Andromeda Buchversand: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Andromeda Buchversand''' ist ein deutscher Verlag für [[Esoterik]], rechtsextreme Literatur aus Fürth. Ein Buchladen wurde inzwischen geschlossen. Der Verlag existierte früher in Nürnberg.  
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Der '''Andromeda Buchversand''' war ein deutscher Verlag und Buchversand für [[Esoterik]] und rechtsextreme Literatur in Fürth. Ein Buchladen wurde inzwischen geschlossen. Der Verlag existierte früher in Nürnberg. Betreiber waren Anke und Peter Herrmann.  
  
Betreiber sind Anke und Peter Herrmann.
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Der Andromeda-Buchversand galt jahrelang als Anlaufstelle für [[Braune Esoterik|braune Esoterik]] in Deutschland. Der Firmensitz von Andromeda befand sich in einem symbolträchtigen Haus im Nürnberger Burgviertel nahe dem Eingang zum sogenannten Führerbunker Adolf Hitlers. Vor allem für rechte Esoteriker war dies ein magischer Ort: Hier soll sich ein Zugang zur sogenannten [[Hohlerde|Hohlwelt]] befinden. Auch soll hier einst die Heilige Lanze versteckt gewesen sein.
 
 
Der Andromeda-Buchversand in Fürth galt jahrelang als Anlaufstelle für [[Braune Esoterik|braune Esoterik]] in Deutschland. Der Firmensitz von Andromeda befand sich in einem symbolträchtigen Haus im Nürnberger Burgviertel nahe dem Eingang zum sogenannten Führerbunker Adolf Hitlers. Vor allem für rechte Esoteriker war dies ein magischer Ort: hier soll sich ein Zugang zur sogenannten [[Hohlerde|Hohlwelt]] befinden. Auch soll hier einst die Hl. Lanze versteckt gewesen sein.
 
  
 
Anke Herrmann leitet inzwischen den Verlag [[Franken Bücher]] in 90542 Eckental-Ebach.
 
Anke Herrmann leitet inzwischen den Verlag [[Franken Bücher]] in 90542 Eckental-Ebach.
  
 
==Angebots-Spektrum==
 
==Angebots-Spektrum==
Der Buchversand fällt in das Genre Esoterik und Verschwörungsmythen. Zwischen Büchern über den „Polsprung“ oder „Vegetarischer Vollwertkost“ finden sich viele eindeutig rechtsextreme Buchtitel und Versände. Die neuesten Buchtipps und Veranstaltungen werden in Inside Andromeda, einer monatlich erscheinenden losen Blattsammlung vorgestellt. Darunter finden sich zahlreiche rechte und rechtsextreme Verlage und Buchtitel, so u.a. Publikationen aus dem rechten Grabert-Verlag, und dem rechtsextremen Arndt-Buchdienst. Im Sortiment von Andromeda Inside finden sich auch Informationen der rechtsextremen Deutschland-Bewegung und der ebenfalls rechtsextremen Unabhängigen Nachrichten.
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Der Buchversand bediente das Genre Esoterik und Verschwörungsmythen. Zwischen Büchern über den "Polsprung" oder vegetarischer Vollwertkost fanden sich viele eindeutig rechtsextreme Werke. Die neuesten Buchtipps und Veranstaltungen wurden in ''Inside Andromeda'', einer monatlich erscheinenden losen Blattsammlung vorgestellt. Darin fanden sich zahlreiche rechte und rechtsextreme Verlage und Buchtitel, so u.a. Publikationen aus dem rechten Grabert-Verlag und aus dem rechtsextremen Arndt-Buchdienst. Im Sortiment von Andromeda Inside fanden sich auch Informationen der rechtsextremen Deutschland-Bewegung und der ebenfalls rechtsextremen Unabhängigen Nachrichten.
  
Die Buchhändlerin Anke Herrmann vom Andromeda-Buchversand war am 6. November 2006 vom Amtsgericht Erlangen zu einer Geldstrafe von 2400 Euro wegen Volksverhetzung verurteilt worden <ref>http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=608935&kat=30</ref> da sie auf ihrer Webseite für ein antisemitisches Machwerk von [[Jan Udo Holey]] warb. Als Betreiberin der Versandbuchhandlung „Andromeda“ hat Anke Herrmann über einen längeren Zeitraum neben esoterischen Büchern eine größere Zahl von Schriften vertrieben, in denen der Holocaust geleugnet, der Nationalsozialismus verherrlicht und antisemitische, rassistische und ausländerfeindliche Thesen propagiert wurden. In der Berufungsinstanz wurde der Tagessatz halbiert, sodass sie 1200 Euro zahlen muss <ref>http://www.redok.de/index.php?option=com_content&task=view&id=574&Itemid=38</ref>.
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Die Buchhändlerin Anke Herrmann vom Andromeda-Buchversand war am 6. November 2006 vom Amtsgericht Erlangen zu einer Geldstrafe von 2400 Euro wegen Volksverhetzung verurteilt worden <ref>http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=608935&kat=30</ref> da sie auf ihrer Webseite für ein antisemitisches Machwerk von [[Jan Udo Holey]] warb. Als Betreiberin der Versandbuchhandlung "Andromeda" hat Anke Herrmann über einen längeren Zeitraum neben esoterischen Büchern eine größere Zahl von Schriften vertrieben, in denen der Holocaust geleugnet, der Nationalsozialismus verherrlicht und antisemitische, rassistische und ausländerfeindliche Thesen propagiert wurden. In der Berufungsinstanz wurde der Tagessatz halbiert, so dass sie 1200 Euro zahlen musste <ref>http://www.redok.de/index.php?option=com_content&task=view&id=574&Itemid=38</ref>.
  
