Der Bund für echte Demokratie e.V. (BfeD) ist ein inzwischen (2024) inaktiver rechtsextremer Verein, der verschiedene antisemitische Verschwörungstheorien im Internet verbreitete. Nach einer Email, die Psiram 2024 erreichte, ist die Auflösung des Vereins im Gange. Gegründet wurde der Verein von Norbert Steinbach (1946 - 2022) aus Vellmar bei Kassel, der ihn auch leitete. Vereinssprecher war bis 2012 der Bodybuilder Alexander Müller (1960 - 2014) aus Hannover[1]. Müller war auch Gründer und Vorsitzender des „Zentralrats der Deutschen“ (ZdD) mit Sitz in Hannover. Nach acht Jahren der Aktivität beendete der Betreiber am 12. November 2008 seine Internetaktivitäten, nachdem er zu einer Gefängnisstrafe von 9 Monaten verurteilt wurde".[2]

Methoden

Der BfeD verbreitete seine rechtsextremen Ansichten über eine Webseite sowie durch Videos auf Youtube.

Verschwörungstheorien

Der Verein vertrat typische rechtsradikale Verschwörungstheorien, etwa die der Leugnung des Holocausts und die Leugnung der Existenz der Bundesrepublik Deutschland. Eine für den BfeD spezifische Verschwörungstheorie rankte sich um den Unfalltod einer BfeD-Aktivistin im Jahr 2004. Des Weiteren wurden allgemeine Verschwörungstheorien wie HAARP oder Chemtrail verbreitet. Die Webseite chemtrails-info.de von Werner Altnickel distanzierte sich ausdrücklich vom BfeD.[3] Steinbach glaubte, dass Nachbarn ihn mit Mikrowellen schädigen wollten und engagierte sich daher auch gegen den so genannten Elektrosmog.

Kontakte und Quellen

Der BfeD unterhielt Kontakte zu Kommissarischen Reichsregierungen (Reichsbürgerbewegung). Steinbach verwies in öffentlichen Briefen auf William Cooper und den rechtsextremen Autor Jan van Helsing.

Kriminalgeschichte

Mitte 2005 wurden Steinbachs Webseiten auf den Index für jugendgefährdende Medien gesetzt. Er hatte darauf die berüchtigten Fälschungen Protokolle der Weisen von Zion veröffentlicht. Steinbach bekam mehrfach mit der Justiz zu tun, die ihn schließlich Anfang 2006 psychiatrisch begutachten lassen wollte. Doch er witterte "Juden-Psychiater" am Werk und entzog sich der Untersuchung durch die Flucht. Am 8. März 2006 wurde ein Haftbefehl gegen ihn erlassen. Er tauchte zunächst unter, bis er am 24. Februar 2007 in einem Gasthof in Frielendorf festgenommen wurde.

Im November 2008 wurde Steinbach wegen Volksverhetzung, Beleidigung und Verwendung von Nazi-Symbolen zu neun Monaten Haft verurteilt. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt, mit der Bedingung, alle seine Webseiten zu löschen. Als Verteidiger trat ein Rechtsextremist auf, dem schon im Februar 2008 die Zulassung für den Anwaltsberuf entzogen worden war.[4]


Quellennachweise