Anthroposophie

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Eurythmie in der Anthroposophie
Das Goetheanum in Dornach

Die Anthroposophie (von griechisch Weisheit vom Menschen) ist eine theosophisch inspirierte neugnostisch-esoterische Weltanschauung europäischer Prägung die von dem Österreicher Rudolf Steiner begründet wurde und untrennbar mit seiner Person und Funktion als selbsternannter Menschheitsführers verbunden ist. Von Anhängern der Anthroposophie wird die Anthroposophie als „Geisteswissenschaft“ bezeichnet, im Gegensatz zu den wissenschaftlichen Geisteswissenschaften.

Anthroposophie als esoterische Lehre

Der Bezug zur Esoterik wird aus der Tatsache ersichtlich, dass Steiner im Zusammenhang mit der Anthroposophie von der „Geheimwissenschaft“ und ihrem spezifischen „Schulungsweg“, der schrittweisen „Einweihung“ sprach. Mit Hilfe der Anthroposophie soll Eingeweihten ein Zugang zu höherer Erkenntnis einer übersinnlichen Weltanschauung möglich sein. Voraussetzung dazu ist ein spezieller Schulungsweg zu den Offenbarungen Steiners.

Anthroposophisches Credo

Nach Steiner's "Erkenntnis" besitze der Mensch nicht nur den physischen Leib. Darüberhinaus verfüge er über drei weitere (aurische) Leiber, die wie russische Puppen oder Zwiebelschalen hierarchisch ineinander verschachtelt sind. In jeweiligen siebenjährigen Abständen sollen zusätzlich höhere Leiber erreicht werden. Der "Ätherleib" ergebe sich im Alter von sieben Jahren und repräsentiere das Pflanzenreich und damit die Lebens- und Wachstumskräfte des Organismus, der im Alter von vierzehn Jahren sich gebärende "Astralleib" das Tierreich und damit die Instinktkräfte. Der mit einundzwanzig Jahren hinzukommende "Ich-Leib" umfasse als geistiger Wesenskern des Menschen die drei anderen Leiber und trage, von Wiedergeburt zu Wiedergeburt, zu dessen Höherentwicklung bei. O-Ton Steiner: ..Dieser 'Ich-Leib' ist der Träger der höheren Menschenseele. Durch ihn ist der Mensch die Krone der Erdenschöpfung. Das 'Ich' ist aber in den gegenwärtigen Menschen keineswegs eine einfache Wesenheit. Man kann seine Natur erkennen, wenn man die Menschen verschiedener Entwicklungsstufen miteinander vergleicht. Man blicke auf den ungebildeten Wilden und den europäischen Durchschnittsmenschen (...). Sie alle haben die Fähigkeit, zu sich 'Ich' zu sagen; der 'Ich-Leib' ist bei allen vorhanden. Der ungebildete Wilde folgt aber seinen Leidenschaften, Trieben und Begierden mit diesem 'Ich' fast wie ein Tier. Der höher Entwickelte sagt sich gegenüber gewissen Neigungen und Lüsten: diesen darfst du folgen, andere zügelt er und unterdrückt sie..

Für Anthroposophen ist der Reinkarnationsgedanke also geistige Realität. In Steiners „geistiger Welt“ absolvieren die Menschen „wiederholte Erdenleben“. In jedem dieser Leben muss als Karma eine Rechnung aus dem jeweils vorausgegangenen Dasein beglichen werden und können andererseits Pluspunkte für die nächste Erdenpräsenz gesammelt werden. Pluspunkte sammelt der Anthroposoph indem er sein Leben, Denken, Handeln und Fühlen von der anthroposophischen „Weisheit“ leiten lässt.

Einflüsse der Anthroposophie

Die Anthroposophie beeinflusste die Waldorf-Pädagogik, anthroposophische Medizin, die anthroposophische Architektur, die religiöse Christengemeinschaft, die biologisch-dynamische Landwirtschaft und die Bildschaffenden Verfahren als eine Anthroposophie-proprietäre Anwendung dessen, was im anthroposophischen Umfeld als wissenschaftlich angesehen wird.

Weblinks