perfektes Reparaturprogramm zur Verfügung, das immer bemüht sei, die Gesundheit des Körpers zu erhalten, aber aus unerfindlichen Gründen nicht immer funktioniere.

Der Mensch habe aus BPS-Sicht auch große Energiemengen unbekannter Art gespeichert, die im herkömmlichen Elektrokardiogramm (EKG) und in Gehirnströmen und dem Elektroenzephalogramm (EEG) gemessenen werden könne. Angenommene Staus der inneren Energien und Energieblockaden würden demnach Krankheiten verursachen, die durch eine BPS-Therapie aufgelöst werden sollen. Ein EKG/EEG-Befund wird in der BPS-Therapie jedoch nicht zur Glaubhaftmachung der Postulate eingesetzt.

Insbesondere hätten vielseitige Verspannungen oder Überlastungen negative Folgen und mit Hilfe der BPS-Therapie könnten solche Belastungen gemildert werden, was einer schulmedizinischen Heilung gleichkomme.

Eine medizinische Therapie soll unter einer BPS-Anwender weder abgebrochen noch verändert werden, betonen die Erfinder.

Margot und Rainer Binder

 
Margot und Rainer Binder (Quelle:[2])

Margot Binder (geb. 1935) ist ehemalige Sekretärin, Erzieherin und zuletzt Berufsberaterin beim Arbeitsamt Schwäbisch Hall. Aufgrund eines Rückenleidens kam sie über einen Krankengymnasten mit Entspannungsübungen "zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte" und medizinischen Fragen in Berührung, wie sie angibt. 1987 entschloss sie sich, die Tätigkeit als Berufsberaterin aufzugeben und eigene Ansichten zu Gesundheitsfragen in Form von "MARA-Seminaren" anderen Menschen anzubieten.

Rainer Binder (geb. 1930) ist gelernter Rundfunk-und Fernmelde-Mechaniker, der zuletzt wie seine Ehefrau Margot als Berufsberater zum Arbeitsamt tätig war. Binder ist auch als Zauberer tätig.

Margot und Rainer Binder geben an, Mitglieder im "Berufsverband psychologischer Berater" zu sein. Außerdem sind sie Gründungsmitglieder der "Gesellschaft für holistische Medizin".

Die Binders zeigen auch eine eigene Diashow mit selbstkomponierter Musik (Mediaramashow). So auch unbezahlt in einer Tannheimer Nachsorgeklinik.