Barbara Rütting

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Barbara Rütting, (geb. 21. November 1927 als Waltraud Goltz, Wietstock, Kreis Ludwigsfelde) ist eine ehemalige deutsche Schauspielerin, Landespolitikerin in Bayern, Kochbuchautorin und vegan lebende Tierrechtlerin mit Hang zur Esoterik und autoritären Psychosekten.

Rütting bezeichnet sich als Agnostikerin und äußerte sich kritisch zu vermeintlicher Hetze gegen Sekten. Kritik an ihren Umtrieben in der rechten Psychoszene weist Rütting als "üble Verleumdung" zurück.

Kurzbiografie

Waltraud Goltz wurde nach Kriegsende zunächst Dienstmädchen in Dänemark und arbeitete dann als Fremdsprachenkorrespondentin in Kopenhagen.

Als Barbara Rütting begann ihre Schauspielkarriere 1952 (unter anderem Geierwally). Es folgten nach ihrer Schauspieltätigkeit Aktivitäten im Bereich des Tierschutzes. Auf Rütting geht auch das Bio-Vollkornbrot Barbara Rütting Brot zurück, für das sie das Rezept entwarf.

2003 wurde sie für die Grünen in den Bayerischen Landtag gewählt und wurde Alterspräsidentin. Im September 2009 erklärte sie ihren Austritt aus der Partei der Grünen. Rütting äußerte, die Grünen auch nicht mehr zu wählen und ihre Stimme stattdessen der Partei Mensch Umwelt Tierschutz zu geben. Als Grund dafür gab sie an, dass die Fraktionsvorsitzende Renate Kühnast vor laufender Kamera einen Fisch getötet hat.[1]

Beziehungen zu autoritären Sekten und Psychosekten

Rütting engagierte sich für Sekten wie Universelles Leben oder die Vollkostideologie des Ökobraunen Max Otto Bruker, den man laut Gerichtsbeschluss als "Scharnierstelle zwischen Ökologie- und Naturkostbewegung auf der einen und Neonazi-Szene auf der anderen Seite" bezeichnen darf. Rütting ist seit 1995 Osho-Fan und trägt den Namen "Ma Anand Taruna" (Mutter der Glückseligkeit durch ewige Jugend). In Osho sah sie "den größten Therapeuten des Jahrhunderts" und praktizierte selbst verschiedene von ihm entwickelte Meditationstechniken. Sie ist auch Fan des reaktionären Maharishi Mahesh Yogi, dessen Jünger behaupten, fliegen zu können, was als Yogisches Fliegen bezeichnet wird. Auch der rechtslastigen Esoterikkommune "Findhorn" in Schottland war sie zugetan, wo ein New-Age-Guru namens David Spangler als neuer Christus verehrt wird. Sie erwog sogar zeitweilig dorthin zu ziehen. Schon Ende der 1980er hatte sie versucht, nach Findhorn-Vorbild in Österreich eine eigene "Lebens- und Arbeitsgemeinschaft" zu begründen, mit der esoterischen Elite, den "Besten aus aller Welt", was allerdings misslang. Rütting ist auch Anhängerin des ZEGG, dem Zentrum für experimentelle Gesellschaftsgestaltung, einer anderen Psychosekte, der es hauptsächlich um freien Sex geht.

2007 verschickte Rüttig einen Rundbrief mit Briefkopf des Bayerischen Landtages, in dem sie die Kritik an der Sekte Universelles Leben (UL) mit "Zeiten der Hexenverfolgung" verglich und UL mehrere Absätze lang verteidigt. Einige Tage später nahm sie an einer vom UL organisierten Demonstration für eine Natur ohne Jagd teil.[2] Sie ist auch mehrmals als als Rednerin bei Veranstaltungen des UL aufgetreten. Im September 2009 warb sie in einer Talkshow des ZDF für UL.[3]

Barbara Rütting wird als Protektorin für ein Dorf im Jetzt Projekt zusammen mit Jo Conrad, Michael Hinz, Armin Risi, Rüdiger Dahlke, Lothar Hirneise, Johannes Holey, Bernd Joschko, Hans-Joachim Zillmer und anderen genannt.[4]

Engagement für Alternativmedizin

Trotz fehlender medizinischer Qualifikation sieht sich Rütting als "Gesundheitsberaterin". Anfang 2000 wurde sie Meditationslehrerin in der umstrittenen Krebs-Klinik der Julius Hackethal-Erben im bayerischen Riedering ("Lach-Meditation" nach Osho Rajneesh).

Engagement als Tierrechtlerin

Barbara Rütting ist Tierrechtlerin. Bereits 1982 hat sie sich nach eigenen Aussagen aus Protest gegen Tierversuche zusammen mit anderen Tierschützern am Tor des Berliner Pharmakonzerns Schering angekettet.[5] Rütting spricht beispielsweise auf Anti-Jagd-Demonstrationen[6] und Veranstaltungen von Tierrechtsorganisationen.[7] Ferner engagiert sie sich für Tierschutzlehrer.[8] In Ihrem Buch „Wo bitte geht’s zum Paradies?“ macht Sie sich die PETA-Phrase „Ist für die Tiere jeden Tag Treblinka?“ zu eigen, indem sie ein Kapitel so benennt.[9] Als sie dazu befragt wurde, äußerte sie: "Von den in Vernichtungs- und Konzentrationslagern ermordeten Menschen unterscheidet das liebe Vieh bloß, dass die überlebenden Tiere nicht „reden und schreiben können."[10]

Weblinks und Quellennachweise