Bereits Anfang 2007 war der Verleger des rechtsgerichteten [[Grabert Verlag]]s, Wigbert Grabert zu einer dreimonatigen Haftstrafe auf Bewährung und einer Geldstrafe verurteilt worden. Ihm wurde von der Tübinger Staatsanwaltschaft nachgewiesen Volksverhetzung begangen zu haben.
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Bereits Anfang 2007 war der Inhaber des rechtsgerichteten [[Grabert Verlag]]s, Wigbert Grabert, zu einer dreimonatigen Haftstrafe auf Bewährung und einer Geldstrafe verurteilt worden. Ihm wurde von der Tübinger Staatsanwaltschaft nachgewiesen, Volksverhetzung begangen zu haben.
  
 
==Autoren==
 
==Autoren==
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==Bezüge zu ''Psychopolitik'' und [[Michael Kent]]==
 
==Bezüge zu ''Psychopolitik'' und [[Michael Kent]]==
Das erste Buch von Michael Kent ''Psycho-Politik'' soll von Anke Herrmann ''entdeckt'' worden sein. Herrmann, so Kent, bestand 1997 darauf, sein erstes Buch „Psychopolitik” zu verkaufen <ref>http://www.verfassungsschutz.thueringen.de/infomaterial/symposien/2002/Meining.pdf</ref>.
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Michael Kents erstes Buch ''Psycho-Politik'' soll von Anke Herrmann "entdeckt" worden sein. Herrmann, so Kent, bestand 1997 darauf, dieses Buch zu verkaufen <ref>http://www.verfassungsschutz.thueringen.de/infomaterial/symposien/2002/Meining.pdf</ref>.
  
 
==Quellennachweise==
 
==Quellennachweise==

Version vom 21. Februar 2009, 18:10 Uhr

Der Andromeda Buchversand war ein deutscher Verlag und Buchversand für Esoterik und rechtsextreme Literatur in Fürth. Ein Buchladen wurde inzwischen geschlossen. Der Verlag existierte früher in Nürnberg. Betreiber waren Anke und Peter Herrmann.

Der Andromeda-Buchversand galt jahrelang als Anlaufstelle für braune Esoterik in Deutschland. Der Firmensitz von Andromeda befand sich in einem symbolträchtigen Haus im Nürnberger Burgviertel nahe dem Eingang zum sogenannten Führerbunker Adolf Hitlers. Vor allem für rechte Esoteriker war dies ein magischer Ort: Hier soll sich ein Zugang zur sogenannten Hohlwelt befinden. Auch soll hier einst die Heilige Lanze versteckt gewesen sein.

Anke Herrmann leitet inzwischen den Verlag Franken Bücher in 90542 Eckental-Ebach.

Angebots-Spektrum

Der Buchversand bediente das Genre Esoterik und Verschwörungsmythen. Zwischen Büchern über den "Polsprung" oder vegetarischer Vollwertkost fanden sich viele eindeutig rechtsextreme Werke. Die neuesten Buchtipps und Veranstaltungen wurden in Inside Andromeda, einer monatlich erscheinenden losen Blattsammlung vorgestellt. Darin fanden sich zahlreiche rechte und rechtsextreme Verlage und Buchtitel, so u.a. Publikationen aus dem rechten Grabert-Verlag und aus dem rechtsextremen Arndt-Buchdienst. Im Sortiment von Andromeda Inside fanden sich auch Informationen der rechtsextremen Deutschland-Bewegung und der ebenfalls rechtsextremen Unabhängigen Nachrichten.

Die Buchhändlerin Anke Herrmann vom Andromeda-Buchversand war am 6. November 2006 vom Amtsgericht Erlangen zu einer Geldstrafe von 2400 Euro wegen Volksverhetzung verurteilt worden [1] da sie auf ihrer Webseite für ein antisemitisches Machwerk von Jan Udo Holey warb. Als Betreiberin der Versandbuchhandlung "Andromeda" hat Anke Herrmann über einen längeren Zeitraum neben esoterischen Büchern eine größere Zahl von Schriften vertrieben, in denen der Holocaust geleugnet, der Nationalsozialismus verherrlicht und antisemitische, rassistische und ausländerfeindliche Thesen propagiert wurden. In der Berufungsinstanz wurde der Tagessatz halbiert, so dass sie 1200 Euro zahlen musste [2].

Bereits Anfang 2007 war der Inhaber des rechtsgerichteten Grabert Verlags, Wigbert Grabert, zu einer dreimonatigen Haftstrafe auf Bewährung und einer Geldstrafe verurteilt worden. Ihm wurde von der Tübinger Staatsanwaltschaft nachgewiesen, Volksverhetzung begangen zu haben.

Autoren

Bezüge zu Psychopolitik und Michael Kent

Michael Kents erstes Buch Psycho-Politik soll von Anke Herrmann "entdeckt" worden sein. Herrmann, so Kent, bestand 1997 darauf, dieses Buch zu verkaufen [3].

Quellennachweise

Weblinks