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Ein Aluminiumhut, Aluhut oder Stanniolhütchen (englisch: tin foil) ist eine Kopfbedeckung, welche aus einer oder mehreren Lagen Aluminiumfolie oder vergleichbarem Material hergestellt wurde. Das Konzept wurde zuerst in der 1927 veröffentlichten Science-Fiction-Geschichte „The Tissue-Culture King“ von Julian Huxley erwähnt, in welcher der Protagonist entdeckt, dass „Kappen aus Metallfolie“ benutzt werden können, um die Effekte von Telepathie zu blockieren. Angeblich sollen Aluhüte auch andere Effekte, wie Mind control, Chemtrails, Elektrosmog und Mikrowellen abwehren können.

Der Begriff Aluhut wird metaphorisch verwendet, um Paranoia, Anhänger von Verschwörungstheorien und Pseudowissenschaften zu kennzeichnen.

Symbolische Aluhüte werden auch als Negativ- und Spaßpreise für besonders verrückte Verschwörungstheorien vergeben, wie zum Beispiel der „Der goldene Aluhut“.[1]

Wissenschaftliche Basis

W. R. Adey zeigte Ende der 1970er Jahre, dass schwache amplitudenmodulierte elektromagnetische Felder die Ausschüttung von Calciumionen aus Zellen des herausgetrennten Vorderhirns von Hühnerembryonen stimulieren können.[2]

Der Autor des wenig rezipierten Artikels schließt daraus, dass es neben der thermischen Wirkung weitere Wirkungen elektromagnetischer Felder auf das Gehirn gibt. Trotz einiger Behauptungen, dass die Einwirkung von elektromagnetischer Strahlung negative gesundheitliche Folgen hat,[3] konnte keine Verbindung zwischen Radiowellen und verminderter Gesundheit überprüfbar nachgewiesen werden.[4]

Ein gut konstruierter Aluminiumhut ähnelt einem faradayschen Käfig und reduziert daher innen die (für gewöhnlich harmlosen) Radiowellen.

Die Effektivität eines Aluhuts als elektromagnetischer Schild, um Radiowellen zu stoppen, wird stark reduziert durch die Tatsache, dass es sich nicht um eine komplette Abdeckung handelt.[5] Ein Mittelwellenradio unter einem Metalleimer ohne leitende Ebene darunter veranschaulicht die relative Ineffizienz solch einer Anordnung. Tatsächlich würde aufgrund des Effektes eines bodenlosen Faradayschen Käfigs, welcher einfallende Strahlung teilweise reflektiert, eine Radiowelle, die an der Unterseite des Hutes einfällt (z. B. von unter dem Träger kommend), teilweise im Gehirn des Trägers fokussiert.

Während Aluhüte für mehr Verständnis für den Effekt eines Faradayschen Käfigs geführt haben dürften, gehören Untersuchungen, zur Verminderung von Radio-Wellen klar zur Pseudowissenschaft. Eine Studie von Studenten am Massachusetts Institute of Technology stellte fest, dass Aluhüte einfallende Strahlung je nach Frequenz sowohl verstärken als auch vermindern können. Der Effekt wurde als unabhängig von der relativen Platzierung des Aluhut-Trägers und der Strahlungsquelle zueinander beobachtet.[6]

Die Fähigkeit der Alufolie, infrarote Strahlung zu reflektieren, machen sich israelische Chirurgen zu Nutze. Während chirurgischen Eingriffen an Frühgeborenen, deren körpereigene Temperaturregulation noch nicht ausgebildet ist und die daher eine externe Wärmequelle benötigen, steigt die Temperatur unter der üblichen baumwollenen OP-Haube auf bis zu 52 Grad Celsius, durch das Anbringen einer zusätzlichen „Aluhut-Abdeckung“ bleibt es bei 37 Grad Celsius.[7]

Quellenverzeichnis

  1. https://de-de.facebook.com/DerGoldeneAluhut?fref=photo
  2. W. R. Adey: Neurophysiologic effects of Radiofrequency and Microwave Radiation, Bulletin of New York Academy of Medicine, vol. 55, no. 11, Dezember, 1979, S. 1079–1093
  3. The Independent Electronic smog – Environment
  4. Safety and Health Topics: Radiofrequency and Microwave Radiation – Health Effects
  5. Ethan Siegel: Weekend Diversion: Do Tinfoil Hats Work?, Scienceblogs, April 2009
  6. Ali Rahimi, Ben Recht, Jason Taylor, Noah Vawter An Empirical Study on the Effectiveness of Aluminum Foil Helmets 17. Februar 2007
  7. Bar-Maor JA, Shitzer A.: Protection of the pediatric surgeon from heat stress caused by the overhead radiant heater during surgery, J. Pediatr. Surg. S. 846–7, September 1988