Ärztinnen und Ärzte für individuelle Impfentscheidung e. V.

Ärztinnen und Ärzte für individuelle Impfentscheidung e. V. (ÄFI, vormals Ärzte für individuelle Impfentscheidung e.V.) ist ein im Jahre 2006 gegründeter Verein[1], der Ärzte mit impfkritischen Ansichten vereint und sich für eine „individuelle Impfentscheidung“ ausspricht. In dem Verein sind insbesondere Homöopathen und Anthroposophen engagiert. Die Organisation wird dem Spektrum der Impfkritiker und Impfzweifler zugerechnet.[2][3][4] Die Mitglieder des Vereins verstehen sich laut Satzung offiziell nicht als Impfgegner.[5]

Sitz des Vereines ist Berlin. Der Vorstand setzte sich im Jahr 2024 aus 9 Kinderärztinnen und -ärzten zusammen. Bekannte Mitglieder sind oder waren Stefan Schmidt-Troschke, Steffen Rabe, der Mitgründer Martin Hirte, sowie Lothar Hollerbach, Christoph Tautz und Karl Fromme.[6][7]

Ziele des Vereins

Der Verein sieht sich nach eigenem Verständnis als Befürworter einer „individuellen Impfentscheidung“ bzw. eines „alternativen Impfplanes“, letztlich also der Durchsetzung impfkritischer Positionen. Dazu betreibt er eine entsprechende Lobbyarbeit vor allem in Form von Veröffentlichungen, Vorträgen und „Impfberatungen“, die jedoch Eltern eher verunsichern als aufklären, indem Infektionskrankheiten eher verharmlost und sogenannte Impfschäden dramatisiert werden. Daneben wird bestimmten Krankheiten ein „individueller Wert“ für den Betroffenen zugesprochen, vor allem den Masern.

Wuppertaler Manifest

Die Ziele des Vereins Ärztinnen und Ärzte für individuelle Impfentscheidung e. V. werden im „Wuppertaler Manifest“ offensichtlich. Dieses Manifest wurde auf der "1. nationalen Konferenz für differenziertes Impfen" am 1. bis 2. Oktober 2010 beschlossen. Darin wird u.a. gefordert:[8]

Auch müssen mögliche langfristige Folgen von Impfprogrammen besser und unabhängig vom Einfluss und den Interessen der Impfstoffhersteller untersucht und bedacht werden. Dabei kommen insbesondere in Betracht:

  • negative Auswirkungen auf die Reifung des Immun- und Nervensystems vor allem junger Säuglinge,
  • der zunehmende Verlust der robusten, durch Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Erreger erworbenen Immunität in der Bevölkerung und deren Ersatz durch eine kürzere und weniger kompetente Impf-Immunität,
  • das Verschieben von Krankheiten in komplikationsträchtigere Altersgruppen und die Ausbreitung neuer Erreger oder Erregertypen als Folge großflächiger Eliminations- und Eradikationsprogramme.

Die Fachkompetenz der Ständigen Impfkommission wird in dem Manifest außerdem angezweifelt. Anhand des zweiten Anstrichs ist die Position des Vereins erkennbar, dass eine u.U. schwere Infektionskrankheit besser für den Betroffenen sein soll, als deren Vorbeugung, also eine Impfung.

Weblinks

Quellenverzeichnis